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Tauchenten Wart ist der Winter, schwer ist die Leit siebzehnten Juki kreuzen drei Schwäne auf ihrem Fluge nach dem Süden in großer höhe die weite Förde und schicken ihren harten Wanderschrei in die Tiefe. Die Fischer am Strande sehen verwundert zu den blinkenden Vögeln hinaus. Sie betrachten die selten frühe Ankunft -er Nordlandgäste als sicheres Anzeichen für einen zeitig einsetzenden, strengen Winter. Und als vier Wochen später Polartaucher die Auhenförde bevölkern und am Spätnachmittage zu Hunderten und Aberhunderten in der klaren Abendluft ihre Zlugspiele vollführen, wird es den wetterkundigen Nüstenbewohnern zur Gewißheit: der Eismann aus dem Norden wird früh seinen Einzug halten. Die Wetterpropheten haben auch diesmal richtig geraten. Nach einem sonnenreichen, farbenprächtigen Herbst setzt in den ersten Novembertagen -er Winter ein. Über Nacht kommt er von Nor-en her und bläst seinen kalten Atem über die Flur. Lr zupft die letzten Blätter vom Baum und schmückt die Erde mit silbernem Reif. Am Tage streitet sich die Sonne mit dem Nältebringer. Aus den Schattenlagen aber läßt sich der Eismann nicht wieder vertreiben; sie sind sein Reich, von dort bezwingt er die Gegend, und um die Monatsmitte herrscht er allein. Vie Lrde ist längst erstarrt, und über die Tümpel und flachen Gewässer hat der Eismann eine schwache Decke gezogen. Nun bannt er in stiller Nacht den munter dahinhüpfenden Bach. Auch über den großen Landsee, der Unsere heimischen Entenarten lassen sich in zwei größere Gruppen sondern: die Schwimm- unü Tauchenten. Diese sind schlechte Läufer, aber vorzügliche Taucher; sie nehmen ihre Nahrung vom Grunde des Wassers aus und suchen sich bei Gefahr durch anhaltendes Tau chen zu retten. Ihr Rörper sinkt im Wasser sehr tief ein, während der der Schwimmenten hoch daraus hervorragt. Letztere sind gute Läuser, tauchen aber nur ungern und suchen einer Gefahr immer durch Aufstiegen zu entrinnen. Der breite Hautsaum an der Hinterzehe der Tauchenten fehlt ihnen. Vie verblüffender Tauchkünste fähige Reiherente ist an dem langen Genickschopf leicht zu erkennen. - Zug vogel : März -November. Ruf: „charr", „kerr". Nutzen—Schaden 10:5. Länge 42 cm; Spann weite 72 cm. Ei: blcichgrün; Gröhe 58 x 42 mm. von Schilf und andern Wasserpflanzen dicht besetzte, schlammreiche Seen und Teiche be wohnt die im allgemeinen düster gefärbte, aber durch perlweihe Augensterne auffallende Moorente. Unter allen unsern Lntenarten ist sie die streitsüchtigste, und vornehmlich in der Minnezeit führen die Erpel erbitterte Rümpfe. Unter erregtem Schnattern und Schreien bcihcn und jagen sie sich über die Wasserfläche, so dah sie manchmal kaum aus die in ihrer Umgebung drohende Gefahr achten und so ihren Feinden leicht zum Opfer fallen. Vie Moorente ist in Osteuropa gemein; bei uns in Deutschland wird sie am häufigsten in den südöstlichen Provinzen angetroffen. — Zugvogel: März — Oktober. Ruf: „kräk", „körr". Nutzen-Schaden 14:5. Länge 37 cm; Spannweite 65 cm. Ei; grüngelblich; Gröhe 51x38 mm. 45