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: Selbstbildnis : Von Dl Hans Schulze ■ ■ ■ ■ Dr. phil. habil. Hans Schulze ist Dozent an der Abteilung Kunsterziehung unserer 1 1 Universität. Sein Selbstbildnis war neben anderen Arbeiten von Mitgliedern des Lehr- 1 ■ körpers der Abteilung auf der VI. Bezirksausstellung des VBKD, Leipzig, im vergangenen ■ [ Jahr ausgestellt. Der herben Auffassung der Gestalt und des Kopfes, die sich in Haltung und Mimik 1 1 offenbart, entspricht völlig die Strenge der Formgebung. Zugunsten einer Klarheit der ■ ■ Zeichnung und Plastik wurde auf alle malerisch-weichen Effekte verzichtet. Die Gespannt- ■ I hat des Blickes läßt die Konzentration im Prozeß der Auseinandersetzung mit dem eige- ■ nen Spiegelbild stärker fühlbar werden. Auch dieses Werk beweist, daß die künstlerische Arbeit in der Konsequenz zu Erkennt- ■ # nissen und Ergebnissen führt, die den Resultaten wissenschaftlichen Bemühens zur Seite ■ # gestellt werden können und müssen. Dr. Karl Max Kober m t betretenes Terrain „Wem dienst Du. Filmclub?“, fragte vor einiger Zeit in der UZ Rolf Rothe. Der Fragesteller tat dies in einer Kritik, die leider Sachlichkeit und Tatsachentreue vermissen ließ. Da seine Irrtümer für die Besucher unserer Filmabende klar zutage traten, konnten wir auf eine detaillierte Entgegnung verzichten. Doch möchten wir Rothes Kritik als Anlaß dazu nehmen, in der UZ einige Worte über unsere Arbeit zu sagen. Es gibt weder in Leipzig noch sonstwo in der Republik schon recht umfangreiche Erfahrungen auf dem Gebiet der Film clubarbeit. Hier lag ein jahrelang ver nachlässigtes Terrain der kulturell-ideolo gischen Arbeit und ästhetischen Bildung brach. In den anderthalb Jahren unserer Tä tigkeit haben wir die ersten tastenden Schritte auf diesem Terrain getan. Man ches war Improvisation, manches im Sta dium des Experimentierens. Welche Überlegungen lagen unserer Ar beit zugrunde? Eisenstein schrieb einmal über die Film kunst: „Der Film ist die massenwirk samste und internationalste aller Künste. Seine Möglichkeit, auf Herz und Ver stand ... einzuwirken, sind so groß, daß sie sich mit keiner der verwandten Kunst richtungen vergleichen lassen.“ Dieser Tat sache steht jedoch entgegen, daß z. B die ästhetische Bildung des Filmpublikums in der Vergangenheit nur in unzureichendem Maße berücksichtigt worden ist. Die Ver wirklichung des Bitterfelder Weges für den Film ist ohne intensive Anstrengun gen auf diesem Gebiet nicht möglich. Der bekannte ungarische marxistische Filmtheoretiker Bela Balazs schrieb zwar die folgenden Bemerkungen schon vor Jahren, doch haben sie in ihrer Allgemein gültigkeit wenig an Aktualität eingebüßt: „Wenn einer überhaupt nichts von Lite ratur und Malerei versteht, dann zählt er nicht als gebildeter Mensch. Wenn er Beethoven und Michelangelo nicht kennt, wird die gute Gesellschaft die Nase rümp fen. Wenn er aber keine Ahnung von der Filmkunst hat... kann er noch als gebil deter Mensch gelten und auch den aller höchsten diesbezüglichen Ansprüchen ge nügen .. Wir sind der Auffassung, daß der Stand einer sozialistischen Nationalkultur von zwei Faktoren bestimmt wird: das reiche und vielfältige kulturelle Leben unserer Gegenwart und die aufgeschlossene echte Aneignung der Tradition. Zwischen diesen beiden Faktoren besteht eine enge kausale Wechselwirkung. Jeder kann und wird für diese Feststellungen aus allen Kunst- sparten genügend Beispiele finden — nur bei der Filmkunst glaubt man oft eine Ausnahme machen zu können. Hier re gierte bislang das Zufällige. Diese Spon tanität zu überwinden und zu einer kon tinuierlichen Beschäftigung mit den Pro