Ernest Chausson E inerseits wird Ernest (Amedee) Chausson gern als Vorläufer der Impressionisten be zeichnet, andererseits als ein Komponist, der eifrig den Spuren Richard Wagners gefolgt ist. Dies alles hat zwar eine gewisse Gültigkeit, doch zeichnet es das Bild etwas einseitig und wird dem Schaffen Chaussons keineswegs gerecht. Vielmehr ist eine stilistische Vielfalt in seinem recht umfangreichen CEuvre, in dem nahezu alle Gattungen vertreten sind, zu erkennen und demzufolge durchaus ein eigner künstlerischer Weg. Zwar spielte Richard Wagner gegen Ende des Jahrhunderts eine große Rolle im französischen Musikleben und „Wagnerisme“ wurde zum stil bildenden Schlagwort. Vor allem „Tristan und Isolde“ mit einer ausufernden Harmonik beein flußte zahlreiche Komponisten, beflügelte sie zu eigenen, analogen Werken, legte ihnen aber auch Fesseln an, die nicht einfach zu sprengen schienen. Da Cesar Franck die Welt der deut schen Musiktradition (Klassik und Romantik) seinem Schüler geöffnet hatte, war es nahelie gend, daß auch Chausson diesem Pfad, der ihn zu Wagner führen sollte, recht lange folgte. Sein ambitioniertestes Werk wurde die Oper „Le Roi Arthus“ (1886 - 1895), hochgradig von Wagner beeinflußt. Doch wie andere seiner fran- geb. 20.1.1855 in Paris; gest. 10.6.1899 in Limay bei Mantes zunächst Jurastudium, 1879 Rechtsanwalt 1879 Musikstudium am Pariser Conservatoire (bei J. Massenet und danach bis 1883 bei C. Franck) unterhielt in Paris einen gefragten Salon, den bekannte Künstler besuchten 1886 Generalsekretär der „Societe Nationale de Musique" starb 1899 an den Folgen eines Fahrrad unfalls