Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 17/18, 1. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 31/32, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 35/36, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 12. Dezember 1
-
Band
Band 7.1963
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zelt tiva ‘ol und ipfe ines ani- ger mit ber zut tung arti osse sch- eia« laft mus ine« ist und rati des Iber mit läf- nd- ars ZU!« olge be Ver- eher tlich aber Per ge«, nem I tend f tig ben iel- lerz ens- l Dis n s0 ges itent de« tler: etail den der de« Ge wir ttel urd ine> alt ofir I zur ge I eie« und atio der bens res torl Re hui' ; riele rafl di« tlid rti ' sind sch« reu' ine« itel eit ato de« In ‘he sso eret die ise« PP« reis teil-1 haft int-1 lied hre stet «11- irde ung den; hen ‘ro- Ter- | her ung ter- hen von; iche lin- ist and len- j and ‘er- Iit- lin- tun Die Praxis planmäßig erforschen Von Dr. Traute Schön rath Die richtige Verbindung zur sozialisti schen Praxis ist eine entscheidende Vor aussetzung dafür, daß auch wir Juristen die komplizierte Aufgabe, den wissen schaftlichen Höchststand zu erreichen und ihn schließlich mitzubestimmen, meistern. Wir haben deshalb unsere gegenwärtige Praxisverbindung überprüft und erste Schlußfolgerungen für ihre Verbesserung gezogen. Bei der Analyse des gegenwärtigen Standes der Verbindung der Wissenschaft mit der sozialistischen Praxis konnten wir Erfolge feststellen. Die Aufgaben aus den konkreten Vereinbarungen der Institute mit dn Staatsorganen wurden dort gut erfüllt, wo konkrete Aufträge mit exakten Themen festgelegt und die Aufgaben mit den Arbeitsplänen des Instituts und des betreffenden Staatsorganes abgestimmt wurden. Die Analyse zeigt jedoch gleichzeitig, daß noch nicht alle Wissenschaftler unse rer Fakultät die neuen Fragen und Er fahrungen unseres gesellschaftlichen Auf baues, so wie es die Partei von uns ver- langt, auf Grund konkreter Untersuchun gen und exakter Tatsachen schöpferisch verallgemeinern, seine Gesetzmäßigkeiten aufdecken und daraus Schlußfolgerungen für die wissenschaftliche Leitung und Ent- wicklung des Sozialismus in Gegenwart u nd Zukunft ableiten. Dieser Mangel ist vor allem darauf zurückzuführen, daß noch ungenügende Klarheit über die Anfor derungen an die planmäßige Erfor- schung der sozialistischen Praxis besteht, und daß wir noch zu wenig Erfahrungen darin haben, welches die besten Metho den zur Organisierung der Praxisverbin- dung sind. Themen nicht im „Alleingang“ suchen Ausgangspunkt für die Gestaltung der Praxisverbindung ist der Gegenstand der Forschungsarbeit. Bei der Aufstellung des Forschungsplanes muß gewährleistet wer- den, daß die Festlegung der Forschungs themen in enger Zusammenarbeit mit den Zentralen Organen unserer Partei und un- Seres Staates erfolgt. Für die einheitliche koordinierte Leitung der Forschungsarbeit ist es nötig, daß auch der Rat der Juri stenfakultät' forciert an der Aufstellung eines zentralen Forschungsplanes für die Rechtswissenschaftler, ähnlich dem der Philosophen und Pädagogen, mitarbeitet. Die Analyse zeigte, daß es für praxis- wirksame Forschungspläne erste Ansätze gibt. Das Institut für Zivilrecht hat be gonnen, die Forschungsthemen mit dem Vertragsgericht, dem Forschungsrat, dem Ministerium für Bauwesen festzulegen. Das Institut für Völkerrecht beabsichtigt, zusammen mit dem Außenministerium einen Rahmenforschungsplan zu erarbei- ten. Andererseits ist aber noch nicht in iedem Institut die falsche Praxis über wunden, daß ein Wissenschaftler im Alleingang“ in die Praxis auf die Suche nach einem Thema geschickt wird. In Zu kunft erhalten wir Juristen für die Auf stellung eines praxiswirksamen For schungsplanes eine entscheidende Hilfe durch den Erlaß des Staatsrates über die grundsätzlichen Aufgaben und die Ar beitsweise der