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D er Anteil der medizinischen Be treuung der Universitäts- Frauenklinik mit etwa 20 Pro zent aller abrechenbaren Leistun gen am Bereich Medizin ist bereits des öfteren gewürdigt worden. Die Genossen und Kollegen der UFK waren dennoch über die ehrenvolle Auszeichnung „Sieger im sozialisti schen Wettbewerb“ erfreut. Sie füh ren diese Tatsache auch darauf zu rück, daß trotz ständig gestiegener Betreuungsaufgaben auch die an spruchsvollen Aufgaben in Erzie- hung, Ausbildung und Forschung nicht vernachlässigt wurden. Insbesondere durch gute Leitungs- tätigkeit und durch das Engagement der Genossen der Klinik konnte bei besonderen Situationen schnell reagiert werden. Die lohnpo- itischen Maßnahmen Ende des ver- Bangenen Jahres waren Anlaß zu Zahlreichen persönlichen Gesprä- Wen mit Mitarbeiterinnen des mitt- wen medizinischen Personals. Der Wettbewerbsaufruf der APO der UFK (UZ 1671981) dokumentierte Unsere Leistungsbereitschaft. . Die Forschung wurde ab 1981 un- er Parteikontrolle genommen und auf wichtige Schwerpunkte konzen- ltiert (Perinatologie, Onkologie). Sämtliche Promotionen A wur- Jen fristgemäß abgeschlossen. Durch regelmäßige klinikinterne Als Wettbewerbssieger wurde anläßlich des 1. Mai 1982 das Kollektiv der Universitäts- Frauenklinik ausgezeichnet. Dem Kollektiv wurde zugleich die Wanderfahne verliehen. Gute Leistungen zum Nutzen der Patienten Weiterbildungsveranstaltungen so wie durch Kolloquien (unter Ein beziehung des Territoriums) wurde ein reges wissenschaftliches Leben entwickelt. Es wurden Studentenzirkel für in teressierte Studenten abgehalten, die Leistungen der Studenten in den Seminaren gingen in die Bewertung der Staatsexamensnoten ein, deren Durchschnitt 1981 1,78 betrug. Im Rahmen der internationalisti- sehen Hilfe des Bereiches Medizin für Äthiopien sind z. Z. drei qua lifizierte Mitarbeiter eingesetzt. In der medizinischen Betreuung kann 1981 beispielsweise auf eine Bettenauslastung von 81.2 Prozent verwiesen werden, bei 10,7 Tagen durchschnittlicher Verweildauer. Auch die 3554 Entbindungen im glei chen Jahr unter Einsatz moderner geburtshilflicher Überwachungsme thoden, bei einer Konzentration der Risikogeburten — besonders der Frühgeburten — in unserer Klinik, sind ein Beweis unseres hohen Anteils an der medizinischen Betreu ung im Territorium. Gleiches gilt für die gynäkologischen Operatio nen, von denen mehr als 50 Prozent von unserer Einrichtung getragen werden. Zahlreiche Ergebnisse von For schungsaufgaben konnten teilweise erfolgreich in die Praxis überführt werden, z. B. ein Nachsorgesystem für Tumorpatientinnen, Durchfüh- rung von Amiozentesen, Gonado tropinbestimmungen u. ä. Auch in Fragen der Ökonomie konnten wir Positives verzeich nen, beispielsweise konnten wir den Medikamentenverbrauch um 18 000 Mark verringern. Maßstab der medizinischen Be treuung ist nicht zuletzt die Pa tientenzufriedenheit. die durch Pflegevisiten, Erhöhung des pflege rischen Niveaus und höhere Maß stäbe an die Eigenverantwortlich keit der Schwestern für die Grund krankenpflege erzielt werden soll. Die nachstehend aufgeführten Bei spiele, in denen sich die Kollektive selbst sehen, sind willkürlich aus- gewählt, um einen Einblick von der vielfältigen Tätigkeit an der Uni versitäts-Frauenklinik zu geben. KWH Kinderstation ..Seit 1. Mai 1981 haben wir in der UFK die sogenannte Vaterbesuchs- sit eingeführt. Nun hat jeder Vater e Möglichkeit, täglich eine halbe Slunde mit Mutter und Kind zu- Bmmenzukommen. Diese Maßnahme Sste große Freude bei den Eitern 3s, Es ist doch etwas ganz anderes, sin eigenes Kind im Arm zu hal- Manche jungen Vatis stellen sich schon recht geschickt an. Frü her konnten sie nur einen Augen blick das Neugeborene hinter der Scheibe „bewundern“. Natürlich ist eine ordentliche Händedesinfektion • oberstes Gebot. Wir hoffen, mit der Erfüllung dieses Wettbewerbspunk tes auch weiterhin zur Patienten zufriedenheit beizutragen. Schwester Hannelore