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Tür die Wissenschaft, die dem Stafalismus disntl UNIVERSITATSZEITUN ORGAN DER SED KREISLEITUNG E KARL-MARX- UNIVERSITÄT 48 LEIPZIG 11. 12. 1969 13. JAHRGANG 15 PFENNIG Aufruf zum 15. Leipziger Studentensommer Liebe Freunde! Mit dem 13. Leipziger Studenten sommer der FDJ in der Zeit vom 20. Juli bis 19. September 1970 set zen wir eine gute Tradition der so- zialistischen Jugendorganisation an unserer Karl-Marx-Universität fort. Die FDJ-Studenten unserer Univer sität haben durch ihre Arbeit in den Sommermonaten Anteil an der Fer tigstellung bzw. am Bau solcher wichtiger volkswirtschaftlicher Ob jekte wie Rhin-Havel-Luch, Meliora tionsgebiet Badrina, Kraftwerk Thierbach, Autobahn Leipzig—Dres den, neue Universität u. a. Im Leninjahr 1970 wollen wir un sere Anstrengungen auch im Stu dentensommer verstärken, um durch die Erfüllung hoher politischer und ökonomischer Aufgaben unsere Re publik noch besser und allseitig zu stärken. Wir werden uns vorrangig an folgenden Projekten beteiligen: — Bau der neuen Universität — Bau eines Sportplatzes unserer Universität — Ausbau des 3. Petrolchemischen Zentrums EVK Böhlen — Bau der Autobahn Leipzig- Dresden — Ferienbetreuung der Pioniere, besonders durch Lehrerstudenten Dabei wollen wir erreichen, daß die FDJ-Grundorganisationen Pro jekte des Studentensommers in eige ner Regie übernehmen. Die Studenten des 1. Studien jahres arbeiten in der Zeit vom 20. Juli bis 8. August 1970. Die Stu denten des 2. Studienjahres arbeiten in der Zeit vom 10. bis 20 August 1970. Die Studenten des 3., 4. und 5. Studienjahres arbeiten in der Zeit vom 31. August bis 19. September 1970. Zwischen der FDJ-Kreisleitung und den Leitungen der FDJ-Grund organisationen finden Abstimmungs gespräche statt. Jeder einzelne ist aufgerufen, sich am 13. Leipziger Studentensommer der FDJ zu beteiligen! Bereitet Euren Einsatz durch echte KamnfProgramme im Leninaufgebot der FDJ, durch hohe Leistungen im Studium langfristig und zielstrebig in den Grundorganisationen und Gruppen der FDJ vor! Freundschaft! FDJ-Kreisleitung Karl-Marx- Universität Werner Hannig, 1. Sekretär Erste Etappe der FDJ-Wahlen beendet Am vergangenen Sonnabend wurde an unserer Kreisorganisation die erste Etappe der diesjährigen FDJ-Wahlen, die Wah len der Gruppenleitungen, abgeschlossen. In allen Gruppen wurde das Leninauf gebot der FDJ gründlich diskutiert, die meisten Gruppen einigten sich nach teil weise langen Debatten auf echte Kampf programme. Beispielhaft arbeitete die Grundorganisation Mathematik, wo be reits neun Gruppen ihre Programme zum Kampf um den Titel „Sozialistisches Stu dentenkollektiv“ vorlegten und verteidig ten. In den Gruppenversammlungen im Dezember werden nun die Auseinander setzungen um persönlich abrechenbare Leistungen unter dem Motto „Meine Tat zum 100. Geburtstag Lenins“ weiterge führt. Den Auftakt zu den Wahlen der nicht in FDJ-Organisationen gegliederten Grundorganisationen gaben in dieser Woche u. a. die Mathematiker, Juristen und Politökonomen. In den Rechenschafts berichten wurden insbesondere die Grup penwahlen gründlich analysiert. Die Lei tungen verallgemeinerten Erfahrungen hervorragender Gruppen im Kampf um höchste Leistungen und klassenmäßige Er ziehung. Die Wahlversammlungen ver pflichteten auch die neugewählten Lei tungen, große Aufmerksamkeit der rich- tigen Verwirklichung des Leninaufgebotes in