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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 13.1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
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- Universitätsbibliothek Leipzig
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196900006
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 13.1969
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- Ausgabe Nr. 3, 16.01.1969 1
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Band 13.1969
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Spitzenleistungen der Gesellschaftswissenschaftler - Kriterien und Voraussetzungen Ein Gespräch der FDI-Redaktion mit Prof. Dr. phil. habil. Frank FIEDLER; Prof. Dr. phil. habil. Werner MULLER und Prof. Dr. phil. habil, Dieter WITTICH FDJ-Redaktion: Walter Ulbricht und Kurt Hager haben auf dem 9. Plenum die Auffassung der Partei dargelegt und be gründet, daß vor den Gesellschaftswissen schaftlern die Aufgabe steht, Spitzenlei stungen zu erzielen. Was sind eigentlich auf dem Gebiet der Gesellschaftswissen schaften Spitzenleistungen? Prof. Wittich: Was eine Spitzenleistung in der Wissenschaft überhaupt und damit auch in der Gesellschaftswissenschaft ist, hängt von den historischen Umständen ab. Gesellschaftswissenschaftliche Erkennt nisse, die etwa im 19. Jahrhundert Spit zenleistungen waren, können es übertragen auf unsere Zeit sicher nicht sein. Man muß das also daran messen, was die Gesell schaft von jener Wissenschaft verlangt, die die Gesellschaft selbst untersucht. Heute müssen wir Spitzenleistungen der Gesellschaftswissenschaft daran messen, wie gesellschaftswissenschaftliche Erkennt nisse dazu beitragen, die heute vor unse rer Gesellschaft stehenden Aufgaben zu lösen. Das heißt also bei uns in der DDR, wie sie dazu beitragen, das entwickelte ge sellschaftliche System des Sozialismus vor anzubringen. FDJ-Redaktion: Anders formuliert: Es ist die vornehmste Aufgabe der Gesell schaftswissenschaftler, den Kampf der Partei maximal zu unterstützen. Worauf muß sich ein Gesellschaftswissenschaftler konzentrieren, will er dieser Forderung nachkommen'.’ Prof. Müller: Es ist sicher zweckmäßig, sich hier nochmals auf das 9. Plenum zu beziehen, wo ja Genosse Hager ausführ lich darüber gesprochen hat, daß der Mar xismus-Leninismus einen sicheren Kom paß für die Gesellschaftswissenschaften darstellt. Es geht vor allem darum, die Ge setzmäßigkeiten in dem entsprechenden Bereich zu erfassen und nicht bei einer ' bloßen Beschreibung stecken zu bleiben. Wenn wir von Gesetzmäßigkeiten spre chen. dann ist dabei immer an die Ent wicklungstendenzen, an die Prognose, an wissenschaftlichen Vorlauf gedacht. Wir müssen tiefer in die Theorie eindringen, um näher an das Leben heranzukommen. Auf gesellschaftswissenschaftlichem Ge biet stellen viele Ergebnisse der sowjeti schen Wissenschaft absolute Spitzenlei stungen dar. Ein Mangel unserer bisherigen Auswertung der Ergebnisse der Sowjet wissenschaft scheint zu sein, daß wir ihre Ergebnisse zwar rezeptiv übernahmen, daß wir aber noch vielfach zu keiner Ge meinschaftsarbeit mit sowjetischen Wis senschaftlern oder Wissenschaftlern an derer sozialistischer Länder gekommen sind. Prof. Fiedler: Kurt Hager ging auf dem 9. Plenum davon aus, daß sich die Ent wicklung des Sozialismus von der des Ka pitalismus grundlegend dadurch unter scheidet, daß sie bewußt und planmäßig geschieht, daß die Menschen die Gesetze bewußt durchstzen und die Gesellschafts wissenschaften eine qualitativ neue Funk tion erhalten, nämlich theoretisches In strument der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus zu werden. Ein wesentliches Kriterium für gesell schaftswissenschaftliche