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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1982
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Band 1982
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„The Rose" Demaskierung west licher Geschäfts praktiken Die Rockmusik westlicher Prä gung hat schon viele Opfer ge fordert. Jimi Hendrix, Brian Jo nes, Marc Bolan, Keith Moon — und nicht zuletzt Janis Joplin. In großen Zügen an ihren Le bensweg gehalten, spiegelt „The Rose“ beinah perfekt wider, wie nah der Schritt von Erfolg auf der Szene zur absoluten Verein samung des Künstlers ist, wie eng die Verbindung zwischen best möglicher Vermarktung der Stars und ihrem psychischen Ruin gezogen werden kann. „The Rose“, dargestellt von Bette Midler, hat sich mit ihrem cleveren Manager über die Jahre hochkatapultiert ins Rampen licht der USA-Musikszene, ist immer mehr Sklave des Ge schäfts geworden, erkennt kaum noch, wie sehr sie eigentlich Werkzeug rücksichtslosester Finanzhaie geworden ist. Von Tournee zu Tournee wird sie ge hetzt, Alkohol und Aufputsch mittel verhindern ihr vorzeitiges Zusammenbrechen. The Rose will aufbegehren, will aussetzen für ein Jahr, endlich mal Ruhe ha ben und sich ihren persönlichen Gefühlen widmen — vergeblich ihr Unterfangen, viel zu sehr ist sie dem aufreibenden Rockzir kus verhaftet. Auch ihr Freund, wohl noch die vernünftigste Figur des ganzen Films, kann nicht wei terhelfen, gibt ihr aber wenig stens für einige Stunden das Ge fühl der Geborgenheit, der Si cherheit, läßt sie schemenhaft ihre wahre Situation begreifen — und doch hat „The Rose“ nicht die Kraft, mit letzter Konsequenz aus dem Teufelskreis (Konzerte- Plattenaufnahmen-Interviews) auszubrechen, ihrer selbst wil len, zur Rettung ihrer ersten großen Liebe. Die Szenen des Films, in denen „The Rose“ sich verzweifelt wehrt gegen den ihr aufgezwun genen Weg, sind zweifelsohne die besten des ganzen 132-Minuten- Spektakels, die dramatische Stei gerung und Zuspitzung des Ge schehens läßt den Filmbesucher das Ende des Streifens bereits ahnen: „The Rose“ gibt ein Konzert in ihrer Heimatstadt, nach dem ersten Titel bricht sie tot zusammen. Wenn auch der direkte Auslöser eine Überdosis Rauschgift war (nach Jahren ohne Spritze hat sie in ihrer Ver zweiflung vor dem letzten Kon zert wieder zur tödlichen Droge „zurückgefunden“), ihr Tod wirkt folgerichtig. Hervorragend dargestellt auch der Manager: Der Schauspieler Alan Bates scheint für die Rolle des skrupellosen, auf Geld und Immage bedachten Verbrechers, der im Prinzip die größten Schuldanteile am Tod der Sän gerin auf sich lädt, geradezu prä destiniert zu sein. „The Rose“, alias Janis Joplin, alias zahlreiche andere Musiker, die bei der Jagd um Höchstpro fite der Rockszene auf der Strecke geblieben sind, legen Zeugnis davon ab, was im west lichen Musikgeschäft nach wie vor zählt — der Mensch ist Ma nager und Plattenbossen einer lei, Hauptsache das Geld stimmt. Wie sehr das auch auf die Filmszene übergegriffen hat, be weist i die abschließende Ge- schichte am Rande: Der Streifen „The Rose“ trug während des Drehens noch den Arbeitstitel „The Pearl“, „The Pearl“ wurde Janis Joplin von ihren Anhän gern genannt. Doch Hauptdarstel lerin Rockstar Bette Midler wollte „ihren“ Film, „The Pearl“ fiel, „The Rose“ kam. Es ging so gar soweit, daß Bette Midler in Interviews zu dem Film jegliche Anlehnung an das Leben Janis Joplins abstritt, sich nicht die eigene Show stehlen lassen wollte. Brutalität des amerikani schen Show-Geschäfts gestern wie heute. Noch kurz zur Musik: Der Filmbesucher erlebt, eine Reihe Live-Auftritte Bette Midlers, gekonnt inszeniert — doch. über die