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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 3.1959
- Erscheinungsdatum
- 1959
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195900005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19590000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19590000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 3.1959
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 4, 21.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 5, 07.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 6, 21.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 8, 10.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 9, 17.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 10, 24.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 11, 01.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 12, 08.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 13, 15.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 14, 23.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 15, 30.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 16, 06.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 17, 15.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 18, 22.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 19, 29.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 20, 06.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 21, 13.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 22, 20.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 23, 27.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 24, 03.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 25, 10.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 26, 17.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 27, 24.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 28, 01.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 29, 07.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 30, 15.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 31, 22.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 32, 30.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 06.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 35, 22.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 36, 26.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 37, 03.11. 1959 1
- Ausgabe Nr. 38, 10.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 39, 16.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 40, 24.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 41, 30.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 42, 08.12.1959 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 16.12.1959 1
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Band 3.1959
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Zum 40. Jahrestag der Grfindung der KPD: Wir beherzigen die Kampferfahrungen Wenn unsere stolze Sozialistische Ein heitspartei Deutschlands auf ihrem V. Parteitag die dynamische Aktions- Ipsung aufstellen konnte: „Der Sozialis mus siegt“, so deshalb, weil sie die Kampferfahrungen der Kommunisti schen Partei Deutschlands getreulich be achtete und seit 1945 schöpferisch auf die Verhältnisse im Nachkriegsdeutsch land anwandte.. Die kritische Analyse von Sieg und Niederlage der deutschen Arbeiterklasse von 1918 bis 1945 waren und sind ein unerschöpflicher Quell aus dem sich unsere Partei ständig berei chert und neue Kräfte für die zukünfti gen Aufgaben gewinnt. Besonders unter diesem Gesichtspunkt sollten wir den 40. Jahrestag der Gründung’ der Kom munistischen Partei Deutschlands sehen und begehen. Als am 30. Dezember 1918 die 103 De legierten und Gäste des Gründungspar teitages der KPD den organisatorischen Bruch mit dem Sozialdemokratismu s vollzogen, legten sie zugleich den Grundstein für die marxistisch-leninisti sche Massenpartei des deutschen