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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 13.1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
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- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196900006
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19690000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19690000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 13.1969
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Band 13.1969
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50 Jahre KPD „Vorwärts Zur Erforschung der Geschichte der KPD durch ihre Führung in Vorbereitung des 50. Jahrestages der KPD G enosse Dr. Berthold: in diesem Jahr erscheint anläßlich des 20. Jahres tages der Gründung der DDR im Akademie-Verlag Ihre Arbeit „Mar xistisches Geschichtsbild, Volksfront und antifaschistisch-demokratische Revolu tion". Darin ist ein interessanter Abschnitt über die Erforschung und Darstellung der Ge schichte der KPD durch ihre Führung und ih rem Auftrag von 1932/33—1943/44 enthalten, ihnen standen die Quellen des Archivs im In stitut für Marxismus-Leninismus zur Verfügung. Man darf deshalb auf das Buch gespannt sein. Können Sie uns bitte etwas über die Be mühungen der KPD-Führung, die Geschichte der Partei zu erforschen, sagen? Dr. Berthold: Als sich die deutschen Kom munisten im Kampf gegen die faschistische Diktatur in verstärktem Maße bemühten, die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung — vor allem der KPD — zu erforschen, standen sie in einer großen marxistischen Tradition, die mit Marx und Engels begann und am ein drucksvollsten durch Franz Mehring fortgeführt wurde. Auch an ihre historischen Analysen und Darstellungen in den Jahren der Weima rer Republik, in denen das Ringen um die An eignung des Leninismus und seine Anwen dung auf Deutschland Ausdruck findet, konnte die KPD anknüpfen. Das traf auch auf die Pläne zu, eine Gesamtdarstellung der Par teigeschichte vorzubereiten und in Angriff zu nehmen. Bereits im März 1920, im Monat des Kapp-Putsches, hatte die Zentrale der KPD die Bezirksleitungen in einem Rundschreiben angeregt, Chroniken zu führen, „um für eine spätere Niederschrift der Geschichte unserer Partei Material zu sammeln". Ernst Thälmann und andere kommunistische Funktionäre wie sen wiederholt darauf hin, daß es notwendig ist, „die Geschichte der deutschen revolutio nären Arbeiterbewegung 1 ' und vor allem der KPD „als einen entscheidenden Bestandteil der Geschichte des deutschen Volkes" auszu arbeiten. i Am 19. 2.1932, in der Zeit also, da die KPD den Kampf für die Einheitsfront und gegen das rasche Anwachsen der faschistischen Ge fahr entfaltete, erklärte E. Thälmann auf einer Sitzung des Zentralkomitees: „Wir haben ... beschlossen, daß wenigstens der erste Ab schnitt der Parteigeschichte bis zum Spal tungsparteitag der USPD in Angriff genom men wird. Das heißt also, daß wir schon heute Materialien zusammenstellen müssen, um gemeinsam an diese schwierige und verantwortungsvolle Arbeit heranzugehen." Weiche Bedeutung die deutschen Kommu nisten der Erforschung der Geschichte Ihrer Partei im antifaschistischen Kampf beimaßen, läßt sich daraus erschließen, daß wenige Tage nach der faschistischen Machtergreifung, am 3.2.1933, das Sekretariat des ZK der KPD den Beschluß faßte, ein Lehrbuch über die Parteigeschichte herauszugeben. Für diesen Zweck sowie für die Vorbereitung einer Samm lung von „Dokumente(n) zur Geschichte der KPD" und des deutschen Beitrages zu einer „Geschichte der Komintern" wurde eine „Kom mission eingesetzt". Sie bestand „aus den Ge nossen Remdte, Hirsch, Kunik, Oelsner und Wurm". Mit dem unerläßlichen Übergang der KPD In die Illegalität, unter den Bedingungen des faschistischen Terrors, des illegalen Kampfes und angesichts der Notwendigkeit, ihn vom Ausland her anzuleiten, waren alle Kräfte der Partei jedoch so angespannt, daß die Ver wirklichung des Beschlusses vom 3. 