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Dr. E. Schröder, Ankara, Landwirtschaftliche Hochschule Von Aufschlußreiche Saatgutbeizverfuche Ernte <lr/ka K K S Ernte ckr/ka 2. 3. 4. 552 463 592 115 97 154 122 5. 583 120 639 649 134 169 141 10. 11. 12. 14. 20 Min. tauchen Beizversuch mit 401 449 100 112 unbehandelt Warmwasser 478 557 100 105 100 117 100 156 483 506 384 601 d Z unbehandelt Uspulun 5 60 Min. tauchen Sublimat 0,1 A, 30 Min tauchen Warmwasser 50»—51° 20 Min. tauchen Mehrertrag Ertrag Ur/Im unbehandelt — 100 Mehrertrag unbehandelt — 100 gemacht. Aus oben angeführten Gründen sollte jeder Kohlanbauer darauf bedacht sein, nur mit Warmwasser behandelte Saat zu verwenden. 13. Die Warmwasserbehandlung wird zweckmäßig durch 20 Minuten langes Tauchen bei 50—51° Celsius durchgeführt. Die Warmwasscrbehandlung sollte nicht jeder für sich vornehmen, sondern es ist zu raten, gebietsweise eine gemeinsame „Beizcinrichtung" anzuschaffen. Man achte darauf, daß die Warmwasserbehnndlung eine außerordentliche Gewissenhaftigkeit in der Bedienung verlangt. 15. Die Warmwasscrbchaudlnng fördert die Keim fähigkeit nicht. Je schlechter die Keimenergie einer angcliescrtcn Saat, desto größer die Ver lust« durch die Behandlung, desto mehr schwache Körner werden vernichtet. Krankheit ein Verfahren gefunden werden, den Krankhcitsstoff im Samen abzutöten. Ein solches Verfahren ist erst in neuester Zeit zur Anwendung gekommen. Noch im September 1935 schrieb aus gegebener Veranlassung der „Keuringsdienst Noord Holland", „daß die bisherigen Kenntnisse über diese Krank heit noch unvollkommen sind und noch nicht aus reichen, ihr Auftreten zu verhüten". Nach dieser Mitteilung war es also selbst in dem alten Kohl- durch einen starken Mangel oder großen Ueberfluß an Wasser, ist dann die Pflanze nicht mehr in der Lage, in dem gewohnten Tempo weiterzuwachsen. Das Wachstum stockt mehr und mehr. Der Pilz da gegen kann sich bei der erfolgten Schwächung des pflmizlichen Organismus weniger angefochten aus. dehnen. Tenn die Pflanze ist nicht mehr in der Lage, der schädigenden Weiterentwicklung des Pil zes entgcgenzuwirken. Die Leitungsbahnen wer den durch das Gewebe des Pilzes verstopft. Schließ, lich tritt Fäulnis ein, die das bekannte „Um fallen" der Pflanzen verursacht. Mit dieser Er- klärungsweise werden folgende Beobachtungen aus der Praxis verständlich: 1. Häufiger wird festgestellt, daß Fcldbestände verschiedener Anbauer, aber gleicher Saatherkuuft nicht an allen Anbanorten „Umfallen". In zwei vom Verfasser untersuchten Fällen dieser Art han delte es sich bei de» gut stehenden Feldern jedesmal um Bestände auf leichteren« Boden. Der Grund für das Fehlen der Krankheit ist hier wohl darin zu Versorgung auftreten und die Pflanzen irgend welche Mängel des Standortes, der Witterung oder Nährstoffzuführung überwinden müssen. Dann tritt plötzlich ein völliger Umschwung ein. Durch diese Störungen werden dem in der Pflanze vor handenen Pilze gute Entwicklungsmöglichkeiten verschafft. Bei längerer' Dauer der Hemmung „gehen die Pflanzen" zurück, „sie werden weniger". Als erstes äußerlich sichtbares Zeichen verfärben sich die Blätter. Sie verlieren ihre aus Nährstoff bildung hindeutende grüne Farbe. Bei Weißkohl werden die Blätter fahl, bei Rotkohl kommt ein rötlich-blauer Farbstoff zum Vorschein. Bald lie gen die ersten, ältesten Blätter vom Strunk los gelöst am Boden. Es folgen die näckst-älteren, bis