Volltext Seite (XML)
— 911 — 121 — Honsberg dem Kloster die eine Hälfte von Cunnersdorf, die andre schenkt er ihm. Die verkaufte Hälfte wird — entsprechend wie bei Greifendorf — die Westseite des Dorfs gewesen sein, die den Honsbergen mit vollem Recht gehörte,- die geschenkte Hälfte war die Ostseite des Dorfes, bei deren Erwerbung durch die Honsbergs das Kloster Altzella getränkt worden war. Im Jahre 1325 gewannen die Mönche von Altzella Dittersdorf b. Böhrigen zurück^). Wahrscheinlich ist es auch hier Markgraf Heinrich der Erlauchte gewesen, der nach der Verkleinerung des Altzellaer Gebiets die Burggrafen von Altenburg mit Dittersdorf belehnte. Ihnen gehörte ja auch das benachbarte Greifendorf. Die Burggrafen von Altenburg verliehen das Dorf (oder nur das Vorwerk?) aber weiter an eine Familie, die sich darnach nannte. Da die Urkunde vom 13. April 1325 (Anm. 44 q) von einem Vorwerk spricht, ist es nicht unmöglich, daß Ditters dorf — wie der östliche Teil von Greifendorf — erst von dem Burggrafen Dietrich von Altenburg, dem Vater des in unsrer Urkunde erwähnten Burggrafen Albert, angelegt worden ist, als Vorwerk von dem älteren Westteil Greifendorfs. Vielleicht hat es sogar seinen Namen vom Burggrafen Dietrich. Leider erfahren wir nicht, ob Dorf und Vorwerk dem Kloster geschenkt oder verkauft worden sind, denn es handelt sich nur um eine Bestätigungsuckunde. Dagegen lassen zwei Urkunden vom Jahre 1328"") erkennen, bah Familienangehörige der letzten Lehnsinhaber sich der Uebereignung ihres Besitzes an das Kloster heftig widersetzten und erst mit den schärfsten Machtmitteln der Kirche zur Ruhe gebracht werden konnten. In den Jahren 1354 und 1355 gelangt das Dorf Schlegel wieder in den Besitz des Klosters. Zwei Urkunden aus diesen Jahren"^) lassen die eigenartig» Tatsache erkennen, daß das kleine Dorf zur Hälfte den Rittern von Miltitz, zur Hälfte denen von Maltitz gehörte. Ein Schreibfehler, wie Gautsch (9.gog) ver mutet, kann bei dem Namen Miltitz kaum oorliegen, wie sich aus dem Vergleich der Zeugen in beiden Urkunden ergibt. Die Miltitzsche Hälfte wird 1354 an das Kloster verkauft, während die Maltitz sche zum Teil (1/4 des Dorfs) durch Schen kung, zum Teil durch Kaus an das Kloster kommt. Nur kurz, weil uns ferner liegend, sei endlich erwähnt der Kauf von Grunau und die Erwerbung des Vorwerks Hohe »lauft. In den Jahren 1354, 1356, 1357 und 1358 übereignete Burggraf Otto von Leisnig zu Penig dem Stifte allerhand Zinsen seiner Lehnsleute im Dorfe Grunau, und im selben Dorfe ver kauften 1361 die Leisniger Burggrafen Heinrich und Albrecht 2 Hufen nach Altzelle (47.ro; 9.27S u. Alun. s<, sowie Urkunden Nr. »so, gss u. ssii; 13.2. S. «2. «« u. bS f.). Das Vorwerk Hohenlauft ist vielleicht erst von Grunau aus entstanden, nachdem letzteres in den Besitz der Burggrafen von Leisnig gelangt war. Rätselhaft bleibt allerdings, wie die Flur von Hohenlauft dem Kloster abhanden kommen konnte. Auf jeden Fall lag sie innerhalb der Grenze von 1185 (S. 114), wenn auch ganz am Rande derselben; aber sie lag doch nicht westlich, sondern östlich der Großen Striegis, also keineswegs in einem Gebiet, auf das Hersscld Anspruch erheben konnte. — 1394 wurde es durch die Burggräfin Sophie von Leisnig zu Penig als Pfand an dar Kloster Altzelle verliehen,- früher hatte es Burggraf Albrecht von Leisnig, Herr zu Rochsburg, besessen. Erst 1518 kam es vollständig zum Kloster (47.§>; 9.,,, u. A»m. 08, sowie Ulk. Nr. bei). Als Ergänzung zu Abschnitt 4e sei hier noch auf folgendes hingewiesen. Die Urkunden in den Anmerkungen 16, 17 und 44e—s, sowie die kurzen Andeutungen über Grunau und Hohenlauft bestätigen, was wir schon aus der Urkunde von 1289 (S. 97) wissen, daß Markgraf Heinrich der Erlauchte das Hersfeldsche Gebiet zu Lehn hatte. Darüber hmaus aber erfahren wir, wie er das Gebiet stückweis weiter verlieh an die Burggrafen von Altenburg und Leisnig, die Herren von Schönburg und die Ritter von Maltitz, Miltitz und Honsberg. k) Die Geschichte «ine» Dorfnamens im Altzellaer Gebiet. Mobendorf b. Hainichen heitzt im Volksmunde Mohndorf, was zu der unhaltbaren Annahme geführt hat, die Siedelung habe ihren Namen daher, daß dort besonders Mohn gebaut worden sei (27.^). Für die Geschichte dieses Dorsnamen» sind folgende Tatsachen von Bedeutung.