Prole tariats, zu der sie sich bis 1933 entwik- kelte und mit der Gründung der SED 1946 ihre Krönung, fand. Die Führer des Spartakusbundes Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Franz Mehring, Wilhelm Pieck u. a. korrigier ten im Feuer der deutschen November revolution ihre Auffassung von der Möglichkeit der Umwandlung der USPD in eine revolutionäre Arbeiterpartei. Der Gang der revolutionären Ereignisse, die verräterische Politik der USPD-Füh- rung brachten die Anhänger des Sparta kusbundes zu dieser Erkenntnis. Karl Liebknecht drückte dies auf dem Grün dungsparteitag mit den Worten aus: „Sie (die USPD-Führer, H. P.) waren das Feigenblatt für die Ebert-Scheide mann, und sie wurden damit auch das Feigenblatt für die Gegenrevolution ... Ein weiteres Verbleiben in der USPD wäre Solidarisierung mit der Gegenre volution. Die Trennung von ihr ist ge boten durch die Treue zur Revolution.“ Der praktische Klassenkampf lehrte bereits in dieser ersten Phase der Revo lution immer deutlicher, daß es kein Da zwischenstehen, keinen „dritten Weg“ geben kann. Das weitere Verbleiben des Spartakusbundes in der USPD hätte aber solche Illusionen in der Arbeiter klasse gewährt. Gerade am Beispiel der Novemberrevolution läßt sich die Un möglichkeit der revisionistischen Theo rien vom „dritten Weg“ nachweisen und ad absurdum führen. Die Theorie des „dritten Weges“, gleidi i 'iri 'wälefier Modifikation sie auftritt, bedeutet einer- seits immer Lähmung der Kampfkraft der Partei und der Arbeiterklasse, an dererseits Stärkung der Position der Imperialisten. Die Volksmassen erkämpften sich in der Novemberrevolution eine Reihe be deutsamer bürgerlich-demokratischer Freiheiten. Das Hauptergebnis der Re volution war jedoch die Gründung der KPD. Führer und Mitglieder dieser jun gen Partei hatten durch ihren Kampf gegen den imperialistischen Krieg und ihre konsequente, mutige Haltung in der Revolution bewiesen, daß sie die besten Traditionen der deutschen Arbeiterbe wegung, von Marx und Engels bis zu Bebel und Wilhelm Liebknecht, bewahr ten. Das angenommene Programm war das des unverfälschten, revolutionären Von Harry Pawula Marxismus. Es war die Gründlage da für, daß sich die KPD im Kampf gegen opportunistische und andere Abweichun gen in relativ kurzer Zeit zu einer mar xistisch-leninistischen Kampfpartei ent wickeln konnte. So schuf sich die Ar beiterklasse im Feuer der Revolution ihr bedeutendstes . Instrument, ihre schärfste Waffe zur eigenen sozialen Be freiung. Viele Tausende Arbeiterkader wur den durch die KPD im härtesten prole tarischen Kiassenkampf erzogen und eigneten sich die marxistisch-leninisti- sche Theorie im hartnäckigen Selbst studium an. Die erfolgreiche Entwick lung der KPD zur revolutionären Mas senpartei des Proletariats war die Hauptvoraussetzung für den Sieg der antifaschistiseh-demokratischen Kräfte in ■ der ersten Etappe unserer volksde mokratischen Revolution von 1945 bis 1949. Mit ihrem Aktionsprogramm vom 11. Juni 1945 zeigte die KPD dem deut schen Volk den einzigen realen Aus weg aus der Katastrophe, in die es die Imperialisten und Faschisten gestürzt hatten. In diesem Aktionsprogramm wurden in, hervorragender Weise der Marxismus-Leninismus, die Erfahrun- Massenkundgebung der KPD 1932 in Berlin gen der Novemberrevolution, schöpfe risch auf die Verhältnisse in Deutsch land 1945 angewandt. Entsprechend den Erfahrungen aus der Novemberrevolu tion beachtete die KPD mit ihrer strate- gischen/Zielstellung sehr sorgfältig den Reifegrad der Arbeiterklasse. Daher orientierte, sie. nicht auf den sofortigen Aufbau des Sozialismus, sondern auf das Zuendeführen der bürgerlich-demo kratischen Revolution. Schaffung einer antifaschistisch-demokratischen Ord nung mit allen Rechten und Freiheiten für die Werktätigen, war die Grund orientierung der ersten Etappe unserer volksdemokratischen