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zwei 2pferdige Gasmotoren (liegende und stehende) und einen 4pferdigen Petroleummotor ausgestellt. Ferner waren vertreten: die Bielefelder Ma schinenfabrik vorm. Dürkopp & Go. mit 2 stehenden und 3 liegenden Gasmotoren, Swi- derski in Leipzig mit mehreren Motoren des Capitainschen Systems, Molitor & Co. in Heidelberg mit einem 2pferdigen stehenden Gas motor, J. Grob & Co. in Leipzig mit mehreren Petroleummotoren und einem Modell eines Pe troleumbootes im Durchschnitt, bei welchem die Umsteuerung durch Verdrehung der Schrauben flügel der Schraube bewerkstelligt wird, indem dieselben beim Stillstand des Bootes genau recht winklig zur Drehachse der Schraubenwelle stehen und beim Vorwärtsgang nach vorne, beim Rück wärtsgang nach hinten geneigt sind. — Von englischen Gasmotorenfabriken war ver treten die Firma Burt & Go. in Glasgow mit Ea Fig. 16. einem liegenden Acme-Gasmotor; aufserdem be fand sich in der englischen Abtheilung der Maschinenhalle ein Stockport-Gasmotor. Der gröfste englische Gasmotor aber war der 200 - pferdige Fielding ■ Motor in der elektrischen Station des Ballon dirigeable oder lenkbaren Luftschiffs, welches von der Ausstellung zur Börse und zurück fahren sollte. Der Motor war ein liegender Zwillingsmotor und sollte durch Dowsongas betrieben werden, zu welchem Zwecke im Stationsgebäude der elektrischen Station eine Dowsongasanlage aufgestellt war. Weder diese letztere jedoch, noch der Motor selbst war überhaupt während der ganzen Dauer der Ausstellung in Betrieb gesetzt worden, da das lenkbare Luftschiff, dessen Maschinen durch die elektrischen Centralstationen in der Ausstellung getrieben werden und die Kraft zum Fortbewegen und Lenken des Schiffes erhalten sollten, bei drei nacheinander wiederholten Versuchen, es zu füllen, stets geplatzt war. Sowohl diese Anlage, als auch das von Anfang an projectirte in der Luft schwebende Restaurant sind über das erste Ver suchsstadium nicht hinausgekommen, und haben diese Mifserfolge allerdings nicht gerade zur Ver besserung des Renommees der Antwerpener Welt ausstellung beigetragen, vielmehr manchen Anlafs zu satirischen Bemerkungen über das Antwerpener „Luftschlofs" gegeben. — Kehren wir noch einmal zur Maschinenhalle zurück, so seien zum Schlufs noch einige deutsche Firmen erwähnt, welche sich die Unkosten und Mühen nicht haben verdriefsen lassen trotz der geringen Aussichten auf materiellen Erfolg ihre Maschinen bezw. Producte nach Antwerpen zu senden. Die Firma F. A. Herbertz-Richardswerk in Köln hatte einen ihrer mit Dampfkraft be triebenen und auswechselbarem, fahrbarem Boden versehenen patentirten Schmelzöfen ausgestellt, Ed. Hochheim in M. Gladbach Ventilatoren, G. L. P. Fleck & Söhne in Berlin eine Serie von Holzbearbeitungsmaschinen, das Düsseldorfer Eisenwerk Senff & Heye in Düsseldorf- Grafenberg einige ihrer Speisewasservorwärmer 10 mm = 1 kg/qcm. Cyl.-Dm. 300 mm .Kolbenhub 500 mm. Mafsstab 1 : 2. oder Economiser, welche in den Fuchs eingebaut werden und das Speisewasser auf 80 bis 125 0 erwärmen, um dadurch, den jeweiligen Um ständen entsprechend, nach Angabe der Firma eine Brennmaterialersparnifs von 10 bis 25 % zu erzielen. Werkzeugmaschinen waren geliefert von den Firmen Habers ang & Zinzen in Düsseldorf, Erhardt in Wolffenbüttel, Gilgenberg & Go. in Köln, Buchdruckerei- und sonstige Druckpressen von der Gardenbergerschen Maschinenfabrik in Darmstadt sowie von einigen anderen Firmen Ma schinen der verschiedensten Art, Tabakschneide- maschinen, Falzmaschinen u. s. w., welche sich ja bekanntlich auf allen Welt- und Landes- Gewerbe- und Industrie - Ausstellungen ebenso regelmäfsig wiederholen, wie die obligaten Choco- ladernaschinen, Buchbinderei- und Papierindustrie maschinen u. s. w. Es sei gestattet, hiermit das allgemeine Gebiet der Maschinenindustrie zu verlassen und zunächst noch zweier Ausstellungen in der Maschinenhalle zu gedenken, welche auch hier wieder, wie in Chicago, gerechtes Aufsehen erregten und stets viele Ausstellungsbesucher um sich sammelten: die Aus stellung derMefsinstrumente von Reinecker&Go.