dann schließlich der ganze Rest dem Boden auf liegt, was natürlich nur durch Abrotten der die Pflanze im Boden verankernden Wurzeln möglich ist. Man sagt: Die Pflanzen fallen um bzw. sie sind „umgefallen". Daher heute die Bezeichnung „Umfallerkrankheit". Daß mit zunehmender Schwäche der Kohlpflanze ihre Anfälligkeit auch für von außen eindringende Schädiger zunimmt, ist nicht verwunderlich. So entwickeln sich bei ungünstiger Witterung auf den Ilmblättern und den Deckblättern schon gebildeter Köpfe Sporenpolster verschiedener Pilzformen und Schmierstellen. Dadurch wird nicht nur das Ge- famtaussehen, sondern auch der Wert der Köpfe erheblich verringert. Es sei aber darauf hiu- gewiesen, daß die befallenen Bestände durch das Umherliegen der Pflanzen, durch den Blattverlust und durch den Sekundärbefall oft ein noch schlechte res Ernteergebnis vermuten lassen, als sich nachher später tatsächlich herausstellt. Ist Phoma-Bcfall in einem Felde klar zu er kennen und ist es schon zur Bildung fester Köpfe gekommen, so wird man zweckmäßig mit dem Schneiden nicht erst bis zur Vollreife warten, sondern so bald wie möglich mit der Ernte be ginnen. Ebenso ist es ratsam, Dauerkohl nicht monatelang zu lagern, sondern ihn möglichst bald dem Verbrauch zuzuführen. Die Höhe des durch den Erreger der Umfaller krankheit angerichtcten Schadens ist abhängig von den Wachstumsbedingungen bis zum Auftreten der Wachstumsstockung und von dem Entwicklungs stand der Pflanzen zur Zeit der beginnenden Stok- kung. Je früher diese auftritt, desto größer wird der angerichtete Schaden sein; denn die Pflanzen gehen dann schon ein, bevor sie einen Kopf gebildet haben. Man kann sich den Gesamtvorgang etwa so vor stellen: Die Pflanzen sind unter günstigen Um weltbedingungen durch die in ihrem Inneren be findlichen Schmarotzer zu erhöhtem Wachstum an geregt. Aus irgendwelchen Gründen, vielleicht suchen, daß die Entwicklung der Pflanzen gleich mäßiger als auf schwerem Boden ohne Störung verlaufen konnte. 2. Innerhalb des gleichen Feldbcstandes tritt mitunter nestevweise und ziemlich plötzlich die Um fallerkrankheit in Erscheinung. In der Regel han delt es sich um flache Mulden, in denen Wasser gestanden hat. Zu begründen ist die Erscheinung damit, daß durch die Dichtschwämmung des ohne hin schon kundigen Bodens starke Wachstumsstockun gen entstanden sind, die die Entwicklung der Krankheit außerordentlich begünstigt haben. 3. In Ei'nzelfällen wird beobachtet, daß die Pflanzen eines Bestandes nur reihenweise „um fallen". Mkanchmal drei oder vier solcher Reihen nebeneinander, während die nächsten Reihen wie der einen bollen, wüchsigen Bestand ausweisen. Im Anschluß an diese Reihen folgt wieder die gleiche Anzahl schlecht stehender wie vorher und so fort. Die Reihen mit erkrankten Pflanzen kehren also in bestimmten Abständen auf dem ganzen Felde immer wieder. Ein solches Bild kann nur dadurch entstanden sein, daß die Pflanzerpaare verschieden gearbeitet haben. In einem Falle konnte der Ver fasser sogar durch genauen Vergleich der Ent wicklung der Pflanzen in den einzelnen Reihen feststellen, wieviel Pflanzerpaare an der Bepflan zung des Feldes beteiligt gewesen sind. Wahr scheinlich ist die Erscheinung so zu erklären, daß die Pflanzen der einzelnen Pflanzerpaare ver schieden stark in den Boden eingedrückt werden und somit reihenweise ungleiche Anwachsbedingungen entstehen. Allgemeine Pflege- und Bekämpfungsmahnahmen