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Meeres durchdringt die trüben Tage. Der Austernfischer, der auch auf unsern Inseln und im Rüstengebiet lebt und brütet, ist dort ein häufiger Gast. Schon um die Mitte des März trifft er ein, und er bleibt bis zum Herbst. Auf den Felsenhängen am Meer futzt auf jeder Steinplatte, in jeder Nische, auf jedem Vorsprung ein Seevogel. Einige von ihnen schlafen und pflegen -er Verdauung, andere sitzen auf felsigem Grunde und bebrüten das Gelege, hier fliegt eine Lumme an zur Rast, dort streichen Eiderenten ab — Lrpel sind's im prachtkleide — und fallen auf dem Meere ein zur Nahrungssuche. Ein steiler Felsen, der in vreiecksform scharf ins Meer hinausreicht, ist zur Hauptsache von Vögeln besetzt, die man bei oberflächlicher Betrachtung als Möwen ansprechen möchte. Der ganze Rörper ist schneeweiß, nur die Flügelspitzen leuchten tiesschwarz. Der Schnabel ist bleigrau. Vie Bewohner des Felsens sind Bahtölpel, die größten Seevögel unseres Erdteils. Die Vögel am Felsenhang pflegen der Ruhe. Die meisten haben den Ropf unter die Flügel geschoben, die andern brüten mit eingezogenem halse vor sich hin. Jetzt kommt Bewegung in die leuchtende Schar. Vie Bahtölpel erheben sich, breiten die Schwingen, und im Sturzfluge geht's hinab aus der höhe auf die anrollenden wogen, hier fischen sie in der Gesellschaft von Lumme und Alk. Nach kurzer Zeit erheben sich die Baßtölpel und streichen nach einer windstillen Bucht, hier schweben sie über dem Wasser dahin, den Schnabel gesenkt, und schießen als geschickte Stohtaucher auf die Beute hinab, auf den blinkenden Hering, der nahe der Oberfläche schwimmt. Durch eine einzige Lchluckbewegung wird der Fisch gekröpft, dann heißt es weiter fischen, denn der hunger ist groß. — Der Bahtölpel ist ein Lharaktervogel des Nordens. An die Rüste der Nordsee kommt er nur, wenn ihn ein anhaltender Sturm nach dem Süden verschlägt. Lin im Winter nicht gerade seltener Gast an den Rüsten der Gstsee ist die sehr kleine, nur etwa taubengrohe Grgll-Lumme. Da sie ihre aus Garnelen, Würmern und Schalentieren bestehende Nahrung vornehmlich im seichten Wasser erbeutet, hält sie sich gern in der Nähe der Rüste auf, verlässt aber als echter Seevogel nie gänzlich das Meer. Nus den von vielen Seevogelarten schichtweise bewohnten vogel bergen nehmen die Grgll-Lummen ihren Platz stets auf dem untersten Gürtel ein, wo das Nest in Felsenklüften, höhlen und im Steingeröll errichtet wird. Ein naher verwandter ist die noch heute auf Helgoland brütende, schwarz- weih gefärbte Trottellumme. - Wintergast. Ruf: „jip". Nutzen Schaden 10:2. Länge 35 cm; Spannweite 57 cm. Ei: trübweih oder bläulichgrünlich, aschgrau, braun und schwarz braun gefleckt und getüpfelt; Gröhe bü x 40 mm. Va der Vogel sich aus dem Lande recht un beholfen und schwerfällig benimmt, führt er seinen Namen mit Recht. Im übrigen soll der Name daran erinnern, dah der Tölpel auf den vogelbergen der Insel Bah an der Westküste Schottlands in ungeheuren Scharen zu finden ist. va die Tölpel in elf Rrten weit über die Erde verbreitet sind, können sie bei ihrer gro ßen Gefräßigkeit als die hauptsächlichsten Guanoerzeuger gelten. Die aus Zischen be stehende Nahrung wird durch Stosstauchen erbeutet, wobei der Vogel aus dem Fluge in das Wasser schieht, um die Beute zu packen und im Weiterfluge zu verzehren. — Seltener Wintergast. Ruf: krächzend „rabrab". Nutzen- Schaden 10:2. Länge 85-dO cm; Spannweite ISO cm. Li: grünlich; mit Ralkkruste über zogen; Gröhe 80x50 mm.