Suche löschen...
Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Signatur
- A 812
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197200002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19720000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1972
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
-
Band
Band 1972
-
- Titel
- Hochschulspiegel
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kollektiver wissenschaftlicher Meinungsstreit... (Fortsetzung von Seite 3) arbeit, wenn auch nur einzelne, aber unerläßliche Bestandteile eines rei chen, regen geistigen Lebens sind, in dem sich der wissenschaftliche Mei nungsstreit, eine echte Kollektivität und die sozialistische Gemeinschafts arbeit entfalten. So wird z. B. Ge nosse Professor Vocke auch dem nächst in der Mitgliederversammlung der APO über seine Erfahrungen be richten und speziell, wie in dem von ihm geleiteten Lehrbereich die Lehr veranstaltungen und insbesondere auch seine eigenen, kollektiv vorbe reitet werden. Das ist vor allem auch noch über die Sektionsgrenzen hin aus, d. h. zwischen den Sektionen, weiterzuentwickeln. Natürlich hat sich auch ein jeder Hochschullehrer und Wissenschaftler immer wieder aufs neue und auf höherer Stufe zu bestätigen. Das wird und muß auch sein Anliegen sein, nicht als Selbst zweck, sondern um möglichst viel zur Lösung unserer gemeinsamen Haupt aufgabe beizutragen. Neuesten Stand der Wissenschaft berücksichtigen Als Hochschullehrer ist es für mich eine selbstverständliche Aufgabe, daß bei der inhaltlichen Gestaltung der Lehre die neuesten Entwicklungsten denzen des Wissenschaftsgebietes selbst und auch angrenzender Ge biete unter besonderer Berücksichti gung der Sowjetwissenschaft, Erfah rungen aus der Industriepraxis, eige ¬ ner Forschungsergebnisse und der Ergebnisse eines kollektiven wissen schaftlichen Meinungsstreites berück sichtigt werden bzw. Eingang finden. Aus eigener Erfahrung kann ich ebenfalls dazu feststellen, daß die in- tersektionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit (in mindestens fünf Sektionen bin ich geradezu laufend auch an wissenschaftlichen Unter stützungen und Betreuungen von Doktoranden beteiligt) auch in dieser Hinsicht von großer Bedeutung ist und unbedingt noch wesentlich stär ker entwickelt werden muß. Es muß die Verpflichtung einer je den Sektion, eines jeden Wissen schaftlers sein, auch Orientierungen für die Wissenschaftsgebiete in ande ren Sektionen zu geben und den wissenschaftlichen Meinungsstreit über die Sektionsgrenze hinaus zu führen. Das sollte in der Entwick lung des wissenschaftlichen Lebens als Schwerpunkt des sozialistischen Wettbewerbes noch mehr Beachtung finden. Die Studierenden zum Meinungsstreit erziehen Besondere Aufmerksamkeit verdie nen neben den Vorlesungen das Ni veau und der Charakter der Übun gen und Seminare. Sie müssen vor allem den Studierenden fordern und stimulieren, bestimmte Erkenntnisse noch tiefer zu durchdenken und die Befähigung erweitern, selbständig mit dem vorhandenen Grundwissen Probleme, auch durch richtige Aus wahl der rationellsten Lösungsme thoden und unter Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte, opti mal zu lösen sowie auch zum wis senschaftlichen Meinungsstreit erzie hen. Der Inhalt sollte dabei, wie bei den Vorlesungen, hochgradig auf neuere Probleme und Forschungen orientiert sein, auch Gesichtspunkte wie interdisziplinäre Zusammen hänge und multivalente Nutzbarkeit berücksichtigen und nicht vorwiegend aus alten, sich immer wiederholen den „klassischen Exerzierbeispielen“ bestehen. Geeignetes Übungsmaterial wird im Lehrkollektiv erarbeitet. Die Anwendung der sowjetischen Wissenschaft als ständiges Arbeits prinzip erstreckt sich natürlich nicht nur auf die Auswertung sowjetischer Fachliteratur, sondern z. B. auch auf die gründliche Auswertung von Ta gungsbesuchen in der Sowjetunion und Beratungen mit sowjetischen