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860 Nr. 19. STAHL UND EISEN.“ 1. October 1894. Bei diesem gröfsten Hube und der kleinsten Hubzahl von 1,065 i. d. Minute ergiebt sich eine mittlere Schnittgeschwindigkeit von 26,7 mm i. d. Secunde, es kann somit die Maschine beim härtesten Material ganz ausgenutzt werden. Die Querverschiebung des Stöfseis am dreh baren Querstück erfolgt selbstthätig und von Hand am Schlitten selbst. Der Selbstgang geschieht durch Klinkvorrichtung und Gewindespindel; es kann von 0,413 mm bis 3,5 mm in verschiedenen Variationen pro Slöfselhub geschaltet werden. Wie schon oben erwähnt, sind die Ständer mit Querstück auf den Längsbelten verschiebbar an- geordnet. Diese Verschiebung erfolgt auf drei Arten: 1. selbstthätig beim Arbeiten durch eine sinn reiche Klinkvorrichtung und Gewindespindeln; durch Aufstecken entsprechender Wechsel räder können 0,455 ; 0,75; 1,11; 1,82 mm Vorschub bei jedem Stöfseihub gegeben werden; 2. maschinell zum raschen Verstellen, direct durch Stirnräderübersetzung, mit einer Ge schwindigkeit von etwa 20 mm i. d. Secunde; 3. von Hand mittels Knarre, um das Werkzeug genau einstellen zu können. Die Verschiebungen sind so gewählt, dafs die ganze Fläche der Aufspannplatte sowohl mit dem Stofs- als auch mit dem Bohrwerk bestrichen werden kann. Das Bohrwerk hat eine Stahlspindel von 110 mm Durchmesser und eine Verticalverschie- bung von 700 mm; es können derselben 10 ver schiedene Geschwindigkeiten ertheilt werden und zwar: mit doppelter Räderüberselzung 4,2; 6,2; 9; 13; 18,2 Umdrehungen i. d. Minute, bei ausgerückter Räderübersetzung 24,5; 36,4; 52,3; 76 und 112 Umdrehungen i.d. Minute. Die gröfsten Löcher, die in Stahl bei einer Schnittgeschwindigkeit von 35 mm i. d. Sectnde gebohrt werden können, haben einen Durch messer von 160 mm; diejenigen in Schmiedeisen bei 105 mm Schnittgeschwindigkeit i. d. Secunde 480 mm. Die Verticalverschiebung der Bohr spindel erfolgt selbstthätig und von Hand. Der Selbstgang erfolgt durch Klinkung, Räderüber setzung und Gewindespindel. Die Anordnung der Klinkvorrichtung ist so getroffen, dafs bei einer Spindelumdrehung zweimal geschaltet wird, somit der ruckweise Vorschub dem continuirlichen fast gleichkommt, gegen letzteren aber den Vortheil bietet, recht viele verschiedene Vorschübe zu erzielen, was gerade in der heutigen Zeit bei der Verschiedenartigkeit der Metalle von grofsem Vortheil ist. Der kleinste Vorschub für jede Spindelumdrehung beträgt 0,074 mm, der Maxiraai vorschub 0,88 mm; in diesen Grenzen können durch die oben erwähnte Klinkvorrichtung 12 Variationen erzielt werden. Das Bohrwerk kann in der Querrichtung mittels Handrad und Zahn stange leicht und rasch verschoben werden. Zur weiteren Ausnutzung der Maschine und um die grofsen Panzerplatten für ihre Bearbeitung möglichst in einer Spannung fertigzustellen, wird die Bohrmaschine auch zum selbstthätigen Sägen in der Längsrichtung der Maschine verwendet und hat das Sägeblatt einen Durchmesser von 800 mm. Ferner ist zur Maschine ein besonderer Tisch mit Rundbewegung (der in der Abbildung nicht berücksichtigt ist) mitgeliefert, um auch runde Gegenstände bearbeiten zu können. Derselbe wird auf der Aufspannplatte befestigt, hat einen Durch messer von 2000 mm und ist in der Längs richtung der Maschine auf einem Untersatz von Hand verschiebbar. Die Rundbewegung erfolgt selbstthätig durch Klinkung vom Stöfsei aus und von Hand. Die freie Höhe von Oberkante Tisch bis Unterkante Querslück beträgt 700 mm. Noch ist zu bemerken, dafs sämmtliche Hand bewegungen der sehr umfangreichen Maschine so liegen, dafs sie vom Arbeitsstande leicht zu handhaben sind und somit die Maschine bequem bedient werden kann. In Anbetracht des zu bearbeitenden zähen Stahlmaterials ist die Maschine in allen ihren Theilen sehr kräftig gehalten. Sämmtliche Wellen, die Coulisse und die Hubscheibe sind aus ge schmiedetem Stahl, die stark beanspruchten Räder, sowie sämmtliche Kegelräder sind aus Stahlgufs hergestellt. Das Gesammtgewicht beträgt rund 95 000 kg. Anstreicher- und Besichtigungs-Wagen der Fordoner Brücke. Jede Oeffnung der Brücke besitzt zwei Wagen, einen oberen und einen unteren. Die unteren Wagen sind in allen Oeffnungen von gleicher Anordnung und an den Untergurten der Haupt träger fahrbar aufgehängt. Die oberen Wagen in den Stromöffnungen (von 100 m Weite) bewegen sich auf einer mit dem mittleren Bande der Hauptträger verbundenen Fahrschiene i in Innern der Brücke. Dagegen liegen die oberen Wagen der Vorlandöffnungen (von 62 m Weite) über dem oberen Windverbande und fahren auf dem Obergurte der Hauptträger. Alle Wagen sollen nicht allein als Hülfs- Vorrichtung bei der Vornahme des Anstriches