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— 123 - bei ihren Rodearbeiten auf der Hochfläche ähnliche Entdeckungen gemacht haben, während die von Frankenberg wegen des andersgearteten geologischen Baus ihres Gebiets dazu weniger Gelegenheit gehabt haben dürften. Auf die Nachricht davon werden Bergleute, die in Freiberg kein Unterkommen mehr sanden, hierher abgezogen sein und nun die Gegend gründlich durchstöbert haben. So sand man um die Wende des Jahrhunderts, daß die Gegend zwischen Frankenberg und Mittweida ebenfalls reich an wertvollen Erzen sei. Die tief ein- geschnittnen Täler der Zschopau und ihrer Seitenbäche mögen die Entdeckung der zahlreichen Erzgänge begünstigt haben. Gerade solche Stellen, die vorher der Bauer wegen ihrer Unzugänglichkeit und Steilheit vermieden hatte, lockten jetzt den Bergmann an. So entstanden neue, meist kleine Siedclungen, wie Biensdorf"»), Wolss- berg, Dreiwerden. Bereits bestehende, wie Schönborn, Sachsenburg und Frankenberg, erhielten starken Zuzug, wovon im Abschn. 6 b noch ausführ licher geredet werden muß. Nach unzuverlässigen Nachrichten soll der Bergbau zwischen Frankenberg und Mittweida schon viel früher ausgenommen worden sein, als es nach unsern bisherigen Darlegungen möglich ist. So soll die Alte Fundgrube und Heerzug zu Biensdorf bereits i. 1.922, nach einer andern ebenso unglaubwürdigen Quelle i. 1.928, das Bergwerk Trappenauer (Treppenhauer) zu Frankenberg i. I. 927, der Alte Hoffnung Gottes Zug zu Schönborn i. I. 1004, Quittenhayns Zug ebenfalls zu Schönborn i. I. 1005, der Joseph-Marien Zug im Hengstbusche aus dem Schenkberg i. I. 1041, der Wildemann am Wolfsberg i. I. 1092 entstanden sein usw. (41.,z). Alle diese Nachrichten sind in das Reich der Sage zu verweisen. Bevor der Erzreichtum der Frei berger Gegend entdeckt war, ist an einen Bergbau in unsrer Gegend nicht zu denken. Viel vertrauenswürdiger als diese ganz unglaublichen Nachrichten sind zwei „bergmännische Bedenken" Paul Christoph Zeidlers aus den Jahren 1695 und 96 (24.126 ff ), der sehr vernünftige, von sorgfältiger Untersuchung und großer Sachkenntnis zeugende Ansichten über das Alter der fraglichen Bergwerke äußert. Da diese Gutachten auch mancherlei Aufschlüsse über die Flüchtigkeit und Oberflächlichkeit des alten Bergbaubetriebs und über den Erzreichtum unsrer Gegend bringen, seien sie vollständig wiedergegeben. (Die Sperrungen rühren von mir her. K.) Pauli Lkristopkori üeiäleri, blot. publ. Caesar. 6- lKetsllurgi Bergmännisches Bedenken über ein seines Stück Gebürges an der Zschopau gegen Morgen, neml. zu Schönborn ohnweit Mittweyda, so in Sachsenburg eingepfarret ist. An der Zschopau in einem Stück Eebürge gegen Morgen unterhalb des Dorsfes Schönborn an eines Bächleins Ufer in einem Thal, hat ein einfältiger Bergmann ein blau Lettig mächtig Throm (Trum, Mehrzahl Trümer, bergmännischer Ausdruck für schmale Gänge), welches stehende Gangweise neml. von Mitternacht in Mittag streichet""), angetrosfen und will davon eine lhUb märckigte I (— Silber) Probe Vs Lt. (Lot"") weggenommen haben; Alleins, da man solches in Augenschein brachte, hat sich von dergl. Anbrüchen nichts finden wollen, und ist nur der blose Letten (schmieriger Schiescrton), welcher (veim Schlämmen) einen feinen klaren Kieß Schlich (Schlick) gegeben, und sich mit 2 Lt. H bewiese, in einer mächtigen Klufft nebst einer schwebenden (wagerecht liegenden) qvärtzigen (quarzreichen) Fluge verhanden gewesen. Nichts destoweniger aber ist aus dieser Begebenheit Veranlassung entstanden, dieses Stück Gebürge samt seinen Geschicklichkeiten besser zu untersuchen und sich durch der (Wünsche!-) Ruthen Anzeigung zu erkundigen. Da man denn obseroiret (beobachtet), daß viel stattliche mächtige Gänge darinnen streichen und von ) sehr edel seyn, und zwar um so viel sicherer, indeme uf solchen Berge in Rasen und Fahrwegen hin und wieder nicht ohne Verwunderung grobe Qvärtzige Wände von Gängen gefunden worden, worinnen Glantz mit Weißgültigen (Bleiglanz mit Weißgültigerz oder Silber fahlerz), auch das pure Glaß-Ertz (Silberglanz), Nierenweise und angeflogen (als Anflug), so zu 2. 3. 4. Mrck. (Mark) Z gehalten, gestanden. Weil nun aus diesem Berge, auch ohnweit, unterschiedliche sehr alte Schacht- und Schurss-Pin gen, in welchen nicht nur große starcke und gantzs faule Balcken — Höltzer — Stöcke, sondern auch dergl. Wiederwachß und Stamm-Höltzer stehen, zu sehen gewesen, bat man schließen müßen, daß solche notwendig von daheraus seyn. Gleichwohl aber mcht