2.1933 auf die größten Schwierigkeiten stieß. Trotzdem konnte in der „Internationale" 1934 ein größerer, nicht gezeichneter Beitrag un ter dem Titel erscheinen: „Thälmann und die Bolschewisierung unserer Partei. Die Etappen unserer Parteientwicklung." Es ist wahrschein lich, daß er aus der gebildeten Kommission hervorging oder auf ihren Untersuchungen beruht. In diesem Beitrag, der die Rolle der Per sönlichkeit Ernst Thälmanns und seine Lei stungen in untrennbarer Verbindung mit der Geschichte der KPD, ihrem Kampf gegen die rechten und linken Kräfte würdigt, werden drei Etappen • herausgearbeitet, die im Prin zip bis in die Gegenwart gültig geblieben sind: 1. Von der Gründung der KPD bis etwa „zur Beendigung des ersten Turnus von Krie gen und Revolutionen (1923)". 2. Von der etwa 1924/25 „beginnenden relativen Stabilisierung" bis zur „beginnenden Weltwirtschaftskrise (1929)". 3. Die dritte Etappe der „parteigeschicht lichen Entwicklung" beginnt „etwa mit oem Weddinger Parteitag (1929)". Sie wird bis zur Gegenwart des Jahres 1934 gerechnet. Bemerkenswert ist die Auseinandersetzung mit den opportunistischen Gruppierungen in der dritten Etappe. Die Neumann-Opposition, so heißt es, „wurde nicht zuletzt darum nie- dergekämft, weil sie" den „offensiven Schritt zur Einheitsfront sabotieren wollte." Großes Gewicht legt der Artikel auf die Behandlung der nationalen Frage in der Geschichte der KPD. Dabei wurde die „zündende Programm erklärung" zur „sozialen und nationalen Be freiung des deutschen Volkes", die im Februar 1934 vom ZK der KPD neu herausgegeben worden war, besonders hervorgehoben. Sie gilt als eine „scharfe Waffe im Kampfe gegen die nationalistische Demagogie des Hitler faschismus.“ Zugleich wird mit den folgenden Worten die enge Beziehung zwischen der Be handlung der nationalen Frage im Sinne Le nins und der leninistischen Bündnispolitik un terstrichen: „Mit der Herausarbeitung unseres bolschewistischen Standpunktes in der natio nalen Frage war die Wendung unserer Partei in der Frage der Verbündeten, insbesondere der Gewinnung der werktätigen Bauernmas- sen, auf das engste verbunden.“ Diese drei Elemente — die scharfe Kritik am Sektierertum, die Hervorhebung der nationa len Frage und die Verknüpfung der nationa len Frage mit der Bündnispolitik, die in dem Aufsatz zu theoretischen Grundfragen der Ge schichte der KPD enthalten sind, weisen auf den VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale und die Brüsseler Partelkonfe- lenz hin. Anläßlich des 15. Jahrestages der zur Einheit! UZ-Gespräch mit Dr. Werner Berthold, Institut für Deutsche Geschichte Vorwärts zum Sieg!" Gründung der KPD hatte auch Wilhelm Pieck in der „Roten Fahne" einen Artikel veröffent licht, in dem er nach einem knappen histo rischen Abriß auf die aktuellen Kampfaufga ben eingeht. Gleichfalls im Zentralorgan er schienen im Juli 1932 Beiträge über den 20. Juni 1932 und über den großen Munitions arbeiterstreik 1918. Daß auch die Schulungsarbeit auf dem Gebiete der Geschichte nicht ruhte, ist für die Jahre 1934—1936 ebenso belegt, wie die besondere Aktivität, die Bernhard Koenen da bei entfaltete. Wir sehen in der Brüsseler Konferenz der KPD 