Wissenschaftlern, indem auch die Er fahrungen über die schöpferische Atmosphäre und den vorbildlichen wissenschaftlichen Meinungsstreit in die Kollektive und Lehrveranstal tungen getragen werden. Ein besonderes Anliegen ist mir auch die Erhöhung der Qualität der Ausbildung der Forschungsstudenten, ihre Persönlichkeitsentwicklung, die allein mit der Behandlung eines Spe zialproblems, dem Besuch einzelner zusätzlicher Lehrveranstaltungen und einem kleinen Einsatz in der Lehre nicht befriedigen kann. Gründliches Studium der Parteibeschlüsse In unserer Arbeit zeigt sich auch wiederholt, und in welcher Sektion ist das nicht der Fall, wie notwendig es ist, noch tiefer in den Gehalt der Beschlüsse von Partei und Regie rung einzudringen, den objektiven Notwendigkeiten entsprechend zu handeln und auch Erscheinungen von subjektiven Färbungen und Interpre tationen völlig zu überwinden. Das betrifft u. a. auch die Einsicht für die richtige Einordnung und Entwicklung der einzelnen Wissenschaftsgebiete in Lehre und Forschung, die richtigen Relationen und Zusammenhänge von Grundlagenforschung und angewand ter Forschung, von theoretischen und experimentellen Untersuchungen, für die notwendige Hebung des theoreti schen Niveaus in den Ingenieurwis senschaften bezüglich Lehre und Forschung, ja und auch die völlige Klarheit hinsichtlich des Inhalts und der Bedeutung von Theorie und Pra xis. Dabei sind auch die ständige Be reitschaft und hohe Aktivität in der fachwissenschaftlichen und marxi stisch-leninistischen Weiterbildung zugleich von grundlegender Bedeu tung, so daß vor allem in der schöp ferischen Arbeit von der Gesamtposi tion des Marxismus-Leninismus aus gegangen wird und subjektivistische Betrachtungen ausgeschlossen wer den. Das Vorbild des Erziehers Intensives Studium der Dokumente des VIII. Parteitages Der augenblickliche Stand des Wis sens und Vermögens eines jeden Hochschullehrers und Mitarbeiters ist Die letzten Veranstaltungen im Parteilehrjahr 1971 dienten dem Studium der Dokumente des VIII. Parteitages der SED. Damit kam ihm, besonders in den Monaten Ok tober bis Dezember 1971, die Auf gabe zu, noch tiefer einzudringen in den theoretischen Gehalt der Ma terialien des VIII. Parteitages und Schlußfolgerungen für die konkrete Verwirklichung der Parteitagsbe schlüsse zu ziehen. Dieser Aufgabe wurden die Zirkel unserer Sektion im wesent lichen gerecht. Im Mittelpunkt der Diskussion standen u. a. die Erfolge der Länder der sozia listischen Staatengemeinschaft bei der Erhaltung des Friedens und die Außenpolitik der DDR, das Komplexprogramm für die weitere Vertiefung und Vervoll kommnung der Zusammenarbeit und Entwicklung der sozialistischen öko nomischen Integration der Mitglieds länder des RGW, der objektive Prozeß der Ab grenzung zwischen der sozialisti schen DDR und der imperialist- sehen BRD und die Abkommen und Vereinbarungen zwischen der DDR und der BRD bzw. dem Senat von Westberlin. Indem das Studium und die Diskussion eng mit dem ideolo gischen Problemen im jeweiligen Arbeitsbereich verbunden wurden, gelang es in der Mehrzahl der Zir kel, im Sinne des VIII. Parteitages den schöpferischen Gedankenaus tausch und Meinungsstreit über We sen und Inhalt unserer Politik zu führen. Die Teilnehmer an den Zirkeln sind tiefer in den Ideengehalt und Gedankenreichtum der Beschlüsse des Parteitages eingedrungen und wurden befähigt, die Beschüsse des Parteitages in ihrer praktischen Ar beit noch besser anzuwenden. Trotzdem gibt es im weiteren Verlauf des Parteilehrjahres noch einige Probleme zu lösen. Es gilt vor allem, eine vollzählige Teilnahme zu erreichen. Vornehmlich die Genos sen der Matrikel 69 und 70 müssen sich diese Kritik annehmen. Die Teilnahme am Parteilehrjahr ist für jeden Genossen genauso wichtig, wie die Teilnahme an den Mitgliederver sammlungen. Auf Beschluß der Mit gliederversammlung führen wir ge genwärtig Aussprachen mit den säu migen