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quappe und den Wasserkäfer, hier verschlingt er den Blutegel, die Larve der Wasserjungfer und noch mancherlei Getier, das die Moorkuhle bevölkert, wenn aber ein hoppelnder Hase durchs Heidekraut knistert, dann reckt -er scheue Vogel den hals und äugt und beobachtet lange den Störenfried, den er schließlich als harmlosen „Löffelmann" erkennt. Vie Heidelerche ist der Lharakteroogel der Sandheide. Aber noch ein zweiter sandfarbener Vogel ist da, der wesentlich größer ist, langbeinig und groß wie ein Kiebitz. Dem Kiebitz ist er verwandt, aber auch dem Austern fischer und den Regenpfeifern. Im Aussehen aber ist er ganz anders. Lr ist wie die Lerche gefärbt und hat große, gelbe Augen — es ist -er Triel. Der Morgen graut, die Vämmerungsvögel -udeln ihr Zrühkonzert. Vie Heidelerche singt, der Pieper ruft. Auch der Triel ist bereits erwacht. Lr steht auf der gelben Sandfläche zwischen dem Heidekraut, putzt das Gefieder und blickt nach dem Pieper, der in seiner Nähe nach Kerbtieren sucht. Vann schließt er die Augen zur Hälfte, zieht den hals und den Kopf zwischen die Zlügel und träumt vor sich hin. Mit einem Male reckt und streckt sich der Körper des Vogels, der hals jagt empor, und dann fährt der Schnabel in den Bodenwuchs und packt und verzehrt den schillernden Lauskäfer. Der erste Bissen ist verzehrt, nun geht es weiter auf Nahrungssuche, ver Triel eilt über den Boden dahin, überspringt flatternd das hohe Heidekraut, erwischt hier eine Raupe, da eine Heuschrecke, dort eine Schnecke und kommt dann zum Moortümpel. Auch hier gibt's etwas für den Magen. Lin Wurm wird aus dem Sumpfboden gezerrt und verspeist, ein Mistkäfer folgt, und auch der winzige Zungfrosch entkommt nicht dem schnellen langbeinigen Vogel. — Stundenlang dauert die Nahrungssuche des Triels, -er Lin flüchtiger Beobachter könnte den abgebil- deten Vogel im gleichen Saisonkleid mit einem Goldregenpseifer verwechseln, doch ist er etwas größer und trägt außerdem eine deutliche Hinterzehe, die allen echten Regen pfeifern fehlt. Lr ist ein Lharakteroogel der Tundra. Ruf dem Zuge kann er in mehr oder weniger großen Scharen an der Nordseeküste beobachtet werden, wo er mit dem Goldregen pfeifer oft dieselbe Örtlichkeit bewohnt. Noch scheuer und vorsichtiger als seine verwandten, ist zu einer näheren Beobachtung des flüch tigen Vogels kaum Gelegenheit. Nicht zur Brut schreitende Stücke halten sich bei uns ge wöhnlich in Schwärmen auf.-Zugvogel: Mär; bis Mai-August bis Oktober. Ruf:„tlüi". Nutzen-Schaden 14:2. Länge 5V cm: Spann weite 66 cm. Li: gelblichgrau bis olivgrau, dunkelbraun gefleckt: Größe 52x36 mm. Ls gibt in der Natur verborgene Geschöpfe, die wir oft hören, aber nur selten sehen. Zu diesen gehört ein über dohlengroßer, lerchen farbener Regenpfeifervogel unsrer Sand ebenen, der Triel. Tagsüber verhält er sich völlig unbeweglich, erst in der Dämmerung geht er schnellen Laufes seiner aus Rleingetier bestehenden Nahrung nach. Beim Erspähen einer fremden Erscheinung drückt sich der arg wöhnische, ängstliche Vogel flach auf den Boden, mit dem sein Gefieder meist überein stimmt. Nähert sich seinem Brutplatz eine Herde Schafe, so bringt er sie durch den starren den Ausdruck seiner gelben Lulenaugen zum Ausweichen. - Zugvogel: März, April - Sep tember, Oktober. Lockruf: schrill pfeifend „krai- litt": sanft „dick" und „dillit": Zunge: „keih". Nutzen-Schaden 14:2. Länge 3Y cm: Spann weite 80 cm. Li: gelblich, grau und braun gestrichelt und gefleckt: Größe 54x3S mm.