Spitzenleistungen besteht meiner Meinung nach darin, daß die Gesellschaftswissenschaften prognostisch herangehen müssen, d. h. sie können ihre Aufgabe, Instrument der gesellschaftlichen Entwicklung zu sein, nur dann erfüllen, wenn sie einen theoretischen Vorlaüf schaffen, wenn es ihnen gelingt, die Ent- wicklungstendenzen zu erfassen und gleichzeitig die Werktätigen auf die Durchsetzung dieser Tendenzen zu orien tieren, denn die gesellschaftlichen Gesetze verwirklichen sich ja nicht von selbst, son dern durch das Handeln der Menschen. Das Handeln der Menschen wird aber durch das’ Bewußtsein gesteuert. Dieses Bewußt sein müssen die Gesellschaftswissenschaf ten bestimmen. Die Bewußtseinsforschung stellt auch einen Schwerpunkt in unserer Sektion dar. FDJ-Redaktion: Werden wir konkret. Uns, ist bekannt, daß das von Prof. Müller geleitete Kollektiv auf der letzten zentra len Leistungsschau große Anerkennung fand. Wir wissen weiterhin, daß das Buch „Die Wissenschaft von der Wissenschaft“ als eine Spitzenleistung anerkannt wird ... Prof. Fiedler: Wir sind da viel beschei dener. Es war nur ein Anfang. FDJ-Redaktion: Ehe ivir auf Spitzen leistungen von Gesellschaftswissenschaft lern unserer Republik eingehen, gestatten Sie bitte, daß wir vorher die Frage nach, den Kriterien stellen. Prof. Müller: Die Bewußtseinsforschung stellt eine zentrale Thematik dar. Prof. Ha ger hat auf dem 9. Plenum uns Bewußt seinsforscher kritisiert, weil wir der kom plexen Bewußtseinsentwicklung, ich betone der komplexen Bewußtseinsentwicklung, zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet haben. Das Hauptproblem für Spitzenleistungen in den Gesellschaftswissenschaften besteht generell darin, die Gemeinschaftsarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen herzustellen, zu organisieren, eben zu einer Großforschung zu kommen, um den kom plexen Charakter unserer Entwicklung auch leitungsmäßig gerecht werden zu kön nen. Ich halte das für ein außerordentlich wichtiges Problem, weil keine wissen schaftliche Leistung, die den Bezug zum Ganzen übersieht, als eine wissenschaft liche Spitzenleistung deklariert werden kann. Prof. Wittich: Welche Bedingungen sind für gesellschaftswissenschaftliche Spitzen leistungen maßgebend? Ich meine, daß die Gesellschaftswissenschaftler zunächst die Problemsituation als objektive Situation kennen müssen. Sie müssen die Probleme herauskristallisieren können, deren Be arbeitung und theoretische Wiedergabe für unsere Entwicklung entscheidend sind. Also kommt es für den Gesell schaftswissenschaftler darauf an, sich Praxispartner zu suchen, die ihn dazu be fähigen, Situationen unserer Wirklichkeit kennenzulernen, deren theoretische Be arbeitung unserer Wirklichkeit voranhelfen wird. Der wichtigste Praxispartner der Gesell schaftswissenschaftler ist die Organisation, die die Gesellschaft führt und leitet, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands. Der Gesellschaftswissenschaftler kann nur in Verbundenheit mit ihr auf die wichtig sten Fragen unserer Wirklichkeit stoßen. Darüber hinaus ist es aber von der Spezi fik der gesellschaftswissenschaftlichen Ein richtungen und des Gegenstandes der ein zelnen Gesellschaftswissenschaften abhän gig, zu welchen Bereichen unserer gesell schaftlichen Wirklichkeit der Gesellschafts wissenschaftler noch einen besonderen Kontakt halten muß. Das ist eine und die grundlegende Bedingung. Die andere ist die, wir brauchen heute theoretische Erkenntnisse mit bestimmten Eigenschaften, es ist hier auf die Voraus sagefähigkeit dieser Erkenntnisse hinge wiesen worden. Sie sollten — was wiederum etwas anderes ist — Vorlauf Charakter be sitzen. Damit ist eine andere Bedingung verknüpft: Diese