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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1972
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- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April 1
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- Ausgabe Nr. 10, Mai 1
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- Ausgabe Nr. 22, November 1
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Band 1972
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Zu einigen Aufgaben der sozialistischen Betriebswirtschaftslehre nach dem VIII. Parteitag der SED Der VIII, Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ist für die weitere Entwicklung unserer Deutschen Demokratischen Republik von grundsätz licher Bedeutung. Er „wappnet die Partei, alle Werk tätigen der DDR mit einer klaren politischen Linie, mit einem konkreten politischen Arbeitsprogramm für den nächsten geschichtlichen Zeitabschnitt“. 1 ) Er ist durch das entscheidende Ziel der Partei be stimmt, „alles zu tun für das Wohl der Menschen, für das Glück des Volkes, für die Interessen der Arbeiter klasse und aller anderen Werktätigen“. 2 ) Die Beschlüsse und Dokumente des VIII. Parteitages der SED sind gekennzeichnet durch ein realistisches, konstruktives und zugleich optimistisches Herangehen an die uns bewegenden gesellschaftlichen und ökono mischen Probleme, sie sind durchdrungen vom Lenin- schen Prinzip der Sachlichkeit und revolutionären Lei denschaft. Im Rechenschaftsbericht des ZK wird mit Nachdruck die Forderung Lenins herausgestellt, sich niemals zu scheuen,. die Wirklichkeit so zu sehen, wie sie ist, und stets die Lage nüchtern zu prüfen. Die auf dem VIII. Parteitag herausgearbeiteten Zielstellungen und Lösungsvorschläge gehen folgerichtig von den realen Erfordernissen und Möglichkeiten der Volks wirtschaft der DDR aus. Darin inbegriffen sind die Vorteile und die Notwendigkeit einer verstärkten öko nomischen Zusammenarbeit mit der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Ländern. Nur ein solches reales, sachliches, wissenschaftlich fundiertes, von sub jektivistischen Gedankengängen freies und parteiliches Herangehen an die vielen vor uns liegenden Aufgaben bietet Gewähr für eine rasche, sichere und kontinuier liche Weiterentwicklung unserer sozialistischen Gesell schaft. Höhere Aufgaben Aus dieser grundsätzlichen Zielsetzung erwachsen auch der sozialistischen Betriebswirtschaftslehre neue, höhere Aufgaben. Sie resultieren u. a. — aus der für den Fünfjahrplan 1971—1975 gestellten Hauptaufgabe. Sie „besteht in der weiteren Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus des Vol kes auf der Grundlage eines hohen Entwicklungstem pos der sozialistischen Produktion, der Erhöhung der Effektivität, des wissenschaftlich-technischen Fort schritts und des Wachstums der Arbeitsproduktivität“ 3 ) sowie — aus der Feststellung, daß wir die Wirksamkeit des ökonomischen Systems des Sozialismus daran messen, wie es dazu beiträgt, Millionen Werktätige nach den demokratischen Prinzipien unserer Gesellschaftsord nung zu hohen Arbeitsergebnissen zu führen, ihr sozia listisches Bewußtsein zu festigen, ihre Arbeits- und Lebensbedingungen ständig zu verbessern, sie anzu regen, sich politisch, ökonomisch und fachlich weiterzu bilden und ihre Verantwortung für die Leitung und Planung der Volkswirtschaft immer sachkundiger und wirksamer wahrzunehmen“/■) Gegenstand der sozialistischen Betriebswirtschafts lehre ist der einheitliche Reproduktionsprozeß der so zialistischen Betriebe und Kombinate als gesellschaft lich bewußt organisierter und durch den staatlichen Plan bestimmter Teilprozeß der gesellschaftlichen Reproduktion. Ihre Lehr- und Forschungsaufgaben