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1. October 1894. /STAHL UND EISEN.“ » Nr. 19. 857 Neuer Apparat zur Aufnahme der Lichtbilder von Eisenschliffen. Je mehr sich die Beurtheilurg der Eigen schaften des Eisens nach seinem durch das Mikroskop beobachtbaren Kleingefüge Eingang in die Praxis verschafft, um so erwünschter ist es, dazu einen Apparat verwenden zu können, der ein schnelles und sicheres Arbeiten bei der Auf nahme von Photogrammen der untersuchten Eisen- schliffe gestattet, um leicht eine grofse Zahl von Lichtbildern zu gewinnen, deren Vergleich zu dem erstrebten Ziele führt. statten für Kriegsmaterial) sehr gut bewährt hat, dürfte seine Beschreibung sowohl den Eisen hüttenleuten, wie den Gebrauchern von Eisen wohl erwünscht sein. Bevor auf die Construction eingegangen wird, sei erwähnt, dafs der Aufbau des Eisenschliff- trägers und der Kammer auf einem und dem selben, übrigens sehr kräftigen Gerüst, der ge trennten Aufstellung vorgezogen worden ist. Man kann auf Hüttenwerken, Maschinen-, Brückenbau- Der nach den ersten, unter der freundlichen Beihülfe des Hrn. Professors H. Vogel unter nommenen Versuchen von mir construirte Apparat, welcher in meinem Handbuch der Eisen hüttenkunde, 2. Auflage, 2. Lieferung, abgebildet ist, entsprach nicht genügend den Anforderungen der Praxis. Vor allen Dingen ist eine schnelle, genaue Einstellung unter klarer, gleichförmiger Beleuchtung an ihm schwierig. Zwar hat er alle Vorrichtungen zur Beleuchtung unter be liebigem Winkel bis zu 90 °, aber die schief winklige Beleuchtung, welche für wissenschaft liche Zwecke zuweilen erwünscht sein mag, ist für praktische entbehrlich und steht der Ein fachheit des Apparats im Wege. Nachdem sich der neue, nach meinen An gaben von der bekannten Firma Schmidt & Haensch in Berlin gebaute Apparat bereits in mehreren Exemplaren (namentlich in den Werk anstalten, Gewehrfabriken u. s. w. nicht immer einen ganz erschütterungsfreien Raum beschaffen, und es ist dann besser, die kleinen unvermeid lichen Zitierungen gleichmäfsig auf beide Theile zu übertragen; auch ist durch die Vereinigung die Aufstellung des Apparats an einem beliebigen Orte sehr erleichtert. Der Apparat, welcher in nebenstehender Figur abgebildet ist, besteht aus einer eisernen Bank AA, mit vier verstellbaren Schlitten B,C,D und D,. Von diesen tragen die beiden letzteren die Kammer mit dem Objectiv J, während mit Schlitten B die Vorrichtung zur Bewegung des Eisenschliffs K und die grobe Einstellung mittels Triebes F verbunden sind. Auf dem Schlitten C ist der kleine Beleuchtungsapparat mit dem Linne- mannschen Leuchtgas-Sauerstoffbrenner und der Spiegelbeleuchtung H G angeordnet. Sämmtliche Schlitten sind verstellbar eingerichtet, D und D l