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Studien S. Pivovar 25. Gewinn G. Sonntag 26. Gewinn Weiß: Kb3; De4; Sf5, h6 Weiß: Ke4, Sh7, Bb2, e6 Schwarz: Kh5; Dd2; Sa3, a6; Bg4, Schwarz: Ka4, Th5, Bc4 g5, g7 Lösungen zu Ausgabe 22: Aufgabe 23: 1. Dfl! Lb2’Lc3'd4/e5/f6 2. Db1/Dd3/Dd3/Df5/D£5 g6 3. D:L matt. Aufgabe 24: 1. Ke2ü f1D--7f1s4, 2. Ke3/Tf2-! D/T+ K:e4 3. L/T:D, T, Ld3 matt. Masika a 3 V m n Wer ‘d‘e t'ieltrtTi'tunele- iah —Len beim G-ten frlteltn kfjl.L,dernifa nitht fa!Jp br>‘Den et en-äeur, junge kelt.Kmpfi fÄc 7ritPitn ü-Tnundtehaft i-n der Xe-lt'. V - feh'ün, Kenn im hi* - gust die Hosen bühn l 3^ 3. a J l wee Ta^'- üobn Den «tSon men tin Sch'inte Fesh t das rer ']>ßt man niet G^ten —— 7 1 T 1 T 3 Nicht nur zum Mitsingen... Die Autoren dieses Liedes, Dr. Hans-Georg Lutze und der Leiter des Blasorchesters, Genosse Heinz Lange, waren Teilnehmer der IH. Weltfestspiele in Berlin und haben miterlebt, mit welcher Begeisterung damals un sere Jugend- und Festivallieder gesungen wurden. So manches Lied ist heute noch fester Bestandteil des Repertoires unserer Chöre und Singeklubs. Beide Autoren, angeregt von diesen Erlebnissen bei den Weltfestspielen 1951, tragen auf diese Weise zur Vorbereitung des Jubiläumsfestivals bei. Es wäre schön, wenn dieses Lied nicht nur zum Mit singen sondern auch zum Mitschreiben und -kompo nieren anregen würde. Ein zweites Lied der gleichen Autoren Veröffent lichen wir in der nächsten Ausgabe des „Hochschul- Spiegels“. Erlebnisreicher Konzertabend Mit lang anhaltendem Applaus dankten die Angehörigen der TH am 7. November dem sowjetischen Diri gent Arnold Katz und dem I. Städ- tischen Orchester für ihre Darbietung von Werken Pärts, Prokofjews und Tschaikowskis. Immer mehr werden die Sinfoniekonzerte für Angehörige unserer Hochschule zu einer guten Tradition, und auch dieses Mal hatte das im Zeichen des 50. Jahrestages der UdSSR stehende Programm wie der für ein volles Haus gesorgt. Be reits heute darf gesagt werden, daß diese Konzertabende zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens der Hochschulangehörigen geworden sind. Guten Tag, junge Welt! 1. Wer kann die vielen Freunde zählen beim Fest der Jugend in Berlin? Wer Frieden will, der wird nicht fehlen, wenn im August die Rosen blüh’n! Refrain: Guten Tag! Dobri Den — et Bonjour, mon Cherie, so ein schönes Fest — das vergißt man nie! Guten Tag! Dobri Den — et Bonjour, junge Welt. Kämpft für Frieden und Freundschaft auf der Welt! 2. Und sprechen wir auch viele Sprachen, verstehen wir uns doch im Nu — und winken uns mit frohem Lachen auf unseren Straßen fröhlich zu: Refrain: Guten Tag .... Themen aus der UdSSR im Schaffen der bildenden Künstler unseres Bezirkes Vielfältig sind die Kontakte unserer Künstler zur Sowjetunion. Die Jüngeren hatten meist in ihrer Stu dienzeit schon die Möglichkeit, das erste Land, in dem die Ideen von Marx und Lenin Wirklichkeit wurden, zu besuchen. So Klaus Neubauer, der 1967 mit einer Studiendelegation der Hochschule für Bildende Künste Dresden in Leningrad weilte und Axel Wunsch, der in seiner Studienzeit an einem Praktikum auf einer Baustelle in Minsk teilnahm. Dem sowjetischen Menschen begegnen wir vielfältig im Schaffen unserer Künstler. So konnten wir in der Bezirksausstellung 1972 und jetzt in der VII. Kunst ausstellung der DDR in