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Keimcrt Nmalsschrist desMerLMsoerems fmIrankenkrg u.UmMnll (Aeitage zum Arankenverger Tageblatt) N 13/15 1936 (ausgeg. im Febr. 1927) 4./5. Jahrg. Wie die heimische Landschaft besiedelt wurde. Von Mar Kästner. r. Fortsetzung.) 8 Das Kloster Altzella wird für unsre Landschaft bedeutungsvoll. a) Die Gründung des Klosters Zella und der ursprüngliche Umfang seines Landbesitzes. Im Jahre 1162 stiftete Markgraf Otto der Reiche das Zisterzienser- Kloster Marien-Zelle bei Nossen 3«), und Kaiser Friedrich Rotbart bestätigte diese Schenkung und übereignete dem Kloster 800 Hufen („Lehen"), „die in der Provinz Daleminze im Bistum Misne und zwar in dem Walde zwischen dieser Provinz und Böhinen, gegen Mittag von der östlichen Milde (Freiberger Mulde) im Burgwardum Moch owe (Mochau onö. Döbeln) ge legen sind." ^) Das Kloster wurde also mit einem ansehnlichen Stück des böhmischen Ercnzwaldes südlich der Freiberger Mulde belehnt. In der Stiftungsurkundr heitzt es, daß der Markgraf Otto die 800 Hufen auf seine Kosten habe ausroden und zum Landbau Herrichten lassen. E. Beyer, der verdienstvolle Bearbeiter der Altzellaer Klostergeschichte, meint (9.»), daß dies in den sechs Jahren, die seit dem Regierungs antritt Ottos (1156) verflossen waren, in der ganzen Ausdehnung wohl kaum möglich gewesen sein könne. Außerdem stützt er seine Annahme auf die Tatsache, daß die Zisterzienser Mönche durch ihre Ordensregel verpflichtet gewesen seien, neben ihren frommen Uebungen in eigner Person Ackerbau und sämtliche damit in Verbindung stehenden Gewerbe zu betreiben, sich daher mit Vorliebe in urtümlichen Gegenden an gesiedelt hätten. Indessen scheint mir der angeführte Satz der Stiftungsurkunde in gröherem Umfange Geltung zu haben, als Beyer glaubt. In einer Urkunde vom 2. August 1185 werden die Grenzen des Klostergebiets genau angegeben (Abb. 8). Die Urkunde lautet nach 12. r. gsi ff): // Io nomive sanete et inäiviäus trinitatis. Otto äsi graeia Mensosis marekio seelssis savets cksi gsvitrleis ssmpsrgue virginis ötaris in Ostia in Perpetuum (juoniam »nonsnte äiviva elsmsntia pro salntv online nostrs anteesssorumgus nostro- rum in bonore sanste cisi genitrieie ssinpsr- gns virgivis Glorie elaustrum vsstrum e0v- strnsrs inedoovimus, iäeiroo poesessionee vsstras eertis tsrminis äesißpiars, st, ne quis oliguici vi vel krauäs nitotur avsllsrv, seripto et sigillo noetro sorroborars äsesrviinus. Igitur notum «it vobis et uviversis tam preesntibus guam kuturis, c>uia äs nsinore, onoä sst in marskia nostro, a plaxa dliläe nnvii msriiliana uumsos «stingsntn», gni iransonisa lin^uu Dvkn äieuntur, ad imperio llonsri nä k^s ipaum iinpstrovimus. Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit. Otto von Gottes Gnaden, meiß nischer Markgraf an die heilige Kirche der Gottesmutter und reinen (semper) Jungfrau Maria in Zella, auf ewig. Da wir nun einmal unter Beistand der gött lichen Gnade für Unser und Unsrer Vor gänger Seelenheil zu Ehren der heiligen Got tesmutter und reinen Jungfrau Maria Euer Kloster zu gründen begonnen haben, deshalb beschließen Wir, Eure Besitzungen mit bestimm ten Grenzen zu umschreiben und mit Unsrer Unterschrift und Sigel zu bekräftigen, damit niemand etwas (von dem Euren) mit Gewalt oder List an sich zu reißen sich vermesse. Daher sei Euch allen, Lebende» wie Nach kommen, kund, daß Wir bestimmt haben (im- petravimus), daß von dem Walde, der in unsrer Mark auf der südlichen Seite der Mulde liegt, 800 Hufen (mansi), die in fränkischer Sprache Lehen ge nannt werden, vom Reiche an das Kloster (ack Koc jpsum) geschenkt werden.