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i 2773"728/T,VI/FIIE - 7. November 1974 3a Einzelpreis 15 Pfennig Ruf Leipzig 719 2215 18. Jahrgang Universitätszeitung Organ der Kreisleitung der SED --olothek NCV 1974 raife. —— KARL-MARX-UNIVERSITÄT Auftakt zur FDJ- Freundschaftsstafette Wettbewerbsaufruf der FDJler des Bereiches Medizin und Sektion TV © Schnell und vorbildlich reagierten die FDJ-Studenten des Berei- chcs Medizin und der Sektion TV auf die 12. Tagung des Zentral rates unseres sozialistischen Jugendverbandes. Ausgehend vom Beschluß dieser Tagung über die „FDJ-Freundschaftsstafctte“ in Vorberei tung des 30. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus rufen die Ju gendfreunde der FDJ-Grundorganisation „Friedrich Wolf" und „Edwin Hoernle" alle Grundorganisationen der FDJ-Kreisorganisation zum Wett ¬ bewerb auf. Bereits auf dem 2. Leistungsver gleich der beiden Grundorganisatio nen, der vor wenigen Wochen statt fand, beschlossen die FDJler des Bereichs Medizin und der Sektion TV mit einem Wettbewerbsaufruf, der zugleich ihr gemeinsames Kampf programm darstellt, den FDJ-Auf- takt an der Karl-Marx-Universität zur würdigen Vorbereitung des 30.' Jahrestages der Befreiung vom Hit lerfaschismus zu geben. Der Wett bewerbsaufruf ist ein erneuter Aus- druck der engen und beiderseits nützlichen Zusammenarbeit der FDJ- Grundorganisationen beider Einrich tungen. Mit ihrer Teilnahme am Wettbe werb wollen die FDJler des Berei ches Medizin und der Sektion TV er reichen. daß sich jeder FDJler als Mitglied der Kampfreserve der /Par tei begreift und als solches bereit ist, jeden Auftrag der Partei der Ar ¬ beiterklasse zu erfüllen; daß jeder FDJler als sozialistischer Patriot, und proletarischer Internationalist, handelt, daß alle FDJ-Mitglieder ihr Handeln schrittweise an kommunisti schen Moralnormen messen. In Realisierung ihrer Kampfziele beschlossen die FDJler eine Reihe konkret abrechenbarer Vorhaben. Vorrangiges Ziel der FDJ-Studenten — und zugleich ihr wichtigster Bei trag zur weiteren Stärkung unserer Republik — ist der Kampf um sta bil gute Studienleistungen. Um auf diesem Gebiet maximale Ergebnisse zu erlangen, stellen die FDJler das Studium unter Verbandskontrolle. Dazu gehört u. a. die Erteilung von persönlichen Aufträgen an jeden FDJler, in dem auch Maßnahmen zur Leistungserhöhung vorgesehen sind. Den Wortlaut des Wettbewerbaufrufs finden Sie auf Seite 6 unserer Aus gabe. Politik nicht nur verstehen, sondern aktiv Politik machen Zur 1. Lektion im FDJ-Studienjahr 74/75 begrüßte am vergangenen Montag Frieder Bubi, Sekretär der FDJ-Kreisleitung, die Funktio näre für Agitation und Propaganda der FDJ-Grundorganisationen der KMU sowie die Zirkelleiter im ersten Studienjahr. Frieder Bubi forderte die Anwesen den auf, stets einen engen Kontakt zu den FDJ-Gruppenleitungen zu halten, da vor allem diese die Ver antwortung für die politische Arbeit in den einzelnen Gruppen tragen. Herzlich begrüßter Lektor war Ge nosse Dr. Siegfried Thäle, 2. Sekre tär der SED-Kreisleitung, der über Probleme der Jugendpolitik der SED und über die Verantwortung der FDJ an den sozialistischen Hoch schulen sprach. Den ersten Teil seiner Ausführungen widmete Genosse Thäle besonders dem hervorragenden Anteil der deut ¬ schen Linken — vor allem Karl Lieb knechts — an der Herausbildung und Entwicklung der revolutionären pro letarischen Jugendbewegung. An diese ruhmreichen Traditionen der revolutionären Jugend anknüpfend, befaßte sich Genosse Thäle einge hend mit methodischen Fragen des Studiums des Marxismus-Leninis mus. Auf die Bedeutung des FDJ- Studienjahres verweisend betonte Genosse Siegfried Thäle: „Das Ziel der Zirkel besteht darin, daß die Studenten die Politik nicht nur ver stehen. sondern vielmehr lernen, tatsächlich Politik zu machen.