Dresden das Bild der hundert jährigen Burjatin des Zwickauer Malers Karl-Heinz Jakob erleben. Am häufigsten tritt uns das Antlitz des sowjetischen Menschen in den Zeichnungen von Klaus Matthai entgegen. Genannt seien die Blätter „Fischerin vom Baikal“, „Die Basarfrauen von Irkutsk“, der „Tai- gajägert und der „Sibirische Aluminiumarbeiter“ (siehe unser Bild). Den Gemälden und Grafiken stehen die Plastiken unseres Bezirkes nicht nach. Beispiele dafür sind das von Volker Beier in Serpentin gearbei tete Werk „Babuschka“, die Bronzen „Russischer Mädchentanz“ von Harald Stephan und der „Teetrin kende Usbeke“ von Frank Diettrich. Zeugnis der engen Zusammenarbeit des sowjetischen Künstlerverbandes mit dem Künstlerverband der DDR ist auch der längere Studienaufenthalt von Volker Beier im Meisteratelier von Prof. Tomski in Moskau und die Gemeinschaftsarbeit bei der Gestaltung der Nordwand in der Karl-Marx-Allee durch Lew Kerbel, Volker Beier und Heinz Schumann. Der sowjetische Lyriker Alexander Block regte durch seine Gedichte Thomas Ranft zu einer grafischen Folge an. Auch dieses Jahr weilt wieder eine Delegation der Künstler unseres Bezirkes zu den Festlichkeiten an- läßlich des 50. Jahrestages der Gründung der UdSSR in Moskau. G. Brühl In der VII. Kunstausstellung der DDR Ein Bild erregt besonders die Aufmerksamkeit der Besucher: Werner Tübkes „Sizilianischer Groß grundbesitzer mit Marionetten“. So wohl die Farbgebung, die Bildkom position als auch die Maltechnik sind ganz ungewohnt. Dieses Bild hat mit den Werken Tübkes ver gangener Jahre wenig gemein. Es zeigt einen sizilianischen Landedel mann vor seinem Anwesen. Er wird gleichzeitig, in einer räumlichen Trennung innerhalb des Bildes, mit goldig-metallen glänzenden Ma rionetten dargestellt. Diese Figuren versinnbildlichen die verschiedenen Stände seiner Bediensteten und sind von einem außerordentlich hohen Symbolgehalt getragen. Das ge samte Bild wird überstrahlt durch purpurnes Rot, sowohl Erinnerungen an Blut als auch an überzogenen, unsinnigen Pomp vergangener Jahr hunderte und überlebter Epochen weckend. Eine ganze Reihe interessanter Bilder fesseln die Besucher, sowohl vom Thema her als auch von der künstlerisch-ästhetischen Bewälti gung. Das trifft unter vielen an deren auch zu auf Heisigs „Briga dier“, Ruddigkeits „Meister Heine“, Mattheuers „Ein Baum wird ge stutzt“, Wagners „Fechterin“ oder B. Müllers „Bauarbeiterlehrling Irene“. Viele Bilder werden und sol len Diskussion, Zustimmung oder Widerspruch hervorrufen. Dieses Anliegen wurde schon durch die An ordnung der Bilder unterstützt. Ne ben dem „lauten“, einen Standpunkt fordernden Exponat ist auch das „leise“, lyrische zu finden. Das er gibt einen eigenartigen Reiz. Konnte schon zu den Bezirks kunstausstellungen eine rege gei stige und offene Auseinanderset zung der Besucher mit den ausge stellten Werken beobachtet werden, setzt sich in Dresden diese Erschei nung noch ausgeprägter fort. Ich konnte erleben, wie der Produk tionsarbeiter, der Angestellte, der Wissenschaftler oder aber der junge und der alte Mensch offen ihre Mei nungen zu den Exponaten äußerten. Das verdeutlicht einmal mehr, daß wir aus dem Stadium das passiven Kunstgenusses immer mehr heraus kommen und uns geistig intensiv mit den Arbeiten der Künstler unse rer Gesellschaft auseinandersetzen. Diese