Heine tion. Das ist z. B. möglich in persön lichen Gesprächen mit. Patientinnen und ihren Angehörigen durch Ober arzt und Stationsarzt bei der Auf nahme und Entlassung sowie wäh rend der stationären Behandlung. Zur weiteren Verbesserung der psychischen Betreuung werden außerdem Gruppengespräche mit den Patientinnen durchgeführt. Dabei wird eine abgestufte informa tive Aufklärung für Patientinnen und Angehörige gegeben, die auch u. a. die Einsicht für erforderliche diagnostische oder therapeutische Maßnahmen fördert und mögliche Ängste abbauen hilft. Kollektiv der Station I Intensivschwangerenberatung ‘m Rahmen der im Wettbe- ESrbsprogramm der Klinik angege- Den. Schwerpunkte leiteten sich Beh für unsere Abteilung die Auf- BDen ab. Das große Ziel der ambu- Betreuung Schwangerer ist 68 Senkung der Frühgeburtenzah- 6 Und die Erkennung und Betreu- 18 von Risikoschwangerschaften. wC haben im vergangenen Wett- %erbsjahr versucht, die Betreu- 18 besonders im Hinblick auf die- 6 Ziel besser zu organisieren und noch individuellere Betreuung J Patientinnen mit einer drohen- 9 Frühgeburt durchzuführen. Seit Installierung des neuen Ul ¬ traschallgerätes im Juli 1981 konn ten wir unsere Ultrasehallkonsulta tionen um 100 Prozent steigern. Dabei wurde versucht, eine fachge rechte Auswahl zu erreichen; dar auf aufbauend haben wir uns vor genommen, jene Indikationsliste zur Ultraschallüberweisung zu erstellen und kooperierenden Einrichtungen zuzuleiten. Zur Frühdiagnostik von Germini- schwangerschaften und für die Durchführung der genetischen Am niozentese ist uns die Ultraschallun tersuchung unentbehrlich gewor den. Kollektiv der ISB ation I (Onkologie) ‘ R hSSsondere Aufmerksamkeit gilt dizinischen, aber auch der psy- derunserem Wettbewerbsprogramm chischen Betreuung der Tumorpatien- " Qualitätsverbesserung der me- ten durch alle Mitarbeiter der Sta- Die Rekonstruktion des Opera tionssaales 1981 erforderte eine hohe Einsatzbereitschaft des Kol lektives. Über ein Jahr wurde das Operationsprogramm im vollen Um fang in einem provisorischen Opera tionssaal durchgeführt. Räumliche Beengtheit und andere Schwierig keiten beeinflußten dabei die Arbeit erheblich. Die Gesamtzahl der operativen Eingriffe erhöhte sich dennoch von 5368 im Jahr 1980 auf 5782 1981; bei Radikaloperationen nach Wertheim ergab sich eine Steigerung um 50 Prozent. Labor Zu unserem großen Kollektiv der sozialistischen Arbeit gehören alle 35 Mitarbeiter aus den verschiede nen Speziallaboratorien, einschließ lich unsere Laborreinigungsfrauen. Die Absicherung der Laborbereit schaftsdienste geht überwiegend zu Lasten unserer älteren Mitarbei terinnen. Deshalb richten wir un sere Aufmerksamkeit auf die Über nahme konkreter Selbstverpflich- tungen, die der Beitrag des Labors zur medizinischen Betreuung unse rer Patienten sein sollen. Die Zunahme der Analyseanforde rungen auf allen Spezialgebieten Neuerungen auf dem Gebiet der Kryotherapie, der Spülzytologie, bei plastischen Zusatz-Operationen im Zusammenhang mit Radikalopera tionen und neuen Methoden zur operativen Weheninduktion konn ten trotz der genannten Belastung des Kollektives eingeführt werden. Die Zusammenarbeit mit dem OP-Saal-Kollektiv der Frauenkli nik der Medizinischen Akademie Er furt, die der fachlichen und all gemeinen Bildung aller Kollektiv mitglieder zugute kommt, setzen wir auch 1981 fort. Kollektiv des OP-Saales für Klinik und Territorium wollen wir weiterhin durch höchsten Ein satz und gute Arbeitsorganisation bewältigen. Trotz hohen Tempos sind wir stets um verständnisvoll entgegenkommendes Verhalten den einzelnen Patienten gegenüber be müht. Wir wollen die Begriffe Verant wortung und Disziplin wörtlich neh men, auch im Blick auf unsere Vor bildwirkung gegenüber ' MTA- Fachschülern und Praktikanten, die in unseren Laboratorien ihre Aus bildung erhalten. MiFA Martin Pausenversorgung Die Pausenversorgung ist für ein gutes Betriebsklima von nicht zu un terschätzender Bedeutung. Kollegin Uhlemann, als guter