Bei der Pflege umfallerkranker oder krankhcits- verdächtiger Kohlfelder muß größte Sorgfalt an gewendet werden. Sind im Bestände irgendwelche Anzeichen der Umfallerkrankheit, wie auffallend üppiges Wachstum oder Umfallen einzelner Pflan zen vorhanden, daun gilt cs, mit allen Mitteln eine Förderung des Pflanzenwachstums zu ver suchen. Das ist in solchen Füllen in der Regel nicht mit dem Tüngersnck, sondern nur einzig und allein durch eine gute Hacke zu erreichen. Ist eine Bearbeitung des Bodens aus irgendwelchen Grün den nicht möglich, so wird vorauszusehendem Schaden kaum entgegenzuwirken sein. Erschwerend für die Bekämpfung der Umfaller- krankhcit ist der Umstand, daß am Kohlsamen nicht festgestellt werden kann, ob er die Erreger der Krankheit in sich trägt oder nicht. Jede Saat kann verseucht sein. Die .Weiterverbreitung der Krank heit geschieht auch in den meisten Füllen durch Verschleppung des Krankheitsstofscs vermittels des Saatgutes. Es müßte also zur Eindämmung der /ZoW/rckurHrr OaurrrotäoZck. K/r/cMF /9L4. Lin/» Laak, m/rÄrrke Laak Aufn.: Archiv (2) Das Durchschnittsergebnis aus 48 einjährigen im Jahre 1937 angelegten Vergleichsverfuchcn zwischen „unbehandelt" und „Warmwasserbehandlung" war folgendes: *) Vor allem der Keimenergfe, das heißt durch die Warmwasserheizung, wird eine Verzögerung des Aufganges der Saat in bestimmten Fällen hervor- gerujen. O/k/kmarw/ie^ Oaaerrok^okck, Oktober 7YL7. /fla /(cMaaäaaer Hakka -am ku^ea^oakrokke akara Arinen k eck seiner dsok/ksaak nieiü beiden Assen/ 6. Die Warmwasserbehandlung ist der Uspulun- und Sublimaibeizung überlegen. 7. Die Warmwasserbehandlung ist nicht nur bei Dauerkohlsorten, sondern bei allen Kopskohl- sorten anzuwendeu. 8. Die Warmwafserbehandlung wirkt in der Regel auch auf keimfreie Saat ertragssteigernd. 9. Die Warmwafserbehandlung wirkt günstig auf ZK W ZU Uebergangs- und Frühkohlsorten Dithmarscher Herkunft die Haltbarkeit des Kohls bei Verwendung in fizierter Saat. Auf keinen Fall wird die Halt barkeit durch Warmwasserheizung bei Verwen dung keimfreier Saat vermindert. Die Warmwafserbehandlung gewährleistet eine größere Betriebssicherheit im Kohlbau und so mit auch eine gleichmäßigere Marktversorgung. Durch Warmwasscrbehandlung wird auf klei nerer Fläche mehr geerntet und somit wert volles Land zum Anbau anderer Früchte frei- Mit Warmwaffer gegen die Umfallerkrankheit Zusammenfassung: Die Warmwasserbe handlung der Kohlsaat bedeutet eine weitere Risiko- Verminderung im Kohlbau. Darüber hinaus wer den durch ihre Anwendung die Erträge auch bei Beständen aus ursprünglich keimfreier Saat noch gesteigert. Ties bedeutet einen Vorteil für den ein zelnen, ein Freiwerden einer großen Fläche guten und besten Landes für andere Kulturarten, wegen der Stabilität in der Erzeugung eine Erleichterung für die Durchführung der Wirtschaftsordnung und somit auch einen Fortschritt in der Selbjternährung unseres Volkes. Di« Ernte des Beizversuchs mit Dauerkohlsorten Dithmarscher Herkunft wurde auf ihre Haltbar keit geprüft. Dabei ergaben sich folgende Ver luste in A> der Gesamtmenge bei einer Lagerung vom 2. 1. bis 6. 3. 