Genossen, die ihre Pflichten nicht erfüllen, wenn sie nicht regel mäßig an den Veranstaltungen des Parteilehrjahres teilnehmen. Auch die aktive Beteiligung an den Diskussionen in den Zirkeln muß noch verbessert werden. Einige Propa gandisten berichten, daß sich bei hoher Teilnahme nur etwa jeder dritte an der Diskussion beteiligt. Obwohl die eingesetzten Propagan disten über ein solides theoretisches Wissen und über Erfahrungen in der praktischen Parteiarbeit verfügen und gut vorbereitet in die Zirkel ge hen, muß es durch eine differenzier tere Anleitung sowie durch Erfah rungsaustausche im Hinblick auf das methodische Herangehen mög lich sein, alle Genossen in die Dis kussion einzubeziehen. Bewährt hat sich, daß die Propa gandisten aller Formen der marxi stisch-leninistischen Weiterbildung bereits die Vorbereitung der Zirkel mit den Teilnehmern besprechen und Aufträge für die Behandlung von Teilproblemen erteilen. Damit werden die Zirkel lebendiger. Dar über berichtete in unserer Mitglie derversammlung u. a., der Genosse Schaub, der als Propagandist im FDJ-Lehrjahr tätig ist. (Fortsetzung auf Seite 6) zu nutzen und weiterzuentwickeln, darf aber keinesfalls als „Ist-Stand“ zum subjektiv bedingten Hemmnis werden. Das gilt auch insbesondere bezüg lich der Erhöhung des theoretischen Niveaus in den Ingenieurwissen schaften. Bei allem ist, kurz zusammenge faßt, von erstrangiger Bedeutung, daß der Hochschullehrer, der Wissen schaftler und jeder in der Erziehung und Ausbildung Tätige, die soziali stische Persönlichkeit vorlebt, denn der Schüler übernimmt, wie es Ge nosse Leonid Breshnew auf dem Uniontreffen sowjetischer Studenten in Moskau besonders hervorhob, die Überzeugung des Lehrers, seine Ein stellung zur Arbeit, seine wissen schaftliche Bildung und seine Ar beitsmethodik. Darin besteht auch unsere Pflicht und Verantwortung, die Notwendig keit der richtigen Grundeinstellung des Wissenschaftlers und damit der noch zielstrebigeren ideologischen Arbeit in den Sektionen. Prof. Dr.-Ing. H. Rumpel, Sektion Maschinen- Bauelemente I Um eine höhere Qualität | der Wettbewerbsführung = Im Mittelpunkt der am 19. Januar 1972 in festlichem Rahmen durch- E geführten Wahlversammlung der Sektion Verarbeitungstechnik stand der E Rechenschaftsbericht der Sektionsgewerkschaftsleitung über die abge- E laufene Wahlperiode. = Ausgehend von den Beschlüssen des VIII. Parteitages der SED wur- = den eine ausführliche Analyse der Leistungen unserer Gewerkschafts- E mitglieder im sozialistischen Wettbewerb gegeben und gleichzeitig die = Schwerpunkte unserer zukünftigen Arbeit dargelegt. E Eine noch stärkere Orientierung auf die Lösung unserer Hauptauf- = gaben als sozialistische Bildungs- und Erziehungsstätte stand im Mittel- = punkt der Diskussion. = In konstruktiven Vorschlägen gipfelte die Forderung nach einer kon- = kreten Planaufschlüsselung auf die einzelnen Bereiche, da nur auf die- g sem Wege eine wirkungsvolle, qualitätsmäßig verbesserte Wettbewerbs- E führung zu erreichen ist. Der ständige Vergleich abrechenbarer Ergeb- g nisse zwischen den Sektionsbereichen sollte dafür eine wichtige Voraus- = Setzung sein. E Die Verbesserung der engen Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaft = und dem sozialistischen Jugendverband, zwischen den um den Staatstitel E kämpfenden Mitarbeiterkollektiven und den sozialistischen Studenten- E kollektiven dürfte auch in dieser Richtung besonders fördernd wirken. = Die Weiterentwicklung und Verstärkung der Neuererbewegung sollte so- g wohl innerhalb der Sektion, als auch in konstruktiver Zusammenarbeit E mit den Hauptpraxispartnern zu einer schnellen Überführung von For- = schungsergebnissen in die Produktion genutzt werden. In dieser Hin- g sicht konnten von Absolventen unserer Sektion bereits erste Erfolge = erzielt werden. So wurden die Realisierungen von Forschungsergebnis- E sen gemeinsam mit Jugendkollektiven