Organe der Rechtspflege. In dem Entwurf dazu wird vorgeschlagen, daß das Ministerium der Justiz Vor schläge für Forschungsaufträge ausarbei- tet, die die Rechtswissenschaftler zur wei- teren Entwicklung der Rechtspflege und zur Vorbereitung entsprechender gesetz- licher Bestimmungen durchführen sollen. . Eine weitere Anforderung für ein rich tiges Erfassen der Praxis ist die Klarheit darüber, worauf sich bei der Bearbei- Meinungsstreit mit Praktikern von Presse und Funk Am 15. Dezember 1962 fand an der Fakul- tat für Journalistik eine wissenschaftliche Konferenz statt, die im Zeichen des VI. Par teitages der SED stand. Das Referat über „Die organisierende Funktion von Presse, Punk und Fernsehen bei der Durchsetzung des wissenschaftlich-technischen Höchst standes in der Industrie der DDR“ hielt Prof. Dr. Budzislawski. Direktor des In stituts für Theorie und Praxis der Presse arbeit. Diese Veranstaltung der Fakultät für Journalistik eröffnete den wissenschaft lichen Meinungsstreit zwischen Wissen schaftlern der Fakultät und erfahrenen Praktikern der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens über den Inhalt und die Methodik der journalistischen Arbeit in der vor un s liegenden Etappe des umfassenden Aufbaus des Sozialismus in der DDR. Etas Schlußwort auf der Konferenz, die von den Praktikern mit großem Interesse aufgenommen wurde, hielt das Mitglied der Kommission für Agitation des ZK der SED. Emil Dusi ska. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Lelpzig. - Erscheint wöchentlich. - Anschrift der Redaktien: Leipzig C 1, Ritter straße 26, Fernruf 77 n, Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Kreisspar kasse Leipzig. - Druck: LVZ-Drudcere! $ Hermann Duncker“, m 18 138, Leipzig C 1. Petersstein- weg 19. - Bestellungen nimmi iedes Pestamt entgegen Universitätszeitung Nr. 1, 3. 1. 1963, S. 3 tung des Forschungsthemas die empiri schen Untersuchungen erstrecken sollen, was die konkret zu untersuchende Praxis ist. Diese Frage ist bisher von den einzel nen Instituten nicht wissenschaftlich be antwortet worden. Der Untersuchungs bereich wurde nicht exakt abgegrenzt, und zum anderen konnte durch praktizistisches Herangehen die Forderung Lenins nicht beachtet werden, „daß es darauf an kommt, nicht einzelne Tatsachen heraus zugreifen, sondern den Gesamtkom plex der auf die betreffende Frage be züglichen Tatsachen zu betrachten, ohne eine einzige Ausnahme, denn sonst taucht unvermeidlich der Verdacht auf, daß nicht der objektive Zusammen hang und die objektiv wechselseitige Ab hängigkeit der historischen Erscheinung in ihrer Gesamtheit dargestellt werden soll.. ."1) Wenn man sich bei der Anfer tigung einer Forschungsarbeit nicht klar Wissenschaft hilft der Praxis darüber ist. worauf sich die empirische Forschung erstrecken muß, gelingt es auch nicht, die allgemeinen Merkmale der Zu sammenhänge aus der Vielfalt der kon kreten Erscheinungen zu verallgemeinern, um, wie W. Loboder 1 2 3 ) richtig herausarbei tet, auf dieser Grundlage der empirischen Forschung die theoretischen Analysen und Verallgemeinerungen durchzuführen. Die Institutsdirektoren wurden vom Rat be auftragt, dafür Sorge zu tragen, daß jeder Wissenschaftler klare Vorstellungen dar über hat, worauf sich seine empirische Forschung erstrecken muß. Ein eng damit im Zusammenhang stehen des Problem ist, daß das unmittelbare Stu dium der konkreten Verhältnisse zur Er forschung der sozialistischen Praxis nicht genügt. Wir Juristen müssen uns z. B. in Auswertung der Ausführungen von Genos sen Dr. Bienert (UZ Nr. 48/49) und von Genossin Dr. Müller (UZ Nr. 51) darüber Gedanken machen, wie wir die Forschungs ergebnisse, die Analysen, Statistiken, die von anderen Wissenschaftlern auf Grund exakter empirischer Forschungen angefer- Der Artikel von Prof. Schulz in der „Universitätszeitung“ vom 29. 