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Wie ein Fakultätsrat beriet 7 Alles, was um den sowjetischen Ent- eines Friedensvertrages geschehen ^llte, war offenbar an der Fakultät für ^urnalistik schon int Gange, als der Rat der Fakultät am 23. Januar 1959 zusam- nentrat. Die klärende Aussprache hatte ^ngst begonnen, FDJ- und Gewerk- khaftsgruppen hatten nach eingehender Diskussion Zustimmung zu dem Ent- ^rf, Freude darüber und Dank dafür in ^threiben an die Botschaft der VdSSR ll jsgedrückt. Die Angehörigen der Fakul- tät waren dabei, die Aussprache über den Entwurf unter der Bevölkerung nach Säften zu unterstützen. Die Gehrenden fachen, wo sich die Möglichkeit dazu bot, in Vorlesungen und Seminaren über diese jüngste Freundschaftstat der So- ^ietregierung. An alledem waren die “Mitglieder des Rates der Fakultät nicht ^beteiligt, denn ihnen allen wäre eine Picht mit der politischen Praxis und der Erziehung zum sozialistischen Bewußt- “ein verknüpfte Lehrtätigkeit undenkbar. War es nach alledem noch notwendig, den sowjetischen Entwurf eines Frie- ^nsvertrages auf die Tagesordnung der Atzung des Fakultätsrates zu setzen? ^lan verlor keine Worte über die Not- ^ndigkeit, man tat es. Ausgangspunkt der Diskussion war der Entwurf einer "klärung des Rates der Fakultät. Aber Jas herauskam, war mehr als eine Er- 'iürung. Die Beratung wurde zu einer ^ssprache darüber, wie an der Fakultät Ce Aufgaben, ihre Angehörigen zum so- Salistischen Bewußtsein zu erziehen, Ihnen den Gang der politischen Ereig- Bgse in deren Zusammenhängen und die Gdraus erwachsenden nationalen Aufga- Den zu erklären, bis jetzt gelöst wurden Ind was in dieser Hinsicht besser zu ma- Sen ist. .Besonders wertvoll war, was der Se- Setär der FDJ-Leitung berichtete. Seine ^gehörigkeit zum Fakultätsrat erwies Sch wieder einmal als sehr wichtig. Wie 6 Qus unmittelbarer Kenntnis mitteilte, die sowjetischen Dokumente so- Seich nach ihrem Bekanntwerden Ge stand lebhafter Gespräche gewesen, #2d die allgemeine freudige Zustimmung, Re in den Briefen an die sowjetische pMtchaft ihren Niederschlag gefunden "tte, war durchaus ein echtes Zeichen kIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII k Mitte Februar 1959 findet eine erweiterte Rnferenz des Instituts für Staats- und RSehtstheorie der Juristenfakultät der "rl-Marx-Universität statt: „»Die Friedensvorschläge der Sowjet- Snion und der Status von West-Berlin “8 Freie Stadt“ aeitung: Dozent Dr. Arzinger. Direktor "Instituts für Staats- und Rechtstheorie. sTermin und Ort der Konferenz werden "6h bekanntgegeben. “IlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII d Klarheit über deren Bedeutung. Und qah war nicht alles in Ordnung. Denn 38 Gespräche hatten bereits wieder ^gelassen, der sowjetische Vorschlag C r de also vielfach als eine „Kampagne“ erachtet, die nun, nachdem alle davon VaBt waren, beendet werden konnte. J^he Bemühungen die Sowjetregie- 6609 seit 1945 angestellt hat, um dem BButschen Volk einen Friedensvertrag zu "ben, was die Sozialistische Einheits- ETtei und unsere Regierung in demsel- " Bemühen unternommen haben, ist Teil nicht mehr bekannt oder wurde festens nicht in den richtigen Zu- ^nenhang mit diesem jüngsten Schritt , Sowjetunion gebracht. So konnten die Widersprüche und Wandlungen Bder Argumentation der Westmächte 10 der Westzonenregierung gegen die ^chiedenen Vorschläge unserer und 1, Sowjetregierung ebensowenig in /(rn Wesen erkannt werden, wie die pichen dafür, daß sich in der kapita- illschen ^ e ^t ein Umdenken in der RShtung e Mner realeren Einschätzung der ^Verhältnisse zu vollziehen beginnt. 