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1 o Jan. 1969 ) ahdinh 3 produktiven Stidium. SEITE Taacben,lwertingej die iujjenischce Studentenbewegung SEITE 12 WPS keine Zaulerlormel - Universitätsajgehörige zum wissenschiftlich- 50 Jahre KPD Die neue „Wir schlagen vor Gespräch in Kiew - Entwurf der Ent- UZ erkundigte — eine Partei Universität Universitätsangehörige Prorektor Zwetkow Schließung der sich in Kiew nach und ihre am Karl- zur Gesamtkonzeption über die Zusammen- FDJ-Kreisdele- den Fortschritten Geschichte Marx-Platz der KMU arbeit mit der KMU giertenkonferenz der Hypnopädie SEITE 5 SEITE 6 SEITE 7 SEITE 8 SEITE 9 SEITE 11 Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITATSZEITUNC 1/2 ORGAN DER SED KREISLEITUNG KARL MARX UNI VERSITAT LEIPZIG , 9. 1. 1969 13. JAHRGANG 30 PFENNIG Daß ihr Wer sitzen önnt: So manche Schlacht Wurd drum gewagt Ihr mögt sie gern vergessen. Nur wißt: Hier hben andre schon gesessen Die saßen über benschen dann. Gebt acht! Was immer ihr erforscht einst und erfindet Euch wird nicht nützen, was ihr auch erkennt So es euch nicht zu klugem Kampf ver bindet Und euch von allen Menschenfeinden trennt. Vergeßt nicht: Mancher euresgleichen stritt Daß ihr hier sitzen könnt und nicht mehr sie. Und nun vergrabt euch nicht und kämpfet mit Und lernt das Lernen und verlernt es nie! BERTOLT BRECHT Das Reich der Freiheit, das sich nur • . . , • • • ■ ' I < ■ 1 • . , dem erschließt, der es erobern hilft \if^ sind schon wieder mittendrin im neuen Ar-^' W beitsjahr. Nichts Ungewisses, keine bangen Fragen, keine Unsicherheiten, die uns hinder ten, vom ersten Tage an mit vollen Segeln unsern ; Kurs weiterzusteuern. Wir wissen genau, wo wir hinwollen, wissen auch recht genau, wie weit uns dieses Jahr 1969 bringen soll - oder genauer: welche Wegstrecke w i r in diesem Jahr bewältigen wollen. Unser Kurs weist auf Spitzenleistungen zur allseitigen Stärkung der DDR, zur vollen Entfal tung des Sozialismus als relativ selbständiger ge sellschaftlicher Formation. Mit der Verwirklichung der 3. Hochschulreform an unserer Universität schaffen wir in diesem Jahr die entscheidenden Voraussetzungen dafür, daß die ersten dieser Spit zenleistungen schon zum 20. Jahrestag der Grün dung unseres sozialistischen Staates auf dem Tisch liegen. Wir werden so weit kommen, daß 1970 das ökonomische System des Sozialismus vollständig ausgearbeitet und die erprobten Teilsysteme • zum Gesamtsystem vereinigt sein werden. Wir wissen genau, wo'wir hinwollen. Wir sind also schon ziemlich weit vorgedrungen ins Reich der Freiheit, in dem der Mensch nicht nur die Na tur. sondern auch seine eigene gesellschaftliche Entwicklung beherrscht. Das beweist, daß unser Weg richtig ist. Das gibt die Zuversicht, daß unter Führung der Partei auch künftig der richtige Kurs anliegt. Daraus wächst Freude am Leben, am Schaffen also, wächst der Drang zu Taten, die den weiteren Weg ebnen. Nie hat unser Optimismus; unsere Siegeszuversicht geheißen: wir tuissen, dei Sozialismus wird kommen — immer: wir wissen, wir werden den Sozialismus erbauen. Wir selbst sind es, die jenes Reich der Freiheit erstreiten. Das be deutet zum ersten, daß wir trotz aller noch be ¬ stehenden und entstehenden Schwierigkeiten von der Richtigkeit unseres Weges überzeugt sind, uns davon weder abschrecken noch wegkomplimentie ren lassen. Das bedeutet zweitens, daß wir den Schwierigkeiten genau ins Auge sehen, um ihnen herzhaft zu Leibe rücken zu können. Diese Schwierigkeiten sind selbstverständlich auf jeder Ebene, in jedem Bereich von etwas anderer Art. Für die Karl-Marx-Universität als Ganzes ist die erste Schwierigkeit, daß — bei allen Zahlen, die nachweisen, wie viel mehr Universitätsangehörige heute an der Diskussion und der praktischen Ver besserung beteiligt .sind, Vorschläge machen, Ideen entwickeln —1 noch immer nicht die ganze Univer sität in Bewegung ist, noch immer nicht jeder ein zelne für die 3. Hochschulreform, für Spitzenlei stungen seine ganze Person, sein ganzes Schöpfer tum. einsetzt. Die e r s t e Schwierigkeit, die erste Aufgabe also — wir haben oft gesagt, warum: ad 1, weil das zitierte Reich der Freiheit nur von den Ideen, der Tatkraft aller, nicht nur einzelner errungen wer den kann; ad 2 und mitnichten weniger bedeutsam, weil unser Reich der Freiheit nur von dem dafür erkannt .wird, der