Volltext Seite (XML)
hielt in diesem Jahr von der Regierung der DDR 3 000 000 DM Unterstützung. An 200 Studenten der Leip- Nur betrogen und mißbraucht? STO-fikademien mußten notieren: Filiale Leipzig geschlossen Bischof Dibelius, derselbe Mann, der ohne Hemmungen den Militärseelsorgevertrag mit dem Bonner Kriegs minister Strauß unterzeichnete und unlängst ein neues Spionageinstitut in Münster eröffnete, ist „sehr be troffen“. Der als Pfarrer getarnte Agent Schmutzler hinter Schloß und Riegel — welch harter Schlag! Die Pläne der reaktionären Kirchenführung, religiös denkende Bürger gegen ihren Staat aufzuhetzen, erneut an Hand vieler Tatsachen bewiesen, — welch peinliche Schlappe! „Wer für die Jugendweihe ist, dem müßte man einen Mühlstein um den Hals hängen und ihn ertränken“, „Wer kein Christ ist, hat kein Gewissen, und gewissen losen Menschen soll man nicht folgen“, „Auch Kriegs verbrecher muß man lieben“. Diese und andere Hetz tiraden in den Vorträgen während der Evangelisations ¬ woche Anfang 1957 in Böhlen sind nicht nur Schmutz- lers Worte. Das Vorhaben, junge Menschen zu staatsfeindlichen Handlungen zu verleiten und durch hetzerische Reden auch andere Bürger zu konterrevolutionären Handlun gen aufzufordern, entsprach nicht nur Schmutzlers Wünschen. Schmutzler wurde zur Rechenschaft gezogen. Es hätten noch andere auf die Anklagebank gehört. Dieser Prozeß zeigte es noch einmal deutlich: Soziali stische 'Universitäten, an denen Wissenschaftler und Studenten unter Führung der Partei sich auf den Auf bau eines sozialistischen Deutschlands vorbereiten, sind ein Hauptangriffspunkt der NATO-Politik. Wir werden die Augen offenhalten und uns von keinen Feinden, in welchem Gewände sie auch auftreten, von unserem Weg abbringen lassen. Cs kaiMki Kirchenkamp Die Sächsische Landeskirche er- Kriegsminister Strauß: Atomraketen für die NATO-Bundes- wehr Bischof Dibelius: 230 Millionen D-Mark für Propaganda feldzug gegen sozialistische Länder. Bettelbriefe an Eisenhower ■mit K. N. melden? letzt müssen die ehrlichen Christen sprechen Universitätszeitung, 10. 12. 1957, Seite 3 spricht eine offene Sprache. Schmutzler begnügte sich bloßem Zuhören. Er suchte Kontakt mit solchen Leuten nicht mit den engen wie Thier, Auf dem Tisch lagen neben Schriften und Büchern ein säuberlich verschnürtes Bündel farbiger Karteikarten. Es mögen 200, 300 oder mehr gewesen sein. „Ken nen Sie das?“, fragte der Richter. Der Angeklagte kniff die Augen zusammen und rührte an der Brille. Auf Geheiß trat er an die Barriere, nahm das Paket prüfend in die Hand und blätterte sinnend wie in einem Kartenspiel. Nach kur zem Ueberiegen antwortete er leichthin: „Natürlich, es ist die Kartei der Mit glieder der Studentengemeinde." Seine Stimme klang wie am Vortag: gesenkt und höflich. Zu seinem Platz zurückgekehrt, nahm er die Haltung eines leicht zerstreuten, schwächlichen Pennälers ein. Karteiblätter. Namen, Vornamen, Geburtstage, Anschriften. Papier und Tinte, nichts mehr! Nichts mehr? Im Gedächtnis des Mannes, der sie mit Sorgfalt an legte, bedeutete sie eine Registratur von jungen Menschen, die an unserer Uni versität studieren oder bereits ihr Studium absolvierten und nun in Labors, Ate liers, Büros und