Revolution. Die Durchführung dieses Programms ermög ¬ lichte der Arbeiterklasse in der DDR, sich im Kampf gegen Faschisten, Mono polisten und Junker wichtige Positionen in Staat und Wirtschaft zu erobern und gemeinsam mit ihren Verbündeten all mählich den Uebergang zur sozialisti schen Etappe der Revolution zu voll ziehen. Die Gründung der KPD vor vierzig Jahren war zugleich der Grundstein für die Wiederherstellung der Einheit der deutschen Arbeiterklasse auf revolutio närer Grundlage. Jene Einheit, die durch die Abkehr der Opportunisten und Revisionisten vom Marxismus zer stört worden war. In diesem Sinne war die Gründung der KPD die Vorausset zung für die Entstehung der Sozialisti schen Einheitspartei Deutschlands. Die ehemaligen Kommunisten waren in der Regel die vorwärtstreibenden, mar xistisch-leninistisch geschulten Genossen in der SED, Sie waren es vor allem, die ihre ehemals sozialdemokratischen Ge nossen in der vereinigten Partei im ge meinsamen Klassenkampf, in kamerad schaftlicher Diskussion im Geiste des Marxismus-Leninismus erzogen. Die Erfahrungen der KPD beim Kampf ge gen alle Spielarten des Sozialdemokra tismus waren von großer Bedeutung beim Ringen der SED zur Partei neuen Typus. Das Treuebekenntnis des Gründungs parteitages der KPD zur jungen So wjetmacht und ihrer Kommunistischen Partei war in der KPD immer der wich tigste Gradmesser für die Treue eines Kommunisten zum Marxismus-Leninis mus, zur Diktatur des Proletariats. So wie sich die KPD durch die Anwendung der Erfahrungen der KPdSU zur mar xistisch-leninistischen Partei entwik- kein konnte, wurde auch die Haltung zur Sowjetunion und zur KPdSU zum wichtigsten Kriterium eines Marxisten- Leninisten in unserer Partei. Dies war für die SED, als führende Kraft des ganzen Volkes, um so notwendiger, als die maßlose Antisowjethetze noch in . breiten Schichten unseres Vol kes wurzelte und sich als Hemm nis bei der weiteren Entwicklung der antifaschistisch-demokratischen Ord nung erwies. Die Erziehung der Mitglie der der SED zu festen Freunden der So wjetunion versetzte daher nicht zuletzt unsere Partei in die Lage, die breite sten Massen unseres Volkes um das Banner des Sozialismus zu scharen. Noch hat die Arbeiterklasse nicht in ganz Deutschland gesiegt. Jedoch wir all e schaffen durch die Verwirklichung der Beschlüsse des V. Parteitages täg lich die Voraussetzungen dafür, daß die nationale Lebensfrage gelöst wird, die darin besteht, in Westdeutschland den Uebergang zu einer Politik des Friedens, der Demokratie und der Freundschaft mit allen Völkern, insbesondere mit der Sowjetunion, zu erzwingen. Des 40. Jahrestages der KPD ge denken, das heißt daran denken, daß wir dieser Gründung viel von unserem heutigen Wohlstand und Frieden zu verdanken haben. Danken wir es den mutigen Genossen der KPD, indem wir ihr Vermächtnis noch besser erfüllen. Kämpfen wir in der Parteiorganisation der Karl-Marx-Universität mit noch größeren Anstrengungen um hohe wis senschaftliche Leistungen. Erziehen wir unsere Studenten noch besser zu guten Fachleuten und Sozialisten, 15. Januar: Vor 40 Jahren wurden Karl und Rosa ermordet Christo Smirnenski: KARL LIEBKNECHT (Auszug) Frost atmete der Januar, er stürmte beizend, mit Rache- Proletarierherzen heizend, mit Haß imd kalter Wut. Auf stand das Meer der Sklaven, kam pfentschlossen. Sein Massenschrei ein Sturm, ein Hagel von Geschossen — ein Regen rot von Blut. Vnd Tage, Nächte voller Kampf sind hingegangen. Die Sklaven sorgten, daß die Sklavenketten sprangen. Die Hände sanken nicht und waren bis zur letzten Stunde unversöhnte. Berlin war krank und nur die Rebellion verschönte ernst lächelnd sein Gesicht. Doch weiter blätterte der Tod in schwarzen Listen. Durch feige Kugeln fielen tapfre Spartakisten. Im Winterfrost verann viel teures Blut, verlosch ein Mensch! So im Vergehen erlischt ein Sonnenblick in finsteren