Voraussagefähigkeit kann in vielen Bereichen der Gesellschaftswis senschaft nur dann erzielt werden, wenn der Gesellschaftswissenschaftler über rich tige Beziehungen zur Wirklichkeit verfügt. Es handelt sich hier um präzise Voraus sagen, nicht um Voraussagen allgemeiner Art, sondern jene, auf denen man öko nomische Pläne begründen kann, auf de nen man also Handlungen leiten und len ken kann. Das erfordert, daß sich der Ge- sellschaftswissenschaftler in weit höherem Maße, als in anderen Perioden und bei an deren Voraussagen (etwa: wird es zu einem imperialistischen Krieg kommen, ja oder nein?) über den neuartigen Charakter der heute erforderlichen Voraussagen klar sein muß. Die Voraussagen, die unsere Ge sellschaftsordnung, etwa die Ökonomie be treffen, etwa die Bewußtseinsbildung be treffen, verlangen heute von den Gesell schaftswissenschaftlern ihrer Spezifik und Konkretheit wegen, daß sie sich stärker als bislang auch mit formalen Wissen schaften wie Mathematik, Logik usw. be schäftigen, um möglichst präzise Aussagen über den Status quo der Gesellschaft und ihre Entwicklungstendenzen erhalten zu können. Damit ist wieder eine andere Be dingung verbunden — man könnte eine ganze Bedingungskette aufrollen —: die Aneignung dieser formalen Wissenschaften erfordert vom GesellschMtswissenschaftler gründliches Studium. Prof. Fiedler: Die Wissenschaft wird sich auch im Sozialismus nicht spontan ent- wickeln, sondern ist das Werk der Men schen selber, d. h. sie muß organisiert, ge plant und entsprechend geleitet werden. Alle diese Probleme müssen wissenschaft lich erforscht werden. Das ist eine der wichtigen Aufgaben der Wissenschaft von der Wissenschaft, die aber nur interdiszi plinär gelöst werden können. D. h. an die ser Aufgabe müssen Ökonomen, Soziolo gen, Philosophen, Psychologen, Fachleute für Dokumentation und Information mit arbeiten. Hier spielt die Logik der wissen schaftlichen Forschung, die Fragen der Methodologie, die ganzen Probleme der Messung der Effektivität der wissenschaft lichen Arbeit eine Rolle. Ich komme auf unser Buch zurück, das am Institut für Philosophie verfaßt wurde, die „Wissenschaft von der Wissenschaft“. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsarbeit, die zur Zeit der Fertigstellung des Ma nuskriptes gewiß ein Fortschritt war, auch im Maßstab der DDR. Wenn wir aber heute dieses Buch betrachten, so sehen wir eine gewisse Schwäche darin, daß es ausschließ lich von Philosophen verfaßt worden ist, und Wissenschaftler anderer Disziplinen nicht hinzugezogen worden sind. Eigentlich handelt es sich um philosophische Pro bleme der Wissenschaftswissenschaft, wäh rend die Probleme der Wissenschaftsöko nomie hierbei leider noch keine entspre chende Berücksichtigung gefunden haben. Das wird eine Aufgabe der Zukunft sein. Foto: Elke Katsch Prof. Müller: Was sind eigentlich philo sophische Spitzenleistungen in der DDR? Der Maßstab muß meines Erachtens zu erst darin gesehen werden, welche Pro bleme aufgegriffen werden. Ich sehe die Wertung, die die Parteiführung gerade an unserem Buch vorgenommen hat, darin, daß wir zu einem bestimmten, relativ frü hen, aber de facto zu einem schon zu spä ten Zeitpunkt uns dieser Frage zugewandt haben. Eigentlich ist das ja schon das Pro blem des wissenschaftlichen Vorlaufs: Auf welche Fragen müssen wir uns orientieren, auch wenn dies nicht schon in das allge meine Bewußtsein eingedrungen ist. Es er weist sich, daß der Mut, Neuland zu be schreiten, mit solchen Spitzenleistungen gepaart sein kann, auch wenn dabei diese oder jene einzelne Frage noch nicht um« fassend untersucht werden konnte. Ohne solche Schrittmacherleistungen, die eben den ersten Schritt bedeuten, kann man nicht vorankommen, wobei