umspannen die Probleme der bedarfsgerechten Produktion materieller Güter und Leistungen für die Gesellschaft in Verbin dung mit der einfachen und erweiterten Reproduktion der materiellen und finanziellen Fonds der sozialisti schen Warenproduzenten als auch die gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den sozialistischen Warenprodu zenten und zur Volkswirtschaft. In die Lehre und For schung einbezogen sind auch die Probleme der eigen verantwortlichen Leitung des betrieblichen Reproduk tionsprozesses und das daraus resultierende Wechsel verhältnis zur zentralen staatlichen Leitung und Pla nung der Volkswirtschaft. Die sozialistische Betriebs wirtschaftslehre stellt sich damit als eine Lehre vom effektiven Wirtschaften sozialistischer Betriebe dar, zu der folgerichtig auch die wissenschaftlichen Grundlagen der Leitung ökonomischer Prozesse im Betrieb gehören. Ihr obliegen insbesondere die Ableitung und Begrün dung der ökonomischen Effektivitätskriterien und der Reproduktionsbedingungen aus den ökonomischen Er fordernissen des gesamten betrieblichen Reproduktions prozesses und damit letztlich des Gesamtprozesses der gesellschaftlichen Reproduktion. Fundament der sozia listischen Betriebswirtschaftslehre ist der Marxismus- Leninismus und im speziellen die Politische Ökonomie des Sozialismus. „In der verantwortungsvollen Arbeit auf wirtschaft lichem Gebiet gehen wir stets vom Wechselverhältnis zwischen Politik und Ökonomie aus. Dabei lassen wir uns von den Grunderkenntnissen der Klassiker des Marxismus-Leninismus leiten, die vor allem darin be stehen. daß die Politik der konzentrierteste Ausdruck der Ökonomie ist und in diesem Wechselverhältnis das Primat hat.“ 5 ) In Erfüllung ihrer Aufgabe steht die Sozialistische Betriebswirtschaftslehre in engen Beziehungen zu tech nischen Wissenschaftsdisziplinen, insbesondere zur Technologie. Die Sozialistische Betriebswirtschaftslehre untersucht in bestimmtem Umfange analoge Probleme und Prozesse, aber sie untersucht sie stets als Elemente der gesellschaftlichen Produktion und Reproduktion, die sich unter den spezifischen gesellschaftlichen Be dingungen des sozialistischen Warenproduzenten ent falten. So wenig die Sozialistische Betriebswirtschafts- lehre eine bloße Lehre von ökonomischen Kategorien ist, so wenig läßt sie sich auch — das muß hier mit allem Nachdruck gesagt werden — auf eine ökonomische Theorie zur Gestaltung und Beurteilung technischer Systeme und technologischer Prozesse reduzieren. Wechselverhältnis zwischen Intensivierung und Rationalisierung Deutlich sichtbar wird dieser Zusammenhang bei dem Wechselverhältnis zwischen Intensivierung und Ratio nalisierung der Produktion. „Intensivierung bedeutet, die vorhandenen Produktionsmittel wirksam zu machen“ 0 ) und „mit der gleichen Anzahl von Arbeits kräften mehr (zu) produzieren“ 7 ), also das gesellschaft liche Arbeitsvermögen in seiner Gesamtheit besser zu nutzen. Eine Erweiterung der Arbeitsplätze durch Extensivierung ist nur zulässig, wenn im Ergebnis von Rationalisierungsmaßnahmen die notwendigen Arbeits kräfte im eigenen Betrieb freigesetzt oder durch struk turelle Veränderungen im Territorium mit Sicherheit zur Verfügung gestellt werden können. Das bedeutet u. a., daß sich auch die objektbezogene, extensiv er weiterte Reproduktion voll und ganz in die volkswirt schaftliche Zielstellung zur Intensivierung der gesell schaftlichen Produktion einordnet. Die sozialistische Rationalisierung ist in umfassen dem Sinne die rationelle Gestaltung der gesellschaft lichen Arbeit auf allen Gebieten. Sie konzentriert sich auf die Modernisierung der vorhandenen Produktions kapazitäten, auf die Verbesserung und maximale Aus nutzung der