1935 einen wesentlichen Einschnitt in der Geschichte der KPD. Widerspiegelte sich der Übergang zu einer konsequenten Volksfront politik auch in der Erforschung der eigenen Geschichte? Dr, Berthold: Nach der Brüsseler Partei konferenz und mit der Vorbereitung des 20. Jahrestages der Gründung der KPD wurde eine neue Stufe in den Erforschungen und Darstellungen der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung erreicht. Zugleich ergab sich die Notwendigkeit, auf die verschieden artige Behandlung der Weimarer Republik und der Ursachen ihres Unterganges in so zialdemokratischen Publikationen und Stel lungnahmen zu reagieren. Sie waren der un mittelbare Anlaß für einen Beschluß, den das Politbüro des ZK der KPD auf einer Sitzung in Prag Anfang Juli 1936 faßte: In Moskau sollte eine Kommission mit dem Auftrag ge bildet werden, eine zeitgeschichtliche Mate rialsammlung über die Weimarer" Republik und die ersten Jahre der faschistischen Dikta tur anzulegen und fortlaufend zu ergänzen. Es war nicht zu ermitteln, ob diese Kommis sion gebildet worden ist und ihre Arbeit auf nehmen konnte. Eine Chronologie wichtiger Ereignisse und Faktoren vom 1.1.1934 zum 29. 12. 1934 war von Wilhelm Florin bereits angelegt worden. Und mit dem antikommuni stischen Buch von Friedrich Stampfer über „Die ersten vierzehn Jahre der Weimarer Re publik", das 1936 in Karlsbad erschienen war, setzte sich die illegale „Internationale" 1937 ausführlich auseinander. Unter dem Titel „Be merkungen zu Friedrich Stampfers Buch" er schien von Eduard Günther eine zweiteilige Rezension. Diese „Bemerkungen" sind glei chermaßen von einer entschiedenen wissen schaftlichen Kritik an der apologetischen Kon zeption des Buches und von dem Bemühen um die Aktionseinheit mit der Sozialdemo kratie bestimmt. Für die weitere Erforschung der Geschichte der KPD erwies es sich als erforderlich, eine neue Kommission zu bilden, der führende Mitglieder des ZK der KPD und andere be währte Funktionäre angehörten. Sie konstitu ierte sich am 22. 6.1937 und bestand aus Phi lipp Dengel (1888—1948) als Vorsitzenden, Wilhelm Pieck, Wilhelm Florin, Hugo Eberlein, Werner, Rudolf Lindau (Grätz), Kunert und Paul Wandel (Klassner). In der weiteren Ar beit, wie sich bis 1941 verfolgen läßt und an der die kommunistische Internationale großen Anteil nahm, tauchen auch andere Namen auf. Am 2. August 1937 entwickelte die Kom mission ein präzisiertes Arbeitsprogramm in Vorbereitung des 20. Jahrestages der Grün dung der KPD und der umfassenden Darstel lung ihrer Geschichte, das folgende Projekte vorsah: eine Biographie Karl Liebknechts (Kerff); ein Thälmann-Buch; Biographien von Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Franz Meh ring, Julian Marchlewski und anderen Füh rern der deutschen Arbeiterbewegung, die in einem Sammelband: „Die KPD als Erbin der revolutionären Traditionen der deutschen Ar beiterbewegung" Aufnahme finden sollten; ein Werk über die Helden der KPD und zwei Bände über Lenin und Stalin zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. W. Florin war als Autor für ein Thälmann-Buch mit Vorworten von G. Dimitroff und W. Pieck vor gesehen. In den folgenden Sitzungen am 27.9.1937 und 3.11.1937 wurde in das Pogramm noch ein Buch über Wilhelm Pieck aufgenommen, für das P. Wandel die Materialsammlung übernehmen sollte. Auch ein Sammelband „Die KPD in Dokumenten" mit einer „Chro nik der Zeit- und Parteiereignisse seit 1918” sollte entstehen. Dabei lag folgende Periodi- sierung zugrunde: 1918—1920, 1920—1925, 1925-1928 und 1928-1933, wobei 1930 offen bar als Einschnitt