11. 1962 ver anlaßt auch uns Pädagogen, zu überden ken, worin unser Beitrag zur Verbesse rung der Praxisverbindung und Erhöhung der Effektivität der wissenschaftlichen Ar beit besteht. Die Frage nach der Erhöhung der Effek tivität der wissenschaftlichen Arbeit ist ein umfassendes Problem. Wir Pädagogen müs sen dabei allen Ansatzpunkten nachgehen, die zur Erhöhung des Aussagewertes unse rer Untersuchungen sowie ihrer schnellen und umfassenden Anwendung in der Pra xis führen. Ansatzpunkte für die Erhöhung der Effektivität sind nach unserer Meinung: 1. Die Bestimmung des Untersuchungs- gegenständes Entscheidendes Kriterium dafür ist die Bedeutung, die dem Gegenstand bei der Lösung der Hauptaufgaben der Entwick lung unserer sozialistischen Schule zu kommt. 2. die Anlage der Untersuchung und die Festlegung der Untersuchungsmethoden Die gründliche Analyse der Erziehungs praxis und das Ermitteln und Nutzbar machen der Erfahrungen der besten Prak tiker muß dabei ein wesentliches Prinzip sein; und 3. die Sicherung der schnellen Auswer tung der Untcrsuchungsergebnissc und da mit die Durchsetzung in der Praxis Dabei muß der Grundsatz verwirklicht werden, bereits forschend zu verändern. Zu einem Teilproblem der angedeuteten Problematik wollen wir am Beispiel der Erarbeitung einer Veröffentlichung einige Gedanken darlegen. Wir wollen auf fol gende Frage eingehen: Wie können wir auf aktuelle Probleme der sozialistischen Erzie hung und Bildung rasch reagieren, um bei ihrer Lösung eine wirksame Hilfe zu lei sten? Das Pädagogische Forschungszentrum am Institut für Pädagogik erhielt im Sommer 1960 vom Deutschen Pädagogischen Zen tralinstitut den Auftrag, in kürzester Frist ein Buch zur Tätigkeit des Klassenleiters zu erarbeiten. Der Auftrag sah konkret vor, die Erziehungspotenzen aufzudecken, die in der Tätigkeit des Klassenleiters bei der Verbesserung des Lernens und der Lern- tigt wurden, planmäßig für die Vervoll kommnung unserer Erkenntnisse über die Praxis nutzen. Andererseits ist es für die umfassende Erforschung der Praxis, für das Erkennen des „Gesamtkomplexes“ nötig, daß wir mehr als bisher neben der Untersuchung der „konkreten“ Praxis die „verallgemeinerte“ Praxis, die Analysen und Schlußfolgerungen der zentralen und örtlichen Organe von Partei und Staat stu dieren. Hierbei bedürfen wir dringend einer Unterstützung durch zentrale For schungsorgane. Weitgehend V erträgst orschung In Auswertung der Diskussion über die besten Methoden der Organisierung der Praxisuntersuchunges wurden die Anfor derungen an die Vertragsforschung heraus gearbeitet, Fragen der Praxisuntersuchun gen im Rahmen konkreter Aufträge wäh rend der Tätigkeit als Mitglied der Ge setzgebungskommission, bei der Erfüllung der Aufträge des Forschungsrates, während der ehrenamtlichen Tätigkeit, Fragen des soziologischen Experimentes usw. erörtert) wurde festgelegt, daß die Zusammenarbeit mit der Praxis weitgehend auf vertrag licher, kontrollierbarer Grundlage organi siert werden muß, um auch dort, wo keine Vertragsforschung erfolgt, zu gewährleisten, daß die Wissenschaftler Zugang zu den Ma terialien erhalten und zu allen sie inter essierenden Beratungen hinzugezogen wer den und daß andererseits die Staatsorgane und Betriebe konkrete Zusagen über In halt, Umfang und Fristen erhalten. Die Institutsdirektoren wurden dafür verant wortlich gemacht, daß für jeden Wissen schaftler, der an einem Forschungsthema arbeitet, genau festgelegt wird, mit wem, wie und in welcher Art und Weise er die Praxis untersucht und wie die Untersu chung durch die Praxis erfolgt. Im März 1963 findet im Rat ein Erfahrungsaustausch über die Gestaltung der Praxisbeziehun gen, insbesondere über die Ergebnisse der Vertragsforschung und der Praxisverbin dung mit dem Kombinat „Otto Grotewohl" in Böhlen statt. Eng im Zusammenhang mit der