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uz Universitätszeitung Organ der Kreisleitung der SED Einzelpreis 15 Pfennig Ruf Leipzig 719 2215 18. lahrgang karl-marx-umiversit; 1. August 1974 Bilanz und Ausblick SED-Kreisleitung beriet neue Aufgaben nach dem Plenum (UZ) Eine Beratung der Kreislei tung der SED zur Auswertung der 12. Tagung des ZK der SED fand am vergangenen Mittwoch im Se natssaal der Universität statt. Der 2. Sekretär der SED-Kreisleitung. Genosse Dr. Siegfried Thäle, be tonte zu Beginn seiner Ausführun gen, daß es notwendig sei, die Aus wertung in den Leitungen und Grundorganisationen komplex vor zunehmen und systematisch ausge wählte Probleme seminaristisch zu behandeln. Genosse Dr. Thäle verwies beson ders auf den Charakter des Plenums als Bilanz des 1. Halbjahresplanes, als Vorbereitung des Planes 1975 und Einleitung der letzten Etappe bei der Vorbereitung des 25. Jahres tages der Republik. Die wichtigste inhaltliche Frage sei. so betonte Genosse Dr. Thäle, bei allen Uni versitätsangehörigen, vor allem bei den Studenten, einen Schritt vor wärts zu tun, beim Begreifen der revolutionären Vergangenheit der DDR. Er unterstrich noch einmal einen Hauptgedanken aus dem Schlußwort des 1. Sekretärs des ZK der SED. Genossen Erich Honecker, daß es darauf ankomme, in der Ar beit der Parteileitungen, sich ständig zu fragen, wie die konkreten Prozesse im jeweiligen Bereich po litisch richtig geführt werden. Sonderlehrgang zur aktuellen Gesundheitspolitik In der Zeit vom 15. bis 17. Juli fand ein bedeutsamer Sonderlehrgang am Franz-Mehring-Institut statt, an dem 75 Lehrkräfte des marxistisch- leninistischen Grundlagenstudiums aus den Bereichen Medizin aller Uni versitäten und den drei Medizinischen Akademien, darunter über 40 Pro fessoren und Dozenten teilnahmen. Als wissenschaftlicher Leiter dieses Lehrgangs, den im Dezember 1973 Minister Prof. Dr. Schirmer angeregt hatte und dessen Träger das Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen war, fungierte Prof. Dr. K. U. Tetzlaff, Direktor des Instituts für Marxis mus-Leninismus an der Medizinischen Akademie Erfurt. Im Mittelpunkt des Sonderlehrgangs stand eine richtungsweisende Vorle sung von Genossen Dr. Werner Hering, Kandidat des ZK der SED und Leiter der Abteilung Gesund heitspolitik des ZK der SED, über aktuelle Probleme der Gesundheits politik der Partei bei der Verwirk lichung der vom VIII. Parteitag be schlossenen Hauptaufgabe. Die Vor lesung vermittelte einen konkreten Einblick in die gegenwärtig erreich ten Leistungen und Ergebnisse des Gesundheitsschutzes und medizi nische Betreuung der Werktätigen. Er erläuterte die Grundrichtung der weiteren Arbeit zur Realisierung der Parteitagsbeschlüsse und des darauf basierenden gemeinsamen Be schlusses des ZK der SED, des Mi nisterrates der DDR und des Bun desvorstandes des FDGB vom 25. September 1973 zur weiteren Durchführung des sozialpolitischen Programms im Gesundheitswesen. Der Vortrag gab wertvolle Informa tionen und Hinweise für die poli tisch-ideologische Arbeit unter den Studenten, Wissenschaftlern und Mitarbeitern im medizinischen Be ¬ reich. Genosse Dr. Hering sprach den Mitarbeitern des MLG im Hochschul bereich Dank und Anerkennung für das Geleistete aus und regte an, Lehrgänge dieser Art künftig in einem Turnus durchzuführen. An der Vorlesung von Dr. Hering nahmen der Stellvertreter des Mini sters für Hoch- und Fachschulwesen, Genosse Harry Groschupf und der Leiter der Abteilung Medizin im MHF. Genosse Dr. Günther Loechel. teil. Zu ökonomischen Problemen des Gesundheitswesens sprach der Stellvertreter des Ministers für Ge sundheitswesen, Dr. Herbert Erler. Das Lehrprogramm umfaßte drei weitere spezielle Vorlesungen und interessante, zeitlich leider zu kurze Seminare, die von Mitarbeitern der Abteilung Gesundheitspolitik des ZK geleitet wurden. Im