galt. Für jede Periode wur den Mitglieder bzw. Mitarbeiter der Ge- schichtskommission nominiert, die nach ein heitlichen Geschichtspunkten die Dokumente sammeln und für den Druck vorbereiten soll ten. Die Sitzung vom 3.11.1937 nahm bereits einen Bericht über den Stanek dieser Arbeit entgegen und beauftragte R. Lindenau mit der Ausarbeitung der Chronik und eines Pla nes, nach dem einzelne Genossen gebeten werden sollten, ihre „parteigeschichtlichen Er innerungen" zu schreiben. Dies alles diente der „Vorbereitung einer gründlichen Ge schichte der Partei“, worauf ein Beschlußpro tokoll vom 14, 5. 1938 orientierte. Offenbar konnten die 1937/38 konzipierten Arbeiten über die Geschichte der KPD, ihre Traditionen, Persönlichkeiten und Helden in der geplanten Form nicht zur Veröffentlichung gelangen. Sie haben in Ihrer Arbeit nachgewiesen, daß von 1935—39 vor allem in der Zeitschrift „Die Internationale" bemerkenswerte Aufsätze über die Geschichte der KPD veröffentlicht worden sind. Eine Krönung dieser Untersuchungen sehen Sie in der zusammenfassenden Darstel lung von Wilhelm Pieck: „20 Jahre Kampf der KPD für die Einheit der deutschen Arbeiter klasse, für Brot, Frieden, Demokratie und So zialismus. Zum 20. Jahrestag der Gründung der KPD". Worin besteht die Bedeutung die ses Aufsatzes? Dr. Berthold: Wilhelm Pieck hatte sich die Aufgabe gestellt, dem „aktuellen, dem 20. Jahrestag der Parteigründung entspringenden Bedürfnis Rechnung" tragend, „eine allge meine Übersicht über die Stellungnahme der Partei zu den wichtigsten Kampffragen der deutschen Arbeiterklasse in diesen 20 Jahren zu geben“. An ihre Lösung ging er im Geiste des VII. Weltkongresses und der Brüsseler Parteikonferenz, auf der Grundlage ihrer Be schlüsse heran. Das und die Kontinuität des zwanzigjährigen Kampfes der Partei wird be reits in den Überschriften der einzelnen Ab schnitte des Artikels deutlich: Nach einer Einführung behandelte W. Pieck in systemati scher Form, jedoch unter weitgehender Wah rung der historischen Darstellungsmethode: den „Kampf um die Einheit der deutschen Ar beiterklasse": „...für Demokratie und Sozia lismus"; „für Frieden und Freiheit der Nation"; „...um Lohn und Brot"; „...gegen das Trust kapital"; „...für die internationale Solidari tät und Einheit"; für den Marxismus-Leni nismus" und „...für revolutionäre Organisa tion und Disziplin". Den Schluß bildete der Abschnitt und die Aufforderung: „Vorwärts zur Einheit! Vorwärts zum Sieg!" In einem weit gespannten historischen Rah men faßt W. Pieck — wie die Überschriften der Abschnitte bereits zeigen — olle Momente der Parteigeschichte, die bisher in verschiede nen Untersuchungen Behandlung fanden, zu einer Cesemtseheu mit dem Bliek auf die Berner Parteikonferenz zusammen. Mit der Darstellung des Kampfes der KPD um die Einheit der Arbeiterbewegung nimmt die Behandlung ihrer Stellung zum Grund problem der deutschen Nation; der Überwin dung des Imperialismus und Militarismus; eine zentrale Stellung ein. Im Zusammenhang damit werden der kontinuierliche Kampf um die Demokratie, seine neue Stufe im Ergebnis des VII. Weltkongresses, das Ringen um die Aneignung und Anwendung des Marxismus- Leninismus; die unverbrüchliche Treue zum proletarischen Internationalismus,- besonders gegenüber der Sowjetunion und der kommu nistischen Internationale, behandelt. Es wird nachgewiesen, daß die Spaltung der Arbeiterklasse nicht durch die Gründung der KPD, sondern durch die Politik der refor mistischen Führer bereits vor dem ersten Welt krieg herbeigeführt wurde, und daß die Grün dung vielmehr ein Versuch war, der deut