Qualität des Dargebotenen läßt sich streiten. Einig waren sich die Filmbesucher jedoch nach den überstandenen 132 Mi nuten: 90 hätten es wohl auch getan. Peter Mühlenberg Faszinierendes aus 82 Ländern auf der internationalen Buchkunstausstellung '82 Eines der größten Bücher auf der iba '82 - ein Atlas vom Haack Verlag Gotha. Manches Herrliche der Welt Ist in Krieg und Streit zerronnen; Wer beschützet und erhält, Hat das schönste Los gewonnen. J. W. Goethe Das „Herrliche“ ist im Messehaus am Markt gleich in fünf Etagen zu bewundern. Bücher sind gemeint. Die iba — Internationale Buch kunstausstellung 1982 — fasziniert mit rund 6000 Exponaten aus 82 Ländern aller Kontinente täglich viele hundert Besucher. Vom far benprächtigen Bildband bis zum lu stigen Kinderbuch, vom drei Milli meter kleinen bis zum ein Meter großen Buch ist in der bedeutend sten Galerie dieser Art auch für nicht passionierte Liebhaber Wun derbares zu sehen. Renommierte Verlage aus 26 Län dern und der Welt beste Buchbin der, Illustratoren, Gestalter und Grafiker (dieses Genres) geben hier zum sechsten Male seit 1927 die Pro be ihres Könnens. Auf Vorschlag .ei ner internationalen Jury wurde das Hervorragendste mit dem „Großen Preis der iba Leipzig 1982“ sowie mit Ehrenpreisen und Medaillen ausgezeichnet. Sowohl Kinderbuch, Belletristik, wissenschaftliches Buch, der Kunstband und Reiselite ratur von Verlagen der DDR sind darunter vertreten. Eine von Stand zu Stand in Er staunen versetzende Fülle von Ein fällen der Buchgestaltung — mit Stoff und Holzverarbeitung, auf klappbaren, plastisch wirkenden Büchern u. v. m. — bietet sich dem Betrachter. In den meisten der Aus stellungsstücke kann auch geblättert werden. Bessere Verständigung zwischen den Völkern, dazu dient auch das Buch. Die iba 1982 nützt, so die UNESCO, der Vertiefung der inter nationalen Beziehungen auf kultu rellem Gebiet. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Bücher sind Brot, dessen der Mensch bedarf“ (J. R. Becher). Es lohnt sich, noch bis zum 13. Juni ins Messehaus am Markt einmal ‘reinzuschauen. Peter Redlich Auch Blättern und Lesen in den schönsten Büchern der Welt ist erlaubt. Fotos: Peter Redlich „Ich vollende viel..." Mitglieder der KMU-Studiobühne fahren zu den 19. Arbeiterfestspielen Ich vollende viel, Doch nicht alles. Und auch du wirst das letzte nicht tun. Werde Wurzel, mein Junge, Das ist viel. Und sei nicht neidisch auf die Frucht, die kommt. Sie kommt durch dich. (Reinhard Geng) „Ich vollende viel“ — Titelgedicht und Titelzeile eines literarisch-musika lischen Programms Leipziger Volks künstler. Eines Gemeinschaftspro gramms schreibender, fotografieren der, singender und theaterspielen der Amateure der Messestadt, or ganisiert vom Stadtkabinett für Kul turarbeit. Über einen Vorausscheid im Januar dieses Jahres in Bran denburg, wo vergleichbare Auffüh rungen anderer Bezirke vorgestellt wurden, reisen die Leipziger Ende Juni weiter nach Neubrandenburg zu den 19. Arbeiterfestspielen. Die Spieler vom Poetischen Theater der Karl-Marx-Universität, es sind Bär bel Brod. Petra Stuber, Michael Ha- metner und Hellmuth Henneberg, in terpretieren, einstudiert von Mi chael Hametner, die literarischen Vorlagen mit Engagement, Spaß und hoher Konzentration. Sie haben ein Verhältnis zu den Texten gefunden, das vielleicht nicht immer mit dem des jeweiligen Verfassers übereinstimmt. Ohne Di stanz freilich, aber durchaus mit eigener Sicht, tragen sie vor. Zweck mäßig ist die Sprech-Sing-Spielflä che, ein Tisch und zwei Stühle ge nügen den Spielern, das Programm mit einem angemessen hohen Tempo vorzuführen. Erfreulich ist die thematische Vielfalt der Texte. Arbeitswelt wird