der Industrie vorgenommen und g anläßlich der Zentralen MMM 1970 mit einer Goldmedaille und der = Ehrenurkunde des Präsidiums der KDT, anläßlich der Zentralen MMM E 1971 mit dem Ehrenpreis des Ministers für chemische Industrie aner- g kannt. Diese Erfahrungen gilt es im Interesse der Lösung unserer Haupt- = aufgaben zu verallgemeinern. g Wichtige Anregungen vermittelte der Diskussionsbeitrag des Kollegen = Bönitz aus dem Bereich Technik zur Verbesserung auf dem Gebiet der = sportlichen Betätigung aller Mitarbeiter. Sein Kollektiv unterbreitete g konkrete Vorschläge zur Schaffung von Kleinsportanlagen in der Nähe E der Arbeitsplätze und rief zur Unterstützung dieser Initiativen durch g die Gewerkschaftsleitung auf. Diese ausgewählten Beispiele zeigen, daß = die Mitarbeiter unserer Sektion mit vielen konkreten Vorstellungen an = die Verwirklichung der Beschlüsse des VIII. Parteitages herangehen. Dr. Broy, Sektionsgewerkschaftsleitung Wissenschaftlicher Meinungsstreit und Entwicklung der Gesellschaftswissenschaften (Fortsetzung von Seite 3) heute vor allem im Antikommunis mus ihre gemeinsame Plattform fin det und die sich in den verfeinerten Formen des Antikommunismus, des Nationalismus, in der Betonung all gemein menschlicher Werte beson ders gefährlich, aber auch unwissen schaftlich äußert. Die Einheit des Marxismus-Leninismus wahren Der Marxismus-Leninismus hin gegen entwickelt sich auf seiner wis senschaftlich bewiesenen, praktisch überprüften Grundlage stetig weiter. Das neu durchdachte Problem ist also nicht Ausdruck seines Versagens, son dern gerade umgekehrt Resultat sei ner Bewährung. Man kann durchaus formulieren, daß er seine Wissen schaftlichkeit dadurch bestätigt, daß er sich entwickelt und seine Entwick lungsfähigkeit zugleich die Bedin gung seiner Wissenschaftlichkeit ist. Wir müssen daraus für unsere Ar beit als Gesellschaftswissenschaftler schlußfolgern, daß der wissenschaft liche Meinungsstreit auf der Grund lage der wissenschaftlich und prak tisch bestätigten Weltanschauung der Arbeiterklasse erfolgen muß. Und er muß sich grundsätzlich vom skepti- zistischen Zweifel, der sich ja be kanntlich selbst ad absurdum führt, unterscheiden: Er muß sich gegen jeden Versuch, die Einheit und Rein heit des Marxismus-Leninismus revi sionistisch, pluralistisch, sozialdemo kratisch und wie auch immer geartet zu zersetzen, wenden. Theorie des Marxismus- Leninismus beherrschen Daraus sollte man auch für uns ab leiten, daß es für jeden Genossen im Bereich der Gesellschaftswissenschaf ten in erster Linie darauf ankommt, die theoretischen Grundlagen des Marxismus-Leninismus zu beherr schen, diese zu verstehen und sie auch umfassend begründen zu kön nen. Es geht also darum, um das in Anlehnung an Brecht zu sagen, „Hochschulspiegel" Seite 4 das Einfache, das so schwer zu be gründen ist, verständlich, theoretisch und lebensverbunden darzulegen. Und auch darum, so meine ich, müssen wir wissenschaftlichen Mei nungsstreit fühlen, um bei jedem Gesellschaftswissenschaftler die Fä higkeit herauszubilden, das Be währte und Bewiesene selbst zu verstehen und „nachzuweisen“, denn um so überzeugender wird die Propagierung unserer Weltanschau ung. Kein Student, kein Mitarbeiter ist durch das bloße Nennen von The sen, durch eine abstrakte Dar stellung zu überzeugen. Und die guten Ansätze, die wir haben (in sol chen Veranstaltungen wie „der Sek tionsdirektor lädt ein“, Gespräche unserer Genossen in den Wohnhei men, Diskussionen in den Seminaren) beweisen, daß eben nur derjenige überzeugt auftreten kann, der nicht nur selbst von der Richtigkeit des Marxismus-Leninismus überzeugt ist, sondern der es auch anderen bei bringen kann. Es ist eben notwendig, solche oft für uns selbstverständ lichen Aussagen oder Erkenntnisse wie: Einheit des Marxismus-Leninis mus, Widerspruch als Triebkraft der Entwicklung, die Arbeiterklasse ist die führende Klasse usw. in wissen