Schluß wort nahm Genosse Dr. Erich Fischer, Sektionsleiter der Abtei lung Gesundheitspolitik, eine in struktive Auswertung des 12. Ple nums des ZK der SED vor, die Orientierung und Anregungen für die künftigen Arbeiten gab. Studenten der KMU zuverlässige Partner Leipziger Betriebe Jetzt neben Einsatz im Studentensommer geplant: 200 000 Mark Nutzen für Tiefbau (UZ) Im zweiten Quartal dieses Jahres erarbeiteten 1500 Studenten 98 000 Mark in der Stadt Leipzig. Allein beim Kombinat LVB hoben sie 1687 Meter Kabelgraben für die Bahnstromversorgung aus. Sektionen Geschichte, Chemie, Rechts wissenschaft, Philosophie/Wissen- . schaftlicher Kommunismus und Wirt schaftswissenschaft zuverlässige Partner ihrer Betriebe. Bei der Vorbereitung des 25. Wissenschaftliche Höhepunkte an der Universität in Vorbereitung des 25. Jahrestages der DDR Konferenz in Vorbereitung: Für Lehre und Forschung Gemeinsathe Konferenz von Pädagogen im Oktober: Hilfe der Sowjetwissenschaft zur Lösung wichtiger Aufgaben Zu Ehren des 25. Jahrestages der Gründung der Deutschen Demo kratischen Republik und des 30. Jahrestages der Befreiung Bulgariens bereiten die Sektion Pädagogik/Psychologie und die Universität Sofia eine gemein same wissenschaftliche Konferenz vor, die am 16. und 17. Oktober 1974 in Leipzig stattfinden wird. Ungefähr 50 DDR-Wissenschaft ler und sieben bulgarische Exper ten werden diskutieren zum Thema: „Beiträge der marxi stisch-leninistischen Pädagogik und Psychologie zur Lösung ak tueller schulpolitischer Aufgaben, unter besonderer Berücksichti gung der Ergebnisse der sowjeti schen Wissenschaft“.’ Dazu wer den 17 Diskussionsbeiträge vorbe reitet. Ziel der Konferenz-ist es, über zeugend herauszuarbeiten, daß die Forschung in marxistisch- , leninistischer Pädagogik und Psy chologie auf die Lösung schulpo litischer Aufgaben gerichtet sein muß. Mit diesem politisch-ideolo gischen; Bezug werden alle For schungsgruppen der Sektion ihre neuen Forschungsergebnisse vor legen. Dabei werden die Praxisbezo genheit der Forschung und die Wirksamkeit der Arbeit eine be sondere Rolle spielen. Ein durch gehendes Anliegen der Konferenz Wird es sein, zu zeigen, wie um fassend die Hilfe der sowjeti schen Pädagogik und Psychologie für den Aufbau sowie für die Bewältigung von Problemen der Volksbildung war und wie die Sowjetwissenschaft die aktuellen Arbeiten in Forschung und Schulpraxis stimuliert. Nach einer historischen Betrach tung des Sachverhaltes sieht der Konferenzablauf die Darstel lung von Untersuchungsergeb nissen- zur Führung und inhaltli chen Ausgestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses vor. Die von beiden Seiten getragene Konferenz ist nach 1970 und 1972 die dritte wissenschaftliche Ta gung dieser Art. Die Konferenz wird ermöglichen, daß über neue ste Forschungsergebnisse beider Einrichtungen ausführlich infor miert wird. Der Höhepunkt zum 25. Jahres tag unserer Republik wird für die Angehörigen der Sektion Journalistik eine internationale AIERI-Konferenz zum Thema „Der Anteil der Massenmedien an der Herausbildung des Bewußt seins in der sich wandelnden Welt“ werden (AIERI = Inter nationale Vereinigung zur Er forschung und Unterstützung der Information). Etwa 200 Teilneh mer aus mehr als 35 Ländern werden dazu im September er wartet. Die Vorbereitungen die ser bedeutungsvollen Konferenz; zu deren Eröffnung auch Vertre ter unserer Regierung anwesend sein werden, sind in vollem Gange. Bisher trafen in Leipzig 56 Referate aus 23 Ländern ein. Allein 20 Beiträge stammen von DDR-Autoren. Über 1800 Seiten Quellenmaterial wurden vorbereitet. 