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Das Ende, welches stets eingesteckt wurde, ist in der Mitte mehr hervorgezogen, jedenfalls durch das Erfassen der Walzen. Das hintere Ende zeigt eine sehr gerade Begrenzung und läfst dies jedenfalls auf eine gleich- mäfsige Streckung schliefsen. Meine neueste Construction des Walzwerks veranschaulicht Zeichnung XXIV. Die Ständer sind gewöhnlicher Art und lassen sich daher auch bei eventuellen Versuchen vorhandene Einrichtungen ohne weiteres benutzen. Beim X - Walzwerk, welches ich Ihnen augen blicklich nur zeigen kann, sind die den Walzen zunächst liegenden Rollen des Rollganges innerhalb der Ständer angebracht, weil die Blöcke anfänglich ziemlich kurz sein werden. Diese beiden Rollen sind unabhängig von dem übrigen Rollgang durch Gälische Ketten angetrieben und in verticalem Sinne etwas verstellbar, um ein wirksames Einschieben der Stäbe auch bei kleineren Profilen zu ermöglichen. Bei dem |—| - Profile würde diese Rollenanstellung nicht nöthig sein, auch kann wegen gröfserer Länge der vorgewalzten Blöcke die erste Rolle aufserhalb der Ständer liegen. Die verticalen Walzen sind in kastenförmigen Einbaustücken gelagert, die zur Seite angegossene Schilde in Dreiecksform besitzen. Die Neigung der schrägen Flächen wird durch die Kalibrirung gegeben und sie finden Auflager auf ebensolchen Flächen von 4 Schienen. Diese Schienen werden wie die Einbaustücke der Verticalwalzen in die lichte Oeffnung des Ständers von der Seite her eingeschoben und ruhen ihrerseits auf den Lagersätteln der Horizontal-Walzen, wo sie bezüglich der richtigen Höhenlage durch Druckschrauben genau adjustirt werden können. In der Längsrichtung können dieselben ebenfalls genau eingestellt, so dafs die Verticalwalzen in jeder nur gewünschten Weise genau und auch während des Betriebes bequem eingestellt werden können, da alle Stellorgane leicht zugänglich sind. Ich möchte Sie ersuchen, m. H.! sich hiervon an dem Versuchsappaiat überzeugen zu wollen. Die obere Walze ist beweglich und ausbalancirt, ebenso die oberen Stellschienen. Die verticalen Walzen werden mit ihren Einbaustücken durch Contregewichte, die an Winkelhebeln wirken, am Abwärtsgleiten auf den schrägen Flächen verhindert. Der Vorgang der Verstellung der Walzen ist einfach und klar. Beim Verengen des Kalibers werden die beiden Stellschienen einander genähert und so werden die als stumpfwinklige Keile wirkenden Schilde vorwärts gedrängt, mithin auch die Verticalwalzen. Die constructive Aufgabe der Einstellung der Walzen ist somit in einfacher Weise gelöst. Es ist noch zu erwähnen, dafs einfallender Glühspan durch kräftigen Wasserstrahl aus den Vertiefungen der Verticalwalzen zu entfernen ist. Für eine gewisse Ablagerung ist durch Aus sparungen Sorge getragen. Bei Flufseisen würden Blöcke auf eine rechteckige Form vorgewalzt werden und zwar in einem Blockgerüst mit verstellbarer Oberwalze. Die Kalibrirung würde sich in ähnlicher Weise, wie für Blechplatinen üblich, wie folgt gestalten: In der Mitte ist eine breite Streckbahn anzu ordnen, welche zur Seite etwa 3 Stauchkaliber hat. Die Breite derselben entspricht der Dicke der vorzuwalzenden Blöcke, welcher das erste Universalkaliber angepafst wird. Die Breite des Blockes hat sich dem ersten Universalstich anzuschmiegen, was durch Verstellen der Oberwalze geschieht. Fig. 4 zeigt den so erhaltenen ersten Universalstich mit dem Blockprofil. Das Kaliber ist anfangs offen, was aber bei Flufseisen vollständig gestattet sein dürfte. Ob dies bei Schweifseisen rathsam, mufs dahingestellt bleiben. Eventuell könnte man sich bei Schweifseisen mit einer engeren Anfangsstellung des Universalkalibers begnügen und dafür den Block anders gestalten, das Kaliber würde alsdann bereits nach dem ersten Stiche vollgehalten.* Im Universalwalzwerk sind durchschnittlich 10 Stiche erforderlich, die Stichzahl würde also gegenüber der jetzigen Methode nicht erhöht werden, was darin seinen Grund hat, dafs die Rück sichtnahme auf Stufen- und Wulstbildung fortfällt und man deshalb stärker drücken kann. Die Fertigkaliber der |—(-Profile werden möglichst viele auf einer Walze vereinigt, so dafs dieselben vielleicht erst alle 4 bis 8 Profile brauchten gewechselt zu werden. Ferner ist Aussicht vorhanden, dafs bei ausreichender Beschäftigung auf Träger, die Blockwalzen wohl immer liegen bleiben können. Ein Walzenwechsel wäre demnach eigentlich nur beim Universalgerüst für jedes Profil vorzu nehmen und ist durch die Construction Sorge getragen, dafs dies möglichst einfach geschehen kann. M. H. 1 Es ist nicht meine Aufgabe, dem Flufseisen das Wort zu reden, doch leuchtet ein, dafs dasselbe vermöge seiner billigeren Massenfabrication und der Gelegenheit, die Giefshitze zum Walzen zu benutzen, dabei von sehr grofsen Blockdurchschnitten ausgehen und grofse Walzlängen erzielen zu können, auch für die Formeisenerzeugung das Material der Zukunft sein wird, die Herstellung der Kreuzeisen dürfte eben wegen der schweren Blöcke geradezu auf Flufseisen an- * »Stahl und Eisen« 86, XII, Fig. 16, Bl. XXXVII.