Volltext Seite (XML)
Sächsiccho Lande bib. o hok I 1 7 Dez 1959 I | Für die Wissensdiah, die dem Sozialismus dient r UNIVERSITÄTSZEITUNG ORGAN DER SED PARTEILEITUNG DE R KARL MARX UNIVERSITÄT 3. JAHRGANG / NUMMER 43/44 LEIPZIG, DEN 16, DEZEMBER 1959 PREIS 30 PF Wissenschaftler-Delegation der Karl-Marx-Universität in Leningrad Noch engere Kontakte Leningrad-Leipzig Reiches Vortragsprogramm / Erweiterung des Freundschaftsvertrages wird vorbereitet ^Herzlichen Clückewunsch,Genosse Rektor! | er Akademische Senat der Karl-Marx-Universi- : tät wählte am 11. Dezem ber Genossen Prof. Dr. : Georg Mayer erneut ein mütig zum Rektor der : Karl-Marx-Universität. : Prof. Dr. Georg Mayer : tritt damit seine fünfte : Amtsperiode an. : Wir sind stolz, einen solch be währten Streiter für Frieden : und Sozialismus, einen solch erfahrenen und geschätzten ; Wissenschaftler an der Spitze unserer Karl-Marx-Universi- ; tät zu wissen! Prof. Dr. Matzen und Dozent Dr. Herbst Rektor Prof. Dr. Georg Mayer und Hans-Joachim Böhme, Erster Sekre tär der Universitäts-Parteileitung, verabschiedeten am 7. Dezember eine Delegation der Karl-Marx-Universi tät, die auf Einladung der Staat lichen Leningrader Shdanow-Univer- sität unserem Freundschaftspartner einen Besuch abstatten wird. Ziel der Reise ist es, eine Reihe von Vor trägen zu halten und aktuelle Fach ¬ fragen zu diskutieren sowie Ver handlungen über die zeitliche Ver längerung und Inhaltliche Erwei terung des Freundschaftsvertrages zu führen. Die Delegation wird geleitet von Prorektor Prof. Dr. Lothar Mosler, Direktor des Franz-Mehring-Insti tuts (2. v. r.); ihr gehören ferner an Manfred Seidler, Stellvertreter des Ersten Sekretärs der Universitäts- „Verdienter Arzt des Volkes“ Parteileitung (2. v. 1.); Prof. Dr. Albrecht Heinze, komm. Direktor des Instituts für Politische Oekonomie (1. v. r.); Dr. Werner Schubert, Ober assistent am Institut für Deutsche Li teraturgeschichte (1. v. 1,); ferner Prof. Dr. Joachim Focke, Mathemati sches Institut; Dozent Dr. Walter Or- schekowski, Direktor des Instituts für Strafrecht; Dozent Dr. Harry Pfeifer, Physikalisches Institut, und Heinz Thiemig, Referent des Rektors. Rektor Prof. D. Georg Mayer be auftragte die Delegation, den Lenin grader Freunden und Genossen die herzlichsten Grüße der Karl-Marx- Universität zu überbringen und ihnen für die Anregungen und die Unterstützung zu danken, die sie unserer Universität im Rahmen des Freundschaftsvertrages zuteil wer den lassen. Magnifizenz sprach die Erwartung aus, daß durch den Besuch unserer Delegation die Zu sammenarbeit zwischen beiden Uni versitäten sich noch enger und fruchtbarer gestalten möge und neue Impulse für Lehre, Forschung und Erziehung beider Universitäten ge wonnen werden. Auf einem Festakt der Regierung der DDR wurden am 11. Dezember 31 hervorragende Mediziner für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit im Ge- sundheits- und Sozialwesen unserer Republik mit dem Ehrentitel „Ver dienter Arzt des Volkes“ ausgezeich net. Die hohe Auszeichnung erhiel ten aus der Hand des Stellvertreten den Vorsitzenden aes Ministerrats- In den Schreiben, die unserer Uni versität in den letzten Wochen aus allen Teilen der Welt zugingen und in denen sich der Moskauer Chemi ker, der Pariser Agrarwissenschaft ler, der Helsinkier Prorektor oder der Hamburger Verleger für die un vergeßlichen Tage der 550-Jahr-Feier der Karl-Marx-Universität bedanken, ist immer wieder die Rede von den hervorragenden Leistungen unserer Wissenschaftler und Studenten, die und Minister für Gesundheitswesen, Max