1937: Rotkohl Weißkohl Wirsingkohl Mehrertrag umbehandelt — 100 Zs -L - 8 iöö 126 Einer der gefährlichsten, wenn nicht der gefähr lichste und damit der gefürchtetste.Feind unserer Kohlfelder ist der Erreger der Umfallerkrankheit (pnoma Ungarn syn. PK. oleracea). Er ist überall dort zu Hause, wo Kohl angebaut wird. Er ist sicherlich ursprünglich durch eingeführte Saat in einer Zeit zu uns gekommen, als noch die Kohlsaat fast ausschließlich aus dem Auslande be zogen wurde. Auch in den letzten Jahren noch waren größere Lieferungen eingeführter Kohlsaat völlig mit Phoma verseucht, so daß die aus ihr auf gezogenen Bestände einen Minderertrag oder sogar unter ungünstigen Wachstumsverhältnissen eine völlige Mißernte erbrachten. Typische Schadensbilder Die Krankheit verläuft folgendermaßen: An den befallenen Pflanzen ist zunächst nichts Auffälliges zu bemerken, sie zeichnen sich sogar durch einen auffällig guten Stand aus und wachsen solange üppig weiter, bis die ersten Schwierigkeiten in der UL -U UL sS Ls «U Saat gekauft. Auf schwerem Boden tritt die Umfallerkrank- hcit er in die Erscheinung als auf leichterem. Bei infizierter Saat und schwerem Boden ist mit großen Ausfällen zu rechnen. Auf leichterem Boden sind die Ausfälle nicht groß, solange Wachstumsstockungen nicht auf treten. Zur Risikovermimderung ist es zweckmäßig, die Kohlsaat zu „beizen". anbaugebiet 1935 noch nicht gelungen, dem dort doch sehr viel länger bekannten Schädiger ein wirksames Mittel cntgegenzuswllen. In Anbetracht der ausserordentlichen Bedeutung der Krankheit für den Dithmarscher Kohlanbau befaßte sich auch die Abteilung Schüdlingsbekämp-f sung der Bczirksabgabestellen für Gartenbau»^ erzeugnisse beider Dithmarschen Planmäßig mit der so dringend einer Lösung harrenden Frage. Nach dem zuerst die Frage geprüft worden war, in wel chem Maße durch höhere Kaligaben die Wider standsfähigkeit der Kohlpflanzen gegen diese Krank, heit u. U. gesteigert werden kann, wurden sehr bald alle diese Bckämpfungsmethoden aufgegeben und nur noch Versuche in der Richtung angestellt, ob nicht allein durch Beizung eine ausreichende Be-, kämpfung der Krankheit zu erzielen sei. Vor allem wurde geprüft, wie stark durch das einzelne Beiz- mittel und Beizversahren die Keimfähigkeit be- einflutzt und der Ertrag gesteigert werden kann. Der erste Versuch in dieser Richtung wurde im Jahre 1934 mit Dauerrotkohlsaat durchgeführt, die von einem mit Phoma befallenen Bestände aus dem Jahre 1933 stammte, Ungebeizte und gebeizte Pflanzen desselben Saatbectcs wurden einmal auf schwerem und einmal auf leichtem Boden ausge pflanzt. Die Parzellen mit ungebeizten Pflanzen auf schwerem Boden machten einen sehr kranken Eindruck. Hier betrug der Mehrertrag der mit Warmwasser gebeizten Pflanzen gegenüber unbehan delten 56 A>. Der Versuch auf leichterem Boden ergab einen kaum sichtbaren Unterschied. Die ge beizte Saat erbrachte hier 8A> Mehrertrag. Eine Wiederholung des Versuches im Jahre 1936 ergab noch klarere Ergebnisse. Der Mehrertrag durch Warmwasserbchaudlung ergab in diesem Falle auf schwerem Boden 117 A>, auf leichterem dagegen nur 10 A>. Nachdem schon 1934 der Wert der Beizung im allgemeinen gegen die Umfallerkrankheit erkannt worden war, mußte vor allem noch geprüft werden, welches Beizverfahren im vorliegenden Falle am besten ist. Hierzu wurden 1936 zwei Versuchsreihen, eine mit Dauerkohlsorten und eine mit Frühkohlsorten angelegt. Beizversuch mit Dauerkohlsorten Dithmarscher Herkunft schützen, und auch um zu vermeiden, daß überhaupt noch ungebeizte Saat gehandelt wird, richteten die oben genannten Bezirksabgabestellen im Frühjahr 1936 eine eigene Beizstelle ein. Hier wurden im ersten Jahre etwa 12,5 cir, im zweiten 22,5 clr