“ A. Radistschew zum Gedenken Parteilehrjahr 74/75 von Genossen Kurt Knobloch eröffnet 2xc30nanaes88exes OBB3B bereits erzielten Erfolge, so hob Genosse Knobloch hervor, seien auch das Ergebnis von 25 Jahren Partei lehrjahr, dessen Zirkel als Schulen der Theorie die wesentlichste Form der theoretischen und damit der politisch- ideologischen Bildung der Genossen seien. Es komme darauf an, die Arbeit der Propagandisten aufzuwerten und in ihnen Hauptverbündete der Par teileitung zu sehen. Als Schwerpunkt Nummer eins bezeichnete er die Durchsetzunq eines kontinuierlichen und gründlichen Studiums in allen Zirkeln. Im Anschluß' an das Referat des 1. Sekretärs der SED-Stadtleitung, das ein weiterer Ausdruck der sich gut entwickelnden Zusammenarbeit zwi schen Stadt- und Kreissekretariat war, wurden 15 der besten Kreisanleiter, Propagandisten und Popagandafunk tionäre mit Buchprämien ausgezeich net. Unter ihnen die Genossen Dr. U. Balster, GO Medizin, Prof. Dr. H. Piazza, GO Geschichte und Dr. G. Mahn, GO des FMI (Fotos oben: v. I. n. r.). Nachdem Genosse Prof. Dr. Richter die Teilnehmer der Veranstaltung begrüßt hatte, mit der gleichzeitig der Jahreslehrgang der Kreisschule für Marxismus-Leninismus eröffnet wurde, nahm Genosse Kurt Knobloch das Wort. Zu Beginn seiner mit gro ßem Interesse aufgenommenen Aus führungen verwies der Redner auf die historischen Leistungen bei der Ent wicklung des Sozialismus in der DDR. Er betonte, daß es immer wieder vonnöten sei, die Ursachen dieser Ent wicklung herauszuarbeiten. Damit werde entscheidend zur Herausbil dung und Festigung des Klassen standpunktes beigetragen. Die dabei (UZ veröffentlicht in einer nächsten Ausgabe Auszüge aus dem Referat zur Eröffnung des Lehrjahres als Argumentationshilte für die Zirkel.) Am vergangenen Montag wurde durch Genossen Kurt Knobloch, Mitglied des Sekreta riats der Bezirksleitung Leipzig der SED und 1. Sekretär der SED-Stadtleitung das Par- teilehrjahr 1974 75 an der Kreisparteiorganisation der KMU eröffnet. Vor übet 300 Pro pagandisten sprach der Referent im großen Hörsaal der Physik zum Thema: „Die ideologischen Grundaufgaben bei der weiteren Verwirklichung der Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED". Im Präsidium hatten Platz genom men die Genossen: Prof. Dr. Horst Richter, 1. Sekretär der SED-Kreisleitung, Dr. Gerda Strauß und Dr. Dietmar Keller, Sekretäre der SED-Kreisleitung sowie das Mitglied des Sekretariats Prof. Dr. Erhard Hexeischneider und Prof. Dr. Horst Möhle, 1. Prorektor der KMU. Propagandisten sind beste Verbündete der Leitungen Dem russischen Schriftsteller und Revolutionär Radistschew ist eine Gedenktafel gewidmet, die am Sonntag am Hause Hainstraße 8 von Stadtrat Dr. Gehrke (rechts) enthüllt wurde. (Lesen Sie dazu auch Seite 4.) Foto: Swietek Sekretariat besuchte den Botanischen Garten derKMU Bei einem Arbeitsbesuch im Botanischen Gärten der Karl-Marx-Universität in formierte sich das Sekretariat der SED-Kreisleitung, mit dem 1. Sekre tär, Genossen Prof. Dr. Horst Rich ter, am Dienstag über Probleme der Arbeit dieser Universitätsein richtung. Der Leiter des Gartens, Kollege Dr. Müller, verwies beim Rundgang durch die Anlage beson ders auf die in den letzten Jahren ständig gestiegenen Besucherzahlen. Waren es 1960 noch 5000, sind es in diesem Jahr bereits 60 000. Die Zahl der Führungen wuchs im glei chen Zeitraum von 80 auf 250 jähr lich. Gegenstand der anschließenden konstruktiven Beratung waren ak tuelle Probleme der Instandhaltung und der Perspektive dieses Erho- lungs- und Bildungszentrums Leip zigs. Fragen der besseren Zusammenar beit der Universität mit ihrer Gärt nerei in Oberholz und des gezielten Einsatzes der dort vorhandenen Reserven und guten Erfahrungen im Bereich Medizin beriet das Se kretariat im Anschluß daran bei einem Besuch dieser Einrichtung. Maßnahmen beraten Der gezielte Einsatz der vom Kreis Döbeln zur Verfügung ge stellten Baukapazität im Bereich Medizin der Karl-Marx-Universität war in der vergangenen Woche Gegenstand einer Beratung von führenden Vertretern dieses Krei ses und dem 1. Sekretär und weiteren Sekretären