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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Signatur
- A 812
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197200002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19720000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
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- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1972
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
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Band
Band 1972
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- Hochschulspiegel
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Die ersten Beiträge zu unserer Diskussion über: Wissenschaftliches Leben und schöpferischer Meinungsstreit - Grundlage für die Erhöhung der Qualität unserer Arbeit Schöpferische, kritische Atmosphäre—eine Voraussetzung für Lehre und Forschung mit hohem Niveau Zwei eng miteinander in Verbin dung stehende Veranstaltungen an unserer Hochschule befaßten sich in den vergangenen zwei Monaten mit der Erhöhung des Niveaus in Lehre und Forschung: das Konzil sowie die Plenartagung des Wissen schaftlichen Rates. Die Veranstal tungen waren für mich, der ich seit nunmehr 15 Jahren als Hochschul lehrer an dieser Hochschule tätig bin, Anlaß, meine eigenen Erfahrun gen zu überdenken, auszuwerten und daraus Rückschlüsse insbeson dere auch für die Arbeit meiner Sektion zu ziehen. Wir besitzen als Hochschullehrer eine sehr große Verantwortung nicht nur für die Erziehung und Ausbildung der Studierenden; für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist es ebenso entscheidend, daß er den wissenschaftlichen Meinungs streit und die Atmosphäre des wis senschaftlichen Arbeitens im Kol lektiv der Lehr- und Forschungs gruppe täglich erlebt. Ich persönlich muß sagen, daß ich ohne die vielen wissenschaftlichen Streitgespräche, die ich zwischen meinen Lehrern Prof. Barkhausen, Prof. Frühauf und anderen während meiner eige nen Ausbildungszeit miterleben durfte, sicherlich keine Effektivität in wissenschaftlicher Hinsicht er reicht hätte. Besonders dankbar er innere ich mich der Tatsache, daß ich bereits kurz nach meiner Be rufung im Jahre 1957 erstmals zu einer längeren Gastvortragsreise in die Sowjetunion an das auf meinem Gebiet ausgewiesene Moskauer Ener getische Institut (MEI) eingeladen wurde und dort aus eigener An schauung einen derartigen Meinungs streit mit eigenen Arbeiten, die ich vortrug, erlebte. Seit dieser Zeit ist für mich der Meinungsstreit zu einem wesent lichen Mittel bei der Verbesserung der Lehre und bei der Durchführung wissenschaftlicher Arbeiten gewor den. So werden z. B. meine eigenen Vorlesungen grundsätzlich jedes Jahr überarbeitet, wobei die in Diskussionen mit den Mitarbeitern, aber auch in Aussprachen mit Stu dierenden gewonnenen Erfahrungen kontinuierlich eingearbeitet werden. Sehr günstig wirkte sich die Her ausgabe von Vorlesungen als Lehr bücher aus, da die Nach- bzw. Neu auflagen eine derartige Überarbei tung fordern. In der Sektion Informationstech ¬ nik wird gegenwärtig große Aktivi tät im Hinblick auf eine gegensei tige Beratung und Diskussion zu den Fragen des Vorlesungsinhaltes unter besonderer Berücksichtigung der Abstimmung — besonders wich tig an den sich notwendigerweise überschneidenden Randgebieten —, aber auch im Hinblick auf didak tisch-methodische Fragen entfaltet, in die alle Mitglieder des Lehrkör pers über die Grenzen der Lehrbe reiche hinweg einbezogen sind. Ge genseitige Hospitationen stellen hierzu eine der notwendigen Grund lagen dar. Ich glaube, daß die Vorbildwir kung des selbst aktiv das wissen schaftliche Leben in der Sektion bestimmenden, durch laufende Ver öffentlichungen und Vorträge über den Rahmen der Hochschule hinaus auftretenden Hochschullehrers nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Ein Erfahrungsaustausch über die Sektionsgrenzen hinaus ist ebenso eine wissenschaftliche Vor aussetzung. Prof. Dr. E.