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1. October 1894. STAHL UND EISEN.“ Nr. 19. 865 Die Speichen werden hier, wie es schon in den 50er Jahren von Borsig ausgeführt wurde, in und mit der Nabe verschweifst. Indessen sind die Einrichtungen, welche sich die Fabrik ver schafft hat, wesentlich vervollkommnet und rühmt dieselbe ihren Rädern folgende Vorzüge nach: Da die Speichen nicht über Rothgluth erwärmt | Die Rollen 2 und 3 bewegen sich in Führungen, welche parallel der eingelegten Speichenstange angebracht sind, wärend die Rolle 1 senkrecht dazu geprefst wird. Während diese nun in der Richtung des Druckes bezw. des eingezeichneten Pfeiles sich voran bewegt, schieben sich die Rollen 2 und 3 der ihnen vorgelegten Schablone werden, so bleibt das Eisen sehnig und behält seine Elasticität. Bei der älteren Fabrications- methode wird das ganze Rad überhitzt; das Eisen wird körnig und unelastisch. Ferner wirkt die Nabe in der Art und Weise, wie sie mit dem Rade eingefügt wird, als Niet und sichert so Fig. 2 a und 2 b. nach zusammen und gelangen schliefslich in die Lage 4 und 5. Inzwischen hat die Rolle 1 die Stellungen 4 und 5 passirt und ist in die Lage 1 der Fig. 2 b übergegangen. Auf diese Weise erhält die Speiche ihre eigenthümliche Sectorform. die Festigkeit des Ganzen. Fig. 1 giebt eine Uebersicht der Anlage. Die Fabrication beginnt mit — unsers Wissens von aufsen bezogenen zwei Theilen: der aus zwei aufeinandergesetzten Luppen bestehenden Nabe und der vorgewalzten Speiche. Letztere hat die in Fig. 2 angegebene Gestalt und wird in dem Biegewerk, Fig. la bezw. Fig. 2, auf die richtige Form gebracht. Es geschieht dies mit Hülfe zweier Schienen a b und c d, welche fest am Gestell sich befinden, und der Rollen 1, 2 und 3. Nunmehr werden 7 dieser Speichenstücke in einen Ring gelegt und dort durch Eintreiben von eisernen Keilstücken festgesetzt. Das Ganze, in Fig. 3 dargestellt, gelangt dann auf einen der Oefen, welche das Revolverfeuer b der Fig. 1 bilden. Dieselben sind einfache cylindrische Koksöfen von etwa 60 cm Durchmesser und 80 cm Höhe, mit Unterwind, geeignet, das Rad mit der Nabe auf zunehmen, welche gut mit Koks umpackt wird. Ring und die äufsere Hälfte der Speichen — und das ist es, worauf die Fabrik den Werth legt —