den FDJ-Gruppen zu widmen und auf die Teilnahme jedes einzelnen Freundes zu achten. Am Hauptgebäude des Universitätsneubaus werden zur Zeit die aus Weißzement gefertigten Brüstungselemente montiert. Die Montage der Elemente sowie der Einbau der Fenster soll bis Mitte Januar beendet werden, so daß der Bau winter fest ist und mit dem Grobausbau begonnen werden kann« Am Hochhaus haben sich die Bauarbeiter das Ziel gestellt, bis Weihnachten die 12. Decke eingezogen zu haben. Foto: HFBS (Stehr) „Lehrbuch" - Grund lage der Ausbildung Die gründliche und schöpferische Auswertung des Buches „Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der DDR“ bildet einen wesentlichen Bestandteil des sozialistischen Wettbewerbs anläß lich des 100. Geburtstages von W. I. Lenin an' der Sektion Politische Ökonomie/MLO. Allen wissenschaftlichen Mitarbei tern und dem Lehrkörper der Sek tion ist die Aufgabe gestellt, in ih rer gesamten Tätigkeit die Erkennt nisse des Buches zugrundezulegen. Die Auswertung des Buches fin det für die Wissenschaftler der Sektion im Rahmen des Marxisti schen Kolloquiums statt. In der Ausbildung der Studenten werden die Erkenntnisse des Buches eben falls berücksichtigt. Die Ausbildung im Fach Politische Ökonomie des Sozialismus erfolgt auf der Basis des Buches. Propagandisten des Marxismus-Leninismus Vielfältig sind die Formen der Propagierung des Marxismus-Leni nismus, die von den FDJ-Studenten der Universität genutzt werden. Künftige Journalisten, Biowissen schaftler, Rechtswissenschaftler und Mediziner beispielsweise leiten Zir kel in Oberschulen, die diesem Ziele dienen. Journalistikstudenten leiten ähnliche Zirkel im VEB EVK Böh len, Medizinstudenten im Kirow- Werk und im VEB VTA, Rechtswis senschaftler des 2. Studienjahres treffen sich regelmäßig zu aktuell politischen Wochengesprächen, in denen sie, sich über das politische Tagesgeschehen austauschen. FDJ- Studenten des 3. und 4. Studienjah res der Grundorganisation „Edwin Hoernle", Sektion T/V, arbeiten an Forschungsaufträgen auf dem Ge biet des Marxismus-Leninismus und führen monatliche Kolloquien dazu vor Brigaden in Industrie- bzw. Landwirtschaftsbetrieben durch. Studenten erhielten •smaemmaamamamsaazsazmmamm Jugendobjekte Am Mittwoch wurde der FDJ-Grundor- ganisation „Edwin Hoernle“ (Sektion Tierproduktion/Veterinärmedizin) eine auftragsgebundene Forschung für den Kooperationsverband „Qualitätsrind fleisch“ von Prof. Dr. Rothe, stellvertre tender Sektionsdirektor für Forschung, als Jugendobjekt übergeben. Ein Kollektiv von Studenten des 2. und 3. Studien jahres der Fachbereiche Agrarökonomie und Tierzucht hat damit die Forschungs arbeit „Die effektive Gestaltung der öko nomischen Beziehungen im Bereich der Reproduktionsstufen des Kooperationsver bandes Qualitätsrindfleisch Leipzig“ in eigene Regie genommen. Die Arbeit baut auf Ergebnissen einer Gruppe Studenten des 1., 2. und 3. Studienjahres auf — u. a. war die in Rostock als „Hervorragendes Jugendkollektiv der DDR“ ausgezeichnete FDJ-Gruppe IV/3 im vergangenen Stu dienjahr beteiligt, die bereits längere Zeit sehr gut mit dem Kooperationsverband zusammenarbeitete (ausführlich lesen Sie über dieses Objekt auf Seite 3). Auch an anderen FDJ-Grundorganisa tionen der Karl-Marx-Universität wurden bereits Jugendobjekte übergeben. Die FDJ-Studenten des Bereiches Medizin haben die „Gestaltung und Entwicklung von neuen Lehrmitteln und Lernmetho