120 Studen ten in 15 Arbeitsgruppen werden die Betreuung der Gäste über nehmen und sichern die Konfe renz organisatorisch, auf deren Programm auch Exkursionen ste hen. Daß die Ergebnisse der Ta gung auch der Lehre und For schung zugute kommen, wird schon jetzt abgesichert. JUGENDLICHE AUS VIER NATIONEN arbeiten seit über einer Woche im Braunkohlenkombinat Borna im Inter nationalen Studentenlager „Freundschaft". Gemeinsam mit ihren Kommilitonen aus Chile, der Sowjetunion und der CSSR sind die über 100 DDR-Studenten in verschiedenen Betrieben des BKK eingesetzt. Die ersten Brigadeversamm lungen waren ein Beweis für die Einsatzfreude und Diszi plin, mit der die Komsomolzen, SSM-Mitglieder und FDJler ans Werk gehen. Zum Auftakt des Lagers übergab Brigadier Heinz Drach (Sektion Phil./WK) im Auftrag seines Kollektivs der Lager leitung einen Wettbewerbsaufruf in tschechischer und deutscher Sprache. Anliegen dieses Aufrufs ist die orga ¬ nische Verbindung zwischen täglicher vorbildlicher Arbeit im Betrieb Instandhaltung Großzössen und gemeinsamer sinnvoller Freizeitgestaltung. Von der 17jährigen Chilenin Lidia Politoff bis zum 26jähri- gen Oleg Zitrzki aus Kiew sehen es die 165 Teilnehmer des Interlagers als ihre Verpflichtung an, die Ideen des prole tarischen Internationalismus in den Wochen gemeinsamer Arbeit zu verwirklichen. Während ihres DDR-Aufenthaltes werden die ausländischen Jugendlichen auch eine Kultur fahrt durch die Republik unternehmen. (Auf unserem Foto: Studenten in der Braunkohle, Studentensommer im vergangenen Jahr). Seit über einem Jahr bestehen auf der Grundlage des Rahmenvertrages zwischen dem Rat der Stadt und der Karl-Marx-Universität enge Kon takte zwischen dem Fachorgan Verkehrs- und Nachrichtenwesen des Rates und der FDJ-Kreislei- tung der Universität. Schwerpunkte sind u. a. die Mitarbeit der Studen ten bei der weiteren Stabilisierung des Arbeiterberufsverkehrs, Ar beitseinsätze, Subbotniks und die Sommerinitiative zur Unterstützung der Leipziger Verkehrsbetriebe, der Stadtdirektion Straßenwesen und des Verkehrs- und Tiefbaukombi nates. Inzwischen schlossen die einzelnen FDJ-Grundorganisationen konkrete Verträge mit Betrieben ab. So sind z. B. die Grundorganisationen der Jahrestages der DDR gibt es zahl reiche neue Vorhaben der jungen Leute zur Unterstützung des Fach bereiches Verkehrs- und Nachrichten wesen. Sie wollen beispielsweise je 25 Stunden im „Mach-mit!“-Wett bewerb unserer Stadt leisten. Rund 6000 Studenten erfüllten diese Ver pflichtung bereits mit jeweils mehr als zehn Stunden. Die Fachabteilung wird mit den Jugendlichen an solchen Schwerpunkten wie den Unterwerken der LVB Plagwitz, Gohlis, Großzschocher und Quer straße sowie im Lichtsignalpro gramm und an der Verkehrsbaustelle Roßplatz/Wilhelm-Leuschner-Platz arbeiten. Außerhalb der, Sommer initiative sollen Tiefbauleistungen im Wert von etwa 200 000 Mark voll bracht werden. Polnischer Orden für Prof. Schuster-Sewc (UZ) Der Staatsrat der Volksrepu blik Polen verlieh anläßlich des 30. Jahrestages der Volksrepublik Polen Genossen Prof. Dr. sc. H. Schuster-Sewc, Leiter des Institutes für Sorabistik an der Sektion für Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft, in Anerkennung seiner Verdienste bei der Entwick- lung der Polonistik sowie der Po pularisierung der polnischen Litera tur und Kultur in der Deutschen Demokratischen Republik das „Ka valierskreuz zum. Orden der Wieder geburt Polens“, Germanisten beendeten Ferienkurs Leipzig (ADN). Erfolgreich beendet wurde am 25. Juli der 9. Internatio nale Hochschulferienkurs für Ger manisten an der Karl-Marx-Univer sität. Mehr als hundert Deutschleh rer aus 21 Ländern nutzten die dreiwöchige Weiterbildungsveran staltung, um sich mit dem Leben in der DDR sowie mit neuesten For schungsergebnissen vertraut zu ma chen, Zu Höhepunkten des Kurses am Herder-Institut zählten der Vor trag des. Stellvertretenden Ministers ' für Kultur Klaus Kopeke zu Grund fragen der Kulturpolitik in der DDR j und Dichterlesungen. Die nächste Ausgabe der „Universitäts- zeitung erscheint am 5. September 74 12. Plenum und Rechtspropa ganda