— Es ist anzustreben, in Fortführung des Studientages in der pädagogischen Praxis die schulpraktischen Übungen bei der Fächer an der gleichen Schule durch zuführen. Auf diese Weise wird eine stär kere erzieherische Wirksamkeit und Quali fikation der Studenten gewährleistet. Geschichte der Pädagogik — Die Geschichte der Pädagogik wird neben der Vermittlung der schulpolitischen Tendenzen der Vergangenheit und Gegen wart besonders die Perspektiven unseres Volksbildungswesens herausarbeiten. Des halb ist besonderer Wert auf solche Pro bleme zu legen, die für die Lösung aktuel ler Fragen Bedeutung besitzen. Dabei werden entsprechend dem Inhalt des nationalen Dokuments und des Grund risses der Geschichte der deutschen Arbei terbewegung alle fortschrittlichen pädago gischen Traditionen der Vergangenheit und die schulpolitischen Kämpfe der Arbeiter klasse besonders hervorgehoben. Die Ge schichte der Pädagogik trägt durch die Be handlung von Problemen in Vorlesung und Seminar zur Entwicklung des Geschichts bewußtseins aller angehenden Lehrer bei und erleichtert es, neue schulpolitische und pädagogische Aufgaben zu erkennen, ihre Bedeutung richtig einzuschätzen und selb ständig an ihrer Lösung mitzuarbeiten. In allen pädagogischen Lehrveranstal tungen sind die Erfahrungen der pädago gischen Neuerer auszuwerten, damit die Studenten das Vorwärtsweisende in der pädagogischen Arbeit kennenlernen und in ihrer eigenen Tätigkeit anwenden können (Gastvorlesungen, pädagogische Le sungen, Hospitationen). Die traditionellen Formen der Lehrer weiterbildung (Hochschulwoche für Lehrer, Mitarbeit in den Fachkommissio nen der Pädagogischen Bezirks- und Kreis kabinette sowie in den Fachgruppen der Schulen, pädagogische Vorträge u. a.) wer den stärker ausgebaut. Darüber hinaus streben wir in Zusammenarbeit mit den Volksbildungsorganen an, die Weiterbil dung für alle Lehrer, insbesondere für die Absolventen planmäßiger zu gestalten. 2.2 Der Lehrer jeder Fachrichtung be nötigt künftig ein umfangreiches natur- wissenschaftlich-technisches Wissen und eine abgeschlossene Ausbildung in einem Beruf der Industrie oder Landwirtschaft. Die polytechnische Ausbil dung an der Universität muß — die naturwissenschaftlich-technischen Kenntnisse und Fähigkeiten über den Stand, der mit dem Abitur erreicht wurde, hinausführen. - in der Übergangszeit Aufgaben lösen, die von der Schulausbildung der Studenten noch nicht erfüllt wurden. Der Inhalt der polytechnischen Weiter bildung der Lehrerstudenten sollte durch eine Arbeitsgruppe der Senatskommission für Lehrerbildung genau umrissen werden. Die Leitung der Universität muß die mate riellen und organisatorischen Voraus setzungen für diese Ausbildung sichern, die gegenwärtig in der Abteilung Polytech nische Bildung und Erziehung in jeder Weise unzureichend sind. Das gegenwärtig nach dem 1. Semester durchgeführte Produktionspraktikum für alle Lehrerstudenten erhält in Zukunft den Charakter eines polytechnischen Kom- plexpratikums, in dem die Studenten außer produktiver Arbeit ökonomisch technologische Kenntnisse vermittelt er halten und am Unterrichtstag in der Pro duktion hospitieren. 2.3 Die Fachinstitute tragen eine große Verantwortung für die Ausbildung und Erziehung sozialistischer Lehrer. Um ein hohes Niveau der fachwissenschaft lichen Ausbildung der Lehrerstudenten zu sichern, steht vor den Fachinstituten ge genwärtig die Aufgabe, nach dem Beispiel der Fachrichtung Geschichte das erforder liche Grund- und Spezialwissen zu be stimmen und die für die Aneignung des notwendigen Wissens und Könnens geeig neten Formen des Studiums festzulegen. Wir begrüßen den Schritt der Fachrich tung Geschichte, an ihren Instituten die Ausbildung aller Studenten auf das Leh rerstudium auszurichten. In den Fachrich tungen, wo das nicht möglich ist, ergibt sich die Notwendigkeit, daß die Lehrer studenten an den Fachinstituten von An fang an eine deutlich von den Diploman den abgegrenzte Stellung erhalten. Diese Forderung wird in Zukunft auch durch die notwendigen Veränderungen im Ablauf des Lehrerstudiums bedingt. Die Zusammenarbeit der Fachinstitute mit dem Institut für Pädagogik, im be sonderen mit den Fachgruppen der Me thodik, muß bei allen Lehrveranstaltungen und den Praktika inhaltlich und organi satorisch gesichert werden. 3. Zur Verbesserung der prak tischen Ausbildüng der Lehrer studenten unterbreiten wir folgende Vor schläge: 3.1 Um die Kontinuität der pra xisbezogenen Ausbildung wäh rend des gesamten Studiums zu sichern, ist das System der Ausbildung in der Praxis weiter auszubauen. — Der Studientag in der pädagogischen Praxis ist nach Möglichkeit in der metho dischen Ausbildung weiterzuführen. 5