widergespiegelt über Meister und Lehrlinge, Wohnen im Altbau und Neubau wird verteidigt. Liebe, Liebe zur Natur, zu den Kindern, Friedensliebe werden ebenso bespro chen, wie Bequemlichkeit, Herzlo sigkeit, .. Einen besonderen Platz im Pro-' gramm nehmen die Lieder Wolf gang Rothes ein. Wie die anderen Autoren auch, bringt der Leipziger Liedermacher, Leiter der Song gruppe „unicum“, Berufserfahrun gen — er ist Arzt — in sein Schrei ben ein. Entstanden sind zum Bei spiel, ergreifend durch ihre ehrli che, schlichte Sprache das Lied von „Tina“, dem kleinen Mädchen, das seit Geburt im Krankenhaus leben muß, sowie das „Solidaritätslied“, das über ausländische Patrioten be richtet, die in der DDR medizinisch betreut werden. Arbeiten von Amateurfotografen sind in das Programm mit einbezo gen worden. Eingeblendet über eine zweigeteilte Projektionsfläche, illu strieren sie nicht nur den Pro grammablauf, häufig schaffen sie eine kommentierende zweite Erzähl ebene. Wenn die bevorstehenden Arbei terfestspiele auch Anlaß waren, das Programm zu erarbeiten, gäbe es na türlich keinen Grund, es nur dort zu zeigen. So wird es denn auch — Würdigung für die Schreibenden und Ansporn — seit einiger Zeit in und um Leipzig gespielt. Und auch den Neubrandenburger Tagen sol len Aufführungen folgen. H. Kühne Petra Stuber, eine der Mitwirkenden am Programm, Foto: Pullwitt Dokumente, Bildmaterialien und Publikationen Ausstellung „Societas Jablonoviana Tradition und Gegenwart" in der VR Polen Gegenwärtig wird in Krakow, der Partnerstadt Leipzigs, im Kultur- und Informationszentrum der Deut schen Demokratischen Republik eine Ausstellung über die Societas Jablonoviana gezeigt, einer Gesell schaft, die seit ihrer Gründung im Jahre 1774 die Pflege der wissen schaftlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern als ihr Anliegen be trachtet. Auch nach der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit 1978 unter neuen gesellschaftlichen Voraussetzungen, ist es ihr Ziel, mit wissenschaftli chen Mitteln völkerverbindend zu wirken. Heute widmen sich die Mit glieder der Gesellschaft besonders der Pflege und Verbreitung der pol nischen Sprache, Geschichte und Kultur in unserem Land. Die Ausstellung, die vor vier Wo chen in Warschau erstmalig gezeigt und mit lebhaftem Interesse auf genommen wurde, soll nunmehr der Krakower Öffentlichkeit die Tradi tionen und gegenwärtigen Aufgaben der Societas Jablonoviana anhand zahlreicher Dokumente, Bildmate rialien und Publikationen (u. a. die Stiftungsurkunde von 1774, Briefe des Stifters, Briefwechsel der Leip ziger Gelehrten und Mitglieder der Gesellschaft mit polnischen wissen schaftlichen Institutionen, das neue Statut von 1980, Publikationen der Mitglieder der Gesellschaft) nä herbringen. Im Zusammenhang mit der Ausstellung finden Vorträge vom Sekretär der Societas Jablonoviana, Dr. Eduard Merian, statt, die der Vergangenheit und Gegenwart der Gesellschaft gewidmet sind. Interessenten aus unserem Lande werden noch in diesem Jahr die Möglichkeit erhalten, sich durch Ausstellungen in Leipzig und Berlin mit der langjährigen Geschichte der Societas Jablonoviana und der Pflege ihrer progressiven Traditio nen in der VR Polen und in unse rem Staat vertraut zu machen. Societas Jablonoviana Seine Sprache wirkt nüchtern, alltäglich und doch sensibel Brinkmann-Lesung in der Moritzbastei Abgenutzte Sprichwörter, leere Redewendungen, festgefahrene Phrasen — wie oft werden sie gedankenlos verwandt, automa tisch in den eigenen Wortschatz übernommen. Hört man die Ge dichte von Hans Brinkmann, der Gast der letzten Buchpremiere im Cafe der Bastei war, sieht man alle diese Redensarten plötzlich in einem anderen