den“ übernommen. Gemeinsam mit An gehörigen verschiedener Institute und Kli niken des Bereiches Medizin sowie des Patenbetriebes „VEB Mikrosa“ wollen sie neue Lehrmittel und Lernmethoden ent: wickeln. Dafür wurden verschiedene Kom missionen gebildet, die an Hand von Lite ratur und des Studiums bereits vorhan dener Einrichtungen einen umfassenden überblick der Möglichkeiten geben werden. Studenten der GO Journalistik haben als Jugendobjekt die Aufgabe übernom men, die Jugendseite der Betriebszeitung des VEB EVK Böhlen zu gestalten. Damit soll ein Vorbild für die Gestaltung wir kungsvoller Jugendseiten in den Betriebs zeitungen der ganzen DDR geschaffen werden. Die Gewinnung neuer Studenten für die Ausbildungsrichtungen Mathematik, Physik und Chemie (Diplom- und Lehrer studium) ist ein Jugendobjekt der betref fenden Grundorganisationen. An Ober schulen im gesamten Bezirk Leipzig füh ren sie Zirkel durch, die die Kenntnisse der Schüler auf diesen interessanten Fach gebieten vertiefen, ihr Interesse für diese Studienrichtung wecken und sie gleichzei tig vorbereiten sollen. Mit der Übergabe von Jugendobjekten an Studentenkollektive unserer Universi tät wird der in Auswertung der III. Zen tralen Leistungsschau und des Studen tenwettstreits gewonnenen Erkenntnis Rechnung getragen, daß den FDJ-Studen ten wichtige Forschungsobjekte in eigene Verantwortung zu übergeben sind. Mathematik: 9 FDJ-Gruppen beteiligen sich am Titelkampf Am Mittwoch der vorigen Woche ver teidigten neun FDJ-Gruppen vor der Grundorganisationsleitung und Sektions direktor Prof. Dr. Günther sowie seinem Stellvertreter Dr. Schumann ihre Pro gramme im Leninaufgebot, mit denen sie um den Ehrentitel „Sozialistisches Stu dentenkollektiv der Karl-Marx-Univer sität“ kämpfen wollen. Die Leitung und der Direktor unterschrieben für alle neun Programme den Antrag auf Teilnahme am Titlkampf an die FDJ-Kreisleitung und den Rektor. Besonderer Wert wurde in allen Pro grammen auf das Studium von Lenins Werk „Der Renegat Kautsky und die pro letarische Revolution“, auf hohe Leistun gen im Studium und die weitere Beteili gung an der Verwirklichung der 3. Hoch- Schulreform sowie auf konkrete Taten im Sinne des proletarischen Internatio nalismus gelegt. Die Freunde der Gruppe Operationsfor schung 4. Stdj. bereiten für das Frühjahr ein Forum über Operationsforschung vor, ähnliche Projekte plant die Analysis- Gruppe, um den niederen Studienjahren echte Einblicke in die Perspektive beider Schwerpunkte zu vermitteln. Gruppen des 2. Studienjahres fertigen Anschauungs ¬ materialien für den Algebraunterricht an.’ Die Lehrerstudenten des 3. Studienjahres, die bereits am Titelkampf beteiligt wa ren, analysierten ihr bisheriges Programm und stellten fest, daß es den Anforde rungen eines Kampfprogramms im Lenin aufgebot nicht mehr entsprach. Sie wer den in eigener Regie zusätzliche Seminare zur Klärung von Stoffschwierigkeiten ver anstalten. Jeder Freund hält an Ober schulen einen Mathematik- oder Physik zirkel, sie helfen bei der Übersetzung der sowjetischen Zeitschrift „Matematika w schkolje", sind alle an den Korrekturen der 70er Mathematikolympiade beteiligt und arbeiten mit dem Ziel Leistungsschau in Gemeinschaften zur „Programmierung des Mathematikunterrichts des 11. Schul- jahres" und über „Möglichkeiten der Be lebung des Methodik-Unterrichts“ mit. Bei der Diskussion der Programme wurde deutlich, daß die Mehrzahl