Erscheinung wird noch unter strichen durch den geradezu mas senhaften Andrang, vor allem von Kollektiven. So sind jetzt schon die Führungen durch die Ausstellung vier bis sechs Wochen im voraus ausgebucht. Auch an unserer Hoch schule sollten wir diese großartige Möglichkeit nutzen, uns mit dem Schaffen der bildenden Künstler der letzten Jahre vertraut zu machen und auseinandersetzen, als Be standteil der Herausbildung soziali stischer Persönlichkeiten, die sich die Ergebnisse unserer sozialisti schen Gegenwartskunst schöpfe risch aneignen. Mit dem Besuch dieser Ausstellung sollten wir zum Beispiel auch hervorragende Lei stungen von FDJ-Gruppen, Lehr gruppen oder Arbeitskollektiven würdigen. M. Kirchner, Sektion Marxismus-Leninismus | Schwarzweiß- | bilder vom Color- | Umkehr-Dia = Oft taucht der Wunsch auf, von = Farbdiapositiven ein Schwarz- E weißbild anzufertigen. Diese = Aufgabe sollte nur im Angriff g- E nommen werden, wenn die Färb- g aufnahme einen hohen persönli- = chen Wert besitzt und nicht wie- = derholbar ist. Das Ergebnis kann = nicht mit dem Maßstab einer auf = normalen Wege hergestellten = Schwarzweißaufnahme gemes- E sen werden. Das Farbkorn ist be- = deutend größer, auch die Grada- = tion ist steiler als beim Schwarz- = weiß-NP-Film. E Aber nun zur Technik: Eins = Spiegelreflexkamera, die dazu un- = bedingt erforderlich ist, wird mit = NP 15 geladen. Mit der Spiegel- = reflexkamera kopieren wir im = „optischen Kontakt“, d. h., wir E reproduzieren die Diapositive im = Maßstab 1:1 auf normalen NP- = Film. Das bedeutet auch die Ver- = Wendung von Verlängerungstu- = ben von 50 mm oder den Einsatz E eines Balgengerätes. E Nun gilt es, das von hinten be- = leuchtete Dia zu fotografieren. Ein E Dia-Durchleuchtekasten für die E Praktica-Reihe, das Vielzweckge- = rät für die Exakta-Kameras, hilft E dabei sehr. Natürlich kann man = auch improvisieren. Die Kamera = auf das Stativ geschraubt, mit E einer provisorischen Filmbühne = aus Pappe o. ä. gegenüber tut = es auch. E E Die Gegenstandsweite ergibt = sich zwangsläufig, wenn bei rich- = tiger Auszugsverlängerung E (50 mm) das Dia formatfüllend in = der Kleinbildkamera zu sehen ist. E Die richtige Dosierung der Be- = lichtung ist mit den Kameras mit E Innenmessung völlig unproblema- = tisch. Im anderen Fall sei geraten; = einen einmaligen Test durchzu- = führen. Ein Dia mit mittlerer = Deckung und mittlerem Kontrast = wird eingelegt. Danach belichten E wir zum Beispiel bei Blende 5,6 E eine ganze Zeitreihe von 4 bis 1/20 = Sekunde durch. Später können E wir die hier ermittelten richtigen = Belichtungsdaten annähernd wei- = terverwenden. Nur wenn Dias in = der Dichte merklich abweichen, = ändern sich die Daten. == = Eine besonders ausgeglichene = Entwicklung, z. Beispiel R 09 = 1:50, 12 Min., ist notwendig. = Nach der Bearbeitung des Fil- E mes kann man dann Schwarz- = weißbilder anfertigen. 1 H. S: = Berichtigung = In dem Beitrag „Kulturbund .. “ = auf Seite 6 unserer Ausgabe 22/72 = muß es auf Zeile 15 richtig hei- g ßen: VIII. Bundeskongreß. Wir = bitten, dieses Versehen der Dru- = ckerei zu entschuldigen. 