Geist des Casi nos, sorgt immer mit Engagement und Liebe dafür, daß Schwestern, Ärzte, technisches Personal, aber auch Kameraden des DRK eine wohlverdiente und angenehme Pause einlegen können. Fotos: HFBS/Engel D ie Sektion TAS wird die fünf jährige Diplomausbildung, wie alle anderen lehreraus bildenden Sektionen der KMU, mit Beginn des Studienjahres 1983/84 aufnehmen. Für die Sicherung eines spür baren Leistungszuwachses in der Erziehung und Ausbildung von Fremdsprachenlehrern auf der Grundlage dieser Dokumente ist deren langfristige konzeptionelle Vorbereitung, einschließlich ih rer politisch-ideologischen Stüt zung, unabdingbare Vorausset zung. Daher wurden an der Sek tion TAS bereits Ende 1981 Über legungen angeslellt, wie die fünf jährige Diplomlehrerausbildung in den Fachkombinationen Rus- sisch/Englisch und Russisch/ Französisch so verwirklicht wer den kann, damit sie den gesamt gesellschaftlichen Erfordernissen voll entspricht. In ihrem Ergeb nis ist eine Arbeitsgruppe „Inte grierte Fachkombinationspläne“ gebildet worden, die sowohl die inhaltlichen Schwerpunkte für Fremdsprachen und Methodiken haben u. a. Schwerpunktorientie- rungen bei der Vermittlung me thodologischer Grundlagen der Disziplinen zu sichern, die Wie derholungen bzw. Doppelungen vermeiden, dafür aber Zusam menhänge herstellen und Spezi fika in diese einordnen. Derar tige Bemühungen schließen auch Abstimmungen in bezug auf den günstigsten Ablauf der Themen handlung in den Lehrgebieten ein. Auch die Praktika als Kri stallisationspunkte der Ausbil dung, die den Stand des jeweils erworbenen integrativen Kön nens künftiger Fremdsprachen lehrer deutlich machen, bedür fen der Koordinierung und Ab stimmung. Dies betrifft vor al lem die Explizierung von Bezü gen zwischen den Praktika, die ihren Systemzusammenhang im Rahmen der Ausbildung sichern, und die Verwirklichung der Ge samtverantwortung aller Lehr gebiete für die Praktika, die Die Erarbeitung integrierter Fachkombinationspläne für das Fremdsprachenstudium - Beitrag zur fünfjährigen Diplomlehrerausbildung die Vorbereitung auf die neue Ausbildung als auch die wichtig sten Schritte zu ihrer Realisie rung festlegte. Die Verwirkli chung dieser Aufgaben stellt auch einen der Führungsschwer punkte des Kampfprogrammes der Grundorganisation der SED dar. Zentrales Anliegen der Arbeits gruppe ist die integrative Pla nung der Ausbildungsinhalte, die die in Leipzig gegebenen Erfah rungen und Möglichkeiten opti mal nutzt, sowie deren konse quente Umsetzung im Studien prozeß. Daraus leiten sich fol gende Schwerpunktaufgaben ab: 1. Die Ausbildung ist so zu kon zipieren, daß allen Studenten die Rolle des Marxismus-Leninis mus als ideologische, theoreti sche und methodologische Basis für das gesamte Studium und die spätere Berufstätigkeit als Fremdsprachenlehrer transpa rent wird. \. Wenn die Berechtigung dieser Forderung auch von niemandem bezweifelt wird, so liegen doch in ihrer Realisierung sowohl in den Ausbildungsdokumenten als auch im Studienprozeß noch er hebliche Reserven. Dies betrifft z. B. die Fixierung weltanschau licher Grundlagen der Methodo logie der einzelnen Lehrgebiete und die Explizierung in der Aus bildung sowie die — entspre chend dem Ausbildungsprofil — differenzierte Vermittlung von Wissen und Können im marxi stisch-leninistischen Grundla genstudium. 2. Die Ziele und Inhalte der in den Fremdsprachen bzw. päd agogisch-psychologischen Dis ziplinen vertretenen Lehrgebiet haben ein . wissenschaftliches Niveau zu sichern, das nicht nur die eigenen Traditionen und Er kenntnisse, sondern auch die der in der Fachkombination kor respondierenden Lehrgebiete be rücksichtigt. So studieren künftige Fremd sprachenlehrer für Russisch und Englisch die russische und engli sche Sprache der Gegenwart in unterschiedlichen Teilgebieten, deren Zusammenführung im Sinne des Erwerbs integrativen Könnens in verschiedenem Maße erfolgt. Erste Diskussionen zu dieser Problematik haben ge zeigt. daß beide Lehrgebiete von den Erfahrungen des jeweils an deren Lehrgebietes profitieren können. 