Alleen. Karl Liebknecht — welch ein Mann! Berlin vergißt ihn nicht und wird ihn nie vergessen. Er führt das Volk und wird sich mit den Feinden messen, denn heuf und überall wächst, stürmt die Masse, bricht sie ihre Ketten — Nichts wird die Sklavenwelt, die Welt der Herren retten, sie wankt und kommt zu Fall. ROSA LUXEMBURG Der Stahl der Muskeln wird uns nicht erschlaffen, wir halten unsre Köpfe stolz und grad. Mag unter uns der dunkle Abgrund klaffen, darüber rollt die Zeit ihr großes Rad. Dran schärft der rote Riese funkensprühend sein rotes Schwert, auf das er schneiden mag. In seinen klaren Kinderaugen blühend und siegreich lächelnd spiegelt sich der Tag. In unsrem Herzen jedoch steht schwarz und drohend zur ewigen Erinnerung ein Stein. Die blaue Flamme unserer Liebe hüllt ihn lohend — und unsere Trauer wird unlöschbar sein. Erbärmlich ist der Tod an manchem Tage, das Leben grob, der Trost unsagbar fern. Kein Leichnam ruht in diesem Sarkophage, in diesem Sarkophage ruht ein Stern. Und ein Vulkan' bricht auf vor unsren Augen, wie Lava läßt er seine Helden los. Dies Herz begräbt man nicht, die Erde wird nicht taugen — Dies Herz ist für die Erde viel zu groß. (Deutsche Nachdichtung: Kuba) Die Parteileitung der Grundorganisation Slawisten/Romanisten mußte vor einem Jahr feststellen, daß die bürgerliche Ideo logie am Slawischen Institut vorherrschte, daß die ideologische Koexistenz geduldet wurde und revisionistische Anschauungen Verbreitung fanden. Es machte sich er- förderlich, die gesamte politische und wis senschaftliche Arbeit zu überprüfen und die Mißstände in kämpferischen Auseinan dersetzungen zu überwinden. Trotz der offensichtlichen Erfolge gibt es noch eine Reihe von Unklarheiten, die uns in der weiteren Entwicklung hemmen, wie im folgenden am Beisoiel des Kollektivs der Literaturwissenschaftler aufgezeigt werden soll. Auf der letzten Arbeitstagung des Kol lektivs der Literaturwissenschaftler am Slawischen Institut stand das Thema „Der Revisionismus in der Literaturwissen schaft“ auf der Tagesordnung. Im Zusam menhang damit wurde über die Lehr- und Erziehungsarbeit der letzten Jahre kritisch Rückschau gehalten. Da nicht in allen prinzipiellen Fragen Uebereinstimmung erzielt werden konnte beschloß das Kol lektiv, die für die gesamte literaturwissen schaftliche Arbeit so wichtige Diskussion fortzusetzen. Im vorliegenden Artikel soll eine Antwort auf einige unklare Fragen gegeben werden. In der Diskussion wurde hervorgehoben, daß nach einer „schematischen“ Themen stellung in den Staatsexamensarbeiten vor 1956 eine „komplizierte“ Themenstellung gerechtfertigt wäre. Da sich die Themenstellung in der Ge genwart jenen „schematischen“ Themen im Prinzip annähert, lohnt es sich, anhand einiger Staatsexamensarbeiten der Jahre 1956/57 diese „Kompliziertheit“ zu erläu tern. Die Besonderheit in der Themenstel lung bestand in jenen Jahren darin, daß im Gegensatz zu den Vorjahren eine Viel zahl von Themen über das komplizierte Schaffen Dostojewskis vergeben worden ist. Und tatsächlich: Vor unserer Wissen schaft stehen hier noch große Aufgaben: Das Schaffen Dostojewskis als gewaltige Anklage gegen die zaristische Ausbeuter gesellschaft, den hohen Ideengehalt und den Realismus, die tiefe Widersprüchlichkeit in Werk und Weltanschauung des großen russischen Schriftstellers zu erschließen. Doch diese „einfachen“ Aufgaben werden in der Mehrzahl der Arbeiten über Dosto- Durch ideologische Klarheit zu wissenschaftlichem Aufschwung Einige Erfahrungen der Genossen der Grundorganisation Slawisten/Romanisten im Kampf gegen ideologische Koexistenz und Revisionismus jewski nicht einmal gestellt. So wird Do stojewski in einer Arbeit der Realismus glattweg abgesprochen. Seine Helden seien „keine typischen Verallgemeinerungen“, sondern lediglich „Verkörperungen von Ideen“. Statt dessen werden solche „kom