Werkräumen stehen. Ein paar Worte des „väterlichen“ Freundes, der durch seinen regen Geist zu imponieren wußte, hätten genügt, und ihre Her zen ständen offen. Den Verstand junger Menschen zu betäuben, über sie Gewalt zu bekommen und wie Marionetten in den Händen tanzen zu lassen, das war Schmutzlers Auftrag, den er mit Leidenschaft seit Jahren ausführte. ziehen von unserem Staat viele tausend Mark Stipendien. Damit finanzieren sie nicht nur ihr Studium, sondern auch ihre Tätigkeit gegen unsere Sache. Sie haben das Recht verwirkt, weiterhin Angehörige der Karl-Marx-Universität zu sein. Sie sollen außerhalb der Karl- Marx-Universität in der materiellen Produktion beweisen, daß sie ihre be gangenen schweren Verfehlungen korri gieren wollen. Einige von diesen Leuten sind zur Tarnung ihrer Tätigkeit Mitglieder der FDJ. Durch ihre Arbeit haben sie gegen das Statut der FDJ und das Hochschul programm gröblich verstoßen und So mit in unserem sozialistischen Jugend verband nichts mehr zu suchen. Viele junge Christen wurden in die Illegale Organisation der Studenten gemeinde einbezogen, ohne daß sie so fort merkten, daß sie für verbrecherische Ziele der NATO-Kirche mißbraucht Wurden. Die Ergebnisse des Schmutzler- Prozesses müssen gerade ihnen Anlaß sein, sich zu besinnen und sich von den feindlichen Machenschaften abzuwenden. Besonders von den Angehörigen des so- Wir fordern gegen solche Ver stöße. wie sie sieb Schmutzler zuschulden kommen ließ, auch in Zukunft unnachsichtliches Han deln unserer Justizorgane, um jegliche Störung unseres soziali stischen Aufbaus und des Frie dens zu verhindern. Wissenschaftler des Instituts für Strafrecht einem Stück ihres Kreuzganges der Rest des 1229 gegründeten Domi nikaner-Klosters. Sie wurde 1240 geioeiht. In zwei Perioden wurde sie 1485 bis 1521 als spätgotischer Hallenbau neu errichtet. Luther nahm 1545 die Weihe zur prote stantischen Kirche vor. Bau meister Roßbach errichtete 1898 bis 1899 eine neugotische Schein- tassade. genannten erweiterten Mitarbeiterkrei ses erwarten wir, daß sie sich klar distanzieren und den Beweis antreten, daß sie von der republikfeindlichen Tätigkeit des Schmutzler keine Kennt nis hatten. Viele junge Christen sagen ja zu un serer Arbeiter-und-Bauern-Macht. Gibt es auch noch Meinungsverschiedenheiten darüber, ob es ein Jenseits gibt oder nicht, so ist dies nicht das entscheidende Problem. Vielmehr kommt es darauf an, daß wir in unserem Diesseits eine Gesellschaftsordnung aufbauen, in der es weder Kriegsgefahr, Ausbeuter noch Ausgebeutete, Herren noch Knechte gibt. Eine solche Gesellschaftsordnung ist der Sozialismus. Jeder junge Mensch in unserer Republik muß sich heute für den sozialistischen Aufbau entscheiden, auch der Christ. Einen Platz als neu traler Zuschauer gibt es in diesem ge- sellschaftlichen Ringen nicht. Wer sich nicht für den Sozialismus entscheidet, landet letzten Endes in den Fängen der raffiniert arbeitenden Kriegstreiber, wie uns das der Schmutzler-Prozeß er neut demonstrierte. Aus der interessanten Geschichte unserer Universitä tskirche: Die Pauliner - Kirche ist Für die jungen Marxisten und auch jungen Christen gibt cs nur eine Alternative: Gemeinsam für den Sozialismus in unserer Deutschen