blemen der Filmkunst zu kommen — war und ist ein Grundsatz unserer Arbeit. Da- bä kann und muß die Filmkunst bewußt zur Beantwortung der uns zur Zeit be wegenden politisch-ideologischen Pro bleme eingesetzt werden. Dabei handelt es sich selbstverständlich nicht um platte Illustration. So verstanden, wird uns die Beschäftigung mit der Filmkunst in Tradi tion und Gegenwart helfen, das geistige Antlitz des sozialistischen Menschen zu prägen. In der vorliegenden Antwort auf die an ihm geübte Kritik legt der FDJ- Filmclub Absicht sowie erfolgreiche und von ihm erkannte unzulängliche Seiten seiner Arbeit dar. Die sich für die Arbeit dieses Filmclubs interessie ren, möchten aber noch mehr wissen: Legt sich der FDJ-Filmclub bei der Auswahl seiner Streifen immer die Frage vor, welchen erzieherischen Ein fluß sie für unsere Studenten haben? Wie bemüht sich der Club um eine politisch richtige und ausführliche In terpretation der Filme, damit sie die Besucher historisch einzuordnen und zu werten verstehen? Welche Möglich keiten gibt es noch für einen FDJ- Filmclub, mit dessen spezifischen Mit teln die Ideen unserer Kulturpolitik verwirklichen zu helfen? Für weitere Gedanken über die Arbeit des Film clubs, geäußert von den Mitgliedern selbst, sowie Besuchern und UZ-Lesern hält die UZ ihre Spalten bereit. In unserer Programmgestaltung strebten wir stets die Einheit von politisch-ideolo gischer und ästhetischer Erziehung an. Einige Beispiele dafür: Der FDJ-Filmclub hat seinem Publikum in den letzten vier Semestern alle erreich baren Streifen deutscher Herkunft gezeigt, die der proletarischen Bewegung ver pflichtet waren. Wir gingen dabei von der Erkenntnis aus, daß die Vermittlung der Anfänge sozialistischer Filmkunst vor 1945 ein Hauptanliegen eines Filmclubs sein muß. Wir machten damit — im Einklang mit den aktuellen Dokumenten über die Geschichte der Nation und der Arbeiter bewegung — die Herausbildung der sozia listischen deutschen Nationalkultur auch auf dem Gebiet der Filmkunst deutlich. Die zweite Hauptlinie unseres Program mes war und wird sein die Aufführung der klassischen Werke der sowjetischen Filmkunst. Im letzten Semester brachten wir — bis auf „Iwan Grosny“ und das Mexiko-Fragment — sämtliche Filme Ser gej Eisensteins: „Streik“, „Oktober“. „Pan zerkreuzer Potemkin“, „Das Alte und das Neue“ und „Alexander Newski“. Es gibt außer dem Filmclub der Karl-Marx-Uni versität keinen Filmclub in der Republik, der es gewagt hätte, alle diese zum Teil schwer zugänglichen Filme (fremdsprach liche Fassung, komplizierte Bildsprache des jungen Eisenstein usw.) zu zeigen. Wir taten dies, um bewußt zu machen, daß erstens die sozialistische Filmkunst inhalt lich und formal über eine stolze Tradition verfügt, und daß zweitens die sowjetische Kunst auch auf dem Gebiet der Film kunst verpflichtende Maßstäbe gesetzt hat. Unser Spielplan wurde abgerundet durch einige frühe DEFA-Filme, einen Zyklus „Verfilmte Weltliteratur“ (u. a mit „Krieg und Frieden“, „Im Westen nichts Neues“, „Das siebte Kreuz“), ver schiedene filmgeschichtlich wesentliche Streifen aus der Kinderzeit des deutschen Films (u. a. „Der Golem“. „Das Cabinet des Dr. Caligari", den polnischen Film „Messer im Wasser“ und „Die Taube“ aus der CSSR. Unser ideologisches Gesamt, anliegen war es, mit den für unsere Ar beit spezifischen Mitteln und Methoden an der Verwirklichung unserer kulturpoli tischen Grundaufgabe mitzuwirken. Wir bemühten uns, durch überlegte Auswahl vornehmlich politisch wirksamer Streife» an der geistigen Formung des Menschen der sozialistischen Gesellschaft mitzuwir ken, führten den Studenten die progressi ven Traditionen