Frage, wie die Praxis zu erforschen ist, stand in der Diskussion die bereits in der UZ viel erziehung bestehen. Wir waren uns dar über im klaren, daß dieser Auftrag nur in Gemeinschaftsarbeit zu erfüllen war. Wie aber sollte vor allem die notwendige Ge meinschaftsarbeit mit den Praktikern zu stande kommen? Wir beschlossen, folgenden Weg zu gehen, der unseres Erachtens auch anderen Insti tutionen der Gesellschaftswissenschaft An regungen für die Erarbeitung von Publika tionen zu aktuellen Problemen der Praxis geben kann. Die Veröffentlichung sollte zweigleisig vorbereitet werden. Zunächst waren die bisherigen Forschungsergebnisse auszuwer ten und zum anderen galt es — trotz des kurzen Frist — die Erfahrungen einer Viel zahl hervorragender’ Klassenleiter einzube ziehen. Eine kleine Arbeitsgruppe wertete die im Forschungszentrum vorliegenden Materia lien aus und erarbeitete Thesen zur Tätig keit des Klassenleiters. Gleichlaufend be reitete sie eine Konferenz mit einer gro ßen Zahl von Klassenleitern des Bezirkes Leipzig vor. Mit Hilfe dieser Konferenz sollten die Erfahrungen erfolgreicher Klas senleiter für die Veröffentlichung nutzbar gemacht werden. Wir wußten, daß die Konferenz nur dann ihren Zweck erfüllt, wenn sie gründlich vorbereitet wird. Wir sicherten uns die Un terstützung der Abteilung Volksbildung beim Rat des Bezirkes, mit der gemeinsam der Termin der Konferenz festgelegt wurde. Die pädagogischen Kreiskabinette und einige Schulinspektoren benannten uns erfahrene, erfolgreiche Klassenleiter. Wir suchten diese Klassenleiter auf, informier ten sie über den Sinn und Zweck der Kon ferenz und baten sie, einen Diskussionsbei trag zu einer speziellen Seite ihrer Tätig keit als Klassenleiter zu übernehmen. Nach Möglichkeit wurde bei dieser Aussprache bereits das Thema des Diskussionsbeitrages festgelegt, wobei wir Wert darauf legten, die gesamte Breite der Klassenleitertätig keit zu erfassen und von den besonderen Erfolgen der einzelnen Klassenleiter auszu gehen, Mit einigen Klassenleitern des Krei ses Eilenburg wurde eine weitere Ausspra che vereinbart, in der die Konzeption der Diskussionsbeiträge zu beraten war. Dieser Weg erwies sich als besonders erfolgreich. fach diskutierte Frage, wie die Rechtswis senschaft hilft, die Praxis zu verändern. Das ist die entscheidende Frage für die Einschätzung, ob die Forschungsarbeit dem wissenschaftlichen Höchststand entspricht bzw. ihn mitbestimmt. AuchTeilergebnisse in die Praxis einführen Bisher wurde bei uns zum großen Teil bei der Themenwahl darauf geachtet, daß aktuelle Probleme erforscht werden, die die Wissenschaft und Praxis interessie ren. In vielen Fällen wurde jedoch nicht festgelegt, welche Ergebnisse zu welcher Zeit zur Verbesserung der wissenschaft lichen Leitung und Entwicklung des sozia listischen Aufbaues planmäßig der Praxis nutzbar gemacht werden sollen. Teilweise wurden die Ergebnisse umfangreicher For schungsarbeiten in der Praxis nicht ver wertet, andere gingen erst nach Abschluß der Dissertation, also bisher nach Jahren, in die Praxis ein. Um die Forderungen der Partei, die sie an uns Gesellschaftswissen- schaftler stellt, zu erfüllen, müssen neue Anforderungen an die Forschungsarbeiten gestellt werden, damit jede Forschungs arbeit der Praxis nützt. Es gilt solche Auf fassungen zu überwinden, wonach von den Gesellschaftswissenschaftlern nicht so wie von den Naturwissenschaftlern Teilergeb nisse in der Praxis planmäßig wirk sam verwertet werden könnten und wo nach der Nutzen für die Praxis nicht meß bar sei. < Veränderungen in der Praxis ausweisen In Zukunft muß jeder Forschungsplan exakte Etappenziele enthalten. Er muß Auskunft darüber geben, zu welcher Zeit welche Teilergebnisse erreicht, wie sie in die Praxis eingeführt werden und zu wel chen Veränderungen diese Forschungs ergebnisse führen