Demokratischen Republik zu arbeiten. Deshalb erwarten wir von unseren ehrlichen christlichen Freunden, daß sie sich gerade jetzt fester mit der FDJ verbinden, gemeinsam mit allen FDJlern gute Taten für unsere sozialistische Sache vollbringen und entschieden gegen alle Versuche der Feinde des gesellschaftlichen Fortschritts kämpfen, die den christlichen Glauben und die religiösen Gefühle für NATO-Zwecke mißbrau chen wollen. Rolf Mengel über den eigenen Herren auffaßten. Ein Brief empfahl den Studentengemeinden anderer Universitäten, ein Gleiches zu tun. Die Konterrevolution in Ungarn er schien offenbar als günstiger Zeitpunkt. Es wurden Resolutionen verfaßt. Nach den Weisungen des RIAS richteten sie sich gegen die führende Rolle der FDJ als einheitliche Jugendorganisation, ge gen das Zehn-Monate-Studienjahr, gegen das obligatorische gesellschaftswissen schaftliche Grundstudium und den Rus+ sisch-Unterricht. Als die Aktion dank der festen Haltung der Universitätsan+ gehörigen keinen Erfolg versprach, blies man zum Rückzug. Unter der Bezeichn nung „Evangelisationswoche“ sollte An fang dieses Jahres eine neue Attacke stei gen. Die Wirkung war vorauszusehen. Im stürmischen Protest der Böhlener Arbeit ter brach der Propagandafeldzug der Leipziger „Studentengemeinde“ gegen unseren Staat völlig zusammen. Agent Schmutzler wurde verhaftet und verurteilt. Ueber die Hintergründe seiner Mission, die gegen Ruhe und Ord- nung in unserem Staat, die gegen die Lebensinteressen sowohl der Marxisten als auch aller ehrlichen Christen gerich tet war, gab der Prozeß Aufschluß. Wäre es nun nicht an der Zeit, daß sich all die, die ihm blind folgten, zum Worte Es ist eine Schande, daß Ver treter der Kirche ihre Funktion dazu mißbrauchen, um als Agen ten und Saboteure zu arbei ten. Sie predigen Frieden und organisieren im Rücken der Ar beiterklasse den Bürgerkrieg. Das Urteil, das über diesen Verräter am deutschen Volk gesprochen wurde, ist gerecht. Rochus Spranger, Schlosser im Kranbau II des Kirow-Werkes Die Winke erhielt er von den Evange lischen Akademien in Westdeutschland. Obgleich sie als Vorwand angeben, „mo derne Arbeitsformen der Kirche zu sein, die mit allen Gebieten des Lebens das Gespräch aufnehmen“, sind sie in Wirk lichkeit nichts weiter als Silos von NATO-Ideologen, in denen Naziführer und Atomkrieger ein- und ausgehen „Der Soldat bedarf der besonderen Obhut, da es ihm zusteht, das eigene Ende han delnd zu bestimmen." „Der Atomkrieg ist nur in heiliger Nüchternheit zu er fassen.“ „Kameradschaft ist das beson- dem Verfasser maßlos gehässiger anti marxistischer Schriften, mit „Professor“ Köhler, der im Vorstand der KgU sitzt. Willig nahm er in sich ihre Pläne auf. Sie lauteten auf eine Formel gebracht: un ter Ausnutzung aller legalen Möglichkei ten Mißtrauen unter der Bevölkerung gegen Partei und Regierung zu säen und in günstigen Situationen über Mittels männer Unruhen .zu organisieren. Mit Hetzschriften beladen kehrte er von den Instruktionsstunden in die Republik zu rück. Ob die Eltern ahnten, die ihre Töchter und Söhne sorglos an unserer Universi tät studieren wähnten, ja, ob selbst die jungen Christen wußten, was ihr See lenhirte mit ihnen im Schilde führte? Die