schaftlichem Meinungsstreit immer wieder selbst begründen und beherr schen zu lernen. Dafür ist bereits ein echtes Bedürfnis vorhanden, aber wir dürfen nicht darüber hinwegsehen, daß dieses Bedürfnis z. T. erst noch entwickelt werden muß. Es wird noch, so muß man kritisch einschät zen, zuviel interpretiert und auch schlecht interpretiert, und es gibt auch eine gewisse Scheu von Genos sen unter uns, den Marxismus-Leni nismus problemhaft zu sehen, und das ist oftmals wieder Ausdruck einer mangelhaften Beherrschung seiner theoretischen Grundlagen. Gegen Routine und Bequemlichkeit Es gibt aber auch manchmal eine in Routine erstarrte Trägheit, die sich zum Teil in solchen Meinungen äußert: Was wollen wir uns gegen seitig agitieren? Mit der Auffassung, „Wir wissen das ja alles“, schafft man sich ein schlechtes Alibi für un genügendes theoretisches Vermögen. Am Ende kommt heraus, daß der Glaube an eine Sache bequemer ist, als das Wissen und Begründen einer Erkenntnis. Dem Wissenschaftlichen Rat und der Fakultät der Gesellschaftswissen schaften erwächst daraus eine höhere Verantwortung, nämlich die, wie Professor Hager zum Ausdruck brachte, zentrale theoretische Pro bleme in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit zu stellen. Und der Be schluß der Fakultät, eine Reihe theo retischer Grundfragen systematisch zu diskutieren, ist zu erfüllen. Er ist notwendig, um geistige Anregungen zu geben, um Vorlauf für eine rege geistige Atmosphäre zu schaffen, wo bei es uns vor allem darum geht, die Diskussion im Sinne der Einheit des Marxismus-Leninismus und der dar auf beruhenden Einheit der Gesell schaftswissenschaften überhaupt zu führen. Studium der Sowjetwissenschaft Auch für uns ist es dringend not wendig, die Sowjetwissenschaff syste ¬ matisch und zielstrebig zu studieren. Vor allem müssen wir sie gründlicher studieren und uns bemühen, zu einer echten Kooperation zu kommen. Es gibt Fortschritte auf diesem Gebiet, und ich möchte besonders die An strengungen des Genossen Dr. Lohse hervorheben, uns mit den neuesten Ergebnissen der Sowjetwissenschaft vertraut zu machen. Außerdem las sen wir gegenwärtig mit Unterstüt zung der Genossen aus dem Bereich Fremdsprachen eine sowjetische Ar beit zu weltanschaulichen Problemen der Ingenieurwissenschaft durch Stu denten übersetzen. Meinungsstreit prägt Wissenschaftlerpersönlichkeit Der wissenschaftliche Meinungs streit ist auch deshalb eine unerläß liche Voraussetzung unseres Wirkens, weil nur dadurch die Wissenschaft lerpersönlichkeit geprägt wird. Dar aus leitet sich eine hohe Verantwor tung für die Leitungstätigkeit ab. Teilweise haben wir es verlernt, wis senschaftlich zu streiten. Wir werden manchmal erst bei negativen Ergeb nissen mobil und noch zuwenig in konstruktiv fördernder Weise im Streit um neue Gedanken. Zum Teil haben wir aber auch noch unter Ge sellschaftswissenschaftlern eine Art Konsumentenideologie. Man nimmt von dem, was gesagt wurde, und in terpretiert es nur. Es herrscht auch noch zuviel wissenschaftliche Gemüt lichkeit. Man tut sich nicht weh, ja, es gab sogar Hinweise, daß Genossen dafür kritisiert wurden, weil sie zu viel Ideen entwickelten. Nicht etwa, daß die Ideen so lebensfremd waren, sondern es waren einfach zu viele. Wir müssen auch hier noch größere Reserven erschließen, Im Meinungsstreit voneinander lernen Es besteht auch manchmal noch zu wenig Bereitschaft, im Streit vonein ander zu lernen, und insofern ist kleinbürgerliches Verhalten, sind kleinbürgerliche Vorbehalte auch bei uns noch abzubauen. Schließlich wird bei uns noch zuviel unverbindlich diskutiert. Wir brauchen mehr Streit um konkrete Resultate der Forschung, wir müssen auf einigen Gebieten der Gesellschaftswissenschaften und der Forschung ein für die TH Karl-Marx- Stadt typisches Profil herausarbeiten. Der wissenschaftliche Meinungsstreit ist schließlich auch notwendig, um die Gemeinschaftsarbeit von