sollen. (Bei der Frage nach dem Nutzeffekt gibt es bei uns aller dings besonders bezüglich seiner Meßbar keit noch keine völlige Klarheit) Der Wissenschaftler muß z. B. bei einer Arbeit über „Beschlüsse der örtlichen Or gane — Ausdruck der wachsenden Bedeu tung des sozialistischen Rechts und der so zialistischen Gesetzlichkeit“ während der Erarbeitung mit Teilergebnissen hel- Die Beiträge dieser Klassenleiter waren für die Veröffentlichung durchweg besser ge eignet als die Mehrzahl der Beiträge der anderen Klassenleiter. Allen Teilnehmern der Konferenz stell ten wir zusammen mit der Einladung die Thesen zu. Die Konferenz wurde durch einen Vor trag von Prof. Müller eingeleitet. Diesem Vortrag schlossen sich einige der vorberei teten Diskussionsbeiträge von Klassenlei tern und eine freie Diskussion an. Die Konferenz war insgesamt ein Erfolg. Als wenig ergiebig erwies sich allerdings die freie Diskussion, in der es fast keine kritischen Auseinandersetzungen mit den Thesen und den Diskussionsbeiträgen gab. Das zeigte, daß mit der Übersendung der Thesen und der Aufforderung, sich auf die Diskussion vorzubereiten, offensichtlich noch keine ausreichende Grundlage für eine echte Diskussion mit und unter den Lehrern in einer' größeren Konferenz ge geben ist. Die Konferenzmaterialien wurden von einem größeren Kreis von Mitarbeitern be arbeitet. In nur zweieinhalb Monaten konnte bei außerordentlich starker Bela stung der Mitarbeiter des Forschungszen trums das daraus entstandene Buch „Der Klassenleiter und das Lernen seiner Schü ler“ dem Verlag zum Druck übergeben werden (bis zum Erscheinen des Buches verging dann allerdings mehr als ein Jahr). Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im Teil I sind die Probleme systematisch und verallgemeinert von den Mitarbeitern des Forschungszentrums dargelegt, während der Teil II die von uns mehr oder weniger stark überarbeiteten Beiträge der- Klassen leiter enthält. Diese Lösung wurde aus zwei Gründen gewählt Einmal sollten die beteiligten Leh rer als selbständige Autoren erscheinen und zum anderen gestattete dieser Weg die Fertigstellung des Manuskriptes in der genannten kurzen Zeit. Die Resonanz, welche das Buch bei den Kollegen in der Schulpraxis fand, bestä tigt uns, daß sich unser Verfahren — Er fahrungen aus der Praxis zu verallgemei nern und auf das Positive, Vowärtswei- sende und Neue zu orientieren — im wesentlichen bewährt hat. Da eine über fen, den sozialistischen Arbeitsstil der ört lichen Organe zu verbessern. Er muß Ar tikel und Materialien — wenn möglich ge meinsam mit Praktikern und unter Einbe ziehung der Studenten — für den Erfah rungsaustausch z. B. über die Bedeutung der Qualifizierung der Abgeordneten für die strikte Wahrung der sozialistischen Ge setzlichkeit anfertigen. Er muß Materialien für die Anleitung der Stadtbezirke über den Charakter der Entscheidung der ehren amtlichen Gremien herausarbeiten, Vor schläge für die Formulierung des Abschnit tes der Arbeitsordnung des Rates über „Beschlußfassung und Durchführung“ ent wickeln, in Artikeln die Bedeutung des Rechtscharakters der Beschlüsse herausar beiten, Material für das Lektorat des Rates der Stadt, z. B. über die Materialien der Durchführung der Beschlüsse durch die Fachorgane anfertigen usw. In Zukunft ist bei der Beurteilung von Forschungsarbeiten mit zu bewerten, wie der Wissenschaftler im Verlauf seiner Ar beit mit geholfen hat, die Praxis zu ver ändern und welche Teilergebnisse von ihm bereits veröffentlicht wurden. Beides muß im Anhang der Arbeit exakt ausgewiesen werden. Die Institutsdirektoren wurden be auftragt, dafür zu sorgen, daß in Zukunft der Plan für den Ablauf der Forschungs arbeit Maßnahmen darüber enthält, zu welcher Zeit Teilergebnisse in die Praxis eingeführt und wie die Forschungsergeb nisse in der Praxis ausgewertet werden. Für