3. Die Ziele und Inhalte der Lehrgebiete sind so zu koordi nieren und abzustimmen, daß sie nicht nur die Spezifik des jeweili gen Lehrgebietes deutlich ma chen, sondern auch die Ge meinsamkeiten im Anliegen bzw. Bezüge zu anderen Lehrgebieten explizieren. Diese Aufgabe baut auf der Realisierung der unter 2. skizzierten Zielstellung auf. Die Möglichkeiten der Koordi nierung und Abstimmung sind bei der Ausbildung von Fremd sprachenlehrern außerordentlich vielfältig und betreffen alle In halte und Phasen des Studiums. So ist z. B. die Einführung in die Sprachwissenschaft so zu konzi pieren, daß sie für die sprach wissenschaftlichen Teillehrge biete des Russischen und Eng lischen bzw. Französischen einen Vorlauf sichert, der sowohl dem spezifischen Anliegen der beiden Fremdsprachen als auch dem Ab solventenprofil (Lehrer) gerecht wird. Analog gilt dies für die Ein führung in die Literaturwissen schaft. Die jeweils korrespondieren den Lehrgebiete der beiden durch die primäre Verantwor tung einzelner Disziplinen für das jeweilige Praktikum nicht ge hemmt werden darf. 4. Immanentes Prinzip der Aus bildung muß die zielstrebige und systematische Entwicklung der Selbständigkeit der Studenten sein. In den integrierten Fach kombinationsplänen und darauf aufbauenden Lehrkonzeptionen, und Lehrmaterialien sind daher Wege aufzuzeigen, die der Befä higung der Studenten zur selb ständigen Ausprägung weltan schaulicher Haltungen auf der Grundlage . des Marxismus- Leninismus unter den Bedingun gen des Fremdsprachenerwerbs und ihrer Vermittlung dienen. Eine weitere Zielstellung ist in der Befähigung der Studenten zur selbständigen Beschäftigung mit der Fremdsprache zu sehen. Sie schließt die Herausbildung eines Strategie- und Methoden bewußtseins zum selbständigen Erwerb sprachkommunikativen. Könnens (Lesen, Hören, Spre chen, Schreiben) sowie den Er werb theoretischen Wissens in Abhängigkeit von der jeweiligen Zwecksetzung ein. Die Art und Weise, wie sich der Student bei spielsweise Wissen über eine grammatische Erscheinung der russischen oder englischen Spra che aneignet, wird wesentlich da von beeinflußt, ob dieser Wis senserwerb primär der Herstel lung eines systematischen Über blicks, der problemhaften Sicht der Sprachbeschreibung oder der Grundlage für die eigene Sprach übung dient. Wegen der zentralen Rolle, die die Entwicklung der Selbstän digkeit für die Effektivierung des Fremdsprachenstudiums spielt, wird im kommenden Stu dienjahr im Bereich Fremd sprachenlehrer ein Versuch durchgeführt, der diesen Fragen gewidmet ist. Auch die Gestaltung der vorle sungsfreien Zeit ist auf der Grundlage der Koordinierung und Abstimmung zwischen den Lehrgebieten und in Abhängig keit von den Studienphasen die sem Ausbildungsprinzip unter zuordnen. 5. Im Interesse einer optimalen Praxisvorbereitung sind neben den bisher skizzierten Schwer punktaufgaben die Zielbestim mungen in den kommunikativen Grundtätigkeiten Lesen, Hören, Sprechen, Schreiben zu präzisie ren. Das schließt u. a. die stär kere Orientierung auf die Be higung zur Rezeption und Pro duktion fremdsprachiger Texte ein, die den (prognostischen) Be dürfnissen der Gesellschaft ent sprechen. So besteht z. B. noch ein Widerspruch zwischen der Rolle von Russisch, Englisch und Französisch im Bereich von Wis senschaft und Technik und de ren Widerspiegelung in Ausbil dungsdokumenten und Lehrma terialien. Zur Zeit können vor allem die sprachwissenschaftlichen und sprachpraktischen Lehrgebiete auf erste Ergebnisse bei der Realisierung dieser Schwer punktaufgaben im Rahmen der Arbeit an den integrierten Fach kombinationsplänen verweisen. Auch zur Literaturausbildung lie gen erste Übersetzungen in den skizzierten Richtungen vor. Nun kommt es darauf an, die be stehenden Erfahrungen für alle Lehrgebiete zu verallgemeinern und die Arbeit entsorechend den konzeptionellen Vorstellungen konsequent fortzuführen. Doz. Dr. sc. W. Thiele