vorhandenen Technik, auf die Qualifizie rung der Organisation im allgemeinen und die Pro duktions- und Arbeitsorganisation im besonderen sowie auf die Verwaltungsorganisation und die zielstrebige Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen. Zu ihr gehört die Mechanisierung und Automatisierung der Arbeitsmittel und -Prozesse in den Haupt-, Hilfs- und Nebenprozessen. „Sie wird damit zu einem objektiven Erfordernis der Intensivierung der Produktion und zu einer erstrangigen politischen Aufgabe von gesamt- politischer Bedeutung“ 8 ). Dieses Wechselverhältnis schließt die wissenschaft lich-technische Revolution ein, wozu sehr deutlich auf dem VIII. Parteitag der SED gesagt wird, „(sie) ist or ganisch mit den Vorzügen des sozialistischen Wirt schaftssystems zu vereinigen und in größerem Umfang als bisher (sind) die dem Sozialismus eigenen Formen des Zusammenschlusses der Wissenschaft mit der Pro duktion zu entwickeln“ 9 ). Der Kampf um die Steigerung der Arbeitsprodukti vität durch Ausschöpfung aller in unserer Volkswirt schaft vorhandenen Möglichkeiten ist also in Einheit von Intensivierung und Rationalisierung auf breitester Ebene zu führen. Der schöpferischen Mitarbeit, der Mit bestimmung und aktiven Einbeziehung aller Werktäti gen kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Das betrifft speziell die Orientierung der sozialistischen Ar beitsgemeinschaften und der Neuerer in den Betrieben und Kombinaten auf die vorrangige Inangriffnahme von Aufgaben der sozialistischen Rationalisierung. Diese Aufgaben sind, wie es in der „Direktive“ ausdrücklich heißt, „eng mit der Verbesserung der Arbeits- und Le bensbedingungen der Werktätigen zu verbinden“. Es ist demzufolge auch eine wichtige Aufgabe der betriebswirtschaftlichen Lehrveranstaltungen an unse rer Hochschule, unsere Studenten auf die Probleme der Lösungswege der sozialistischen Rationalisierung zu orientieren und das Verständnis für die Wechselbezie hungen zwischen Intensivierung der Produktion und deren Rationalisierung unter voller Nutzung der Schöp ferkraft aller Werktätigen zu wecken. Volkswirtschaftliche und betriebliche Planung Ein weiterer wichtiger Aufgabenkomplex, dem in den betriebswirtschaftlichen Lehrveranstaltungen zu künftig ebenfalls breiterer Raum gewidmet werden muß, umfaßt die volkswirtschaftliche und speziell die betriebliche Planung. Die Planung ist und bleibt das wichtigste Instrument zur Durchsetzung der Wirt schaftspolitik der Partei der Arbeiterklasse und des so zialistischen Staates. Eine Grundrichtung zur Vervollkommnung der Pla nung besteht darin, die Autorität des zentralen staat lichen Planes unter Wahrung des Prinzips des demo kratischen Zentralismus in der Wirtschaft, die Eigen verantwortung zur Verwirklichung der gesamtstaatli chen Aufgaben entscheidend zu stärken. Das bedeutet u. a., daß die Pläne hohe Zielstellungen entsprechend den Bedürfnissen der Werktätigen und ihres sozialisti schen Staates enthalten müssen, die zugleich von den realen Bedingungen und Möglichkeiten ausgehen. Be reits Lenin wies darauf hin, daß der einheitliche Wirt- schaftsplan nicht aus frommen Wünschen besteht, son dern eine wissenschaftlich begründete Aufgabe zur wirtschaftlichen Entwicklung und eine Anleitung zum Handeln darstellt. Besondere Bedeutung zur Verbesserung der Planung hat auch die allseitige Bilanzierung der bestehenden materiellen und finanziellen Verflechtungen zwischen den Warenproduzenten und den Territorien im allge meinen sowie zwischen Bedarfsträgern und Produzen ten im besonderen. Das gilt sowohl volkswirtschaftlich als auch betrieblich. Volkswirtschaftlich gesehen geht es primär um die Ermittlung exakter Proportionen, z. B. zwischen Finalproduzenten und