die schnelle Verwirklichung der wis senschaftlichen Ergebnisse in der Praxis ist auch die Zusammenarbeit mit der Pra xis zur Lösung kurzfristiger Aufga ben weiterzuentwickeln. Bei der Über nahme solcher Aufträge muß jedoch dar auch geachtet werden, daß diese Aufgaben in ihrem Zusammenhang mit der For schungsarbeit stehen, um Zersplitterungen zu vermeiden. Die Erfüllung dieser kurz fristigen Arbeiten zu aktuellen Problemen verlangt eine Planung, die deren Lösung sichert. Die Analyse des gegenwärtigen Standes der Praxisverbindung und die Beratungen im Rat der ‘Juristenfakultät haben dazu beigetragen, einige Probleme der Einheit von Theorie und Praxis zu klären. Wir sind uns jedoch im klaren daß das nur ein erster Schritt ist, um das auf dem 17. Ple num des ZK der SED erneut kritisierte Zu rückbleiben der Gesellschaftswissenschaft ler zu überwinden. 1) V). I. Lenin, Werke, Bd. 23, Berlin 1960, S. 286, 2' W. Loboder „Zur Erfahrung als Form der Erkenntnis“ in: Deutsche Zeitschrift für Phi losophie, Heft 10, 1962, S. 1223. 3) GBl. II, 1962, S. 765. arbeitete und erweiterte Neuauflage erfor derlich ist, erscheint es notwendig, zu überlegen, was bei dieser Zweitauflage verbessert werden kann, um sie für die Klassenleitertätigkeit zu einer noch wir kungsvolleren Hilfe werden zu lassen. Dar aus ergeben sich einige Fragen, die unseres Erachtens z. T. prinzipielle Bedeutung haben. 1. Entspricht das Buch in allen Dar legungen den Anforderungen der Praxis? Wie ermitteln wir das? Aus persönlichen Gesprächen kennen wir die Stellungnahmen einzelner Kollegen. Aber das reicht natürlich nicht aus, um eine gründliche Analyse zu ermöglichen. Hier zeigt sich ein Mangel. Es gibt im päd agogischen Leben kaum umfassende Dis kussionen zu Neuerscheinungen der päd agogischen Literatur. Auch wir haben bisher noch keinen Weg gefunden, um gründliche Aussprachen zu unseren Ver öffentlichungen zu erreichen. Das gilt es nach zuholen. Wir denken dabei an die Korre spondenz mit den Kollegen, die aus der Praxis an der Ausarbeitung beteiligt wa ren, die uns ihre Erfahrungen mitteilen könnten. Des weiteren wollen wir in Vor bereitung der Neuauflage des Buches mit einer größeren Anzahl von Klassenleitern Aussprachen führen. Diese Aussprachen sollen in Verbindung mit dem Pädagogi schen Bezirkskabinett durchgeführt wer den. 2. Ein weiteres Problem ist, wie erfas sen wir die Erfahrungen der wirklich besten Klassenleiter in unserem Bezirk, um den Inhalt des Buches noch fruchtbarer und anregungsreicher für die Erziehungs praxis zu gestalten? Dabei gilt es, ihre Er fahrungen auch dann zu erschließen, wenn diese Kollegen keine Zeit haben, einen ent- sprechenden schriftlichen Beitrag zu lie fern. Den entscheidenden Weg dazu und zur Bewältigung einer solchen Aufgabe insge samt sehen wir in der Gemeinschaftsarbeit. Insbesondere müssen neue Formen der Gemeinschaftsarbeit von Wissenschaftlern, Schulfunktionären und Lehrern entwickelt werden. 3. Bei unserer Arbeit ergab sich ferner das Problem, wie wir über die Mitarbeit einzelner Lehrer zur Mitarbeit von Leh rerkollektiven gelangen können. Die Bei träge der Klassenleiter entstanden mehr oder weniger losgelöst vom Pädagogenkol lektiv ihrer Schule. Durch die Einbeziehung der Kollektive würde erreicht, daß einmal die Beiträge der einzelnen Lehrer der kol lektiven Kritik unterliegen und daß bereits in dieser Phase der Erarbeitung einer Ver öffentlichung erste Veränderungen in der praktischen Tätigkeit bewirkt werden kön nen . Damit würde auch bei der beschriebe nen Form der Erarbeitung der Grundsatz verwirklicht, forschend die Praxis zu ver ändern. Wie das Buch für den Klassenleiter entstand Zur Erhöhung der Effektivität der wissenschaftlichen Arbeit / Von Manfred Wiedemann und Heinz Süße, Institut für Pädagogik
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)