2,As waren die Feststellungen. Und das BBebnis: Der Rat der Fakultät beauf- 6Ate die Lehrkräfte — die Vertreter der Ralistischen Einheitspartei, der FDJ de .der Gewerkschaft, die dem Rat an- "hren, wer dcn für entsprechende Maß- sorgen — weiter über den sowje- BChen Entwurf zu sprechen und dabei f6ht nur einzubeziehen, was auf der ';^0Ung des ZK der SED, in der letzten rgUng der Volkskammer und bei der ^9 des Nationalrates dazu gesagt wnde und was weiter dazu im sozialisti- 4e‘n Lager, in Westdeutschland und in E kapitalistischen Ländern gesagt h S07 idern auch alle die Zusammen- 44,9e deutlich zu machen, die nur ange let werden konnten. Das alles ist so 4“n, daß die Studenten befähigt wer- 15 die weiteren politischen Ereignisse i.^ st ändig in ''die Zusammenhänge ein- Unnen. , nd die Erfahrung aus dieser Aus- Eugshe führte den Rat der Fakultät zu km We iteren Beschluß: Er wird auch >1^9 wichtige politische Ereignisse o" ^nlaß nehmen, die politische Agita- ü f s ff r beit, die Arbeit an der Erziehung ’^äkultätsangehörigen zum sozialisti- Bewußtsein zu überprüfen und die Reendigen Verbesserungen vorzuneh- Oi 3 e Beratung über den sowjetischen ^ Ur f eines Friedensvertrages mit ‘9968c hland stan ^ als0 zu Re cht auf der ■^ s ° T dnung des Rates der Fakultät, Ben n ür so wie sie geführt wurde — mei- BaWir - entsprach sie auch der Bedeu- 4,9 dieses großen politischen Ereignis- Dozent m. W. Bernhard Jahnel Aus der konstituierenden Sitzung des Festausschusses -- Im Jubiläumsjahr hohe wissenschaftliche Leistungen Am 29. Januar konstituierte sich im Senatssaal der Zentrale Festausschuß für die Vorbereitung und Durchführung der 550-Jahr-Feier der Karl-Marx-Universi tät. In Vertretung des erkrankten Rektors erläuterte Prorektor Prof. Dr. Schleif stein die Aufgaben des Jubiläumsjahres. Seinen Ausführungen schloß sich eine lebhafte Debatte an. Der Festausschuß beschloß einen Aufruf an alle Universi tätsangehörigen, den wir auf Seite 1 veröffentlichen. Im folgenden geben wir aus ¬ geschlagen worden ist. Sie wird sich mit der Bedeutung der Chemie für den sozialistischen Aufbau und die Hilfe für das Chemieprogramm unserer DDR be fassen. Selbstverständlich wird um diese Zeit unter der Losung „Meistert die Wissen schaft“ aufrufen. Wir beabsichtigen, Wettbewerbe auf den verschiedenen Ge bieten durchzuführen, natürlich in der Hauptsache auf wissenschaftlichem. Da mit wollen wir breite Kreise zur Mit zugsweise die Beratungen der für die gesamte Universitätsöffentlichkeit wichti gen Sitzung wider. auch die eigentliche Rechenschaftslegung über die Leistungen unserer Universität erfolgen. Es sind weiter ein Festakt des Aus den Ausführungen Prof. Dr. Schleifsteins: Magnifizenz hat bereits in der letzten Senatssitzung die Zielsetzung des Jubi läumsjahres dargelegt, nämlich unser Jubiläum in die gesamte Entwicklung der DDR einzubeziehen. Es wird Ihnen bekannt sein, daß auf der 4. Tagung des ZK der SED Genosse Walter Ulbricht dieser Entwicklung das Motto gab: „Jahr des wissenschaftlich-technischen Fort schritts“. Wir sind hier unmittelbar auf gerufen, und es gibt kein glücklicheres Zusammenfallen als das unseres Jubi läumsjahr mit dem 10. Geburtstag unse rer Republik. Wir stellen uns deshalb den Hauptinhalt dieses Jahres so vor, daß wir die größten Anstrengungen auf allen Gebieten in Lehre, Forschung und Erziehung unternehmen sollten. Im Rah men der Feierlichkeit selbst wollen wir Rechenschaft ablegen über die wissen schaftlichen Leistungen unserer Univer sität an allen Fakultäten und Instituten, und wir sollten uns in diesem Jahr be mühen, die Anstrengungen fortzusetzen, die wir in vielen Disziplinen bereits er folgversprechend begonnen haben, eine immer engere Verbindung zur Praxis des sozialistischen Aufbaus zu schaffen und höhere Studienergebnisse bei den Stu denten zu erzielen. Das ist also die Ziel setzung: Erweiterung