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Zauberei, Hexenwesen re. 38 Historisches. Merlin lebte im 5. Jahrh., im 2. Jahrh. galt Basilides als Zauberer und Kabbalist. Johannes Syncellns rühmte sich in Constantiiiopel, Zauberer zu sein und rief für den Kaiser Theophilus die Geister an. Unter Kaiser Constantin wurde Athanasius der Zauberei angeklagt, eben so im 4. Jahrh. Paulinus, Bischof von Dacieu. Constantin, liest man, erhielt Unterricht in der Magie von dem Mathematiker Skopates, den er später verbrennen ließ; der Kaiser hatte vor seinem Ende schreckliche Erscheinungen. Trithemius erzählt, daß Bayan oder Basan, ein Gouverneur in Un garn sich 970 in ein Thier verwandelt und sich unsichtbar gemacht habe. Der Rabbiner Zcchicl, der zur Zeit Ludwig des Heilige» lebte, war als Magier so berühmt, daß Juden und Christen ihn verehrten. Troisechelles, Hofsorcier Karls IX. und Heinrichs III-, war vielleicht nur ein Taschenspieler. Pabst Stephan VI. klagte 896 über die Menge der Zauberer in Rom, aber viele Päbste galten selbst als Magier, so Sylvester II. (Gerbert), Martin II., Benedikt IX. (nach dem Zeugniß des Cardinals Bennon), Johann XX. und XXI., Gregor VII.; Sixtus V. wurde von den Spaniern der Zauberei beschuldigt. Johann XXI. und XXII. sollen von einer Anzahl Cardinale unterstützt, viele magische Versuche gemacht haben, letzterer, angeblich anch Wuuderheiler, beklagte sich doch über Malcfizien nud Bczanberung und ließ den Bischof von Cahors, Gerauld, verbrennen. Manche Päbste setzten sogar eine Ehre darein, Magier zu sein, dein: die Magie mar die »rs miralMs, zahlreiche Fürsten und Bischöfe, große Aerzte und Mathematiker von Sicilien bis Norwegen beschäftigten sich mit derselben. Johan» von Teutonich, BischaO von Halberstadt, angeblich einer der größten Magier, soll 1271 in einer Mitternacht an 3 Orten Messe gelesen habe», z» Halberstadt, Cöln und Mainz und Bruno, Bischof von Würzburg, unter Kaiser Heinrich III. unterhielt sich, heißt es, vertraulich mit dem Satan. Robert der Teufel, Herzog der Normandie, war kein Zauberer-, sondern ein höchst gransamer Wütherich. Albertus Magnus, der viele wundersame Dinge verrichtete, nannte sich „Zanbercr des Herrn", »m nicht de» Scheiterhaufen zn riskircn und prophezeite, daß der junge Thomas von Aquino, über den mau spottete, ein Licht der Welt werden würde. Letzterer stand stark ini Verdacht der Zauberei, wurde demungeachtet 1322 cauonisirt und seine Philosophie von der Universität zu Paris, von Urban V., Jnuocenz V., Johann XXII. (in unserer Zeit von Leo XIII.) approbirt, wie Nauds in s. Apologie großer Männer p. 482 berichtet, welcher behauptete, alle solche müßte» sich mit Magie beschäftigen. Gille Bonrdi», der über die seivness oeeultea geschrieben, vermuthete, daß der voetor nnZoUous unbewußt geschrieben, und zwar so viel in einer Nacht, daß ein Anderer die doppelte Zeit brauchte, es zu lesen. ('Nach nnserii jetzigen Begriffen