Zulieferungen oder zwischen Kauffonds und bedarfsgerechtem Waren fonds. Die Entwicklung jedes einzelnen Zweiges muß mit der Entwicklung der anderen Zweige harmonisch, das heißt aufeinander abgestimmt, verbunden sein und die zunehmende ökonomische Integration mit den so zialistischen Bruderländern sichern. Betrieblich muß die konkrete Aussage der Bilanzen hinsichtlich des Ver hältnisses zwischen dem differenzierten Bedarf einer seits und sortimentsgerechter, voller Bedarfsdeckung andererseits verbessert werden. Planung und wirtschaftliche Rechnungsführung Eine enge und unmittelbare Wechselbeziehung be steht zwischen Planung und wirtschaftlicher Rech nungsführung. Die wirtschaftliche Rechnungsführung ist die Methode der planmäßigen Wirtschaftsführung und Grundkategorie der sozialistischen Betriebswirtschaft. Sie orientiert die Betriebe und Kombinate auf das ökonomsiche Prinzip, mit einem möglichst geringen Aufwand an Produktionsmitteln, Arbeitszeit und Geld ein höchstmögliches Ergebnis zu erzielen. Es steht die Aufgabe, über die wirtschaftliche Rechnungsführung sowohl eine hohe Zielstellung für den Planansatz zu stimulieren als auch eine allseitige Planerfüllung zu fördern. Außerdem sollen die sozialistischen Waren produzenten die einfache und erweiterte Reproduktion eigenverantwortlich gestalten können. Genosse Stonh formulierte dazu: „Die wirtschaftliche Rechnungsführung ist so zu vervollkommnen, daß die Betriebe dann den höchsten Gewinn erzielen und ihre Fonds erhöhen können, wenn ihre Erzeugnisse und Lei stungen den volkswirtschaftlichen Erfordernissen in Menge, Sortiment, Qualität und Kosten entsprechen. Im gleichen Maße ist das Prinzip der Eigenerwirtschaf tung der Mittel für die erweiterte Reproduktion konse quent zu verwirklichien. Mit seiner Hilfe wird das Ent wicklungstempo der Volkswirtschaft maßgeblich be einflußt“ 10 ). Für die Kombinate und Betriebe kommt es darauf an, die auf sie als ganzes wirkenden, staatlicherseits kon zipierten Planziele und normativen Regelungen in sinnvoller Weise im Inneren weiterzuführen und ge zielt auf die Bereiche und Brigaden wirken zu lassen. Solche internen Regelungen sind unerläßlich, wenn die sozialistische Rationalisierung erfolgreich durchgesetzt werden soll. Das hat zum Inhalt, daß — alle wesentlichen Planaufgaben bis auf die Kol lektive aufgeschlüsselt werden müssen, — die Erfüllung der Planziele ideell und materiell sti muliert wird, — die materiellen und moralischen Anreize dazu an regen, alle Reserven aufzudecken und mit Hilfe des Planes zu nutzen, — eine permanente und exakte Kontrolle der Plan erfüllung erfolgt, — jeder Werktätige in die Planaufteilung und in die Kontrolle seiner Erfüllung einbezogen wird, — der Grundsatz „Spare mit jedem Pfennig, mit jedem Gramm und mit jeder Minute“ im Sinne der sozialistischen Rationalisierung und der intensiv er weiterten Reproduktion allseitig durchgesetzt wird. Aus der wirtschaftlichen Rechnungsführung als ob jektiver ökonomischer Kategorie ergeben sich folgende Konsequenzen: — die Eigenverantwortung für die erweiterte Repro duktion der Fonds einschließlich der Erwirtschaftung der hierfür notwendigen Mittel, — die materielle Interessiertheit, ökonomische Ver antwortung und materielle Haftung, — die Kontrolle der Wirtschaftstätigkeit mit ökono mischen Mitteln, — die Einzelleitung und persönliche Verantwortung bei gleichzeitiger konsequenter Einbeziehung der Werk tätigen in die Planung, Leitung, Durchführung und Kontrolle des betrieblichen Reproduktionsprozesses. Auf diese Weise wird die wirtschaftliche Rechnungsfüh rung zur Aufgabe jedes Leiters und zur Quelle für die Er füllung der betrieblichen und volkswirtschaftlichen Ziel stellung. Das gelingt dann am