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1042 Nr. 22. STAHL UND EISEN.“ 15. November 1894. So spricht ein Grofsindustrieller und so hat nun seit fast zwanzig Jahren unermüdlich ein Theil der Pädagogen gesprochen, unter ihnen ich selbst. Ein anderer Theil, die Gymnasial-Partei, widersetzt sich dem aufs lebhafteste und stützt die alten Vor urtheile und Redensarten zu gunsten der klassischen Sprachen. Mit welchem Erfolge, ist bekannt. Da ist nun hocherfreulich, dafs sich auch in den Kreisen der Gymnasiallehrer, der Altphilologen, nach und nach Männer finden, die sich auf unsere Seite schlagen. Ihr Specialstudium liefert ihnen Waffen, die uns Anderen bisher nicht bekannt waren, die aber äufserst werthvoll und verwendbar sind. Aletha- goras steht unter diesen Altphilologen in erster Reihe. Er war früher nicht blofs ein warmer und geschickter, sondern auch ein ungewöhnlich kenntnis- reicher Vertheidiger der Bevorzugung der alten Sprachen und ist nun ein Mitkämpfer für unsern Standpunkt geworden. Die Parteigenossen werden von dieser erfreulichen Thatsache gewils mit um so gröfserer Befriedigung Kenntnifs nehmen, als sie ganz allein die Wirkung einer aus langem ernsten Nach denken und Forschen gewonnenen inneren Ueber- zeugung ist. Alethagoras hat wiederholt und jetzt aufs neue ausgesprochen, dafs sein heutiger Standpunkt wesentlich durch das Studium meiner Schriften herbeigeführt sei. So werden also die Freunde der gemeinsamen Sache erklärlich finden, dafs gerade ich mir gestatte, auf die Schriftchen aufmerksam zu machen und die Bitte auszusprechen, zur Verbreitung derselben in Industriekreisen mitzuhelfen. Es dürfte sich vielleicht empfehlen, dafs sich die Industrie zur Durchkämpfung der besprochenen Idee mit Schulmännern in Verbindung setzte. Der Real schulmänner-Verein, dessen Vorstand ich an zugehören die Ehre habe, ist in der Schul weit der Hauptvertreter derselben. Der Industrie stehen un gleich gröfsere pecuniäre Mittel zu Gebote als den Pädagogen, und es läfst sich nicht leugnen, dafs diese durch die Beschränktheit derselben vielfach recht fühlbar in ihren Bestrebungen beengt werden. Duisburg. Fr. Schmeding. Hand- und Lehrbuch der deutschen Handelssprache. Unter Zugrundelegung der neuen Orthographie bearbeitet von F. H. Schlössing. 111. Aull. Stuttgart bei Rich. Hahn. Preis 1,75 •46. Verfasser erfüllt die löbliche Aufgabe, in die Geschäftsbriefe der Kaufleute grammatisch richtiges Deutsch zu bringen, durch die vorliegende Grammatik nebst Beispielen auf das beste. Dampf, Kalender für Dampfbetrieb. Ein Hand- und Hülfsbuch für Datnpfanlagen - Besitzer, Fabrikleiter, Ingenieure, Techniker, Werk führer, Werkmeister, Monteure, Maschinisten und Heizer. Bearbeitet und herausgegeben von Richard Mittag, Ingenieur und Chef- Redacteur der Zeitschrift „Dampf“. Achter Jahrgang 1895. Mit einer Eisenbahnkarte und 198 Holzschnitten im Text. Dazu eine Beilage. Preis in Brieftaschenform, in Leder fein gebunden, nebst Beilage 4 46. Verlag von Robert Tefsmer, Berlin SW. 12. P. Stählens Ingenieur-Kalender für Maschinen- und Hüttentechniker, 1895. Eine gedrängte Samm lung der wichtigsten Tabellen, Formeln und Resultate aus dem Gebiete der gesammten Technik, nebst Notizbuch. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben von Friedrich Bode, Civil - Ingenieur in Dresden. Dreifsigster Jahrgang. Essen, Druck und Verlag von G. D. Bädeker. Preis geb. 3,50 in Brieftaschenform 4,50 J. Fehlands Ingenieur-Kalender 1895. Für Maschinen- und Hütteningenieure, herausgegeben von Th. Beckert und A. Polster. XVII. Jahrgang. Berlin, Verlag von J. Springer. Preis geb. 3 Mi. Schlosser-Kalender für das Jahr 1895, verbunden mit dem Schmiedekalender. Herausgegeben von der Redaction der Deutschen Schlosser- Zeitung, mit zahlreichen Musterzeichnungen. Fünfter Jahrgang. Preis 1,25 6, mit Nickel- schlofs 1,50 •6. Berlin, Verlag von Otto Elsner. Eisen- und Metallgiefser-Kalender für 1895. Her ausgegeben von Gari Pataky, Herausgeber des „Metallarbeiter“, unter Mitwirkung vieler Fachmänner. XV. Jahrgang. Preis in Lein wand gebunden 2,10 6. Berlin S., Prinzen- strafse 100. Verlag des Herausgebers. Industrielle Actien-Commandit-Gesellschaft Aplerbecker Hütte, Brügmann, Weyland & Co. in Aplerbeck. Ueber die allgemeine Lage bemerkt der Bericht: „Das Geschäftsjahr 1893/94 ergiebt gegen das Vorjahr ein günstigeres Ergebnifs, welches jedoch nicht durch eine allgemeine bessere Gestaltung des Eisenmarktes erreicht worden ist. Wir verdanken dasselbe zum Theil der Ermäsigung der Selbstkosten des Roheisens infolge der Umgestaltung unserer Hoch ofenanlage, zum Theil auch der Verminderung der Roheisenbestände, welche in der vorigjährigen Bilanz vorsichtshalber niedrig bewerthet worden waren. Die allgemeine Lage der Eisenindustrie hat sich noch Rundschau. nicht gebessert und werden wir nur durch die ver schiedenen Roheisenvereinigungen vor verlustbringen den Preisen geschützt.“ Infolge der Abnahme des Puddelverfahrens war es der Hütte nicht mehr möglich, die Production eines Hochofens in Puddel- und Stahleisen abzusetzen, und mufste sie auch zur Darstellung von Thomas- roheisen übergehen, obgleich die Erze der Gruben sich hierzu nicht eignen. Es wurden erblasen an: Puddel- und Stahleisen 22 694 t gegen 32869,5 t im Vorjahre, Thomaseisen 11355 t, Giefsereieisen 13 510,3 t gegen 14 614,2 t im Vorjahre, zusammen 47 559,3 t gegen 47 483,7 t im Vorjahre.