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20 Einleitende Bemerkungen. sein. Glanvil's Lnäueoasns trlumplmtus, in welchem er den zu allen Zeiten vorhandenen Glauben an Geister, Engel, Zauberei rc.- vertheidigt, fand zwar die Unterstützung bedeutender Männer, wie Henry More, Casaubonus, Cudworth — aber wegen der Wandlung des Zeitgeistes nahm der Skeptizismus doch immer zu, was wenigstens den unschätzbaren Vortheil hatte, der blind- wüthigen Hexenverfolgung EinhaU zu thnn. G. hatte fein Buch dem Herzog Carl von Richmond u.'d Lennox gewidmet und fortwährend mit dem ungläubigen Webster, dem Mathematiker Reginald Scot, Becker rc. zu kämpfen. Schon zu seiner Zeit herrschte derselbe Unglaube, dieselbe Zweifelsucht wie jetzt. Von Zeit zu Zeit, auch durch das 18. Jahrh. ereigneten sich aber räthselhafte, für den Rationalismus unerklürbare Vor gänge, welche den zurückgedräugten Glauben an die Geisterwelt und ihr Wirken nicht erlöschen ließen. Da kam das 19. Jahrh. mit seiner' hochmüthigen und leichtfertigen Verachtung alles Geheimnißvvllen und Wunderbaren und seinem Wahn, cs bis auf die Wurzel ausgerottet zu haben. Aber zuerst der Lebens magnetismus uud das Hellsehen, dann die Beobachtungen I. Kerner's und A. erschütterten diesen Glauben, bis endlich der sogen. Spiritismus erschien, welcher nur eine moderne Form der Magic und des uralten Geisterverkehrs ist.*) *) Es kommen im vorliegenden Buche fast lauter neue, in meinen früheren nicht enthaltene Thatsachen und auch viele neue Betrachtungen vor. Für den thatsächlichen Theil ist mir eine unerwartete Bereicherung dadurch zu Theil geworden, daß Frau Baronin Julie v. Güldcnstnbbe die große Güte gehabt hat, eiueu Theil der Aufzeichnungen ihres und ihres sel. Bruders Freundes, des Grafen d'Ourches, mir in Basel und Bern mit der Erlaubnis; vorzuleseu, eine bedeutende Zahl für meinen Zweck wichtiger Bemerkungen zu notireu. Graf d'Ourches, Besitzer einer reichen, dein Geschwistcrpaar Güldeu- stubbe vermachten Bibliothek, hat namentlich für die französische Geschichte eine Unzahl von Druckwerken und auch viele Manuscripte stndirt. In Lothringen geboren, starb derselbe t867 gegen 80 Jahre alt, als entschiedener Legitimist, er war katholisch getauft, aber in religiösen Dingen Freidenker. Es wurde seiner bereits in den „Myst. Erschein. II, 29—30" und auch anderwärts gedacht.