der SED-KL sowie anderen leitenden Funktio nären der KMU. Vortrag über SED-Bündnispolitik (U Z - K o r r.) Zu Problemen der Bündnispolitik der SED sprach am 28. Oktober der Abteilungsleiter beim ZK der SED, Genosse Pilz, vor Teilnehmern des 3. Weiterbildungs lehrganges des Franz-Mehring- Institutes. Der Redner begründete die Bündnispolitik der SED nach dem VIII. Parteitag und hob die neue Qualität dieser Politik an Hand von Beispielen hervor. Dabei ging er auf aktuelle Probleme auf dem Ge biet der Bündnisbeziehungen ein und unterstrich die Rolle der Block parteien. Er hob u. a. hervor, daß die Mitverantwortung der Block parteien bei der Straffung der entwickelten sozialistischen Gesell schaft ständig wachse und diese Parteien immer besser in der Lage seien, dieser Verantwortung gerecht zu werden. — Wissenschafts konzeption aus der Sicht des Jahres 1980 Hauptaufgabe - Drehachse der Gewerk schaftspolitik Anleitung und Informationen zum Parteilehr jahr November Wettbewerbs aufruf der FDJ-GO Sektion T/V und Bereich Medizin *.98°69 Jubiläen- Leitfäden für die Aktion Von Uwe Fischer O ststraße 119, Ostfriedhof. Sowjetischer Ehrenhain. Im v, Ehrenhain fanden 251 Sol daten der Roten Armee und 1270 sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die an den Folgen unmenschlicher Ausbeutung, an Hunger und Entbehrungen in Leip ziger Konzentrations- und Arbeits lagern starben, ermordet wurden oder bei anglo-amerikanischen Luftangriffen ums Leben kamen, ihre letzte Ruhestätte." Wenige Worte, die Auskunft geben über das Schicksal von über eineinhalb tausend Sowjetbürgern, die hier in Leipzig für das ihr Leben gabn. was es uns heute möglich macht, ein freies, menschenwürdiges Da sein zu führen - für die Nieder schlagung des deutschen Faschismus. Worte, niedergeschrieben in einer Broschüre, die alle jene Stätten des Kampfes und der Erinnerung in Leipzig aufzeiqt, an denen wir in der Alltagshast doch ab und an verweilen sollten. W ie der Stadt Leipzig, ist auch der Universität mit der Befreiung vom Hitler faschismus jenes Leben wieder ein. gehaucht worden, das sich in der Folge immer kräftiger entwickelte. Wenn Genosse Honecker sagte, daß die Geschichte der DDR undenkbar wäre ohne die Sowjetunion, trifft das auch auf die Karl-Marx-Univer sität zu. Undenkbar ihr Aufblühen ohne den unermüdlichen Einsatz sowjetischer Hochschuloffiziere, ohne die tatkräftige Hilfe der SMAD im engen Bündnis mit der damals noch recht kleinen Schar kommunistischer und demokratischer Hochschullehrer, die in der Folgezeit immer mehr anwuchs. D ie Universitätszeitung will vor allem ihren jungen Lesern jene Zeit des Beginnens, die Zeit des Kampfes um eine sozialistische Universität, des Kampfes um die Brechung des Bildungsprivilegs, ge gen Reaktion und Konservatismus vor Augen führen. In Gedanken wollen wir Stätten des Kampfes und der Erinnerung in der Historie unserer Universität Revue passieren lassen. Uni-Aktivisten der ersten Stunde, Augenzeugen jener Jahre, sollen zu Wort kommen: Kommunisten, die entscheidenden Anteil an der „Grundsteinlegung” hatten: Parteilose, die sich aufopfe rungsvoll für eine Erneuerung der Alma mater einsetzten; Sowjet bürger. die all ihre Erfahrungen, ihre wissenschaftliche Potenz zur Verfügung stellten, um auch die Wissenschaften, die Ausbildung und Erziehung an der Universität vom kapitalistischen Erbe zu befreien. All jene, die die ersten Jahre nach 1945 an der Uni bewußt miterlebten und gestalteten, bitten wir, über ihre Erlebnisse und Erinnerungen, auch über kleine Episoden am Rande, zu berichten. U nd wenn wir heute schon den Blick auf den 8. Mai 1975 richten und dieses Jubiläum vorbereiten, dann in dem Sinne, wie Ernst Thälmann am 23. Oktober 1925 in einem Aufsatz „Die Lehren des Han burger Aufstandes“ schrieb: „Jubiläen sind für die Kommunisten und den Lipssenbewußten Teil des Proletariats nicht leere Gedenktage, sondern Richtlinien für den Klassen kampf, Leitfäden für die Aktion."