der deutschen und so wjetischen Filmkunst vor Augen, zeigten ihnen die Wurzeln unserer sozialistische» Nationalkultur auf dem Gebiet der Film kunst. Nicht zuletzt wollten wir ganz ein fach das geistige Leben unserer Stadt und unserer Universität erweitern, unser Publikum im Brechtschen Sinne unterhal ten. Eine Schwäche in unserer Arbeit ist je doch nicht zu übersehen. Wir widmete» bislang dem zeitgenössischen Filmschaffe» noch zu wenig Aufmerksamkeit. Wir ha' ben darüber ausführlich beraten. Es kann zwar nicht unsere Aufgabe sein, zeitgenös sische Filme in gleicher Proportion wie klassische Filmwerke zu zeigen, doch wer den wir im neuen Semester kontinuier licher Diskussionen mit DEFA-Filmschaf. fenden führen, Filmgespräche über aktuelle Probleme der Filmkunst organi sieren, einen „Film des Monats“ aus der» aktuellen Progreß-Angebot benennen und ihn entsprechend propagieren, Filmsemin nare zu künstlerisch-ideologischen sowie zu speziellen fachlichen Fragen veransta. ten. Diese Gedanken sind durchaus noch ausbaufähig. Wir wären unseren Besuchern und Le sern der UZ dankbar, würden sie uns durch Kritiken und Vorschläge (auch hi»' sichtlich der Filmauswahl) bei unserer Ar beit unterstützen. FDJ-Filmclub der Karl-Marx-Universität Gedichte in der kleinen Bai Lyrikveranstaltung der FDJ-Studentenbühne •SG weiter an Der Spitze Handball In einem Spitzenspiel der Kreisliga standen sich die Mannschaften von Ro tation 1950 und die Studenten der Karl- Marx-Universität gegenüber. Nachdem das erste Spiel auf eigenem F’latz mit 8:13 verlorengegangen war, fiel diesmal der Sieg mit 17:5 unterwartet hoch aus. Das Halbzeitergebnis von 5:4 zeigt jedoch, daß sich erst in der zweiten Spielhälfte die bessere Kondition (Schnelligkeit) und die gleichmäßige 1 Besetzung (vor allem im Sturm) auszahlten. Am Vorsonntag, hatte die HSG-Mannschaft ihre zweite Nieder lage hinnehmen müssen gegen die Mann schaft von Lok Mitte II. Das Endergebnis 19500 DM Die Karl-Marx-Universität hat insgesamt 19 500 DM zur Eigenfinan zierung des IV. Deutschen Turn- und Sportfest beigetragen. von 12:11 sagt nichts von der klaren spie lerischen Überlegenheit besonders der Sturmreihe des Gegners, aus. Trotz die ser Niederlage liegt die HSG neben Lok Mitte und der BSG Post an der Spitze der Tabelle. Wer von diesen drei Mannschaf ten das Rennen machen wird, läßt sich kaum voraussagen. Fest steht, daß die Studenten in allen noch ausstehenden Spie len (4 Spiele) mit hoher Konzentration, ganzer Kraft und viel Glück zu Werke gehen müssen, wenn die Kreismeister schaft errungen werden soll. W. Binder Veröftentiicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentlich. - Anschrift der Redaktien: Leipzig C l. Ritter straße 26. Fernruf 79 71, Sekretariat Apparat 264. Duncker", m 18 138. Leipzig C 1. Petersstein- weg 19. - Bestellungen nimmt tedes Pestamt Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Kreisspar- kasse Leipzig. - Druck: LvZ-Druckerel gHermann entgegen. Universitätszeitung, Nr. 30, 1. 8. 1963, S. 6 Titelträger im Turnen Dieses Jahr fanden erstmalig Bezirks studentenmeisterschaften in verschiedenen Disziplinen statt. Die Turner traten am 29. Juni (Mann schaftskämpfe) und am 30. Juni (Einzel) in der DHfK zum Wettkampf an. Unter der Leitung von Sportlehrer Ber ger nahm die Veranstaltung einen rei bungslosen Verlauf. Leider fanden nur sehr wenig Studenten den Weg zum Wett kampfort, um als Zuschauer diesen inter essanten Auseinandersetzungen beizuwoh- nen. Ergebnisse: Leistungsklasse III — Mannschaftskampf: Frauen: 1. DHfK 144,50 P., 2. Karl-Marx-Uni versität 139,85 P., 3. Fachschule für Phar mazie abgesagt. Männer: 