Zur Diskussion: Warum Schichtbetrieb? Zur Verein barung zwischen Universität und Zoologischem Garten Neue Ideen - und dann? Chronologie zur Entwicklung Zyperns Fortschrittliche Traditionen der KMU: Prof. Dr. Richard Koch Ergebnis eines Studienjahres Von Studienrat Doz. Dr. Walter Jahn, Direktor für Erziehung und Ausbildung M it der Direktive des Ministers für das Hoch- und Fachschul wesen zum Studienjahr 1973/74 wurden den Universitäten und Hochschulen Aufgaben gestellt, mit denen das Hochschulwesen stär ker an das Schrittmaß herangeführ werden sollte, das der Aufgaben stellung des VIII. Parteitages der SED entspricht. Es gelang bedeutend besser, untet Führung der Parteiorganisationen die politische Leitung des einheit lichen Erziehungs- und Ausbildungs- Prozesses durchzusetzen und zu stabilisieren. Während bei der Ana lyse des Studienjahres 1972/73 allein die Sektion Tierproduktion und Veterinärmedizin als Beispiel für eine solche Qualität der Leitungs tätigkeit genannt werden konnte, die den Anforderungen des VIII. Parteitages entspricht, kann nach Abschluß dieses Studienjahres festgestellt werden, daß ein großer Teil der Sektionen diese Qualität er reicht hat. B ei der Festigung sozialistischer Grundüberzeugungen wurden durch die konsequente politisch- ideologische Arbeit deutliche Fort schritte erzielt, die sich in klarer Parteilichkeit für den Sozialismus und die um ihre Befreiung kämpfen- denr Völker und gegen den menschenfeindlichen Imperialismus äußert. Die gewachsene Bereitschaft, aktiv zur Stärkung der DDR beizu tragen, zeigt eindeutig, daß sich das Verständnis für die vom VIII. Parteitag gestellte Hauptaufgabe bei den Studierenden bedeutend vertieft hat. Als logische Folge der gemeinsamen erzieherischen Arbeit lassen die bis her vorliegenden Prüfungsergebnisse insgesamt eine Verbesserung gegen über dem Vorjahr erkennen. Da bei ist hervorzuheben, daß vor allem diejenigen Sektionen die besten Fortschritte erzielten, in de nen die wichtige Aufgabe der Ein führung neuer bzw. präzisierter Studienpläne leitungsmäßig richtig genutzt wurde, um einen breiten all seitigen Aufschwung in der ge samten Arbeit einzuleiten (z. B. Sektion Wirtschaftswissenschaften, Sektion Physik). E ine wichtige Voraussetzung für die erzielten Fortschritte war und ist die Verbesserung der Studien organisation. Die Durchsetzung des Schichtprinzips bei der Stunden planung führte zur Gewinnung zusammenhängender Selbststudien zeiten, so daß die von den Stu denten für das Selbststudium auf gewandte Zeit heute in der Regel bei über 20 Wochenstunden liegt, was bei einer großen Zahl von Stu denten nahezu eine Verdoppelung der Quantität bedeutet. Von vielen Lehrkräften wurden diese günstigen Bedingungen auch durch ver besserte Anleitung und Kontrolle des Selbststudiums genutzt, so daß wesentliche Voraussetzungen für die Erreichung beständig guter Studien leistungen gegeben sind. Gegen wärtig werden die Ergebnisse und Erfahrungen analysiert und die Auf gaben für das neue Studienjahr festgelegt. Es gilt, die Fortschritte zielstrebig auszubauen und Mängel durch Er fahrungsaustausch und konse quente Leitungsmaßnahmen zu überwinden. In der erzieherischen Arbeit werden auf der Grundlage inhaltlicher Schwerpunkte die An strengungen darauf gerichtet, das praktische Handeln aller Studenten noch besser mit den richtigen theo retischen Erkenntnissen in Überein stimmung zu bringen. In engem Zu. sammenhang damit werden wir den Fragen des Selbststudiums und der Seminargestaltung durch die Lehr kräfte besondere Aufmerksamkeit schenken Die Arbeit mit den Stu denten des 1. Studienjahres wird weiterhin in den Mittelpunkt ge stellt. Dazu wurde eine Weisung des Rektors verabschiedet, die uns in die Lage versetzen wird, noch systematischer zu arbeiten und die Voraussetzungen für einen kontinu- ierlichen Leistungsanstieg zu sichern.