Kohlsaat nach dem Warmwasserverfahren kostenlos gebeizt. Als Grund gegen die Warmwasserbeizung könnte angeführt werden, daß durch sie unbestreitbar eine Verringerung der Keimfähigkeit eintritt*). Für die Praxis ist diese Tatsache von keiner allzu großen Bedeutung; denn bei der Feststellung der Keimfähigkeit vieler der 700 Anliefe rungen, die in den letzten zwei Jahren bei der Beizstelle der Bezirksabgabestellen gebeizt worden sind, hat sich gezeigt, daß vornehm lich die Saaten an Keimfähigkeit einbüßen, die schon ohnehin nicht vollwertig sind, die entweder über- jährig oder schlecht geerntet oder schlecht getrocknet sind. Bei solchen Saaten ist es nur zu begrüßen, wenn die schwachen Körner durch die Warmwasser beize ausgeschaltet werden. Durch die „Beizung" findet also eine für den zukünftigen Ertrag sehr zweckmäßige Auslese statt. Hieraus läßt sich auch erklären, daß trotz dieser Minderung der Keim- sähigkeit, die bei der Uspulun- und Sublimatbeizung nicht festzustellcn war, in den oben angeführten Ver- fuchen die mit Warmwasser behandelten Saaten den höchsten Ertrag brachten. Die 1937 angelegten Ver suche ließen das gleiche erkennen. Eine Erhöhung der Tauchzeit u. a. auf 35 Minuten hatte regel mäßig eine Minderung der Keimfähigkeit und eine Erhöhung der Entwicklung der Einzelpflgnzen zur Folge. Auch im Saatbeet war dann regelmässig ein weiterer Stand zu beobachten. Es hatte also eine noch stärkere Ausmerzung der schwächeren Körner stattgefunden. Die Frage, ob der bessere Stand der jungen Pflanzen im Keimbeet im Falle längerer Tauchzeit auf die Ausmerzung der schwächeren Körner «der auf den weiteren Stand der jungen Pflanzen zurückgeführt werden muß, muß vorläufig noch offenbleiben. Feststellungen für die Praxis Die Ergebnisse vorstehender Arbeit können in fol genden Schlußfolgerungen zusammengcsaßt werden: 1. Der Erreger der Umfallerkrankheit wird mit der 20 Min. tauchen Irgendein nachteiliger Einfluß der Beizung auf die Haltbarkeit des Kohls war also nicht sestzu- stellen. Als beste Beizmcthode ist, wie auch die Versuche ergeben, die Warmwasserbeize gefunden worden bei einer Tauchdauer von 20 Minuten und einer Wassertcmperatur von 50 bis 51 Grad. Vor allem kommt es auf die genaue Einhaltung der vorge schriebenen Temperatur an. Hierin liegt der Erfolg oder Mißerfolg dec ganzen Beizung. Verschiedene Bauern versuchten nach Bekanntwcrden des Ver fahrens die Beizung selbst dnrchzuführcn, um vor Verwechselungen der Saat bei Anlieferung an eine gemeinsame Saatbeizstellc sicher zu sein. Soweit bekanntgeworden ist, haben diese Versuche mit der Vernichtung der Saat geendet. Entweder ist die Temperatur zu hoch gehalten wcdrcn — in einem Falle wurde sogar kochendes Wasser 5 Minuten lang angewendct — oder es ist infolge Verwen dung eines nicht geeichten und genau anzeigenden Thermometers gar nicht die Möglichkeit eines ge nauen Arbeitens vorhanden gewesen. Das Warm- wasserbeizversahren ist eben zur Anwendung auf dem einzelnen Hof zu umständlich. Um die Bauern vor derartigen Verlusten, die bei der Beizung auf dem Hof unvermeidlich sind, zn unbehandelt 415 532 431 100 100 100 100 Uspulun 0,5 60 Min. tauchen 477 559 479 120 105 111 113 Sublimat 0,1 A> 30 Min. tauchen Warmwasser 458 529 462 111 99 107 106 50»—51° 531 641 554 128 121 128 126 unbehandelt 7,6 7,0 14,3 Uspulun 0,5 A> 8,2 8,7 15,4 60 Min. tauchen Sublimat 0,1 A> 30 Min. tauchen Warmwasser 50°—51° 7,9 8,0 13,2 7,9 6,9 12,8