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Menschen zu tödten. 1530 ließ man in Genf einen gewissen Caddoz, Direktor des Hospitals und einen Priester durch Pferde zerreißen, weil sie den Genfersee und den Rhone vergiftet haben sollten, und 1566 machte man einigen Sorciers des Cantons von Vernon den Prozeß, weil sie angeblich überführt wurden, sich in Katzen verwandelt zu haben! 1552 wurden Else Käme im Kloster von Kendrop und ihre Mutter in die Luft erhoben und lange in derselben schwebend erhalten; beide wurden verbrannt. Das Gleiche war 1539 dem Edelmann Bequin geschehen, weil er Betrügereien der Mönche auf gedeckt hatte, was Franz I., der ihn nicht retten konnte, sehr angriff. Zahlreiche französ. Sorciers wurden im 16. Jahrh. lebendig begraben. 1542, wo viele Wölfe um Constautinopel gesehen wurden, glaubte man, daß ein nachher verbrannter Hexenmeister eine Anzahl Menschen in louxs garou8 verwandelt habe, an Thierverwandlung glaubte auch Tritheim. 1555 wurde die 90 jährige Marie de Bourgogne aufs grausamste gefoltert, was sie nicht lange überlebte, ihre Güter wurden konfiszirt, ihre Leiche noch ausgegraben und die Knochen ver brannt. Man folterte Kinder und Idioten und verbrannte sie. In Baiern fehlte es auch nicht an Hexenprozessen, wuuderthätigen Medaillen und Amuleten der Benediktiner zum Schutz gegen Verzauberung. Nach Einführung der Reformation nahm in Schottland die Hexerei und damit auch die Verfolgung der Sorciers ungemein zu, es wurden auch in andern protestantischen Ländern, z. B. Mecklen burg, Württemberg, der Schweiz, dann in Westrußland unglaublich viel Hexen verbrannt, die Protestanten änderten oft ihre Namen, um den Verfolgungen zu entgehen. Juden verbrannte man, wenn sie eine ganz natürliche Sache nicht für ein Wunder ansehen wollten. Nach Florimond de Reymond drohte ein Graf von Landesthal oonen Juden zu ertränken, wenn er nicht Christus als seinen Gott anerkennen wolle und als der Jude dieses in Todesnoth that, stieß ihn der Graf doch in den Main. — Unter den in Würzburg von 1627 — 29 verbrannten Individuen, 157 an der Zahl, befanden sich Blinde und Kinder von 9 Jahren. Fürchterlich ging es auch im Bisthnm Bamberg zu. 1626 verbrannte man zu Königsberg einen Irren, der sich für einen Magier hielt, 1636 wegen desselben Glaubens den gelehrten Schwär mer Adelgreif und 1664 einen Mechaniker Allix als Hexenmeister, der einen Automaten gemacht hatte, welcher die Guitarre spielte, sammt seinem Automaten. 1644 waren die Bauern in Burgund so in Angst vor der Hexerei, daß sie von den Magistraten die Wasser probe verlangten und sie banden die Verdächtigen so hart, daß viele verkrüppelt wurden und starben. Marschall Fabert (unter Ludwig XIV.) beschäftigte sich viel mit Magie, der 1695 gestorbene Marschall Francois de Montmorency wurde der Magie und des Paktes mit dem Teufel angeklagt, um seinen Sohu mit der Familie Louvois zu verbinden