das natürlich ein polysemantisches Wort ist. Prof. Wittich: Ich unterstütze das alles, was hier bisher zur Notwendigkeit der Kol- iektivtät angesichts des heutigen Wissen schaftsstandes und zu den Aufgaben der Wissenschaft gesagt worden ist. Es wird aber oft der Fehler gemacht, daß man die Bedingungen schon mit der Leistung gleichsetzt. Das heißt, daß man bei einer kollektiv arbeitenden Gruppe das Produkt unbesehen als Spitzenleistung zu deklarie ren sucht. Das halte ich für grundfalsch. Daß etwas kollektiv erarbeitet wird, ist noch keine Garantie dafür, daß eine Spit zenleistung herauskommt. Prof. Fiedler: Aber eine Voraussetzung! Prof. Wittich: Ja, das ist eine Voraus setzung für viele Bereiche der Gesell schaftswissenschaften, aber keine Garantie. Die Gesellschaft wird die Leistung und kann die Leistung dieser Kollektive nicht auf den Grund der Tatsache beurteilen, daß sie Kollektive sind, sondern stets nur auf Grund des Resultates, das diese Kol lektive erbringen. Oft wird aber die Art und Weise, wie etwas produziert wird, schon mit dem Produkt gleichgesetzt. Das halte ich für einen verhängnisvollen Feh ler. FDJ-Redaktion: Dürfen wir Sie nun bit ten, Ihre Meinung zu äußern, welche Lei stungen von Gesellschaftswissenschaftlern der DDR Sie persönlich für Spitzenleistun gen halten! Prof. Wittich: Ich komme aus der Schule von Professor Klaus, und ich bin es der Ehre meines Lehrers schuldig, hier doch auf verschiedene Arbeiten von ihm zu ver weisen, die den Anspruch erheben können, eine hervorragende Leistung zu sein. Das sehe ich weniger darin, daß Klaus neue einzelwissenschaftliche Ergebnisse erbracht hätte, obwohl er sich sehr viel mit einzel- wissenschaftlichen Fragen beschäftigt hat, sondern darin, daß er die Bevölkerung der DDR. auf die Wichtigkeit verschiedener, bis dahin weniger beachteter Wissenschafts gebiete, etwa die moderne Logik, die Se miotik oder die Kybernetik, aufmerksam gemacht hat. Spitzenleistungen sind hier also weniger mit Voraussagen, weniger mit Vorlauf schon verbunden, aber Professor Klaus hat Bedingungen geschaffen, um diesen Vorlauf erreichen zu können, indem er auf entscheidende Wissenschaften ver wiesen hat, die zur Erreichung eines ge sellschaftlichen Vorlaufes notwendig sind. Prof. Fiedler: Da nach gesellschaftswis senschaftlichen Spitzenleistungen gefragt wird, so glaube ich. daß unsere Partei ins gesamt in einer Reihe Fragen auf wissen schaftlichem Gebiet Spitzenleistungen hei ■ vorgebracht hat. Ich denke z. B. an die Analyse des staatsmonopolistischen Kapi talismus, wie sie sich in dem Buch „Im perialismus heute“ findet. Ich glaube, das ist auch international, im Rahmen der so zialistischen Länder als eine Spitzen leistung anzusehen. Das trifft gleicher maßen auf die frühzeitige Erfassung der wissenschaftlich-technischen Revolution zu. Auch auf diesem Gebiete war unsere Par tei eine der ersten, die die ganze Tiefgrün digkeit der Problematik der wissenschaft lich-technischen Revolution erfaßt hat. Prof. Wittich: Auch das entwickelte ge sellschaftliche System des Sozialismus! Prof. Fiedler: Um noch ein weiteres Bei spiel anzuführen. Eine Spitzenleistung ist ja immer relativ. Ich meine aber, daß das neue Lehrbuch der marxistisch-leninisti- schen Philosophie, das unter Leitung von Genossen Professor Kosing erarbeitet wor den ist, in gewisser Hinsicht eine Spitzen leistung darstellt, weil es sich hier um das erste Lehrbuch handelt, daß den Versuch unternimmt, die Einheit von dialektischem und historischem Materialismus zur Gel tung zu bringen. Selbstverständlich diskutieren wir weiter über die Fragen der Struktur der marxisti schen Philosophie, aber ich glaube, daß die ses Lehrbuch, das wird auch durch den