und Vertiefung der neuen Wege, die wir in Lehre und For schung beschritten haben. Magnifizenz hat bereits betont, daß wir den größten Wert auf ernste, sachliche, wissenschaftliche Arbeit legen. Die wis senschaftlichen Leistungen sollen im Vordergrund stehen, d. h., daß wir eine Betriebsamkeit im Sinne von Veranstal tungen, die mehr einen äußeren Charak ter tragen und nicht hervorgehen aus der Tätigkeit der einzelnen Institute und Fa kultäten, vermeiden. Vorgesehen ist eine wirkliche Konzentration auf den wissen schaftlich-technischen Fortschritt, der der ganzen Entwicklung in unserer Republik entspricht. Wir wollen ein Jubiläums jahr feiern und nicht nur einige wenige Tage, auf die sich das alles mehr oder weniger äußerlich repräsentativ konzen trieren würde. Deshalb beziehen wir bedeutende wis- senschaftliche Veranstaltungen und Ver anstaltungen gesellschaftlicher Natur ein, die vor dem eigentlichen Festakt des Se natsliegen. Das hat gewissenmaßen schon begonnen durch eine größere theoreti- 1958 durchgeführten Konferenz „Verbin dung von Lehre und Praxis“ eine Tagung „Verbindung von Forschung und soziali stischer Praxis“ durchgeführt werden. Eine große Bedeutung kommt den ge sellschaftlichen Veranstaltungen zum 1. Mai zu. Vorgesehen ist weiter — der Zeitpunkt steht noch nicht fest — eine Freund schaftswoche mit der Universität Lenin grad. Diese Freundschaftswoche ist seit langer Zeit geplant, und die Verhandlun- gen wurden bereits eingeleitet. Auch hier liegt der Akzent in Uebereinstim mung mit den Wünschen unserer sowje tischen Freunde auf den wissenschaft lichen Konferenzen der Institute und Fa kultäten beider Universitäten mit einem Austausch von' Gastvorlesungen auf allen Gebieten. Senats, der Studenten und auch eine Feier für die Arbeiter und Angestellten vorgesehen. Höhepunkt und Abschluß sollen die Festlichkeiten in einer Kund gebung aller Universitätsangehörigen finden. Verbunden damit ist die Einbe ziehung der breiten Oeffentlichkeit, wie überhaupt während des ganzen Jubi läumsjahres nidht pur enge wissenschaft liche Kontakte mit der Wirtschaft und Kultur zu schaffen sind, sondern das Le ben der Universität enger mit dem Le ben der Bevölkerung der Stadt Leipzig verbunden werden soll. Aus der Debatte Im Sommer wird — wie im'vergange nen Jahr — der Studentensommer durch geführt. Dieser Studentensommer hat sich durch die feste Verbindung der praktischen' Arbeit mit den gesellschaft lichen Aufgaben und der kulturellen Betätigung bewährt. Weiter ist eine Ta- Prof. Dr. Treibs: Mich interessiert, welche Aufgaben stellt sich die Wissen schaftliche Zeitschrift zur Vorbereitung der 550-Jahr-Feier? Prof. Dr. Schleifstein: Es wurde bereits im Senat angedeutet, daß die Wissen schaftliche Zeitschrift in diesem Jahr durch besonders wertvolle Beiträge in Erscheinung treten wird. Es sind vor allem die führenden Wissenschaftler an allen Instituten aufgerufen, in diesem •Zu großen fachlichen Leistungen sind alle Studenten unserer Universität auf- gerufen. Unser Bild: Studenten der Veterinärmedizinischen Fakultät im Mikro- skopiersaal. Foto: Dieter Thieme sehe Veranstaltung der Wirtschaftswis senschaftlichen Fakultät, die von Bedeu tung ist für die gesamte Praxis unserer volkseigenen Industrie zu Fragen des so zialistischen Wettbewerbs. Auf Vorschlag der FDJ soll im Februar zu einem Wettbewerb unter den Studen ten für gute Studienergebnisse aufgeru fen werden, um auch von unten her die Konzentration auf die Verbesserung der wissenschaftlichen Leistungen zu ent wickeln. Noch im Februar wird eine be deutsame Tagung der Landwirtschaft lichen Fakultät stattfinden, auf der das politische Referat der Kandidat des Po litbüros und Mitglied des ZK Prof. Kurt Hager übernommen hat. Es folgen eine