-G. Woschni, Sektionsdirektor Und hier unsere nächsten Fragen, mit denen wir auch die Studenten unserer TH zur Teilnahme an der Dis* kussion anregen wollen: 1. Welche Lehrveranstaltungen gefallen dir am besten und warum? 2. Welche Eigenschaften schätzt du an deinem Hochschullehrer? 3. Wie fördert das Vorbild des Hochschullehrers deine Persönlichkeitsentwicklung? | Intensives Selbststudium und | Disziplin in den Lehrveranstaltungen - | Vorraussetzungen | für hohe Studienleistungen E Eine Aufgabe der Hochschullehrer in der Ausbildung besteht darin, E die Studenten zu einer wissenschaftlichen Arbeitsweise zu befähigen = und zu erreichen, daß sie sich über den Rahmen des in der Vorlesung E Gebotenen hinaus mit dem Lehrstoff beschäftigen. Das Ist mir beson- = ders deutlich geworden, als wir in unserer Parteigruppe, in der wir E uns mit Mängeln und Versäumnissen offen und kritisch auseinander- E setzen, erneut über Probleme des Studiums und der Studiendisziplin. = sprachen. Dort wurde von den Genossen Studenten zum Ausdruck ge- E bracht, daß die im Studienablaufplan vorgesehene Zeit für das Selbst- = Studium völlig ungenügend genutzt wird. Das sind vor allem solche E Vorlesungen, zu denen es keine oder erst im nächsten Semester statt- = findende Übungen und Seminare gibt. E Wir sind der Meinung, daß es zu den Aufgaben der Hochschullehrer s gehört, die Studenten anzuleiten für das Selbststudium, die Kontrolle E des Selbststudiums zu fordern und auch die Vorlesungen dafür zu = nutzen, das Selbststudium zu stimulieren. Ich denke mir das so, daß = die Dozenten auf spezielle Abschnitte ihrer am Beginn der Vorlesung E bekanntgegebenen Literatur verweisen, Abschnitte zur gleichen The- = matik aus verschiedenen Literaturquellen nennen oder sich auf Diplom- = arbeiten oder Dissertationen beziehen, die in der Hochschulbibliothek = oder den Sektionsbibliotheken ausgeliehen bzw. eingesehen werden = können. Diese Hnweise sollten gekoppelt werden mit Aufgabenstellun- E gen zu dieser Literatur (z. B. sich bestimmte Lösungsvarianten in die- E ser oder jener Literaturquelle anzusehen, miteinander zu vergleichen = und einzuschätzen usw. und darüber Notizen. Aufzeichnungen, Kon- = spekte oder Exzerpte anzufertigen). Damit auch in gewisser Weise E eine Kontrolle erfolgt, könnte in den nächstfolgenden Vorlesungen auf E solche Literaturquellen Bezug genommen werden. Die Studenten sollten = direkt aufgefordert werden, dieses oder jenes Problem zu diskutieren. IlllllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlilllIIIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlilllllIlIlllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIliIIIIIIIIIIIIIIIII | Wissenschaftlicher Meinungsstreit - ständiger Bestandteil der Arbeit | Der wissenschaftliche Meinungsstreit ist nicht Gegenstand sporadischer Aktionen, sondern muß ständiger Bestandteil unserer Arbeit sein. Ein Kriterium für den wissenschaftlichen Meinungsstreit besteht auch darin, daß die Kollektive nicht gewissermaßen im eigenen Saft schmoren. Es müssen kritische Partner zusammengeführt werden, die echte Maßstäbe setzen für die Beurteilung der aufgeworfenen Probleme. Von großer Bedeutung für die Arbeit der Kollektive sind die Fragen des Bildungsvorlaufes, der Entwicklung des Wissenschaftsgebietes und der Forschung: Hier gilt es hartnäckig und zielstrebig die kritische Ausein andersetzung zu führen. vor allem Studenten mit den Fragen der Wissenschaftskooperation zwi schen Industrie und Hochschule konfrontiert werden. Die Studenten er halten dabei auch neue erweiterte Möglichkeiten des Einblickes in Pro duktions- und Wissenschaftsfragen dieses Kombinates. Das Interesse des Industriepartners an dieser Form kritischer Zusam menarbeit ist sehr groß, und wir erhoffen uns daraus weitere positive Er gebnisse der Realisierung und Belebung des wissenschaftlichen Meinungs streites. Prof. Dr. Rümmler, Sektion Fertigungsprozeß und -mittel Zu oft wird noch über die mangelhafte Fähigkeit der Studenten, wissenschaftlich zu arbeiten, gesprochen. Wir denken, daß viel mehr von der Tatsache ausgegangen werden soll, daß die Fähigkeit