Zum Programm .JA DRESDNER PHILHARMONIE 1 I ns begegnet ein Programm, das haupt- U sächlich französisch geprägt ist. So gilt Emanuel Chabrier trotz seines unüberhörbaren Bekenntnisses zu Richard Wagner als einer der Wegbereiter des französischen Impressio nismus. Unter seinen zahlreichen Opern ragt „Gwendoline“ (1886) heraus, obwohl es um sein gesamtes Opemwerk selbst in Frankreich recht still geworden ist. Auch Emest Chausson, einst ebenfalls Wagner-Anhänger, gilt als Vorläufer des Impressionismus. Sein „Poeme“ für Violine und Orchester gehört zu den be liebten Virtuosenstücken. Für einen kurzen Moment verlassen wir die französische Musik und wenden uns einem stark folkloristisch ge prägten Werk Bela Bartöks zu, seiner 2. Violin- Rhapsodie. Florent Schmitt, sowohl beeinflußt von deutscher Romantik als auch französi schem Impressionismus, gehört - wie auch Bartök - zu den ausgesprochen feinsinnigen Komponisten. „La tragedie de Salome“ (1907), ursprünglich eine Ballettmusik für kleines Orchester, erfuhr als Konzert-Suite eine Verwandlung, da der Komponist eine völlig neue Instrumentation für großes Orchester schuf und - ähnlich wie in Debussys „Noctur nes“ - einige Frauenstimmen (im Hintergrund) einbezog. Schließlich wird das Programm mit einem Meisterwerk der musikalischen Weltlite ratur gekrönt, mit „La Mer“, einer Komposition von Claude Debussy, einem Hauptvertreter des sen, was wir landläufig unter französischer Musik verstehen. Dieser Komponist hat den französischen Esprit eingefangen, ein Fenster geöffnet, Licht und Luft in die Musik hinein gelassen und dabei stilbildend gewirkt. Mit dieser Komposition wollte er ungestüme Leidenschaft ausdrücken, Atmosphärisches ein fangen, Bewegungsimpulsen folgen, die in ihm den Gedanken an sein geliebtes Meer auslö sten, kurz, „den fernen Widerhall der Natur“ ausdeuten.