Ein seltener Gast aus den Tiefländern der Donau, Wolga und des Nils ist der gegen andre Vertreter seines Geschlechts durch Zier lichkeit und Anmut auffallende, schneeweihe Seiüenreiher. Landseen, ausgedehnte Sümpfe und langsam fliehende Gewässer mit benach bartem Baumwuchs bilden den Aufenthalts ort des mit andern Reiherarten in Kolonien zusammen brütenden Vogels. Obwohl seine Nahrung vorwiegend aus Kleinfischen besteht, nimmt er auch vielerlei Schädlinge zu sich. Als Vrutplatz wählt er stets die höchsten Wipfel zweige. Vie Schmucksedern des Seidenreihers werden vielfach zu Putzzwecken verwandt, doch stehen sie geringer im wert als die seines gröheren Vetters, des Silberreihers. — Selte ner Strichvogel. Rus: „rha". Nutzen-Schaden 15:5. Länge 55-60 cm; Spannweite llv cm. Gi: blaugrün; Gröhe 48x34 mm. wo Sumpf- und Moorgegenden unzugäng liche, schilsreiche Gewässer umgeben, führt ein eulenartig gefärbter Reihervogel eine ver borgene Lebensweise. Sanft und geräuschlos ist auch sein Zlug. Mehrere Kohrstengel zugleich umklammernd, klettern die paarweis lebenden Vögel durch das Röhricht. Rus dem Lande spielt die Rohrdommel eine seltsame Zigur: bald «gleicht sie einem Pfahl, bald einem dürren Ast, bald einem runden Stein, wenn das weite Sumpfland widerhallt von ihrem brüllenden Balzrus, versteht der Hörer, warum ihr der volksmunü die Namen „wasserochs" und „Moorkuh" gegeben hat. - Zugvogel: April - September, Oktober. Lockruf: laut brüllend „üprump, Lprump"; Balzrus: tief krächzend „krau". Nutzen-Schaden lll:l5 (Naturdenk mal!). Länge 65 cm; Spannweitellv cm. Gi: blahbräunlichgrüngrau; Gröhe 54x33 mm. Wochen gehen ins Land, die Jungen schlüpfen. In allen Nestern hocken die spinnigen Gestalten mit den stakigen Ständern, dem klobigen Schnabel, dem stacheligen Dunenkleide, krächzend empfangen sie die Litern, die mit Atzung nahen. Vie Altvögel würgen die Fische, die sie im Watt und in den Marschgräben fingen, aus dem Kropf in die gesperrten Schnäbel. Um die Mitte des Junimonats sind die Jungen flügge. An jedem Morgen geht's von nun an mit den Litern hinaus auf das graue Watt vor der Küste, und sie sammeln die Gaben des Meeres. Wenn aber die Flut die Watten bedeckt und der Sturm die wogen peitscht, dann jagen sie an den Abzugsgräben in der Marsch. Allabendlich kehren die Reiher zu ihrem Horstbaum zurück, vierzig bis fünfzig der riesigen Vögel rudern im Versinkenden Tag nach der Zitterpappel am Bleekenhof und fallen dort ein zur Nachtruhe. Ver grauende Morgen weckt sie aus ihrem Schlummer, und sie rudern zur Fischwaid in den Gräben und Tümpeln, am Meeres- ufer und Priel. Der „Moorochs" brüllt hinter den höhen am hohenklint liegt im Talgrunde ein verlandender See. Vie Wasserfläche am Gstrande schwindet von Jahr zu Jahr, und die Retfläche am Westrande wächst. Vie riesige Schilfwildnis überragen hier Weidenkusseln und dort Lrlenhorste. Ls ist im Maimonat! Vie Graugänse führen am Schilfrande auf der Seefläche ihr Schof. Blähhühner ziehen auf der Blänke dahin und schießen tauchend in die Tiefe. Auf der Mitte der Seefläche schwimmt ein hauben-