9sjo Gndjet (Schluß) Von Gabriele Berthel, Zirkel schreibender Studenten und Mitarbeiter der TH Durchsichtige Rauchschwaden hängen am folgenden Abend über den Eichentischen im Klub, die wir alle dicht umlagern. Alle? Unauffällig suchen meine Augen einen lackschwarzen Schopf in der Menge, aber Cha wird wohl nicht mehr kommen. Warum? fragt Witja, und irgend wer spricht den Gedanken aus, daß wir jetzt lösziehen müssen und ihn einfach bei der Hand nehmen. Viel leicht wartet er darauf? „Möglich“, sag ich, und ich schäme mich nicht mal für meine Lüge. Dann schließen wir die Tür hinter Lärm und Machorkadunst. Wir suchen nicht lange. Verkohlte Holzreste vom Lagerfeuer, eine dünne Schicht Asche — hier kauert der Bursche, die Knie mit den Hän den umspannend, und starrt dort hin, wo vor Minuten der staubige Horizont die Sonne geschluckt hat. Sucht er ein paar Scherben unse rer gestrigen Gespräche? Witja faßt leicht nach seiner Schulter. „Komm ..." Vielleicht hatte Cha unsere Schritte nicht gehört. Irritiert wen det er den Kopf, mustert unent schlossen einen nach dem anderen, ehe er aufspringt und sich mit einer ungeschickten Handbewegung ein paar Aschekrümel von der Hose klopft. „So“, murmelt er dann, und seine Stimme ist sehr klein dabei, „so“. Und das sind fast die einzigen Silben, die wir ihm abtrotzen kön nen — an diesem wie an den folgen den Tagen. Mancher mutwillige Ulk kommt uns selbst schon kläglich vor. Ist unser Bemühen zu vordergründig? Ist unsere Heiterkeit zu laut? Als schließlich alles beim alten bleibt, gewöhnen wir uns daran, daß an den Abenden im Klub und am La gerfeuer einer schweigt in unserem Kreis. , * Zwölf Tage sind wir nun hier — leer die Plantagen, statt Apfelkisten schleppen wir Ziegelsteine und Kalk. Ein Haus soll das werden für un sere Nachfolger im nächsten Jahr, die wie wir ihre Siebensachen auf die Strohsäcke werfen und die Ärmel hochkrempeln werden. Hier auf der Baustelle haben wir Fjodor wiedergetroffen. Er ist jetzt unser Chef, ein souveräner Chef, auch abends, wenn er im Klub an unserem Tisch seine ersten und zweiten und dritten sto Gramm kippt. Ja doch, er liebt den Wodka, aber nicht während der Arbeitszeit, da bleibt er eisern. Und so einen Baum wirft auch nicht so leicht etwas um. Übrigens heißt Fjodor jetzt nicht mehr Fjodor, sondern „Wsjo budjet“, was soviel heißen soll wie: Es wird schon alles, geht schon seinen Gang. Damit endet jeder dritte Satz bei ihm. Und das ist nicht nur so dahin gesagt, nein, es läuft dann auch wirklich alles — oder besser: wird gelaufen. Der Zement ist uns ausgegangen, verdammt, und im Magazin sitzen sie auf dem trockenen. „Nu tak, wsjo budjet...“, und schon ist Fjodor verschwunden. Nach zwei Stunden taucht er wieder auf, im Jeep des Parteisekretärs, wuchtet drei Säcke von der hinteren Sitzbank. Weiß der Kuckuck, wo er die aufgetrieben hat. So einer ist das also. Dabei spielt er noch ganz nebenbei für uns Mäd chen den Gaukler, wenn uns manch mal schon die Kelle aus der Hand zu fallen droht. Sein Repertoire ist einfach unerschöpflich. Möchte bloß wissen, woher er die sen Optimismus nimmt, er soll es nicht leicht haben, vor fünf Jahren ist ihm die Frau gestorben, Krebs. Seitdem wohnt er allein in dem ge duckten, schmalbrüstigen Bauern häuschen, das im Laufe einer halben Ewigkeit Moos auf den Dachziegeln angesetzt hat. Die Kinder kommen nur selten, sind in alle Winde ver streut. Und jeden Brief von ihnen läßt er noch am selben Abend im Klub durch alle Hände gehn. Das hat mir Babka verraten. Selten bin ich jetzt mit