Leipziger „Studentengemeinde" wurde nach den Regeln einer konspira tiven Organisation aufgebaut. Die schein bar Zuverlässigsten bildeten den Ver trauenskreis, der sich wie in schlechten Kriminalromanen vor Beobachtern schützte. Im „sozial-ethischen Klein- Kreis“ wurde in mehr oder weniger ver steckter Form die feindliche Ideologie verbreitet. Reservisten der „Studenten gemeinde“ formierten sich im „akademi schen Hauskreis“- Von der Nachhaltig keit der eigenen Schulung selbst nicht überzeugt, dirigierte Schmutzler seine Leute an die westdeutschen Zentralen. 70 Studenten traten den Weg in die NATO-Akademien, 150 zu „Besinnungs zeiten“ in die „Patengemeinden“ Erlan gen, München und Münster an. Zurückgekehrt leisteten sie Handlan gerdienste für eine schmutzige Politik. Mit kleinen Aktionen, quasi um den Festigkeitsgrad zu prüfen, begann es. Es wurden Informationen über den Verlauf der Volkswahlen 1954 gesammelt und in Berichten an die Landeskirchenleitung weitergegeben. In einer Zusammenkunft 1956 sprach sich die illegale Studenten gruppe gegen das Statut der FDJ aus, da sie die Forderung, zum glühenden Haß gegen die Imperialisten zu erziehen, offensichtlich als Respektlosigkeit gegen- dere Lebensgefühl in der Nachbarschaft des Todes.“ „Der Mensch kommt ohne Kriege nicht zur vollen Entfaltung.“ Das ziger Theologischen Fakultät wer- Öen in diesem Jahr 380 000 DM Stipendien ausgezahlt. Die Fakultät erhält in diesem Jahr für sächliche Ausgaben, Ge hälter und Dienstleistungen Aleht eingerechnet, 103 500 DM Zu Recht verurteilt Die verfassungsmäßigen Rechte sind der Kirche bei uns garan tiert. Wir begrüßen es jedoch außerordentlich, daß unsere staat lichen Organe einen Mißbrauch kirchlicher Aemter und Einrich tungen zu staatsfeindlichen Zwecken nicht dulden. Wissenschaftler des Instituts für Zivilrecht Her Prozeß gegen Schmutzler erhellte "eder einmal schlagartig, daß der j Tistliche Glaube von einigen gewis- dsnlosen Elementen als Tarnmantel für te Durchsetzung der menschheitsfeind- sShen Adenauer-Politik verwendet wird. „^Hutzler wurde dafür von unseren phaatsorganen zur Rechenschaft ge- S&en. Die Verhaftung und der Prozeß Sahmutzler kamen nicht überraschend. Selbst junge Christen äußerten im Ge- kräch, daß die Tätigkeit Schmutzlers ein anderes Ende nehmen konnte. „Eine Anzahl Studenten unserer Uni- bersität arbeiteten eng mit dem Repu- lkfeind Schmutzler zusammen und pnterstützten sein feindliches Wühlen. ><Se Leute studieren noch heute an un- vsrer Universität. Wir lehnen es ab, . hierhin mit solchen Leuten zusammen u studieren, die die feindliche Platt- erm Schmutzlers bei der sogenannten tangelisationswoche in Böhlen ver- katen, die im „Vertrauensstudenten- ueis", im „Sozialethischen Kreis“, die wnruhen an der Karl-Marx-Universität a hrend der konterrevolutionären Er- iNgnisse in Ungarn organisierten und die td Auftrage Schmutzlers zu den west- reutschen Evangelischen Akademien iSten, um sich dort gegen unsere Re- Publik aufhetzen zu lassen. J ene Leute nehmen den vielen Arbei- LT- und Bauernkindern, die wegen der Imgrenzten Zahl der Studienplätze nicht pmatrikuliert werden konnten, den ■atz an einer unserer höchsten Bil- ungsstätten weg. Mehr noch, sie be- Gleiche Brüder