es selbst erobern hilft — weil es also auch, nur ihm in vollem Mäße jene Zuversicht und Lebensfreude', den uns unentbehrlichen Taten drang zuteil werden läßt. Auch nicht neu; doch offenbar nicht überall und stets parat im Eifer und Trubel, der täglichen Ar beit, daß Einbeziehung aller nicht reduziert sein kann auf Information über fertig Gedachtes, Ge plantes, gar schon Getanes, sondern bewußtes, ak tives Eingreifen in die Auseinandersetzung zu or ganisieren verlangt. Das beginnt beim konkreten Erkennbarmachen, beim Erarbeiten konkreten Wis sens darüber, was wir wollen. Was ist wissenschaf tlich-produktives Studium? Es gibt wohl kaum noch einen Wissenschaftler oder Studenten, der das Wort noch nicht im Munde führte. Kaum noch eine FDJ-Leitung, die nicht von ihren Lehrern gefordert hätte, das Studium wissen schaftlich-produktiv zu machen. Einige FDJ-Leitun- gen haben es weniger billig gemacht, arbeiteten komplette Planvorschläge für ihr Studium oder Teile davon aus, doch auch sie meist ohne die Sicherheit, daß alle an der Diskussion Beteiligten das gleiche unter dieser Forderung verstehen: wis- Wir an die Die SED-Kreisleitung Kar-Marx-Univer- sität wünscht allen Wissenschaftlern und Studenten, Schwestern und medizinisch- technischen Assistentinnen, Arbeitern und Angestellten der Karl-Marx-Universität so wie ihren Angehörigen im Jahre 1969 — in Vorbereitung des 20. Jahrestages der Gründung der DDR - viel -Erfolg, alles Gute im persönlichen Leben, Gesundheit und Schaffenskraft. Gruß der SED-Kreisleitung zum neuen Jahr Das Jahr 1969 stellt an jeden Bürger der DDR hohe Anforderungen für die all- seitige Stärkung unserer sozialistischen Republik. Spitzenleistungen in Forschung und Lehre, Studium und klassenmäßiger Erziehung zu Ehren des 20. Jahrestages der DDR sind der Beitrag der Karl-Marx- Universität dazu. Mit der konsequenten Durchführung der 3. Hochschulreform unserer Universität schaffen wir dafür günstigsten Bedingungen. Wir haben uns hohe Ziele gestellt. werden sie erreichen, weil es klare, gute Ziele sind, die jeden zu begeistern ver mögen, für die sich hoher Einsatz lohnt. Dr. Harry Pawula, 1. Sekretär senschaftlich-produktives Studium. Ob es ideal ist, daß FD J-Leitungen ganze Pläne allein erarbeiten, ist ohnedies zweifelhaft. Jede FDJ-Leitung aber kann organisieren, daß wir im Streit den Inhalt dieses Begriffs klären und eben begreifen lernen. Wissen muß man, um zu verändern — Wissen erwächst aus schöpferischem Streit — wo sind die Streitgespräche? Jede Gewerk- schaftsgruppe, jeder Assistenten- oder Studenten klub kann sie führen, jede Parteigruppe, jedes Studienkollektiv. UZ beginnt auf Seite 3 der heutigen Ausgabe da mit, zu debattieren: was ist wissenschaftlich-pro duktives Studium? Und vor allein: Wie macht, wie organisiert man wissenschaftlich-produktives Stu dium? Und zwar konkret: hier, dort, in diesem oder jenem konkreten Bereiche. Davon muß sich vieles verallgemeinern lassen, aber von vornherein nur Abstraktionen — das nützte uns nur die Hälfte. Dabei verschweigen wir nicht, unterstreichen vielmehr ausdrücklich, daß es uns nicht nur darum geht,, daß wir am Ende fein säuberlich in die Zei tung drucken können, was nun wissenschaftlich- produktives Studium ist. Oder daß die zentrale Ar beitsgruppe beim Rektor, die sich damit befaßt und eine erste Fassung von Thesen dazu schon fertig hat. diese Thesen verbessern, abrunden, präzisie ren und d,ann perfekt präsentieren kann. Darum geht es auch. Mehr noch, aber darum, daß am Ende der Diskussion alle an unserer Universität wis sen, begriffen haben, wie wissenschaftlich-produk tiv studiert wird. Das erreichen wir nicht anders als durch Anteil nahme aller im Streit darum. Es sollte keine Wand zeitung an der Universität geben, an der dieser Streit — wie machen wir wissenschaftlich-produk tives Studium — nicht zugleich geführt wird; keine Parteileitung, keine FDJ- oder Gewerkschaftslei tung. die ihn nicht organisiert. Wenn wir wissen, wie wir wissenschaftlich- produktiv studieren, haben wir ein weiteres Stück gesellschaftlicher Wirklichkeit erkannt, können es meistern; sind wir einen Schritt weiter ins Reich der Freiheit vorgedrungen. Es kommt darauf an, daß alle diesen Schritt mitgehen. Eine Erkenntnis, die sich schnell durchsetzen sollte, weil sie für alles, was wir tun, gültig ist . Rolf Möbius