Natur-, Ingenieur- und Gesellschaftswissen schaftlern voll zu entwickeln. Es gibt hier gute Ansätze, insbesondere in der Weiterbildung. In der marxi stisch-leninistischen Abendschule zei gen sich eine große Aufgeschlossenheit unserer Kollegen, eine Diskussions bereitschaft und ein echtes streit bares Ringen darum, die gemeinsame Position zu festigen. Aber wir müs sen auch als Gesellschaftswissen schaftler noch mehr die Gedanken und Anregungen, die uns die Kol legen von natur- und ingenieurwis senschaftlichen Bereichen übermit teln, aufgreifen, verallgemeinern und dann wieder das streitbare Gespräch mit den Genossen und Kollegen der anderen Fakultät führen. Auch damit liegt ein weites Feld der Anwendung des Marxismus-Leninismus vor uns. Sowjetiscie Erfahrungen stärker nutzen dienjahres in Werkstätten der Hochschule ausgebildet. Dort lernt er alle grundhandwerklichen Fer tigkeiten. In dem Maße, wie das Studium voranschreitet, kommen die sen durch eine rationelle Organisa tion unserer Arbeit die Möglichkeit schaffen, auch so arbeiten zu kön nen. (Fortsetzung von Seite 3) da wir nicht kontrollieren. Deshalb ist in der Sowjetunion mit der Lö sung der fachlichen Studienaufga ben in weit höherem Maße als bei uns der Erziehungsprozeß verbun den. Die Physikausbildung in der So wjetunion sieht für die Fachrichtun gen der Ingenieurausbildung 20 bis 40 Experimente vor. Zum Beispiel führen die Maschinenbau-Ingenieure im Stankin-Institut Experimente der Mechanik, der Molekularphysik, der Optik, der Akustik, der Elektro technik, des Magnetismus und der Festkörperphysik durch. Muß diese Disziplinen der Maschinenbauer, der Elektrotechniker beherrschen? Dazu kann es nur einen ganz klaren Standpunkt geben: Das sind Grund lagen des Ingenieurwissens! Das ge hört dazu, und wir müssen überle gen, wie wir in kontinuierlicher weiterer Arbeit an den Studienplä nen diese Erkenntnisse und Kennt nisse stärker betonen können. In unserer Sektion sind dazu Ar beitsgruppen gebildet worden. Es bestehen jetzt Arbeitsgemeinschaf ten für Mathematik, Physik, Elek trotechnik, Technologie und Daten verarbeitung. Kollegen anderer Sek tionen, z. B. Mathematiker und Physiker, arbeiten in diesen Ar beitsgruppen mit. Wir müssen das Gespräch führen, wie wir bei der weiteren Realisierung der Studien pläne eine höhere Qualität errei chen. Starke berufspraktische Ausbildung In der sowjetischen Ausbildung fällt die starke berufspraktische Ausbildung der Studenten, das Ken nenlernen des Gegenstandes ihres Studiums besonders auf. In der UdSSR wird der Student des 1. Stu- Studenten in die Industrie. Sie er werben z. B. eine bestimmte Quali fikationsstufe als Facharbeiter. In Vorbereitung des Diploms machen sie dann ein Ingenieurpraktikum. Zu jeder dieser Entwicklungspha sen, die 4 bis 8 Wochen dauern und die im Studienplan fest verankert sind, fertigen die Studenten Be Interdisziplinäre Zusammenarbeit Am Stankin-Institut ist uns noch eine sehr starke interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Elektro technikern, Physikern, die sich mit neuen Bearbeitungsverfahren be schäftigen, und den Werkzeugma schinenbauern aufgefallen. Hier gilt richte an, die am Lehrstuhl ausge ¬ wertet werden. Welch hoher Zeit ¬ fonds muß den Wissenschaftlern und Erziehern zur Verfügung ste hen, um diese Berichte persönlich zu lesen und mit jedem Studenten einzeln durchzusprechen! Wenn abends der Betreuer angerufen wird, dann hat er am nächsten Tag be stimmt Zeit, die Problematik mit dem Studenten zu beraten. Wir müs- es als Lehre für uns Brücken zu schlagen, einen Qualitätssprung zu machen, neuartige elektrochemische, elektrotechnologische Verfahren zu finden, um mit dem Weltstand von der Forschungsseite her Schritt hal ten zu können. All diese Erfahrun gen dürfen nicht nur zur Kenntnis genommen werden, sondern müssen zügig in unsere weitere Arbeit ein fließen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)