besten, wenn die wirt schaftliche Rechnungsführung unmittelbar mit dem so zialistischen Wettbewerb verbunden wird, denn bereits Lenin schrieb, daß der Sozialismus erstmalig die Mög lichkeit schafft, denn Wettbewerb „wirklich auf brei ter Grundlage, wirklich im Massenumfang anzuwen den, die Mehrheit der Werktätigen wirklich auf ein Tätigkeitsfeld zu führen, auf dem sie sich hervortun, ihre Fähigkeiten entfalten, jene Talente offenbaren kön nen, die das Volk, einem unversiegbaren Quell gleich, hervorbringt und die der Kapitalismus zu Tausenden und Millionen zertreten, niedergehalten und erdrückt hat“ 1). Der Gedanke des VIII. Parteitages, „alles zu tun für das Wohl des Menschen... 12) ist ein Grundprinzip des Sozialismus. Für jeden Leiter folgt daraus die Ver pflichtung, alle Werktätigen stets in die Leitung, Pla nung und Realisierung einzubeziehen, ihre Initiative und Erfahrungen zu nutzen und ihre Schöpferkraft umfassend zur Wirkung zu bringen. Die Verknüpfung der Planung mit der wirtschaft lichen Rechnungsführung, wie sie auf dem VIII. Par teitag aufgezeigt wurde, stellt uns vor wichtige, neue Aufgaben. Die in den betriebswirtschaftlichen Vorle sungen und Übungen zu behandelnden Lehrkomplexe müssen neu durchdacht und in ihren Proportionen neu geordnet werden. Dabei kommt es entscheidend darauf an, daß wir als Hochschullehrer die strengsten Anfor derungen an uns selbst stellen, denn wir haben junge Menschen mit Kenntnissen auszustatten, die sie einmal befähigen sollen, für verantwortliche Funktionen in unserer sozialistischen Wirtschaft herangezogen zu werden. Prof. Dr. F. Klitzsch/Dr. W. Schuster Sektion Sozialistische Leitungs- und Organisations wissenschaften 1) Honecker, E.: Schlußansprache auf dem VIII. Par teitag der SED, in: Dokumente des VIII. Parteitages der SED, Dietz, Berlin 1971, S. 168 2) Honecker, E.: Bericht des ZK der SED an den VIII. Parteitag der SED. Dietz, Berlin 1971, S. 5 3) Entschließung des VIII. Parteitages der SED zum Bericht des ZK der SED, in: „Neues Deutschland“ vom 21. 6. 1971, S. 3 4) Honecker, E.: Ebenda, S. 56 5 Hager, K.: Die entwickelte sozialistische Gesellschaft. Dietz, Berlin 1971, S. 40 6) Marx, K.: Das Kapital, Band II, Dietz, Berlin 1951, S. 166 7) Honecker, E.: Ebenda, S. 45 8) Direktive des VIII. Parteitages der SED zum Fünf jahrplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR 1971 bis 1975. in: Dokumente des VIII. Parteitages der SED. Dietz, Berlin 1971, S. 50 9 Honecker, E.: Ebenda, S. 47 10) Stoph, W.: Bericht zur Direktive des VIII. Partei tages der SED zum Fünfjahrplan für die Entwick lung der Volkswirtschaft der DDR in den Jahren 1971 - 1975. Dietz, Berlin 1971, S. 31 1) Lenin, W. I.: Wie soll man den Wettbewerb orga nisieren? In: Werke, Band 26, Dietz, Berlin, S. 402 12) Honecker, E.: Ebenda, S. 5 Das Studium als Klassenauftrag wahrnehmen Wie im Rechenschaftsbericht des Genossen Honecker an den VIII. Parteitag der SED zum Aus druck kommt, ist die allseitig ent wickelte sozialistische Persönlich keit Ziel und zugleich Errungen schaft der sozialistischen Gesell schaft. Die Entwicklung aller Stu denten zu allseitig gebildeten sozia listischen Persönlichkeiten ist Grundanliegen unserer Ausbildung und Erziehung. Wir verstehen dar unter revolutionäre Studenten, die um sehr gute Studienleistungen rin gen, gewillt sind, die fortgeschritten sten Erkenntnisse der Wissenschaft in der sozialistischen Praxis anzu wenden, aktive gesellschaftliche Ar beit leisten und sich bemühen, kul turvoll zu leben und ihr eigenes so- zialistisches Denken und Handeln auf andere zu übertragen verstehen. Diese Forderung zur Maxime aller Studenten unserer Hochschule wer den zu lassen, ist ein notwendiger, wenn auch