Reihe von Veranstaltungen, im März u. a. eine Tagung deutscher und französischer Historiker zu den deutsch-französischen Beziehungen in der Geschichte und ihre Gestaltung in den Geschichtsbüchern. Im April wird als Fortsetzung und Er gänzung der vom Senat im November gung der Pädagogen geplant, die sich mit der Ausbildung und der polytechni schen Erziehung der Lehrerstudenten be schäftigen soll. Zu den Festtagen im engeren Sinne ge hören die Hauptveranstaltungen im Herbst. Es sollen zu dieser Zeit drei große Symposien durchgeführt werden, und zwar gedenken die Chemiker, die Philo sophen und die Landwirte wissenschaft- liche Konferenzen zu veranstalten. Zum Symposium über „Philosophie und Naturwissenschaften“ werden internatio nal berufene Kräfte eingeladen, sowohl aus der Philosophie als auch aus den theoretischen Naturwissenschaften. Es folgt eine große Konferenz der Landwirtschaftlichen Fakultät über Fra gen der Betriebsgrößen, die für die so zialistische Landwirtschaft von Bedeu tung sind. Auch die Chemiker bereiten eine große Veranstaltung vor, die von unserem Kollegen Prof. Dr. Treibs Vor ¬ jahr entsprechende Beiträge zur Verfü gung zu stellen. Prof. Dr. Uebermuth: Die Studenten sollen die Bedeutung des Jubiläumsjah res erkennen und von Anfang an mit ein bezogen werden. Besteht die Möglichkeit, evt. Wettbewerbe oder Preisausschreiben oder ähnliches an den Fakultäten durch zuführen, oder soll dies in einer be stimmten Uebereinstimmung stehen? Prorektor Dr. Möhle: Es sind an den Fakultäten und Instituten die Vorausset zungen für die Durchführung von Wett bewerben sehr unterschiedlich. Es liegt deshalb nicht in unserer Absicht, den Fakultäten irgendeinen Rahmen vorzu schreiben. Wir werden lediglich dazu an regen, in den Fakultäten Wettbewerbe in den ihnen am besten entsprechenden Formen durchzuführen. Heinz Krause, Erster Sekretär der FDJ-Hochschulgruppcrileitung: Wir wer den alle Studenten zu einem Wettbewerb Auf dem Wege vom Ich zum Wir (Fortsetzung von Seite 1) erst mit diesen Problemen vertraut ma chen. Man sprach über die Betreuung der ausländischen Freunde. Diese sagten selbst, daß sie noch viel zu wenig in das Gruppenleben einbezogen worden wa ren, man wußte noch viel zu wenig von einander, für einige war noch nicht ein mal ein Betreuer gefunden worden, ver schiedene hatten noch einige Sprach schwierigkeiten, ohne daß sie besonders unterstützt wurden. Das zeigte doch: Noch nicht jeder war sich klar darüber, daß und warum alle sozialistischen Län der schnellstmöglich gute Chemiker brauchen und welche Aufgaben sich dar aus für die Gruppe ergeben. Man sprach über die GST-Ausbildung. Nur die Hälfte der Gruppenmitglieder hatte an der letzten Ausbildung teilge nommen, aber niemand fühlte sich ver pflichtet, ein Wort, darüber zu verlieren. Auch diejenigen, die daran teilgenom men hatten, fühlten sich nicht verpflich tet, die Säumigen zur Rechenschaft zu ziehen. Das zeigte doch wieder: Noch nicht jeder war sich klar darüber, daß man die sozialistische Republik, für die man studiert, auch verteidigen können muß. Also waren die grundsätzlichen Fragen noch längst nicht restlos geklärt. Was ein Kollektiv, eine sozialistische Gemeinschaft bedeutet, begann manchem erst nach und nach in der Diskussion klar zu werden. Ein sozialistisches Kollektiv wird man nicht bei fünf Kästen Bier und den „Alten Germanen“. Sozialistisches Kollektiv — das hat auch gar nichts mit diktatorischer Unterordnung zu tun und mit Aufgabe der letzten Stunde Frei zeit. Sozialistisches Kollektiv — das heißt nicht, soviel wie möglich gemein sam zu tun, z. B. unbedingt im Theater und im Kino („im Dunkeln“) nebeneinan derzusitzen, sondern das bedeutet, sich auf allen Gebieten gegenseitig zu sozia listischen