Widerhall bestätigt, den es unter den Stu denten anderer Disziplinen gefunden hat. eine gute Anleitung für das Studium der Philosophie gibt. FDJ-Redaktion: Wir danken Ihnen für das interessante und lehrreiche Gespräch. * V ORDNUNG 1. Der Titel „Sozialistisches Studentenkollek tiv der Karl-Marx-Universität" ist eine Aus zeichnung, die vom Rektor der Universität und dem Sekretariat der FDJ-Kreisleitung an FDJ- Gruppen der Studenten, wissenschaftliche Studentenzirkel und zeitweilige Arbeitskollek tive von FDJ-Studenten verliehen werden kann. 2. Der Kampf um den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv" ist ein wesentlicher Be standteil des gesamten sozialistischen Wett bewerbs an unserer Universität und wird mit ihm zusammen geführt. Er ist die höchste Form des Wettbewerbes der FDJ-Gruppen der Studenten unserer Universität. Im Kampf um diesen Ehrentitel verbessert sich die Erzie hung der FDJ-Studenten zum Klassenstand punkt der Arbeiterklasse, zur Erhöhung der Studienleistungen, zur Vergrößerung der Ef fektivität des Studienprozesses. 3. Grundlage für die Führung des Wettbe werbes ist das Arbeitsprogramm der betref fenden Kollektive. Es wird von der Leitung der FDJ-Grundorgonisation unter Mitwirkung min destens eines beauftragten Vertreters des In stituts- bzw. Fakultätsrates nach erfolgter Ver- UZ 1-2/69, Seife 10 über die Verleihung des Titels „Sozialistisches Studentenkollektiv der Karl-Marx-Universität" teidigung als Wettbewerbsprogramm bestätigt, über die Teilnahme wird von der FDJ-Kreis leitung und der staatlichen Leitung auf Antrag der Leitung der FDJ-Grundorganisation eine Urkunde ausgestellt. 4. Der Titel wird an Kollektive verliehen,-die ausgezeichnete Leistungen auf politisch-ideo logischem, wissenschaftlichem, kulturellem, militärischem und sportlichem Gebiet vollbrin gen und nach den Prinzipien der sozialisti schen Gemeinschaftsarbeit arbeiten. Im ein zelnen werden an ein Kollektiv, dem der Ti tel „Sozialistisches Studentenkollektiv" verlie hen werden soll, folgende Anforderungen ge stellt: 4.1. Alle Mitglieder des Kollektivs kämpfen um einen sozialistischen Klassenstandpunkt, der sich in der festen Verbundenheit mit ih rem Vaterland, der DDR, mit der Partei der Arbeiterklasse, mit der Sowjetunion und in einer konsequenten Stellungnahme gegen den westdeutschen Militarismus äußert. 4.2. Die Mitglieder des Kollektivs werden regelmäßig die wichtigsten Beschlüsse der Partei, der Regierung und der FDJ auswerten und ziehen daraus Schlußfolgerungen für ihre weitere Arbeit. Sie studieren gründlich und gewjssenhaft den Marxismus-Leninismus, wer ten' ihn für ihre eigene Arbeit und für die Arbeit des Kollektivs aus und arbeiten an sei ner Verbreitung unter der gesamten Jugend mit. • 4.3. Alle Mitglieder des Kollektivs erreichen gute Ergebnisse im Studium. Der Leistungs durchschnitt des Kollektivs sollte nicht schlech ter als 2,0 sein, wobei kein Mitglied des Kol lektivs in einer Prüfung die Noten 4 und 5 er halten darf. Die gute Arbeit des Kollektivs drückt sich auch darin aus, daß vorzeitige Ab gänge ohne Abschluß vermieden werden, in dem den Freunden entsprechend Hilfe zuteil wird. 4.4. Die Mitglieder des Kollektivs fühlen sich verantwortlich für eine effektive und rationelle Gestaltung des Studienprozesses und für seine gesellschaftliche Kontrolle und zeigen das in entsprechenden Vorstellungen an die staatliche Leitung. 4.5 An der Entwicklung der wissenschaft lich-produktiven Tätigkeit sind alle Mitglie der des Kollektivs beteiligt. Dabei werden sol che Aufgaben gelöst, die auf volkswirtschaft liche Schwerpunkte gerichtet sind, hohen öko nomischen Nutzen bringen bzw. Bestandteil der Aufgaben des jeweiligen Institutes sind. Sie arbeiten dabei mit den entsprechenden Hochschullehrern und staatlichen Leitungen eng zusammen. Entsprechend den jeweiligen Bedingungen wird die wissenschaftlich-produktive Tätigkeit mit der propagandistischen Arbeit des Kol lektivs verbunden. 