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DRESDNER O PHILHARMONIE auffängt? Diese Frage ist wohlberechtigt und durch aus nicht laienhaft, mußten sich doch alle Komponisten, die in ihren Ländern ernst haft nach nationaltypischen Tönen, einem charakteristi schen Idiom oder Timbre gesucht haben, ebenfalls diese Frage beantworten. Auf keinen Fall - und das war natürlicher Ausgangs punkt - entsteht kunstvolle Musik durch eine schlichte Übernahme volkstümlicher Melodien. Die eigentliche Kunst besteht vielmehr darin, bestimmte wieder kehrende melodische Typen und rhythmische Figuren zu erkennen, herauszukri stallisieren und sie so in eine eigenschöpferische Musiksprache einzubetten, daß ihr Geist erhal ten bleibt, hindurchscheint und mit selbstver ständlicher Natürlichkeit ein Charakteristikum bildet. In den Ländern mit alter kultureller Tradition, wie Italien, Frankreich und Deutschland, ist die „Substanz der Volksmusik längst in den großen Werken der Kunstmusik aufgegangen. Bach stellt ein solches Kondensat der deutschen Volksmusik dar, wie es keine zweite Nation vorweisen kann ... Bei uns liegt die Sache anders. Unsere einzige Tradition ist die Volksmusik ... Die Kunstmusik wächst aus der Volksmusik heraus, sie ist ihre organische Fortsetzung auf einer verfeinerten, höheren Stufe“ (Kodäly). Bartök, dessen Leidenschaft, Lieder und Tänze aus den ländlichen Gefilden zu sammeln, fast sein ganzes Leben anhielt, lernte aus diesem unermeßlichen melodischen und rhythmischen Reichtum und übernahm daraus immer wieder „Für Kinder“, eine aus vier Heften bestehende Sammlung ungarischer und slowa kischer Volkslieder in meisterhaft schlichter Bearbeitung von Bartök für Klavier (1908)