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1. October 1894. .STAHL UND EISEN.* Nr. 19. 847 einer Vorwalze und einem Fertiggerüst besteht, werden Blöcke von 80 bis 85 kg gewalzt und ist dies die Grenze für das Auswalzen kleiner Blöcke direct zu Draht auf einer Fertigwalze hintereinander. Die Einrichtung der betreffenden Blöckchenwalze ist dabei so getroffen, dafs man den dritten Knüppel zu Breiteisen auswalzt, falls er infolge kleiner Störungen im Drahtwalzwerk etwas zu kalt wird. Die durchschnittliche Leistungsfähigkeit des Doppelwalzwerks in der zwölfstündigen Schicht ist bei 4,9-mm-Draht 56 t und steigt bei dickerem Draht auf 64 t. Ein belgischer Hüttenmann, welcher vor einiger Zeit Gelegenheit hatte, das Hasper Werk in Betrieb zu sehen, spricht sich in seinem Gut achten , welches im Auslande viel Beachtung gefunden hat, sehr günstig über die Fabrications- methode aus, welche zweifelsohne billiger sei als die bisher geübte, bei welcher zunächst Knüppel gewalzt werden, die man erst nach neuerlichem An wärmen weiter verwalzt. Vorrichtung zum Brechen von Roheisenmasseln. In dieser Zeitschrift wurden schon früher Ein richtungen sowohl zum Sammeln der Roheisen- masseln* als auch zum Brechen derselben be schrieben.** John S. Kennedy hat in einer der letzten Nummern des „Iron Age“ (Seite 184) Zeichnungen eines von ihm gebauten Apparats veröffentlicht, welcher den Zweck hat, sämmt- liehe Masseln eines Giefsbettes auf einmal her- auszuheben und alle Flossen gleichzeitig zu brechen. Abb. 1 zeigt die Seitenansicht einer Giefshalle. B und B1 ver anschaulichen die aus dem Giefsbett genom menen Masseln in verticaler und horizontaler j zweiten Tisch zur Unterstützung des Rinneisens | nach dem Abbrechen der Masseln bilden. Der eigentliche Roheisenbrecher besteht aus 5 Ständern G (in Abbild. 2 sind nur 4 gezeichnet), welche die verticalen Dampfeylinder für die Hämmer E und D und die Stützen m tragen. Die kürzeren Ständer C tragen die Stützen p und die Ambosse l. Eine starke in den Ständern G gelagerte Welle h trägt Daumen d, welche den Zweck haben, die Masseln auf dem Tisch fest zuhalten. Das in Ab bildung 2 zum Theil sichtbare Gitter e (vergl. auch Abbild. 3) dient einerseits zum Auffangen der gebroche- Lage an einem nen Flossen und Laufkrahn hängend. Der Antrieb des letzteren | wirkt andererseits auch wie ein Sandsieb. Wie kann entweder elektrisch oder mittels Drahtseils I man aus Abbild. 2 ersieht, besitzen die Massel ¬ erfolgen. Abbild. 2 zeigt die Ansicht des Brechtisches, Abbild. 3 die Seitenansicht und Abbild. 4 einen Theil desselben von vorn gesehen. Nachdem man die zusammenhängenden Flossen aus dem Giefsbett gehoben hat, legt man sie nebst dem Rinneisen S auf die Träger m und p des Tisches, in der Weise, dafs das Rinneisen überp vorsteht. Unmittelbar unter S, aber 100 mm tiefer als die Oberkante von p, ist eine Reihe von Ambossen l angeordnet, welche zusammen einen * Vgl. -Stahl und Eisen“ 1891, Nr. 2, S. 157. **VgL -Stahl und Eisen* 1892, Nr. 19, S. 881; 1894, Nr. 9, S. 408 und S. 409. hämmer D hinreichende Länge, um 7 bis 8 Gänse gleichzeitig in der Milte zu treffen. Die ' Hämmer sind mit starken Führungsstangen t in ! Verbindung, welche durch entsprechende Führung ' v gehen. Die Rinneisenhämmer, von denen einer j in Abbild. 4 in der Ansicht gezeichnet ist, sind ! Doppelhämmer, deren Hammerbäre senkrecht zur Längsrichtung des Hammers angeordnet sind und , unten um etwa 100 mm vorstehen. Sie sind mit I starken V-förmigen Führungsstangen versehen, die in den Führungen k gleiten. Wie man aus Abbild. 3 sieht, ist das Rinneisen sehr dünn ge halten und besitzt der Flossenansatz möglichst kleinen Querschnitt.