der Gruppen sehr großen Wert auf abrechen bare Aufgaben für jeden einzelnen Freund legten. Sektionsdirektor Prof. Günther bat die FDJ-Gruppen, künftig noch stärker auf eine Beteiligung der Lehrkollektive, nicht nur des Betreuer assistenten, an Problemdiskussionen sol cher Art zu achten. Der Weg zu Spitzenleistungen führt über ein Buch über das Buch „Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der DDR" ist seiner Bedeutung ge mäß schon viel geschrieben worden — auch in der UZ. Es wird noch mehr darüber geschrieben werden — auch in der UZ. Dabei sollte jeder bedenken, daß es bei all dem nur um Anleitung oder Hilfe fürs eigene Studium gehen kann, nicht darum, mit ausreichend Sekundärliteratur das Studium des Werkes selbst einzusparen. Das Werk ist in mehrerlei Hinsicht für alle wissenschaftlich Tätigen höchst interessant: Einmal bedarf die Wissenschaft bei zunehmender Integration in, andere Teilsysteme der Gesellschaft, darunter gerade ihr Kernstück, das ökono mische System, auch immer umfassen derer und gründlicherer Kenntnisse über dieses Gebiet. Nur so vermag sie der Rolle des gleichberechtigten Partners von Industrie oder anderen gesell schaftlichen Komplexen voll gerecht zu werden. Ganz deutlich wird das gegen wärtig an dem Beschluß über die Wis senschaftsorganisation in der chemi schen Industrie. Außerordentlich detail liert und damit umfangreich, ist dieser Beschluß praktisch Modell für alle an deren Zweige der Volkswirtschaft, ge wissermaßen Lehrbuch der Wissen schaftsorganisation auch und gerade für uns. Aber wie nicht anders zu er warten: Der Beschluß baut auf den neuesten Erkenntnissen auf - auch auf dem Buch Politische Ökonomie des So zialismus. Ein tiefgründiges Studium und Verständnis des Beschlusses über Wissenschaftsorganisation ist ohne ge naue Kenntnis jenes Buches nicht mög lich. Zum zweiten wollen wir noch einmal auf die Methodik des Werkes aufmerksam machen. Welcher Gesell schaftswissenschaftler kann auf das Studieren dieser Methodik, die die Ein heit von Theorie und Praxis verwirk licht, verzichten - angesichts der Tat sache, daß doch die ungenügende Realisierung eben dieser Einheit einer der häufigsten Mängel gesellschafts wissenschaftlicher Veröffentlichungen bisher war?! Wer kann sich leisten, nicht zu prüfen, auf welche Weise den Autoren gelang, die Einheit von Öko nomie und Politik, von Ökonomie und Ideologie durchgängig deutlich zu ma chen?! Aus dem einen wie dem anderen Grunde gilt: Um die von der Karl- Marx-Universität geforderte Spitzen position im Hochschulwesen der Repu ¬ blik wieder, zu erringen, um Spitzen leistung in Forschung, Erziehung und Ausbildung zu erreichen, muß dieses Buch studiert werden. Das Sekretariat der SED-Kreisleitung trug dieser Tat sache Rechnung, indem es in Be schlüssen zur Unterstützung zentral ge planter Spitzenleistungen diese Forde rung an die betreffenden Kollektive betonte. Alle brauchen diese Erkenntnisse dieses Buches. Und zumindest die Di rektoren der Sektionen und die Uni versitätsdirektoren sowie eben die an Spitzenleistungen der Forschung be teiligten Wissenschaftler brauchen diese Erkenntnisse sogar schnell. Zu mindest für diesen Kreis lohnt es sich zu überlegen, wie ihnen die Möglichkeit zu schnellem, kompletten (nicht aus zugsweisen) Studium des Buches in den nächsten Wochen geschaffen werden kann. Auch vor unüblichen Maßnahmen muß man dabei nicht zurückschrecken. Rolf Möbiui