Sefrin, auch zwei Wissenschaft ler der Karl-Marx-Universität: Prof. Dr. Peter-Friedrich Matzen, Direktor der Orthopädischen Klinik, und Dr. Martin Herbst, Dozent für Herz- und Gefäßchirurgie. U niversitäts-Partei- leitung und „Universitätszeitung“ entbieten unseren „Verdienten Aerz- ten des Volkes“ die herzlichste Gra tulation. unserer Universität Weltgeltung ver schafften. Dieses Werturteil darf uns mit be rechtigtem Stolz erfüllen, und dies um so mehr, da ein erheblicher Teil unserer Gäste im westlichen Ausland beheimatet ist und das Leben einer mitten in der sozialistischen Umge staltung begriffenen Hochschule ver ständlicherweise äußerst kritisch be urteilt. Das hohe Niveau der wissen schaftlichen Veranstaltungen und unserer Publikationen, der Lei stungsanstieg unter den Studenten, Wei zum Kein dei Dinge dringt... Universitätszeitung: Im vorigen Jahr haben das Prorektorat für Stu- dienangelegenheiten und die Hoch- schulgruppenleitung der FDJ ge meinsam Vorschläge für die weitere Gestaltung der Berufspraktika er arbeitet. Unter anderem wird darin gefordert, die zum Teil noch be ziehungslose Aneinanderreihung von Studium im Hörsaal und Uebungs- raum und Praktikum zu überwinden. Was ist bereits in diesem Sinne ge tan worden? Wie wird das im Januar beginnende Praktikum im jetzigen Vorlesungsabschnitt inhaltlich vor bereitet, und in welchem Maße ist das Praktikum z. B. Ausgangspunkt für Semester-, Jahres- oder Examens arbeiten? Prorektor Dr. Möhle: Die von uns geforderte enge Verbindung zwischen dem Studium im Hörsaal und der Tätigkeit in der sozialisti schen Praxis ist zur Zeit am besten bei der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät im 6. und 7. Semester ver wirklicht. An Komplexvorlesungen schließt sich hier jeweils ein Kom plexpraktikum an. Aus dem Inhalt der Vorlesungen werden die Auf gaben des Komplexpraktikums abge leitet. Während dieses Komplexprak tikums im 6. Semester wird auch das Thema der Diplomarbeit festgelegt. Mit dem Beispiel der Wifa wollen wir alle übrigen Fakultäten und Institute anregen, eine enge Verbin dung zwischen dem theoretischen Studium und der Arbeit in der sozialistischen Praxis herzustellen. Nur dann können die theoretischen Einsichten von den Studenten in der Praxis geprüft werden und um gekehrt praktische Erfahrungen ge sammelt werden, auf deren Grund lage der Erfolg des theoretischen Studiums erhöht wird UZ-Interview mit Prorektor Dr. Horst Möhle zum bevorstehenden Praktikum: Festumrissene Aufträge steigern den Erfolg Universitätszeitung: Die Juristen fakultät ist im letzten Praktikum neue Wege gegangen, indem sie den Studenten fest umrissene Prakti kumsaufträge gab, mit dem Ziel, in dem betreffenden Betrieb, Stadt bezirk usw. mit den Werktätigen oder Einwohnern über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zu beraten. Dabei wurden die Themen zwischen den Praktikumsbetrieben und der Fakultät vereinbart. Welche Erfah rungen wurden mit solchen Prakti kumsaufträgen gemacht, wie werden diese Erfahrungen verallgemeinert, und wie weit sind die Fachrichtun- gen überhaupt in der Ausarbeitung eines Systems von Praktikumsauf gaben mit steigenden Anforderun gen? Prorektor Dr. Möhle: Die Juristenfakultät hat die Erteilung der Praktikumsaufträge weiterentwik- kelt. (Siehe dazu den Artikel von Lothar Lotze auf Seite 4.) Noch un befriedigend ist allerdings die Tat sache, daß die von uns geforderte enge Verbindung zwischen dem Stu- diu münd der Arbeit in der sozialisti schen Praxis noch fehlt. Auch an anderen Fakultäten und Instituten wird mit der Erteilung