Volltext Seite (XML)
124 abnehmen können, wie es zugegangen, daß die Alten solche gute Ertze nicht besser geachtet, auch keine sonderliche Haupt-Gebäude (Schächte und Stollen), welche sonst, wenn man was rechtes mercket, leichtlich nicht unterbleiben, ins Gebürge hinaus geführet, dahero bald in diese, bald in jene Gedancken gerathen, zumahlen man ferner bey Durchsuchung der alten Ausschläge und Halten, Ertz-Schlacken und bey selbigen ein Stücke von einen ziemlich groben Schmeltz-Tiegel gefunden. Nun könte denen erzehlten und andern Umständen nach wohl seyn, daß etwan vor uhralten Zeiten, da noch große Einöde in diesem Lande gewesen, von fremder Elation raubweise gebauet morden, gestalt (wie) denn vielen bekannt, daß wohl ehermahln solche Landsahrer sich hier und da finden lassen, welche allerhand seltsame Arbeit verführet, und in Wind und Wäldern durch Wind-Oefen von Feldsteinen gemacht, geschmeltzet, daß sich fürwahr weder Bergmann noch Gewercke unterfangen darff; Ls scheinet auch daraus fast dergl. (es scheint das auch daraus hervorzugehen), daß nirgendwo kein recht Bergmännischer Bau, Schacht und Feld-Orth getrieben, sondern da und dort ufn Ereutzen (Gangkreuzungen, bes. reiche Stellen), und wo man etwan sonst einen Nieren-Ertzt gcmercket, ein Loch gesuncken (in die Tiefe gegraben) worden. Allein e, man laße auch gleich diese Gedancken fahren, und halte es vor einen Bau innlündischer Bergleute, so kan man anders nicht schließen, als. daß es vor Alters Wassers-Noth und vielleicht darzugekommenen Kriegs-Sterbens und anderer böse Läuffte halber, zumahlen an einen solchen obscuren Orthe, da niemand des Bergwercks sich groß angenommen, ins vecrement (in Verfall) gerathen seyn. Bevoraus, wenn die mächtigen groben Gänge, wie es scheinet, etwan nur weit- läufftig als Nierenweise oder gleichsam eingestreuet gut und edel gewesen, und man damahln, da das Poch- und Wäsch-Wesen, wie jetzo (,) noch nicht im Schwange gegangen, auch von der Roh- und Hohen Ofen-Arbeit noch nichts kündbar gewesen, nach Ausweisung der hierum gefundenen Mahlsteine mit Ertz-Mühlen die Gänge und Ertzte langwierich ins Enge gebracht, und die kurtzen Schichten über die Stich-Oefleins ins H (— Blei) kostbar gearbeitet, auf solche Weise , dann freylich mit reichen Ertzten kaum so weit als bey jetzigen Beschickungen und Hütten-Arbeit mit 1. 2. Lothgen es zu bringen vermocht, denn nunmehro nichts ungemeines (es ist nichts ungewöhn liches), daß man dasjenige, so die lieben Alten in die Halten gestürtzet, mit guten Vortheil zu gute macht; Zst dahero auch bey diesem Gebürge und Berg-Bau allen Umständen nach nichts schlimmers zu ominieron (vorauszusagen) und allerdings sick- gute Hoffnung zu machen, welche nicht zulassen wollen, daß mans gemeinen Laufs nach so obenhin streichen lassen (daß man die Sache gehen läßt), sondern ein fast ge zwungen Gebäude allhier anzufangen und zwar 1) aus einen stehenden (>l—8 streichenden) Gange mit einem Haupt-Stolln Gut Glück anzusitzen, und damit von 8eptem. (Nord) gegen tAericl. (Süd) denen von Or. (Ost) in Oc. (West) streichenden Gängen(,) von denen ein Spath- und Morgen- Throm, dem Stoll-Orth gar nahe und über 7. und 14. Lr. (Lachter ge wöhn!. 7 Fuß, ungef. 1,90 m) nicht ^ntliegt(,) in die Seite zu gehen und also darmit dieses Gebürge aufzuschließen, und denen oberwehnten alten Gebäuden die Wasser zu benehmen. Damit aber gleichwohl mehr gedachtes alte Gebäude so uf einen mächtigen Spathe und ander» alda creutzenden Gängen enthalten, immittclst ehe dieser Stölln hdian kömt, nicht todt liegen bleiben, sondern man erfahren möge, was denn die Alten vor Bau und Gänge darinne gehabt, item, was die Ursache sey, daß solche nickt sortgesetzet und hauptsächlich angestellet worden, desgl. auch, ob noch solche Gänge (wie heraußen auf der Halte) darinne zu finden, 2) Hat man auch auf diesem Spathe nach besonderer Muthung das andere Merck unter dem Nahmen alten Hoffnung angestellet und denjenigen Schacht, daraus man die gefundenen Gänge oermuthet zu gewältigen vorgenommen. Es möchte derselbe auch, weil» man ihn über 3. bis 4. Fahrten tief nicht schätzen kan, in ein Wochen ihrer 6. wohl bewerckstelliget und so dann, wenn dergl. Ertzte zu gewinnen waren, gute Einnahme gemacht werden könne, zumahl man an den Schönborner Bächlein zu Poch zeugen auf 2. bis 3. 10 Elligte Gefälle leicht kommen, auch ins künfftige, wenn es zu dergl. und zu Schmeltz-Hütten mehr Aufschlag Wassers vonnöthen, und dieses Bächlein etwan zu einem Kunstgezeug untern Stölln abzuteusfen, nützlicher gebraucht werden könte, aus der Zschopau durch den Berg mit etwa 90 Lr. (Lachter) fügl.