Chan Wan Cha zusammen. Er ist bei den Mi schern, und ich schäme mich, mir einzugestehen, daß ich das nicht so verkehrt finde. Mag ein anderer nun ein Rezept gegen Chas Schwei gen suchen, ich bin die unbequeme Aufgabe vorerst los. Und die ste chende Sonne verdrängt ohnehin lästige Gedanken. Pjat minut pjerekur!" Wie bitte? Ach, Rauchpause, schon gut. „Wsjo budjet“ liebt Rauch pausen über alles. Davon kann es nie genug geben in einer Schicht. Danach aber sehen wir lange nur seinen gebeugten Rücken und Hände, die es eilig haben, sehr eilig. Und der Mischer mischt ihm dann oft nicht schnell genug. Ich glaube, er hat inzwischen auch gespürt, daß Cha Kummer hat. Manchmal starrt er ihn minuten lang unbewegt an, dreht sich dann abrupt um, um weiter Stein auf Stein zu setzen. Ehrt dich, Fjodor, daß du dir Gedanken machst, aber was wir nicht geschafft haben, wird dir auch mit noch so deftigem Hu mor nicht gelingen. Erst recht nicht. „Ej, schabasch!“ Feierabend, endlich. Das nasse Hemd klebt am Rücken. Heute werde ich nach dem Abendessen nicht in den Klub gehen. Ohnehin wird es dort noch heißer und dump figer sein als draußen, und ich habe mich schon lange auf einen Spazier gang allein gefreut. Ich brauche das manchmal, nur um meine Gedan ken sammeln zu können. Und so mache ich mich auf den Weg, als es im Lager schon still ist. Weit hinaus begleitet der von Pap peln gesäumte Pfad die kilometer langen Weizenfelder, und auch wo diese aufhören, eilt er noch weiter bis zum nächsten Horizont und dann wieder bis zum nächsten. Aber so weit komme ich gar nicht. Da hocken keine dreißig Meter vom Weg entfernt „Wsjo budjet“ und Chan Wan Cha in einer Grasmulde — und Cha erzählt, leise, stockend, ich verstehe kein Wort davon. Na und, warum bringt mich das auf einmal um meine Ruhe, in jeder Mi nute sprechen zwei miteinander. Aber ich glaube, ich muß den Pap pelweg nun doch bis zu Ende gehen oder fast bis zu Ende, ich brauche jetzt Zeit, viel Zeit. Da bist du tagelang mit einem zu sammen, blickst in gleichgültige Augen und glaubst zu wissen, daß das eigentlich nicht anders sein kann, jetzt noch nicht. Aber du weißt auch nicht, wie du es anstel- len sollst, verstanden zu werden. Wie bei den Zügen ist es, wenn die Weichen eingefroren sind. An der richtigen Stelle mußt du auftauen; sonst ist aller Aufwand umsonst. Dieser Klotz Fjodor, Faxenmacher für alle... Dabei war mein Urteil über „Wsjo budjet“ längst fertig: Arbeitspferd, vitaler Draufgänger, gutmütige Spottdrossel. Eine bequeme Schablone. Als ich zurückkomme, spät, hocken die beiden noch immer da, schwei gen jetzt. Vielleicht haben sie schon eine Stunde so gesessen, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß es manch mal wichtig ist, mit einem Men schen stillzusitzen. Denn die Stille ist nicht, weil man sich nichts zu sagen hätte — nur können viele Worte mitunter zu schwer werden für eine Brücke, vielleicht eben erst gebaut. Aber jetzt muß ich gehen, damit ich nicht doch noch diese dreißig Meter Distanz wegwische u= mich einfach zu den beiden setze. Bloß so. Noch bleiben uns fünfzehn Tage — und Fjodor. Behutsam löse ich meine Hände vom rissigen Stamm der Pappel, die mir heute ein Geheimnis gezeigt hat. Lautlos sind meine Schritte. Die durstige Erde strömt die Hitze des Tages aus — das macht die Nacht warm. Aber wohl nicht nur das.