plizierten“ Probleme wie „die menschliche Seele“, „der göttliche Mensch“, „die Ein samkeit“, „die Langeweile“, usw. abgehan delt. Zusammenfassend wird dann in der Staatsexamensarbeit festgestellt, daß die Ursache des Leids in der Widersprüchlich keit der menschlichen Seele begründet sei, daß Dostojewski für unsere jetzige Epoche bereits eine „Unterschätzung geistiger Be lange und eine gewisse Gleichstellung der Menschen“ vorausgesagt habe, daß Do stojewski mit seinem mystischen „golde nen Zeitalter“ das gleiche Zukunftsideal wie Maxim Gorki gehabt habe. In einer Arbeit über Leo Tolstoj mit der gleichen Tendenz wird besonders hervorgehoben, daß es Tolstoj hoch anzurechnen sei. daß er „die Menschen an die Notwendigkeit des Leidens erinnert“. Wöhlgemerkt — diese „Kompliziertheit“ kommt nicht in einer einzelnen Arbeit zum Ausdruck — das ist die Tendenz fast aller Arbeiten über Dostojewski und Tolstoj. Wo bleibt jedoch diese „Kom pliziertheit“, wenn unter dem Deck mantel des Objektivismus die „ein fachen“ antisozialistischen Anschauungen über die „Vermassung“ und über den So zialismus als „der Religion der Gewalt“ vertreten werden? Offensichtlich besteht wohl auch ein enger Zusamenhang zwi schen den „komplizierten Anschauungen“ des Kandidaten Gafschike über das Leben, das „letzten Endes immer die Nebenbuh lerschaft zwischen geistiger und tierischer Persönlichkeit ist“, und an seinem Verrat an unserer Republik, zu dem er sich ent schloß, nachdem er mit seiner „1“ für die Arbeit über Schopenhauer und seiner „5“ in Russisch die „seelische Zerrissenheit“ des Doppelgängertyps noch einmal doku mentiert hat. Wenn das also die „komplizierten“ The men sind, wie steht es da wohl erst mit den „schematischen“? Vielleicht kann das im Laufe der Diskussion erläutert wer den? In der Diskussion wurde die Meinung geäußert, daß sich doch nicht alle Studen ten auf den marxistischen Standpunkt fest legen könnten, daß wir diesen Studenten „den Weg verbauen“, daß die Wissen schaftler doch nicht „die ideologischen Richter“ der Studenten sein können. Ja. welche Kriterien gab es denn bis her? Bei Gatschike — so wurde uns ge sagt — sei es die „philosophische Bega bung“, die es anzuerkennen gelte. Diese „Begabung“ äußert sich jedoch lediglich im Nachbeten der reaktionären, wissen schaftlich wertlosen Literatur, während die hervorragenden Arbeiten Lenins über Leo Tolstoj, die doch — wie heute jeder Sla wist weiß — den Schlüssel zum Verständ nis von' Werk und Weltanschauung des großen russischen Schriftstellers geben, „übersehen“ wurden. In einer Anzahl unserer bisherigen Staatsexamensarbeiten gibt es eine Ge meinsamkeit in der Methode: Die Kandi daten suchen — ausgehend von ihren indi vidualistischen, pessimistischen und klein- bürgerlichen Anschaltungen — entsprechend Anschauungen in der Weltanschauung ein zelner Schriftsteller und geben diese her- ausgelösten Auffassungen als das Wesen der Weltauffassung der Schriftsteller aus. Offensichtlich steht ein solcher Sub jektivismus im Widerspruch zur Wahrheit und ist deshalb auch unwissenschaftlich. Der Marxismus lehrt, von den objektiven Gegebenheiten des realen Lebens auszu gehen und zu verallgemeinern. Einzel erscheinungen nür im Zusammenhang mit. anderen, Erscheinungen zu sehen und zu erkennen. Ein solches Herangehen ermög licht‘die. Erkenntnis der. objektiven Wahr heit. Hier kommt der Unterschied zwischen der bürgerlichen und der marxistischen Ideologie zum Ausdruck. Die Interessen der Ausbeuterordnung streben notendigerweise nach Vertuschung und Entstellung der ob jektiven Wahrheit, das proletarische Klas seninteresse dagegen nach ihrer rücksichts losen Aufdeckung. Wenn wir dem Subjektivismus freien Lauf lassen, wenn wir * wohlwollend zu sehen, wie die Studenten vom Weg .der Wissenschaft in den Bereich des Glaubens und der Unwahrheit abgleiten, wenn wir die uns anvertrauten