im Ver lauf des Studiums immer umfassender ausgebildet wird. Das heißt aber, daß alle an der Ausbildung Beteiligten auf dieses Ziel hinwirken müs sen. Wir sind der Meinung, daß das in entscheidendem Maße vom Hochschullehrer abhängig ist. Durch ihn muß die Befähigung und der Wille der Studenten dazu angeregt, stimuliert werden. Die FDJ-Gruppen müssen vor allem das Selbststudium kontrollieren. E In unserer Gruppe z. B. arbeiten die Lerngruppen ständig; Belege u. a. E werden grundsätzlich kollektiv beraten. = Das zweite Problem betrifft die Disziplin in den Vorlesungen. Hier = gibt es noch sehr unterschiedliche Auffassungen und Reaktionen von E Seiten der Hochschullehrer. Ich meine, gerade in der Vorlesung kommt = es auf die Einheit von Bildung und Erziehung im wahrsten Sinne des E Wortes an. Leonid Breshnew sagte auf dem Unionstreffen sowjetischer E Studenten in Moskau, daß „der Prozeß des Lehrens mit dem Prozeß = der kommunistischen Erziehung Hand in Hand gehen muß“. Weiter = führte er aus: „In der Erziehungsarbeit gibt es keine Nichtigkeiten = und kann es sie nicht geben; geht es doch hier um eine der kompli- = ziertesten und verantwortungsvollsten Angelegenheiten — um die For- E mung der Seelen und Charaktere, um die Stählung der Herzen und des = Verstandes der Erbauer der Zukunft.“ Wir haben deshalb mit großem = Interesse während der Beratung des Konzils verfolgt, wie die Hoch- = schullehrer diese Aufgabe besser erfüllen wollen. = Es ist klar, daß die Frage der Disziplin in den Vorlesungen in erster = Linie Aufgabe der Studenten ist, aber eben gleichzeitig auch der akti- = ven Einflußnahme durch die Hochschullehrer bedarf. = Gut gefallen mir in dieser Hinsicht die Vorlesungen des Genossen = Dr. Boitz, Sozialistische Leitungs- und Organisationswissenschaften, des = Genossen Dr. Robel. Marxismus-Leninismus, und von Dr. Herling, Fer- E tigungsprozeß und -mittel. Die genannten Hochschullehrer sorgen be- = wußt und konsequent für Disziplin und halten eine auf fachlich hohem = Niveau stehende Vorlesung. Dr. Herling duldet beispielsweise grund- = sätzlich nicht, wenn von seifen der Studenten während der Vorlesung = gesprochen wird. Entweder unterbricht er seinen Vortrag und wartet, E oder er spricht den betreffenden Studenten direkt an. Oder der Student = muß im Wiederholungsfall die Vorlesung verlassen. E Ich glaube, nur durch ein solches konsquentes Auftreten der Hoch- E schullehrer, verbunden mit einer niveauvollen Vorlesung und der all- = seifigen Unterstützung durch die Genossen und FDJler, ist eine wei- E tere Verbesserung der Lehre zu erreichen. Über diese Probleme sollte = überall beraten werden, um Mängel und Hemmnisse rascher zu über- = winden. Helmut Lesky, FDJ-Gruppe 69/15 | Erhöhung des wissenschaftlichen | Niveaus erfolgt nicht im Selbstlauf 1 Aus dem Diskussionsbeitrag des Direktors der Sektion 1 Fertigungsprozeß und -mittel, Genossen Prof. Brendel, f zur Tagung des Wissenschaftlichen Rates der TH = Auf der Grundlage der Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED und = der Schlußfolgerungen für das Hochschulwesen hat die Leitung der Sek- = tion Fertigungsprozeß und -mittel folgende Festlegungen getroffen: E 1. Neu entstehende Lehrveranstaltungen sind vor den Lehrkollektiven = zu diskutieren und zu verteidigen. = 2. Laufende Lehrveranstaltungen sind im Lehrbereich zu überprüfen und = kontinuierlich zu verbessern. , E 3. Bei der Lösung der Aufgaben in Lehre und Forschung sind verstärkt = Ergebnisse der sowjetischen Wissenschaften zugrunde zu legen. E Diese Festlegungen sind eine gute Grundlage für die Arbeit der Lehr- E®und Forschungskollektive der Sektion zur Erhöhung der Qualität und E der Effektivität. = Inzwischen sind drei Monate vergangen. Das ist keine lange Zeit. Und E trotzdem ist interessant und für den Fortgang der Arbeiten notwendig E zu wissen, was sich in diesem Zeitraum getan hat und was für Aktivi- E täten sich erkennen lassen. E Als eine der ersten Maßnahmen wurde eine Analyse zur Nutzung so- = wjetischer Literatur und Erkenntnisse in Lehre