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dieser Methode schliefslich darauf aus, den Gas sammler als solchen nur durch so lange Zeit zu erhalten, als man ihn nöthig hat, und dann das Metall desselben in einer andern Form zu ge winnen. Zu diesem Behufe wird das Metall im Gas- Sammler mittelst einer Einrichtung, die in Fig. 13 ersichtlich ist, nach beendetem Gusse abgezapft. Zu dem Zwecke wird der Gassammler nicht auf die früher erwähnte Grundplatte gestellt, sondern auf eine mit einer Seitenöffnung ver sehene Untercoquille, und ist unten auch nicht mehr geschlossen, sondern offen, kann jedoch vermittelst einer durch die Seitenöffnung der Untercoquille eingebrachten, an einem Hebel be festigten, feuerfest ausgeschmierten Klappe s ver schlossen werden. Nach beendetem Gusse wird diese Klappe herausgerissen, und das Metall ergiefst sich in die Untercoquille, daselbst einen sehr schönen und reinen Block ergebend. Nach dem Abzapfen des Metalles im Gas sammler bleibt in der Mittelcoquille nur eine cylindrische Haut stehen, daher der Abfall un- gemein klein ist. Bei heifsgehenden Sätzen kommt es auch vor, dafs im Gassammler gar kein Abfall zurückbleibt, und dals sogar das gegen den Gassammler zu liegende Ende der Eingufszapfen mit ausläuft. Das Heraustreiben von Metall aus den Co- quillen kommt aber selbst bei solchen Hitzen nie vor, weil infolge der kühlenden Wirkung der Coquillenwände das Metall in denselben ziemlich rasch erstarrt. Zum Schutze des Arbeiters für vorkommende etwaige Fälle empfiehlt es sich nach Einbringung des Hebels mit der Klappe ein Blech a b einzu stellen, welches unten auf dem Boden aufsitzt und nur für den Hebel einen entsprechenden Schlitz besilzt. Zum Einstampfen in die Gassammlercoquille wird nur Abfall-Chamotte verwendet, wie sie in allen Stahlwerken reichlich fällt. Auch kann dieselbe theilweise mehrmals ver wendet werden, so dafs der Aufwand an feuer festem Material verschwindend ist, sowie über haupt die Mehrkosten der Herstellung solcher Blöcke gegenüber den Blöcken gewöhnlicher gröfserer Querschnitte sehr klein sind. Gegen über der sogenannten communicirenden Gufs- metbode giebt dieses Verfahren, abgesehen davon, dafs auch bei weichstem Flufseisen die Blöcke immer gut ausfallen müssen, den Vortheil, dafs man die beim communicirenden Gusse nöthigen, gebrannten feuerfesten Röhren erspart, sowie auch den Abfall in diesen Röhren, und aufser- dem, dafs der in der Untercoquille erhaltene Block auch besserer Qualität ist als jener, welchen man bei der communicirenden Methode in dem feuerfesten Eingufstrichter erhält. Obwohl dieses Giefsen in Radialgruppen im ersten Momente den Eindruck der Complicirtheit macht, so geht die Arbeit doch ungemein schnell und unter Aufwand von sehr wenig Arbeitslöhnen vor sich, sowie auch Reparaturen fast gar nicht vorkommen. Die Goquillen werden fast gar nicht heifs, weil sie sehr schnell wieder entleert und an allen Seiten von Luft gekühlt werden. Die Blöcke dagegen kommen so hell glühend aus den Goquillen, dafs zu deren Auswalzung ungemein wenig Brennstoff nothwendig ist. Sie fallen aufserdem fast alle und zwar jede einzeln für sich aus den. Goquillen heraus. Die Ersparungen bei der Erzeugung von Blöcken so kleiner Querschnitte gegenüber dem Herunterwalzen von grofsen Blöcken ist daher eine sehr namhafte; nicht blofs deshalb, weil die Herstellungskosten solcher Blöcke gegenüber dem Herunterwalzen viel geringer sind, sondern auch,- weil für manche Werke, welche erst in der Einrichtung begriffen sind, in manchen Fällen die Ausgabe für ein Walzwerk entfallen kann. Das Einstampfen eines Mitteleingusses ein- schliefslich Zusammenschraubens des Mantels er fordert 2 Mann durch 1 Stunde, das Einstellen desselben in die Gufsgrube und das Zusammen setzen sowie Zusammenklammern der ganzen Gruppe sammt Aufsetzen des Doppelconus erfordert 1 Mann und 3 Geholfen durch 35 Minuten. Wenn die Blockkrähne hinreichend stark sind, kann ein Blockkrahn beim Herausnehmen der Gruppe aus der Gufsgrube stets 2 Goquillen mit 12 Blöcken fassen, so dafs, wenn 2 Krahne gleichzeitig arbeiten, jeder dieser Krähne nur 4 Hübe zu machen braucht, um die Blöcke sammt Goquillen aus der Gufsgrube zu entfernen. Man läfst zweckmäfsig die kleinen Blöcke aus den Goquillen heraus sogleich auf einen auf der Hüttensohle bereitstehenden Wagen fallen. Da eine solche Radialgruppe für 48 Stück Blöcke einen Raum in der Breite von 2,5 m erfordert, so mufs, wenn ganze Einsätze nur auf solche Blöcke vergossen werden sollen, für hin reichenden Raum in der Grube gesorgt werden, daher der Gufs solcher Gruppen am leichtesten in langgestreckten Gruben mittelst eines fahr baren Locomotiv-Gufskrahnes geschieht. Wo die Gufsgrube nicht hinreichend Raum bietet, wie in Teplitz, mufs man sich darauf beschränken, nur einen Theil von jedem Einsatz auf solche Blöcke zu vergiefsen. Das Stahlwerk Kladno richtet sich gegen wärtig darauf ein, ganze Einsätze solcher Bl cke in dieser Weise zu vergiefsen.