Licht. Brinkmann nimmt die Wörter wörtlich, stöbert nach ihrem Ursprung. Seine Sprache wirkt zugleich nüchtern und alltäglich und doch sensibel. Sie ist vorder gründig — weil für jeden ver ständlich — aber auch hinter gründig — weil doppelsinnig und oft ironisch. Er, dessen Gedichte teilweise in „Offene Fenster“ und dem Poesiealbum Nr. 170 publiziert sind, provozierte mit seinen Ver sen in der leider nur kleinen Ge sprächsrunde Fragen nach dem aktivierenden Moment seiner Dichtung und nach der Ver ständlichkeit für „das Volk“. Wenn die Diskussion manch mal auch weit abschweifte und sich in Spitzfindigkeiten und Le bensweisheiten und -Philoso phien einiger Leute verlor, s° setzte diese Lesung bei der Mehrheit doch deutliche Ach- tungszeichen und forderte eine bewußte, tiefgründige, eigene Sprache, mehr Aufmerksamkeit und kritisches Wahrnehmen „der kleinen und großen Dinge des Lebens“. Angela Tesch Veranstaltungen im Juni in der mb 5. Juni, 10 bis 13 Uhr, BK, 2. mb- Kinderfest 14 Uhr, VT, figura, Franz Mon, BRD, Lesung 19 Uhr, BK, VT, BB, Tanz mit „Tra- velling", 3 Mark 7. Juni, 19.30 Uhr, VT, Puppenthea ter „Zinnober“, Berlin, „Jäger des verlorenen Verstandes", 2,50 Mark; 22 Uhr, VT, Kabarett „Spitzhacken", „Trotz(t) alledem", 2,50 Mark; 20 Uhr, Cafe, Untersuchungen zu einer Geschichte und Typologie der Laut dichtung, Christian Scholz, Rothen burg ; 8. Juni, 20 Uhr, BK, Ausstellungseröff nung „Wie Studenten wohnen" — Fotografie, Heinrich Pawlick, Leip zig 9. Juni, 19 Uhr, Papperlapop, 2 Mark 10. Juri, 19.30 Uhr, Cafe, „Che Guevara", Forum mit Prof. Kübler, KMU; 19.30 Uhr, VT, „Riesen an Denkkraft, Leidenschaft und Cha rakter", Rousseau, es liest: Dr. Grimsehl, KMU 11. Juni, 20 bis 23 Uhr, BK, VT, Rocktreff '82 mit den Gruppen Lilo, Berlin, und „marabu", Halle, 4 Mark 12. Juni, -19 Uhr, BK, VT, BB, Rock treff '82 mit den Gruppen: Knuff, Weimar, und Ruck-Zuck, Leipzig; Tanzveranstaltung 14. Juni, 20 Uhr, VT, „Picknick im Felde“, Vorstellung und Anrecht; 20 Uhr, Cafe, Ausstellungseröffnung „Hermann Hesse", „Aquarelle" mit dem Einführungsvortrag „Hesse in Montagniole", mit Prof. Pezold und Michael Hametner 15. Juni, 20 Uhr, VT, Liedbühne folk: Gruppe „Wolkenstein" - Mat thias Rau & Co,, „Lieder und Tänze aus dem Mittelalter und Renais sance", 2,50 Mark; 20 Uhr, Cafe, Buchpremiere ’82: „Klopfzeichen" Monika Helmecke liest aus neuen Manuskripten; Gesprächsleitung: Renate Fienhold, Sektion Lit./Germ. 16. Juni, 19 Uhr, Pappellapop; 17. Juni, 19.30 Uhr, SN, „Persönliches Eigentum oder Statussymbol?, Forum mit dem Volkskammerabgeordneten Prof. Dr. M. Mühlmann, Sektion Re- wi, KMU; 19.30 Uhr, VT, „Mit Son nenrad und Rutenbündel", Forum zur Faschismusproblematik mit Dr Harald Wessel, ND, Berlin 19. Juni, 19 Uhr, BK, VT, BB, Tani mit „Leipzig-Mini-Formation • 3 Mark 21. Juni, 19 Uhr, HS 13, Jazz in der Bastei Nr. 50 mit: „horus & voice Nicols (GB), Moschner (GB), Schnei der (BRD) und C. Bauer (DDR)« 6 Mark 22. Juni, 20 Uhr, VT, Kabarett „Spitzhacken", „Trotz(t) alledem", 2,50 Mark; 20 Uhr, Cafe, Buchpre: miere, es liest Harry Kampling, „Der Mann aus der Siedlung"; 19.30 Uhr. SN, „Wirtschaftskriminalität", Forum mit Prof. Seidel, Sektion Rewi, KMU 23. Juni, 19 Uhr, Papperlapop 2 Mark 26. Juni, 19 Uhr, BK, VT, BB, Tani mit „Cassiopeia", Leipzig, 3 Mark 28. Juni, 20 Uhr, VT, „Kümmert euch um Malachow", Veranstaltung mit dem Theater von Polygraph Leipzig: 20 Uhr, Cafe, Das aktuelle Filmge- spräch; Regisseur des Films „Märki- sch Forschungen", Roland Gräf, zu Gast 29. Juni 21 Uhr, Cafe, „Die Leiden des jungen W.