von Praktikumsaufträgen der Erfolg des Praktikums gesteigert. So be arbeiten die Studenten des 4. Stu dienjahres der Chemischen Institute während ihres mehrwöchigen Einsat zes im VEB Elektrochemisches Kom binat Bitterfeld, VEB Filmfabrik Wolfen und VEB Farbenfabrik Wol ¬ fen Themen, die das Niveau einer Examensarbeit für Chemieingenieure haben. Die Themen werden gemein sam von den Betrieben und unseren Instituten festgelegt und haben für die sozialistische Rekonstruktion un ¬ mittelbar Bedeutung. Es ist die kol lektive Bearbeitung dieser Aufgaben vorgesehen. Auch die Lehrerstudenten für die Fachkombination Mathematik/Che- mie des 2. Studienjahres werden wäh rend ihres Unterrichtspraktikums im Kreis Aue und im Polytechnischen Kombinat Aue solche Praktikums aufgaben bearbeiten, die zur Ent wicklung des Chemieunterrichts bei tragen, der im Polytechnischen Kom binat Aue für eine große Zahl von Schülern aus dem Landkreis Aue er teilt wird. Von besonderem Vorteil ist hier bei, daß beim Unterrichtspraktikum der Lehrerstudenten es zugleich mög lich ist, am Unterrichtstag in der Produktion, der für die Klassen im Polytechnischen Kombinat durchge führt wird, teilzunehmen und sich mit seinen Problemen vertraut zu machen. Auch am Franz-Mehring Institut und anderen Instituten ist in den letzten Jahren ein System von Prak tikumsaufgaben mit sich erhöhenden Anforderungen entwickelt worden. Universitätszeitung: Welche beson deren gesellschaftlichen Aufgaben haben die Studenten in diesem Prak tikum, und wie kann die FDJ am besten das Praktikum vorbereiten helfen? Prorektor Dr. Möhle: Eine besondere Aufgabe besteht für alle Studenten während der Praktika darin, die Kommissionen für wissen schaftlich-technischen Nachwuchs in den Betrieben und Einrichtungen und die Vorauswahlkommission der erweiterten Oberschulen bei der Be ratung und Lenkung der künftigen Studenten für alle Universitäten und Hochschulen der Deutschen Demokra- (Fortsetzung auf .Seite 4) die großzügig ausgestattenen Insti tute und die wissenschaftlich saubere Atmosphäre blieben — wie man sieht — nicht ohne Eindruck. Selbst nicht auf Journalisten westlich gelegener und orientierter Blätter, die trotz Ausflüchten und Verdrehungen von einem „erstaunlichen Elan“ der Stu denten, einer „reinen Besessenheit“ der Wissenschaftler und von Insti tuten sprachen, „vor denen man ruhig den Hut ziehen darf“. Wer von unseren Gästen unvor eingenommen die sozialistische Hoch schule prüfte — und darin unterschei den sich eben echte Wissenschaftler von Journalisten mit Scheuklappen — konstatiert nicht nur Erscheinun gen, sondern dringt zum Wesen der Dinge vor. Daß unsere Universität Erfolge erringt, von denen die Welt mit Hochachtung Kenntnis nimmt, ist in allererster Linie dem Umstand zuzuschreiben, daß unsere Universi tät im ersten deutschen Arbeiter- und-Bauern-Staat liegt, dessen sozia listische Gesellschaftsordnung die Wissenschaft von jeglicher Fessel befreit und die wissenschaftlichen Erkenntnisse ausschließlich zum Wohle der friedliebenden Mensch heit nutzt. Der Sozialismus, das ist de r Wirkstoff, der Wissenschaftler und Studenten beflügelt, mit wahrer Leidenschaft zu forschen und zu stu dieren und sie zu höchsten Leistun gen befähigt. Und wenn wir gefragt werden, was uns die Gewißheit gibt, daß die ge waltigen Ziele des Siebenjahrplanes erfüllt und Überboten werden; daß der Sozialismus siegen wird, so ist es eben diese schöpferische Begei sterung der Universitätsangehörigen und aller Werktätigen, die im 1com- menden Jahr neue schöne Früchte tragen wird. ~ er