Menschen, zu allseitig entwik- kelten Persönlichkeiten zu erziehen. Praktisch sah das bis jetzt in unserer Gruppe jedoch noch so aus: als die Rede auf die Kontrolle der Verpflichtungen kam, insbesondere der Selbststudien pläne, wurde gefordert, die Assistenten müßten kontrollieren, es müsse einfach in gewissen Zeitabständen einmal ein „schwarzer Tag“ sein. Das zeigte doch: es muß klarwerden, daß sich jeder aus der Gruppe verantwortlich fühlen muß, um alle zu guten Fachleuten und Sozialisten heranzubilden und daß das Kollektiv je dem einzelnen helfen muß. In einer Gruppe sozialistischer Studenten darf es niemals heißen: der andere hat ja eine Fünf, der andere hat ja seine Analyse nicht ordentlich erledigt — nicht ich; oder auch nicht: der vertrinkt ja sein eigenes Geld. Für einige Gruppenmitglieder waren all diese Fragen ziemlich neu, aber sie nahmen sich alle doch fest vor, eine Gruppe sozialistischer Studenten zu wer den. Am schnellsten hatten die auslän dischen Freunde erfaßt, worauf es jetzt ankam. Sie waren es, die unter anderem forderten, daß sich die Gruppe regelmä ¬ ßig mit politischen Fragen auseinander setzen sollte, daß man sich besser verste hen müsse, auch im privaten Leben, und daß man beim Studium enger zusam menarbeiten müsse. Voraussetzung dafür, eine Gruppe so- zialistischer Studenten zu werden, ist die Klarheit über die politischen Grundfra gen. Man muß das Ziel klar ins Auge fassen, dann wird auch jeder wissen, was er persönlich tun muß, wird sich bemü hen, auf sozialistische Weise zu studieren und zu leben, wird sich für die gesamte Gemeinschaft verantwortlich fühlen. Gute Anfänge und eine Reihe guter Vorsätze sind in der Gruppe 1/4 da, um die Gesetze der sozialistischen Moral zu verwirklichen, sozialistisch zu arbeiten und zu leben. Die Gruppe will z. B. in Studiengruppen gemeinsam studieren, unter anderem die Seminare des Grund- lagenstudiums gemeinsam vorbereiten; sie will den „Hollemann" (Lehrbuch der anorganischen Chemie) nach einem von den Assistenten aufgestellten Plan durch arbeiten, um damit nicht nur das prak tische, sondern auch das theoretische Stu dium in einer festgesetzten Zeit zu absol vieren und die Studienzeit maximal aus zunutzen. Sie will regelmäßig Diskussio nen über politische Fragen führen, und um das Kollektiv zu festigen, will die FDJ-Gruppe in der nächsten Zeit unter anderem eine Wochenendfahrt nach Grethen veranstalten. Der Weg zur Gruppe sozialistischer Studenten ist gewiesen, der Weg vom Ich zum Wir — jetzt muß er entschlossen gegangen werden, G. L. arbeit anspornen. Die HGL wird nur einige Grundgedanken entwickeln, so daß auch die Initiative und die Anregun gen der Studenten berücksichtigt werden können. Insbesondere wollen wir uns da für einsetzen, daß im Vordergrund der Kampf um den Titel „Gruppe sozialisti scher Studenten“ steht. Dieser Wettbe werb fördert die kollektive wissenschaft liche Arbeit und gesamte Lernarbeit. Wir können damit erreichen, daß sich jede Gruppe für jeden einzelnen verantwort lich fühlt, damit jeder einzelne Student sein Ziel erreicht. Dieser Ehrentitel wird nur solchen Gruppen verliehen, die sich besonders ausgezeichnet haben. Die Bedeutung, die wir der wissen schaftlichen bzw. der Lernarbeit beimes sen, spiegelt sich darin wider, daß die wissenschaftliche Arbeit in die sozialisti- schen Studentenlager mit einbezogen wird. Anstatt 14 Tage wie im Vorjahr, werden diese Lager auch auf Wunsch vieler Studenten in diesem Jahr auf drei Wochen ausgedehnt. Wissenschaftliche, kulturelle und sportliche Veranstaltun gen werden in das Lagerleben mit ein bezogen. Es ist klar, daß wir bei dieser Zielsetzung ohne die Hilfe der Assisten tenschaft und der Professoren nur lang sam vorankommen würden. Es geht des halb