1. Karl-Marx-Universität 214,20 P., 2. DHfK I 208,05 P., 3. Fachschule für Pharmazie 199,55 P. Meisterklasse: (4 Teilnehmer) 1. Marotzke, Karla 36,10 P., 2. Kunath, Gisela 36,00 P., Karsten, Erika 33,65 P. (sämtl. DHfK). Leistungsklasse I: Frauen: (2 Teilnehmerinnen) 1. Finn, Regine 35,80 P. 2. Kröber, Mar git 34,25 P (beide DHfK) Männer: (4 Teilnehmer) 1. Handge, Gerd 52,00 P., 2. Nugel, Rei ner 51,30 P., 3. Eismann, Johannes 50,75 P. (alle DHfK) Leistungsklasse II: Frauen: (14 Teilnehmerinnnen) 1. Prengel, Lore 36,55 P. (Uni), 2. Ber ger, Brigitte 35,65 P (DHfK), 3. Bätz, Ur sula 35,10 P. (Uni) Männer: (11 Teilnehmer) 1. Rabold, Manfred 54,10 P. (Ingenieur schule f. Schwermaschinenbau), 2. Wulf, Peter 53,90 P. (DHfK), 3. Amlong, Hans-J. 53,25 P. (Uni) 6 TKeistertitel im ^ZuDern Bei der am 21. Juli durchgeführten Be zirksmeisterschaft im Rudern konnte un sere Sektion insgesamt sechs Meistertitel erringen und somit den Wanderpokal des BFA — Rudern für die beste Sektion bei den Meisterschaften mit nach Hause neh men. Es gewannen: Einer für weibliche Jugend A: Elke Zimmermann; Einer für Frauen: Karin Rüdiger; Leichtgewichts-Einer:' Wulf Ziet low; Leichtgewichts-Doppelzweier: Jürgen Werner, Wulf Zietlow; Doppelzweier für weibliche Jugend A: Monika Maskos, E. Zimmermann; Doppelvierer für männliche Jugend A: Rainer Adler, Lothar Winkler, Matthias Hager, Dieter Hentze. Wolfgang Ufholz. Des weiteren wurden achtbare zweite Plätze belegt: Doppelvierer für weibliche Jugend A, Einer für Männer, Doppel zweier für männliche Jugend A, Achter (Männer). Somit hat die Sektion ihren Plan bzw. ihre Zielstellung bei weitem erreicht und die Stellung — beste Sektion nach dem Sportklub — gehalten bzw. noch mehr ge festigt. Bei den nun am 3./4. August stattfin denden Deutschen Meisterschaften und Nachwuchsbestenendkämpfen wird die Sektion alles daransetzen, die Universi tät würdig zu vertreten. Berechtigte Aus sichten auf einen der vorderen Plätze hat zweifellos der Doppelvierer für männliche Jugend A. der auf den bisherigen Regat ten sehr achtbare Erfolge erzielen konnte; Er konnte den TSC Berlin sowie zweimal die DHfK hinter sich lassen. Schwarzmeerreise frei Es sind noch folgende Fahrten mit dem FDGB-Urlauberschiif zu vergeben: Schwarzmeerrundreise für eine weibliche Person in einer Zweibettkabine vom 16. Oktober bis zum 26. Oktober 1963 für 1125 DM; eine Zweibettkabine vom 29. September bis zum 13. Oktober 1963 je Platz 1 705 DM. Rückfragen bitte an die UGL, Apparat 245. dienstags und freitags von 9—17 Uhr. Trotz der Prüfungszeit hatten sich im Juli etwa 35 interessierte Gäste zu einer intimen Lyriklesung in der kleinen Bar des Studiokellers der Studentenbühne ein gefunden. Dieser Abend, der Initiative des Zirkels schreibender Studenten und des Genossen Zoppeck (Institut für Philosophie), sowie der Bereitschaft der Studentenbühne zu verdanken, verdient durchaus gewürdigt zu werden. Er zeigte, daß die vielfältigen Möglichkeiten zur Beschäftigung mit Lite ratur und Kunst längst nicht ausgeschöpft sind und durch mannigfache kleinere Lehrveranstaltungen bereichert werden können. Erfreulich war die echte Bereit schaft von Autoren und Publikum zu fruchtbringender Auseinandersetzung, die im kleinen Kreise eben doch leichter in Gang kommt als vor großen Auditorien. Nach einleitenden Worten des Genossen Zoppeck, die auf die Aufgaben und Per spektiven unserer Lyrik-Diskussion zwin gend und konkret hinlenkten, lasen Ma thias Loos, Eike Sturmhöfel und Jürgen Hauschild von der Studentenbühne die Gedichte von Salah Ali (Sudan), Peter Diezel, Adel Suleiman (Syrien), Volker Braun, Herbert Gert, Peter