“ Goethe-Programm mit M. Hametner und H. Oehme. KMU; 20 Uhr, VT, Liedbühne song mit Detlef Hörold und Paul Bartsch. Gruppe „Hörbar", Halle 30. Juni, 19 Uhr, Papperlapop UZ historisch z°m Auf der Suche nach Nietzsches Lebenslauf Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 bis 1900), jener Philosoph, der mit seiner „Umwertung aller Werte“ die radikale Umorientierung der bürger lichen Philosophie auf die ideologi schen Erfordernisse des heraufzie henden Monopolkapitalismus vollzog, hat — wie aus entsprechenden Nach schlagewerken, z. B. dem „Biografi schen Lexikon zur deutschen Ge schichte“, ersichtlich ist —ab 1865 in Leipzig Philologie studiert. Weniger bekannt ist, daß der ideelle Urheber solcher Leitbilder wie der „freie Geist“ und der „gute Europäer“, der „Gesetzgeber der Zu- kunft“, der „Immoralist“, der „neue Adel“ und die „Herren der Erde“, der „Übermensch“, die . „lachenden Löwen“ und die „blonde Bestie“ (vgl. Einheit, H. 10/1981, S. 1038 ß.) auch an der Leipziger Universität promo vierte. So verfügt das Universitätsar chiv über die Eintragung in die Matrikel der Universität vom 21.10. 1865, den Auszug aus dem „Protokoll über den Studierenden erteilten Stu dien- und Sittenzeugnisse“, mit dein Nietzsche beim Verlassen der Uni versität die gehörten Vorlesungen bestätigt wurden; die Promotions akte der Philosophischen Fakultät vom 4.3.1869, bestehend aus dem Antrag Nietzsches auf Promotion sine examine, der Eröffnung des Verfahrens und den Gutachten der Professoren Ritschl und Klotz sowie den Stellungnahmen der Fakultäts mitglieder zu Nietzsches Antrag. Schließlich steht die Eintragung der vollzogenen Promotion in das Pro- cancellariatsbuch der Philosophi schen Fakultät vom 23. 3.1869 zur Einsichtnahme zur Verfügung. Aus der Promotionsakte ist er sichtlich, daß sich Nietzsche mit zwei bereits gedruckten Schriften um den Doktortitel bewarb: mit „De Laertii Diogenis Fontibus“ und „Zur Ge schichte der Theognidrischen Spruch sammlung“- (Diogenes Laertios, ein griechischer Schriftsteller des 3. Jh., verfaßte das Quellenwerk „Leben und Meinungen berühmter Philoso phen: Theognis, um 550 v.U.Z., war ein griechischer Dichter aus Megara von betont aristokratischer Haltung). Der Antrag des Kandidaten, „sine examine“, also ohne die mündliche Prüfung abzulegen, zu nromovieren, bereitete den Fakultätsmitgliedern einige Schwierigkeiten, da man einen Fünfundzwanzigjährigen ja kaum zu den älteren Bewerbern, für die die Statuten ein derartiges Verfahren erlaubten, rechnen konnte. Bis auf Prof. Georg Curtius (1820—1885), der in einer Befürwortung eine Verlet zung „ausdrücklicher und nicht miß- zuverstehender gesetzlicher Bestim mungen“ sah, sprachen sich jedoch alle Fakultätsmitglieder für den An trag aus. In seinem Bewerbungsschreiben teilt Nietzsche mit, daß er einen „Curriculum .vitae“, also einen Le ¬ benslauf beigefügt habe, der sich in der Promotionsakte befinden müßte. Er ist und bleibt jedoch verschwun den. Aus einem Schriftwechsel geht jedoch hervor, daß Nietzsches Le benslauf 1931 im Nachlaß von Prof. Klotz, des zweiten Gutachters, gefun den wurde. Seine geschäftstüchtiges Enkel boten ihn der Philosophischen Fakultät zum Kauf an. Da die Fukui" tätsmitglieder es zurückwicsen, Ei gentum der Universität zu erwerben, wandten sich die Enkel an die Stif tung Nietzsche-Archiv in Weimar. Dr. Klotz, einer der Enkel, verlangte zunächst 700 und später 300 Mark. Für einen Abdruck forderte er 17 3 Mark. Wie die Nationalen For- schungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur dem Universitätsarchiv Ende 1981 mit teilten, kam der Kauf nicht zustande, da die Stiftung finanziell schwach ausgestattet war. Über den Verbleib des Dokuments ist jedoch nichts be kannt. G. KJG. S.
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