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Nufer der Ascht Der König vom Teufelsmoor Auf der Lichtung im Wartberg am Rande des Teufelsmoores spielt die Septembersonne. Das Rbendlicht huscht durch die Buchenkronen, springt durchs Lichengeäst, eilt durchs Tannengezweig und bildet leuchtende Lichtflecke aus schattigem Waldgrunde. Der Gsthang der Lichtung flimmert im Licht. Vie Rinde der Buchen stämme schimmert silbern, die eingesprengten Birken wiegen ihre goldfunkelnüen Zweige im Rbendhauch. Vie breitkronige Zitterpappel am Waldbache leuchtet in rot. Vie muntere Beeke hüpft in ihrem steinigen Bett an ihnen vorbei. Sie plätschert und murmelt tagaus tagein, bis der Winter kommt und ihr Schweigen gebietet. Der Tag versinkt, die Dämmerung steigt. In den Randeichen streiten sich die Häher. Vie Tauben klappern zu ihrem Schlafbaum und gehen im Zichtenhorst zur Ruhe. Der Tau legt sich erquickend auf die Flur. Rus den Gründen und Bachläufen steigt der Nebel, und er deckt das Teufelsmoor mit seinem weihen Schleier. Im Osten steigt der Mond am dunklen Nachthimmel empor, und sein Licht flutet über die Gefilde. Ein neu gieriger Strahl hüpft durch das Rstgewirr des Tannenhorstes am Rande des Bruchmoores und weckt mit seinem matten Schein den Uhu, den König der Nacht, der reglos in Stammnähe blockt. Jetzt kommt Bewegung in die ruhende Groheule. Sie streckt den Körper, plustert das Gefieder, blickt nach allen Richtungen, löst die Fänge, öffnet die großen Glotzaugen, breitet die Schwingen und gleitet sicher aus dem waldesdunkel ins Freie. Lautlos schwebt -er Uhu über das Moor dahin. Seine feurigen Rügen durchdringen die Finsternis, und seinem va dieser Riese unter den Eulen in unsrer Heimat nahezu ausgerottet ist, gelingt es nur selten einmal, ihn zu nächtlicher Stunde in einsamen, verschwiegenen Wäldern zu beob achten. Im Frühjahr wiüerhallt der nächtliche Forst von dem schauerlichen Getön des Liebes spiels dieser geisterhaften Vögel, wild pol tert, wirbelt und rast es durcheinander, wer je diesen Hexentan; miterlebte, dem wird die Entstehung der Legende vom „wilden Jäger" verständlich. Im Morgendämmern schweben die Kobolde geräuschlos ihrem versteck zu und wenn die ersten Sonnenstrahlen den Wald üurchglühen, erinnert nichts mehr an den geräuschvollen Geisterspuk der Nacht. — Stand vogel. Ruf: „huhu huhuhu"; heiseres Krei schen; Junge: „schretsch". Nutzen-Schaden 14:17. Länge 65-70 cm; Spannweite 170 cm. Li: reinweih; Gröhe 58x49 mm. Ode Sumpfgegenden unserer Heimat belebt durch ihre schönen Flugspiele die vorwiegend in nordischen Gebieten beheimatete Sumpfohr eule. In schnellem, geräuschlosem Gaukelfluge huscht der nicht sonderlich scheue Vogel selbst am Tage über Wiesengras, Binsen und Schilf, hier und da einen schädlichen Nager oder ein Insekt erhaschend. In der sibirischen Tundra, ihrem Hauptverbreitungsgebiet, lebt die Sumpsohreule vorwiegend von den leicht erreichbaren Lemmingen. Im Herbst gelangt der äußerst nützliche Vogel aus dem Zuge scharenweise in unsre Breiten und fällt dann leider häufig der Flinte zum Opfer, obwohl ihm der gesetzliche Schutz zugesprochen wurde. Strich- und Zugvogel: Mär; - September, Oktober. Ruf: „käw käw" und „wau". Nutzen- Schaden 17:6. Länge 55-40 cm; Spannweite 95 cm. Li: weih; Gröhe 40x31 mm.