und Forschung in der = Sektion angefertigt, diskutiert und ergänzt und allen Bereichen der Sek- = tion als Grundlage für die Ableitung konkreter Maßnahmen übergeben. = Darin wurden die einzelnen Lehrbereiche und Forschungsgruppen aus- = gewiesen, vorrangig aber noch auf der Grundlage quantitativer Aus- = sagen. = Nimmt man allein diese Angaben, so könnte man leicht zur Zufrieden- = heit neigen, denn die Zahl der in Lehrveranstaltungen und Forschungs- = berichten angegebenen sowjetischen Literatur ist hoch. Doch so erfreulich E diese hohe Zahl auch ist. mit der angegebenen sowjetischen Pflicht- und = Zusatzliteratur wird noch ungenügend gearbeitet. = (Fortsetzung auf Seite 4) 1 , 4330 | Hochschulspiegel Seite 3 Im Lehrstuhl Prozeßgestaltung hat sich folgende Lösung als lebens fähig und fruchtbar erwiesen. Seit mehr als einem Jahr werden im Abstand von 3 Wochen Problem diskussionen und Forschungskolloquien durchgeführt. Das erfolgt nach dem halbjährlich aufgestellten Themenplan. Teilnehmer sind die Mit arbeiter und Forschungsstudenten des Lehrstuhles sowie Vertreter der entsprechenden Lehrstühle der TU Dresden und der TH Magdeburg. Weitere ständige Teilnehmer sind Leiter aus sozialistischen Industrie betrieben und Forschungszentren der Industrie. Diskussionsgegenstand sind Verteidigungen von Konzeptionen zur Ent- Wicklung des Wissenschaftsgebietes, von Arbeitsergebnissen und der damit verbundenen Fragen der Forschung und Lehre. Die Führung des Mei nungsstreites verlangt auch, eventuelle, aus der Dienststellung resultierende Hemmnisse zu überwinden. In der Regel wird die Leitung der Ver anstaltung von einem erfahrenen Oberassistenten übernommen. Anwe sende Hochschullehrer beteiligen sich — den anderen Teilnehmern gleich gestellt — an der Diskussion. Für den Hochschullehrer ergeben sich aber gerade aus dieser Situation besonders günstige Ansatzpunkte des fach- liehen Rates, des erzieherischen Einflusses und zur Befähigung, insbeson dere der jüngeren Teilnehmer, zur wissenschaftlichen Standhaftigkeit. Vor allem haben sich die Zwischenverteidigungen von Dissertationsthemen als geeignete Ansatzpunkte zur Auseinandersetzung zu politisch-ideologischen und fachlichen Fragen erwiesen. In dieser Einheit muß z. B. jeder For- schungsstudent seinen Standpunkt und seine Zwischenergebnisse ver teidigen, und er lernt dabei, sich im wissenschaftlichen Streitgespräch zu behaupten Ebenso verteidigen aber auch die Genossen aus der Industrie ihre Konzeptionen und haben den kritischen Fragen, z. B. der Forschungs studenten, standzuhalten. Jeweils 3 Wochen vorher erhalten die Teilnehmer Thesen, die dann in maximal 20 Minuten erläutert werden. Jede Veranstaltung wird mit kon kreten Schlußfolgerungen für die weitere Arbeit ausgewertet. Ergebnisse sind dabei nicht nur eine höhere Effektivität der Forschung, sondern z. B. auch die gemeinsame Erarbeitung von Lehrunterlagen mit den Partner hochschulen. Diese Form des wissenschaftlichen Meinungsstreites hat sich gut ein geführt, und wir müssen heute eine strenge Teilnehmerauswahl durch führen, da die Anzahl der Teilnehmer an solchen Veranstaltungen nicht zu groß sein möchte. Eine weitere aktive Form des wissenschaftlichen Meinungsstreites wer den wir durch einen Freundschaftsvertrag zwischen den Mitgliedern unseres Jugendobjektes und dem Bereich Wissenschaft und Technik des Werkzeugmaschinenkombinates „Fritz Heckert“ auslösen. Hier sollen Zur Effektivität in Bildung und Erziehung Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Hauptaufgabe des Fünfjahrpla nes ist die Erhöhung der Effektivität der Volkswirtschaft. Diese vom VIII. Parteitag gestellte Aufgabe be stimmt das Ziel unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit, sozialistische Kader mit hohem Klassenbewußt sein, fachlichem Leistungsvermögen und gesellschaftlicher Einsatzbereit schaft heranzubilden. Eine Analyse der Effektivität in Erziehung und Ausbildung muß des halb die Analyse des Wissens, Kön nens und Verhaltens unserer Studen ten umfassen. Hinsichtlich der marxistisch-lenini