Studenten in Verwir rung geraten lassen, so „verbauen wir ihnen den Weg“ zur Erkenntnis, erweisen wir uns als schlechte „ideologische Rich ter“. Was jedoch die Lehre des Marxismus anbetrifft — sie hat noch keinem Wissen schaftler geschadet, wohl aber eine Welt verändert! Was aber geschieht, wenn wir allen un wissenschaftlichen Auffassungen freien Lauf lassen? Das zeigt doch am besten die Entwicklung der Lehrmeinung am Slawischen Institut in den Jahren 1956/57, in deren Bestand infolge der ideologischen Koexistenz von den traditionell-bürger lichen slawischen Anschauungen, dem kleinbürgerlichen Eklektizismus, dem „menschlichen Sozialismus“ bis zum Trotz kismus alle möglichen Auffassungen ein gingen. . Obwohl, die oben genannte. Auffassung nur eine Einzelmeinung unter den Auf- fassungen unserer Literaturwissenschaftler,'' darstellt, so zeigt sie doch, wie wichtig die von der Partei gegebene Aufgabenstellung, auch für-unser Institut ist: Die gesamte, Arbeit muß viel enger mit dem Leben, mit' der Praxis verbunden werden. Unsere Stu denten. die zukünftigen Lehrer, bekom men eine verantwortungsvolle kulturpoli tische Funktion übertragen, sie sollen Pro pagandisten der deutsch-sowjetischen Freundschaff werden. Unsere gesamte . Ausbildung muß diesem Ziel untergeord net sein. Die Kollektivität in. der wissenschaft lichen Arbeit ist eine wesentliche Hilfe bei der Lösung unserer Aufgaben. Im Fachkol- lektiv der Literaturwissenschaftler sind im Frühjahrssemester wissenschaftliche Aus einandersetzungen mit der bürgerlichen Literaturwissenschaft vorgesehen, was uns helfen wird, die Quellen des. am Institut in den Jahren 1956/57 vorherrschenden Revisionismus zu erkennen und zu be kämpfen und dem Mißbrauch der Wissen schaft in Westdeutschland besser entgegen zutreten. Die Studenten sollten entsprechende Formen der kollektiven Arbeit wählen, um am Ringen um die Wahrheit teilnehmen zu können. Erkenntnisse liegen nicht auf der Straße. Zu wichtigen, für das Leben wert vollen Erkenntnissen kommt der Student erst nach schöpferischer Erarbeitung des Stoffes. Deshalb ist es jetzt eine wichtig« Aufgabe, neben den geschaffenen Lern, kollektiven vor allem solche Studiengrup pen zu bilden, die helfen, den Marxismus auf das Fachgebiet anzuwenden, das heißt das Ringen um die Wahrheit auf eine höhere Stufe zu heben. Eine Grundvoraussetzung für die weit tere Verbesserung unserer gesamten Arben ist die Ueberwindung der Einflüsse de Revisionismus. In dieser Hinsicht gilt 55 über einige Grundfragen Klarheit zuscha fen—, so über die untrennbare Einheit von Politik und Wissenschaft. Es gibt kein neutrale Wissenschaft. Die Wissenschal 1 dient immer einer bestimmten Klass«' einer bestimmten Gesellschaft. Die Forde rung nach ideologischer Klarheit in de Wissenschaft dient deshalb immer der Er höhung des Niveaus der Wissenschaft ' einer Wissenschaft, die dem Sozialismus dient. Eine Hauptlehre aus der Vergangen heit unseres Institutes ist die. daß nicn die ideologische Koexistenz, sondern nur ideologische Prinzipienfestigkeit, der un erbittliche Kampf gegen jede Form der bürgerlichen Ideologie, sei es die „reine bürgerliche“, die revisionistische oder * „komplizierte“, einen wissenschaftlichen Aufschwung gewährleistet, Dr. Harri Jünger Universitätszeitung, 9. 1. 1959. Seite 4 Ei I, Dem un( pe mj ROrien miss beau ist Im D Deutsche linik leipzig be bei Erfo plal die fl ' Org * andi s ist Zeit Ehen ar lich chir tüc wa en. ück n v reite vo: Inzwis . Uebe ^eren t Bsriger A är: "Tersit 3t 195 Ä R1 i Xisch- V 2 ä 53, In Urda miss: BSterzi 3 PH K mitt w en « » Fra ' Hilsc ste ‛nis, 9 fü, 8e Ta st ki 5 di sBungs: R,tlich Bubil llde V d V n se K ^er Sniti Dre SWese pre 1 SOrs 17 B'ung Aerzt 5 de BNove Bmit W0sarz d,nme 2 Aerz v Fa /von Rdizini V' C BUt, 1 Bhena %,r 88s, 9me, Und mh NOmt
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