4.6. Alle Mitglieder des Kollektivs beteiligen sich am FDJ-Schuljahr und führen die Veran staltung des FDJ-Schuljahres vorbildlich durch. Sie erwerben das Abzeichen „Für gutes Wis sen“, beteiligen sich aktiv an der propagandi stischen Tätigkeit inner- bzw. außerhalb der Karl-Marx-Universität. Dabei sind die Poten zen der betreffenden Fachrichtungen beson ders zu nutzen. 4.7. Alle Mitglieder des Kollektivs bewahren und festigen die Freundschaft zur Sowjetunion. Das zeigt sich nicht nur in der politischen Hal tung der Freunde, sondern auch in einer voll zähligen Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, guten Russischkenntnissen und der Auswertung und Propagierung der Sowjetwissenschaft. 4.8. Die Mitglieder des Kollektivs üben ak tive internationale Solidarität bei der Unter stützung der an unserer Universität studieren den ausländischen Freunde und bei anderen Formen der Verwirklichung des proletarischen Internationalismus. 4.9. Das Kollektiv leistet aktive Arbeit auf kulturellem und sportlichem Gebiet. 4.10. Alle Mitglieder des Kollektivs beteili gen sich in vorbildlicher Weise an der vormili tärischen Ausbildung und nutzen alle Mög lichkeiten, sich militärische Kenntnisse anzu eignen und sich mit der Militärpolitik unseres Staates vertraut zu machen. 4.11. Das Kollektiv verwirklicht sein Pro gramm durch die aktive Mitarbeit aller Freunde. Es tritt bei geeigneten Anlässen, wie Demonstrationen, Einsätzen und Veranstal tungen als Kollektiv geschlossen in Erschei nung. 4.12. Alle Mitglieder des Kollektivs legen vor der FDJ-Versammlung ständig Rechen schaft über ihre Arbeit ab. Auf den FDJ-Ver- sammlungen erhalten die Freunde Aufträge zur Weiterführung der Arbeit und Hinweise für die Verbesserung ihrer eigenen Arbeit. 4.13. Das Kollektiv erweist sich in allen Fra gen als echter Schrittmacher im Bereich und unterstützt andere Kollektive seines Arbeits bereiches bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. 5. Der Titel „Sozialistisches Studentenkol lektiv der Karl-Marx-Universität“ wird nach allseitiger Erfüllung des Wettbewerbspro gramms auf gemeinsamen Antrag des Fach richtungsleiters bzw. Dekans und der Leitung der FDJ-Grundorganisation verliehen. Der Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv der Karl-Marx-Universität" kann an das gleiche Kollektiv mehrfach verliehen werden. 6. Mit der Verleihung des Ehrentitels „So zialistisches Studentenkollektiv der Karl-Marx- Universität" erhält das Kollektiv und erhalten alle seine Mitglieder eine vom Rektor und dem 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung unter zeichnete Ehrenurkunde. Alle Mitglieder des Kollektivs erhalten eine Medaille. Die Zugehörigkeit zu einem solchen Kollektiv wird im Studienbuch und auf dem Diplom bzw. Staatsexamenszeugnis vermerkt. Das Kollektiv erhält eine monatliche Leistungs prämie, über deren Verteilung es der FDJ- und Instituts- bzw. Fachrichtungsleitung re chenschaftspflichtig ist. 7. Der Titel „Sozialistisches Studentenkol lektiv der Karl-Marx-Universität" kann auf ge meinsamen BAschluß des Rektors und der FDJ-Kreisleitur aberkannt werden, wenn sich das Kollektiv dieses Ehrentitels nicht mehr würdig erweist. 8. Die Verleihung des Titels erfolgt in der Regel am 7 Oktober und am 5, Mai. Auf Wunsch von Studentenkollektiven veröffentlichen wir nochmals die gemeinsam vom Akademischen Senat und der FDJ-Kreisleitung am 31. Okt. 1967 angenommene Ordnung
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