stischen Grundkenntnisse, der be ruflich-fachlichen und der methodi schen Kenntnisse zeigt eine Analyse des Leistungsstandes der Studenten unserer Sektion folgende Erschei nungen: — Der Anteil ungenügender Lei stungen fällt mit der Ausbil dungszeit, während der Anteil guter Leistungen ansteigt. Diese Erscheinung ist wohl für alle Ausbildungsformen typisch. Nicht zufriedenstellend ist die Tatsache, daß das Mittelfeld kon stant bleibt. — Der Anteil ungenügender Lei stungen ist beim Vergleich glei ¬ cher Semester in der Matrikel 70 geringer als in der Matrikel 69. während sich die Zahl mittel mäßiger Leistungen insgesamt vergrößert hat. Die erkennbare Verbesserung der Leistungen in der Matrikel 70 ist darauf zurückzuführen, daß die Ausbildung zum Hochschulingenieur in unserer Sektion mit der Matri kel 69 erstmals begonnen wurde, wo bei ein hoher Anteil Zehnklassen schüler immatrikuliert war. Durch die breite Auswertung der in der Matrikel 69 gesammelten Er fahrungen wurde die Qualität der Lehrveranstaltungen für die Matri kel 70 erhöht. An diesem Prozeß haben die Studenten durch ihre konstruktive Mitarbeit wesentlichen Anteil. Die große Breite des Mittel feldes, der noch immer hohe Anteil ungenügender Leistungen und die Kritiken der Studenten zeigen je doch, daß an der Verbesserung der Lehrveranstaltungen noch umfas send gearbeitet werden muß. Gleich zeitig ist festzustellen, daß sich noch viele Studenten mit mittelmäßigen Leistungen zufriedengeben. Analy sen in den FDJ-Gruppen weisen folgende Ursachen für den derzeiti gen Leistungsstand aus: (Fortsetzung auf Seite 4) Wertvolle Anregungen Der Besuch der sowjetischen Wis- senschaftler, Frau Dr. Trojanowskaja und Dipl.-Ing. Kombalow, vom Mos kauer Institut für Maschinenkunde, an unserer TH trug wesentlich zur Vertiefung der Zusammenarbeit und zur Festigung der bestehenden freundschaftlichen Beziehungen bei. Die Gäste dokumentierten erneut den hohen Stand der sowjetischen Grundlagenforschung, und Frau Dr Trojanowskaja gab u. a. wertvolle Anregungen, für die Forschungsarbei- ten in der Sektion Physik/Elektroni- sehe Bauelemente. Der Besuch der sowjetischen Wissenschaftler zeigte einmal mehr, welche großen Mög lichkeiten die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus der UdSSR bietet. Erfahrungsaustausch in russischer Sprache Im Rahmen der langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Paton-Institut für Elektroschweißen Kiew und dem Lehrbereich Fügetechnik der Sektion Fertigungsprozeß und -mittel waren im Dezem ber 1971 Dr. Sterenbogen, Leiter der Abteilung Rechentechnik des Paton- Instituts, und sein Mitarbeiter Dr. Kassatkin, Gäste unserer TH. Den Höhepunkt der Besprechungen mit den sowjetischen Wissenschaft lern bildete ein in russischer Sprache durchgeführter Erfahrungsaustausch über Probleme des Einsatzes der EDV in der Schweißtechnik mit allen Mitarbeitern des Lehrbereiches einschließlich der Forschungsstudenten sowie mit Gästen aus anderen Lehrbereichen. Dieser Erfahrungsaustausch vermittelte den Mitarbeitern des Lehrbereiches wertvolle Anregungen und Erfahrungen der sowjetischen Wissenschaftler. Die Teilnehmer der Be ratung erkannten die Bedeutung des Versuchs, wissenschaftliche Diskus sionen in russischer Sprache zu führen, und die Notwendigkeit, ihreSpradi- kenntnisse zu vervollkommnen. Mit dem Besuch der sowjetischen Gäste wurden die engen und freund schaftlichen Beziehungen zum Paton-Institut für Elektroschweißen Kiew weiter vertieft. Arbeitsgemeinschaft gebildet Auf Initiative von Mitarbeitern unserer Technischen Hochschule wurde beim Bezirksvorstand Karl- Marx-Stadt der Kammer der Tech nik eine Arbeitsgemeinschaft „Rech nergestützte Optimierung von Kon struktionen“ gebildet. Unter der Leitung des Genossen Dr.-Ing. Dresig, Sektion Maschinen- Bauelemente, wird die Arbeitsge meinschaft den überbetrieblichen Erfahrungsaustausch pflegen, Lehr gänge über mathematische Optimie rungsmethoden veranstalten und zu künftige Forschungsarbeiten koordi nieren.
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