an Sie die Bitte, helfend und bera tend mitzuarbeiten. Dr. Möhle: Ich möchte mich an die Herren Dekane und Fachrichtungsleiter wenden und sie'bitten, die 550-Jahr-Feier in den Räten der Fakultäten und Fach richtungen zu erörtern. Wir hoffen, daß die Ergebnisse dieser Beratungen in ein Arbeitsprogramm zusammengefaßt wer den können und im Interesse der Koordi nierung alle Veranstaltungen enthalten, die im Jubiläumsjahr vorgesehen sind. Dieses Arbeitsprogramm erbitten wir bis zum 28. Februar, da wir hoffen, daß es im Laufe des nächsten Monats möglich sein wird, daß die Fakultäts- bzw. Fach richtungsräte sich mit diesem Problem beschäftigen können. Es geht darum, daß unsere Fakultäten und Institute in erster Linie überprüfen, inwieweit sie in der Lage sind, die Gesamtveranstaltungen der Universität zu unterstützen. Reichen darüber hinaus die Kräfte zu eigenen Veranstaltungen, so ist das möglich. Wir müssen die Veranstaltungen so verteilen, daß es keine Konzentration gibt, vor allem im Monat Oktober, da hier die gro ßen wissenschaftlichen Veranstaltungen stattfinden. Genosse G. Handel: Ich möchte noch einmal den Grundgedanken hervorheben. Wir wollen es von vornherein darauf an legen, ein Jubiläumsjahr zu feiern und nicht so viel Wert legen auf eine Fest woche. In einer ausschließlichen Fest woche müssen die eigentlichen wissen schaftlichen Veranstaltungen — gerade das was Partei und Arbeiterklasse von uns verlangen —, die wissenschaftliche Arbeit viel zu kurz kommen. Wir sollten Wert legen auf die Verbesserung der ge samten wissenschaftlichen Arbeit, auf die vorfristige Fertigstellung von Publi kationen, die Durchführung von Streit gesprächen, auf Vortragsreihen in eng ster Verbindung mit Patenbetrieben und Einrichtungen der Landwirtschaft, so daß die enge Verbindung zur sozialisti schen Praxis weiter vertieft wird. Wenn wir in diesem Sinne das Jubiläum durch führen, wird es der gesamten Universi tät vorwärtshelfen auf dem Wege zur so zialistischen Universität und gleichzeitig ein schönes Geschenk auf dem Geburts tagstisch unserer Republik sein. Günter Neumann; stellvertretender Vorsitzender der Universitätsgewerk- Schaftsleitung: Die Universitäts-Gewerk schaftsleitung ist besonders erfreut dar über, daß der Aufruf des Festausschusses sich unmittelbar an alle Kollegen wen det. Ich möchte Sie bitten, darauf zu ach ten, daß in der Vorbereitung des Ganzen und auch der einzelnen Maßnahmen die Gewerkschaftsleitungen von Ihnen infor miert und mit einbezogen werden. Wir haben uns auch Gedanken gemacht, wie wir das Jubiläumsjahr unterstützen kön nen. Wir planen ähnlich dem Wett bewerb der FDJ einen Wettbewerb unter unseren Arbeitern und Angestellten. Er' soll der Verbesserung der Arbeit und der Verschönerung der Universitätseinrich tungen dienen, mit dem Ziel, unsere Uni versität im Jubiläumsjahr zu einer äußerlich wie auch innerlich vorbild lichen Einrichtung zu machen. Ich denke, daß alle Kollegen ihre Kraft dafür ein setzen werden. Wir werden auch die Erfahrungen aus werten, die bei den bisher durchgeführ ten wissenschaftlichen Arbeitsberatun gen erzielt wurden und sie verallgemei nern. Zum anderen werden wir überle gen, wie wir die sozialistische Bewußt seinsbildung unserer Kollegen verbes sern können. Ich möchte Sie davon infor mieren, daß wir gegenwärtig einen Be schluß über „Die Aufgaben der Gewerk schaft bei der sozialistischen Umgestal tung der Karl-Marx-Universität“ vorbe reiten, der von allen Kollegen diskutiert werden soll. Wir bitten Sie, diese Diskus sion mit zu fördern. Wir selbst haben uns vorgenommen, während der Gewerk schaftswahlen, die bis Ende Mai dauern, den Aufruf des Festausschusses mit allen Kräften zu unterstützen. Universitätszeitung, 6. Febr. 1959, Seite 3