schen Arbeiterklasse in einer für sie außer ordentlich ernsten Situation eine einheit liche revolutionäre Führung zu geben. Zu gleich wird im Fehlen einer solchen Führung; einer revolutionären Partei mit dem „erforder lichen Einfluß in den Arbeitermassen", die hauptsächliche Ursache dafür erblickt, daß die Novemberrevolution „eine bürgerliche blieb und mit einer Niederlage der deutschen Arbeiterklasse endete". Im Ergebnis der Kri tik an der nicht nur antisoziclistischen, son dern auch antidemokratischen Handlungs- weise rechter sozialdemokratischer Führer ge langt W. Pieck zu dem Urteil: „Es ist für die Einigung der deutschen Arbeiterklasse zum Kampf gegen den Faschismus von größter Bedeutung, daß sie die Ursachen versteht, die zur Niederlage der Novemberrevolution führ ten, weil diese in sehr engem Zusammenhang mit den Ursachen stehen, die den Sieg des Faschismus ermöglichten." Aus der Einsicht, die von den deutschen Kommunisten und ihren Volksfrontpartnern in dem Zusammenhang zwischen der Niederlage der Novemberrevolution und dem Sieg des Faschismus gewonnen wurde, erwuchs auch die Erkenntnis, daß die neue demokratische Republik als Ziel der Volksfront „keine Wie derholung der Weimarer Republik“ sein darf. Angesichts der damaligen Verleumdungen; die von bürgerlich-reaktionärer, dogmatisch sektiererischer und revisionistischer Position aus gegen die UdSSR gerichtet wurden und — in teilweise neuen Varianten — werden, be saß und besitzt die Feststellung von W. Pieck eine große Bedeutung: „Der beste Prüfstein eines wahrhaft revolutionären Internationalis mus in unserer Epoche war und ist das Ver hältnis zum ersten sozialistischen Lande, zur Sowjetunion“. Und in Konfrontation mit den Angriffen, die bürgerliche Reaktionäre im Verein mit moder nen Revisionisten auch in unseren Tagen ge gen die kommunistische Internationale rich ten, ist die Hervorhebung ihrer großen Be-" deutung und Leistung durch W. Pieck — von ihrer Gründung bis zur Ausarbeitung und Ver wirklichung der Politik der Einheits- und Volksfront — gleichermaßen aktuell. W. Pieck bewies auch jene Tatsache, die in dem Artikel „Der unbesiegbare Marxismus“ in den Worten Ausdruck gefunden hatte: „So ist die von Dimitroff auf dem VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale begrün dete Politik der Volksfront die Politik des le bendig angewandten und weiterentwickelten Marxismus unter den durch die Faschisten veränderten Kampfbedingungen." Es entsprach der Generalorientierung auf die Einheit aller antifaschistischen Kräfte, doß auch die Auseinandersetzung W. Piecks mit dem geschichtlichen Versagen und den anti kommunistischen und antisowjetischen Auf fassungen rechter sozialdemokratischer Führer das Ziel verfolgten, die richtigen Lehren zu vermitteln und zu einer Verständigung „über den Kampf gegen den Faschismus" zu gelan gen. Auch in diesem Zusammenhang ist die Er innerung an die Kampftraditionen der alten Sozialdemokratie, an den Geist von August Bebel, Wilhelm Liebknecht und auch an das positive Vermächtnis von Ferdinand Lassalle; an den Kampf gegen das Sozialistengesetz und an den Antimilitarismus der deutschen Linken bedeutsam. Die KPD, so stellte W. Pieck fest, habe dieses Erbe übernommen; durch die Berücksichtigung der Kritik von Marx und Engels verbessert und durch die Übernahme und Anwendung des Leninismus gewaltig vermehrt. UZ: Wir danken Ihnen für das Gespräch. UZ 1-2/69, Seife 5 Siegfried Ratzlaff: Blatt! eines Zyklus’zum 50 Jahres tag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution
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