komplizierter Prozeß, der nur in echter sozialistischer Ge meinsamkeit zwischen Hochschul lehrern und Studenten bewältigt werden wird. Auf diese Problematik weisen uns die höheren Anforderungen, aber auch jene Mägel hin, die — ohne die bisher insgesamt positive Bilanz in Erziehung und Ausbildung zu schmälern — sich im vergangenen Studienjahr zeigten. So war es längst nicht Anliegen jedes Hochschulleh rers und Studenten, auf die vorbe reitete, regelmäßige und aktive Teil nahme an allen Lehrveranstaltun ¬ gen, auf ein intensives Studium, be sonders des Marxismus-Leninismus und der Beschlüsse der Partei und die Anwendung dieser Erkenntnisse beim Lernen, Forschen und in der gesellschaftlichen Arbeit, auf hohe Leistungen in der militärischen Aus bildung und in der Zivilverteidi gung, eine sozialistische Lebensweise in der Freizeit und im Studenten wohnheim sowie auf ein reges und an spruchsvolles geistig-kulturelles und sportliches Leben durch alle Studen ten beharrlich Einfluß zu nehmen. Die Betonung liegt nicht schlechthin in einer Qualitätserhöhung im neuen Studienjahr, sondern in dem gesell schaftlichen Erfordernis, alle Stu denten einzubeziehen, keinen Stu denten zurückzulassen, alle Studen ten zu sozialistischen Persönlichkei ten zu bilden und zu erziehen. Viele Studenten sind sich ihres Klassenauftrags bewußt. Sie wollen sich jene Verhaltens weisen aneignen, die die Arbeiter klasse auszeichnen, wie bescheidenes Auftreten, kameradschaftliches und kollektives Verhalten, einen klaren Klassenstandpunkt. Das bringen viele Studenten, wie z. B. Ilona gerungen hin, die viele Studenten Hirsch (FDJ-Gruppe 71/5), zum Aus- für das eigene Studium zogen, indem druck: Die Arbeiter zeichnen sich in sie auf die Aneignung einer hohen ihrer Tätigkeit z. B. durch Kollek- Studienmoral, auf fleißiges, aus- tivität, Kameradschaft, Fleiß und dauerndes und gründliches Studie schöpferische Initiative aus. Für ren und nicht zuletzt darauf hinwei- mich als Student, der ich ja den sen, sich in die auftretenden Pro- Auftrag der Arbeiterklasse zum Stu- bleme hineinzudenken und schöp- dium habe, heißt das, daß ich mir ferisch tätig zu sein. diese Verhaltensweisen anzueignen Den richtigen Erkenntnissen und habe- guten Praktiken vieler Studenten Mit dieser Überlegung weist die widersprechen jedoch die Verhal- Studentin auf jene Schlußfol- (Fortsetzung auf Seite 6) Wissenschaftliche Arbeit rationalisieren Vom 12. bis 14. Januar 1972 weil ten Vertreter von Universitäten, Hochschulen und der Akademie der Wissenschaften der DDR zu ihrer VII. Arbeitsgruppentagung an unse rer TH, um, ausgehend von der Ziel- sellung des VIII. Parteitages der SED, zur Erhöhung der Effektivität der geistigen Arbeit über die ziel strebige Koordinierung der Arbeit zur Rationalisierung der Leitung und Organisation der wissenschaft lichen Arbeit zu beraten. Zu den besonderen Anliegen der Rationalisierung in der Forschung hielt der Direktor für Organisation und Rationalisierung im GFZ des Werkzeugmaschinenkombinates „Fritz Heckert“ und Mitglied des Rates der Sektion Sozialistische Lei tungs- und Organisationswissen schaften, Dr. Warzecha (Bildmitte), einen Vortrag über praktische Pro bleme der Rationalisierung in einem GFZ. Weitere Probleme, die zur Diskus sion standen, waren u. a. der Ein satz des wissenschaftlichen Poten tials für die Rationalisierung der Produktion sowie die künftige Koor dinierung der Forschung auf dem Gebiet der Wissenschaftsorganisa tion. Von den im Arbeitskreis vertre tenen Wissenschaftlern werden Ver öffentlichungen zu Problemen der Erhöhung der Effektivität der wis senschaftlichen Arbeit vorbereitet. D. Hofmann Hochschulspiegel Seite 5
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