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werden, z. B. Zahnrad- und Sperrradprofile u. s. w. Insbesondere auch unter Anwendung von am Ausgangsende profilirten Walzen, wo dann dem Druckeisen hauptsächlich nur die Ar beit des Adjustirens zugewiesen wird. Für viele Fälle ist es praktischer, das Druckeisen behufs Verminderung der Reibung nicht allseitig das Werkstück umschliefsen zu lassen, damit bei kleinen Ungleichheiten in der Materialstärke des eintretenden runden Werkstückes das Material sich seitlich wegdrücken kann, ohne sich strecken zu brauchen. Der zweite Theil des Druckeisens glättet dann die aufgetriebenen Theile. Eine etwas zu grofse oder zu geringe Dimension des eintretenden runden Stabes hat eine geringe Deformation des Products zur Folge. Die fünfte Walzmethode, um auf dem Schräg walzwerk jede beliebig geformte, nicht runde Querschnittsform herzustellen, besteht darin, die gewünschte Querschnittsform mit kalten, möglichst harten, 'am besten vorn conischen Metallstücken zu derjenigen Form, welche sich am leichtesten vorwalzen läfst , also meist zu runden, zu ergänzen. Diese Metallstücke läfst man während des Walzens sich in das glühende Werkstück eindrücken und das Werkstück durch den Druck der Walzen nach vorn bewegen. Dagegen hin dert man diese kalten Ergänzungsstücke, man könnte sie Walznasen nennen, an der Vorwärts bewegung, so dafs das Werkstück sich gegen diese Walznasen mit gleitender Reibung ver schieben mufs. Die Walzen sind am besten rauh gemacht oder greifen mit passenden Er höhungen zahnrad- oder schraubenförmig in das Werkstück ein, während die kalten Ergänzungs stücke glatt sind und daher geringere Reibung am Werkstück haben, insbesondere wenn die Walzen das Werkstück vorher auf einer langen Fläche gepackt haben. Die Walznasen sind vortheilhaft für viele Fälle conisch anzuordnen, sie walzen sich, bei dem vorstehend beschriebenen Universalwalzwerk angebracht, bei jeder Um drehung der Walzen tiefer in das gegen sie fortschreitende Werkstück ein, z. B. wird halb rund in der Weise gewalzt, dafs die Walznasen erst mit einem Conus, welcher immer breiter wird, in das Werkstück eingewalzt werden. Der Querschnitt des Werkstückes wird daher in den hintereinander folgenden Augenblicken zwischen den Walzen sich vom vollen Kreis bis zum Halbkreis erstrecken. Die Walznasen sind am besten etwas seit lich beweglich gelagert, damit sie in den Zeiten, wo sie nicht oder nur theilweise von den Walzen gefafst sind , sich mit geringer Reibung an den Werkstücken verschieben. Läfst man beim Auswalzen eines Doppel-T-Trägers die Dimension des vorgewalzten Stabes in der Mitte dicker wie an beiden Seiten, indem man nach der Mitte des Stabes hin allmählich den Abstand der Walzen vergröfsert, so wird, da die Dimen sion der Walznasen dieselbe bleibt, die Wand stärke des Trägers nach seiner Mitte hin in demselben Mafse zunehmen, wie die des vorge walzten runden Stabes in der Mitte dicker gelassen war. Man kann also die Wandstärke eines Trägers an einzelnen Stellen verändern, insbesondere hat man die Möglichkeit , Träger auszuwalzen, bei welchen alle Theile der Länge nach gleiclimäfsig beansprucht werden. Während man bisher ausnahmslos nur Träger walzen konnte, welche in allen Theilen ihrer Länge denselben Querschnitt hatten, während doch be kanntlich mit der Annäherung an die beiden Auflagepunkte die Wandstärke abnehmen könnte, ist man nunmehr imstande, Träger auszuwalzen, deren Stärke nach der Mitte oder nach einer Seite hin parabelförmig zunimmt. Selbstverständlich sind hierbei die einzelnen Walznasen so gegeneinander gelagert, dafs die nöthige seitliche Beweglichkeit, welche der gröfsten gewünschten Dimensionsverstärkung in der Mitte entspricht, herbeigeführt wird. Diese Methode der Formgebung mit Walznasen läfst sich vortheilhaft mit dem vorher beschriebenen Druckeisen combiniren , indem man durch die Walznasen dem Werkstück schon die annähernde Form des Querschnitts geben läfst und dem Druckeisen nur die Arbeit des genaueren Drückens auf Dimension läfst. Für viele complicirte Formen, wie z. B. T, empfiehlt es sich, durch die Walznasen die Form möglichst der Kreisform annähernd herzustellen (Anker) und durch das Druckeisen gewisse Theile aufzubringen, wozu nur eine geringe Kraft gehört. Diese erwähnte Combination ist auch besonders aus dem Grunde empfehlenswerth, weil die Walznasen genau die selbe Gonstruclion des Walzwerkes bedingen wie das Druckeisen und ohne weiteres am Druck eisen befestigt sein können. Es können viele Profile, und zwar in jeder beliebigen Dimension mit diesen Walznasen hergestellt werden. Die Walzen bleiben stets dieselben, und man braucht zur Erzielung einer andern Di mension oder einer andern Querschnittsform nur das kleine Druckeisen mit den entsprechen den Walznasen auszuwechseln und den Abstand der Walzen zu verstellen. Das Druckeisen ist meist drehbar angebracht, so dafs es der Rota tion des Werkstückes nachgiebt, sich jedoch nicht in der Längsrichtung der Walzenachsen verschieben kann. Wird in dem Druckeisen ein gewundenes Profil angebracht, so wird das Werkstück gezwungen, ebenfalls eine gewundene Form anzunehmen, und ist es auf diese Weise möglich, für viele Specialzwecke bisher unbe kannte Walzformen durch einmaliges Durchgehen durch die Walzen aus dicken Blöcken herzu stellen , z. B. Stangen mit gewundenen Zähnen, von welchen die Zahnräder als Scheiben abge-