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Das Profil derselben ergeht aus nebenstehender Skizze. Die nach der Bahnhofsseite hin gelegenen Oefen, Nr. III und IV, welche erst kürzlich umgebaut wurden, haben geschlossene, die beiden anderen der ersten Gruppen offene Gicht. Nr. I und II sind in ihrem siebenten Betriebsjahre, Nr. III wurde vor etwa 2 Jahren und Nr. IV vor acht Monaten wieder in Betrieb gesetzt. Zur Zeit des Besuches des Vereins deutscher Eisenhüttenleute betrug die Tagesproduction: % Mangan und ) mit etwa 2 % leisen (affinage). Hinsichtlich der Production der zwei letzteren ist zu bemerken, dafs auf regehnäfsige Qualität des erzeugten Roheisens das Haupt gewicht gelegt wird, und eine Vermehrung der Production bei den neueren Oefen, welche sich allerdings in der leichtesten Weise erreichen liefse, planmäfsig nicht angestrebt wird. Vor dem Umbau der Anlage, welche in allmählicher Weise vorgenommen wurde, waren als Winderhitzer nur Röhrenapparate nach System Detombay (Marcineiles) vorhanden. Dieselben sind heute durch zwei den Oefengruppen entsprechende Gruppen von je sieben Cowperapparaten von 18 m Höhe und 6,70 m Durchmesser ersetzt. Die durchschnittlich erzielte Windtemperatur beträgt 600°, die Gasableitungsröhren, die Gasstaubkasten, sowie die Gasamäle sind in grofsen Dimensionen angelegt, so dafs verhältnifsmäfsig wenig Staub mit fortgerissen wird. Die Apparate werden nur einmal im Jahre zur Reinigung kalt gelegt. Das Gebläse besteht aus vier Seraing-Gebläsemaschinen von je etwa 120 Pferdekräften, welche eine gemeinsame Kaltwind druckleitung haben. Die vier Dampfkesselgruppen umfassen zusammen 17 Kessel, wovon 9 Cornwall-Kessel von 9,50 m Länge und 2,300 m Durchmesser. Die acht übrigen sind gewöhnliche Siederohr-Kessel von 1,100 m Durchmesser, deren Länge, ebenfalls 9,50 m beträgt. Für Kessel und Cowper-Apparate sind vier Kamine von 45 mm Höhe und 2,200 bezW. 2,400 m lichte Weite vorhanden. Die zur Verhüttung gelangenden Erze (Minette) kommen zum gröfsten Theil aus eigenen, mit der Hochofen-Anlage durch eine schmalspurige Grubenbahn verbundenen Gruben, von Lallinger berg, Höhl, Galgenberg u. s. w. Geringere Partieen werden mit Eisenbahn aus dem Becken von Beles (Beivaux), dann auch von den bei dem Lothringenschen Grenzdorf Rüssingen (Deutsch-Oth) belegenen Gruben bezogen. Die schmalspurige Grubenbahn läuft in dem vollständig überdachten Minetteraum der Hütte in Lufibahnen (Estacaden) aus, welche etwa 4 m über der Hüttensohle liegen. Ein dort vorhandener Steinbrecher zum Zerkleinern der Erze, mit directem Dampfantrieb, von der Maschinenfabrik »Humboldt« geliefert, soll sich sehr gut bewähren. Der allgemeinen Ein führung solcher Steinbrecher für die Zerkleinerung des ganzen Erzbedarfs stehen nur örtliche Hindernisse entgegen; dieselbe würde den radicalen Umbau der Luftbahnanlage erfordern, d. h. eine Auslage, welche mit den zu erzielenden Vortheilen nicht im Verhältnifs stände. Das Erzchargengewicht schwankt zwischen 6000 und 7000 kg. Es braucht wohl nicht erwähnt zu werden, dafs sich die Minette des Beckens von Esch und Rumelingen als kalkhaltig ohne Zuschlag verhüttet. Die Erze werden, ihrer Zusammensetzung entsprechend, so gewählt und aufgegeben, dafs eine besondere Möllerung im Erzraume nicht nöthig ist. Der Koksbedarf wird zum gröfsten Theil von den besten Zechen Westfalens bezogen; augen blicklich rührt ein geringer Posten von der eigenen Koksöfenanlage der Firma Metz & Cie. voii Haine St. Paul im Bassin du Centre (Belgien) her. Der Koksverbrauch für die Tonne erblasenen Roheisens beträgt angeblich 900 bis 975 für Puddelroheisen, 1000 bis 1050 für Thomaseisen und 1100 bis 1150 für Giefsereisen Nr. 3 bis 5 mit einem durchschnittlichen Möllerausbringen von 31 bis 33 %. Bei etwa 10 Umdrehungen der Gebläsemaschine beträgt der durchschnittliche Winddruck L_.4y00---- I bei Nr. II III etwa 80 t Thomasroheisen mit 11/2 0,8 bis 1 % Silicium. etwa 65 t Giefsereirobeisen (moulag Silicium. und IV etwa 75 bis 80 t Puddelro