Jakubeit, Jochen Reinert, Basil Stephan (Rumänien) und Helga Neu bert. Die Skala reichte von den ausgereiften Liebesgedichten Adel Suleimans über Jochen Reinerts interessanten Versuch „Deutsche Grabinschriften“ bis zu Volker Brauns ungebärdigen Versen. Rainer Die zel fiel auf durch ernsthaftes Bemühen um dichterische Sprachzucht, unfertig frei lich noch, z. B. in der Verarbeitung eines so bedeutsamen Themas wie der zwischen- menschlichen Beziehungen in seinem Ge dicht „Der Vertrauensmann“. Peter Jaku beit überraschte nach einigen von der Vielfalt der Metapher übermäßig über wucherten Gedichten mit „1944 an der Saale“, das eine starke Begabung zeigt und dem Autor den Weg weisen sollte zur weiteren Vervollkommnung. Die Diskussion, erfreulich sachlich und kritisch zugleich, bewies, daß wir aus den kampagnehaften „Lyrik-Fragen“ heraus kommen und zu systematisch-helfender Beschäftigung mit Autor und Werk über gehen können. Im Gedankenaustausch wurde deutlich, daß alle Autoren in ihren Gedichten aus eigener Verarbeitung her aus um die Gestaltung der Fragen, die uns im subjektiv-begrenzten wie im ge sellschaftlichen Bereich bewegen, ringen. Da war kaum eitle Selbstbespiegelung, wenig leeres Wortgeklingel, da war kein langweiliges Sprach- und Gedanken klischee. sondern Originalität, die aus der ernsthaften dichterischen Auseinander setzung entspringt. Freilich war das Ni veau der Gedichte noch sehr unterschied lich, aber es fiel auf, daß die Autoren durchaus schon eigene charakteristische Ausdrucksmittel entdeckt und verwendet haben. Es fehlt nicht an Problemen und Fragen, mit denen man sich weiter be schäftigen muß. Die Diskussion zeig“ z. B., daß die Gedichte von Volker Brau» zu den gedankenreichsten, aber auch 20 den problematischsten gehören. Gro” artige Ideen wurden von Braun auf8e griffen, aber nicht konsequent verfolg mit viel Unausgegorenem überlagert «»“ gehen hin und wieder in einer überreic mit Bildern beladenen Sprache unte Strengere Ordnung in Gedanken würok hier sicher auch mehr Klarheit in de" Ausdrucksmitteln nach sich ziehen In anderen Gedichten (z. B. bei Ke ner, Diezel, Jakubeit u. a.) ist oft de Einheit von subjektivem poetisch vera beitetem Erlebnis und gesellschaftlich 6 Bezüglichkeit noch nicht gelungen. Es te ten Brüche auf, weil das Problem d5s Übermittlung der eigenen Gedanken 8 ein Allgemeininteressantes noch nian völlig gelöst ist, die eigenen Gedanse noch nicht klar genug sind. Hier aber wird die ganze Bedeut»»’ solcher Lesungen („Arbeitslesung»» könnte man sie nennen) sichtbar: Uni» 1 telbar zu helfen, Maßstab für den Aut r und Anregung zugleich zu sein. Sim wird im Herbst der Zirkel schreiben» 6 Studenten auf der Grundlage einer E00t tinuierlichen Zusammenarbeit mit d Studentenbühne diese Form der kultura len Massenarbeit wesentlich erweiteiP wobei zu wünschen ist, daß die einsch. gigen Fachinstitute der Universität. besoDe ders deren FDJ-Leitungen, ihre bisher 1 ’ Zurückhaltung aufgeben und ihre PotShe zen in den Dienst dieser so guten Sa»» stellen. Übrigens: Was steht eigentler einer geschlossenen Publikation » besten Gedichte unserer schreibend,, Studenten im Wege? Peter Jakubeit, Institut für Philo sophie 1944 an der Saale Sonntags in der grünen Aue, | Spielten wir auf Flugzeugtrümmer»'. Unser Rufen stieg ins Blaue, Sah’n dort Riesenvögel schimmern I Sahen bunte Schmetterlinge, Flügellos vom Himmel fallen, Und im dichten Halmgeschlinge, Käfer aufeinanderprallen. Rings die Laute: wilde Schlachten. Knaben, die die Angst verlachten, Immer frecher und verrohter. Krochen in die Flugzeugtrümmer, Bauten uns ein Räuberzimmer. Drinnen schreckte uns ein Toter.