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' - - I« der Hauptsache darauf hinaus, daß die englische Regie rung alles vorbereite, um nötigenfalls Aufrüstungsmaßnahmen zu ergreifen. Lin plan für die Süstenverteidigung England» zur See und in der Luft sei bereit« vollständig. Die Durch führung dieser Pläne gehe entsprechend der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage langsam vor sich, wenn sie aber von lebenswichtiger Notwendigkeit für die Verteidigung Eng land» würden und wenn die Wolken sich sehr verdichten, dann könnten sie mit gröberer Geschwindigkeit in» Werk ge- seht werden, wenn man Sanktionen ergreifen wolle,dannmüssemanauchbereltfür eine» Krieg sein. Es gebe keine wirksamen Sanktionen, die nicht den Krieg bedeuten würden. Sanktionen zu ergreifen, ohne für den Krieg vorbereitet zu sein, würde daher bedeu- »en, dah man kein ehrlicher Treuhänder der Ration wäre. Vie englische Regierung befasse sich insbesondere mit den vorbereitenden Maßnahmen für eine etwaige englische Luft aufrüstung. Line Begrenzung der Luflstreilkräfte wäre wahrscheinlich die einzig durchführbare Form einer Luftab rüstung. Nach der Rede Baldwins vertagte sich das Unterhaus für die Pfingstferien bis zum 29. Mai. Frankreichs Quertreibereien in Genf. dnb. Genf, 18. Mai. (Drahtb.) Auch am Freitagabend war noch keinerlei Fortschritt in den Verhandlungen über dle Saarabstlmmung zu verzeichnen. Die Weigerung Frankreichs, einen Avstimmungslermin ins Auge zu fassen, macht jedes positive Ergebnis in den politischen Fragen un möglich. Auch in Kreisen des Völkerbundes glaubt man daher nicht mehr an einen Erfolg der Verhandlungen. Von französischer Seite wird geflissentlich dle unwahre Behaup tung verbreitet, Deutschland habe sich geweigert, Garantien zu geben und habe zuletzt überhaupt nicht mehr geantwor tet. In Wirklichkeit ist die französische Haltung trotz des weitgehenden deutschen Entgegenkommens so negativ, daß dle italienischen Vermittlungsversuche auf einen bisher unüberwindlichen widerstand stießen. Es muß daher damit gerechnet werden, daß auf der Sonn- abendlagung des Völkerbundsrates die entscheidenden polt- tischen Fragen: also vor allem der Abslimmungsker- min, die Garantiefrage und die Polizeifrage, ungelöst bleiben und daß neben den schon bekannten technischen Bestimmungen über die Abstimmungsmodali täten nur die Ernennung der Abstimmungskommisslon als Ergebnis übrigbleiben würde. Man nimmt an, daß der Völkerbundsrat am Sonnabend diese völlig unbefriedigen den Beschlüsse annehmen und sich dann zunächst vertagen wird. Ziemlich allgemein wird davon gesprochen, daß dann eine neue Tagung des Völkerbundsrates während der Ende Mai oder Anfang Juni slattfindenden Abrüstungs verhandlungen geplant ist. Man hat den Eindruck, daß von französischer Seite planmäßig darauf hingewirkt wird, dle neuen Verhandlungen über die Saar in die Atmosphäre der Abrüstungskonferenz hinein zu verlegen. Dabei hofft man offenbar, die Stimmungsmache gegen Deutschland noch wirksamer als jetzt betreiben zu kön nen. Ohne Zweifel besteht die Absicht, die befürchtete Li quidation der Abrüstungskonferenz zu einem Kesseltreiben gegen Deutschland auszunuhen, dem die Schuld für dle Zer schlagung der Abrüstungskonferenz unter völliger Ver drehung der Wahrheit zugeschoben werden soll. Gegen Abend hat der Dreier-Ausschuß für die Saar abstimmung unter Vorsitz Aloisis nochmals kurze Zeit ge tagt. Offenbar hat der Vorsitzende hierbei den übrigen Mitgliedern nur Kenntnis von der Krise der Saarverhand lungen und dem ungünstigen Stand der Besprechungen ge geben. Täuschungsmanöver Karthaus. dnb. Genf, 18. Mai. Außenminister Barthou bat Frei tag abend der französischen Presse mitgeteilt, daß Sonn abend die Schlußsitzung des Völkerbundsrates über die Saarstattfinden werde. Er habe sich mit Aloisi über einen Bericht an den Völkerbundsrat geeinigt, der die Frage zu friedenstellend regele. Barthou soll dabei haben durchblicken lassen, daß Deutschland mit dieser Lösung nicht einverstan den sein würde und soll weiter versucht haben, den Anschein zu erwecken, als ob die übrigen Mächte unter sich einig wären. Diese Darlegung Barlhous vor der französischen Presse stellt natürlich vor allem eine Stimmungsmache dar, die den Fehlscblag der Verhandlungen über die Saar verdecket, und den Eindruck erwecken soll, als ob der völkerbundsrar zahlreiche Beschlüsse gefaßt und seine Pflichten gegenüber der Saar voll erfüllt hak. In Wirklichkeit zweifelt niemand daran, daß weder die Frage des Abstlmmungstermins noch dle Frage der Garantien entschieden wird, und daß auch die Frage der Polizei offen bleibt. Ueber seine Besprechung mit Litwinow erklärt Bar» thou, daß sie eine Fortsetzung früherer Besprechungen dar» stelle und daß er zunächst seiner Regierung darüber berich ten müsse. Er habe im übrigen mit Litwinow auch über Abrüstungssragen gesprochen. Die Besprechungen Ribbentrop» in Uom. dnb. Rom, 18. Mai. (Drahtb.) Herrn von Ribbentrops kurzer Aufenthalt in Rom, der die Informatorischen Be sprechungen über die Abrüstungsfrage in den europäischen Hauptstädten fortsetzte, ist bereits beendet. Nach zwei Ge sprächen am Freitag, von denen das erste mit Mussolini 1H Stunden dauerte, während die ergänzende Unterhaltung mit Staatssekretär Suvich am Abend kürzer währte, tritt Herr von Ribbentrop am Sonnabend früh den Rückflug nach Ber- tn an. Im ersten Gespräch, das in freundschaftlich- tem Tone geführt worden ist, wurde der deutsche und der talienische Standpunkt noch einmal klargelegt. Von deut- cher Seite wurde erneut betont, daß man den größten Wert >arauf lege, zu einem Abkommen zu gelangen, daß aber an- rerseits die deutschen Forderungen ein Minimum dar- teilten, das niemals Gegenstand irgendeines Abhandelns ein ktznne. Der italienische Standpunkt ist ja aus dem Me morandum und besonders aus dem letzten Zeitungsartikel des italienischen Regierungschefs bekannt Die Unterredung mit dem Staatssekretär Suvich ergänzte die Unterhaltung mit Mussolini in einigen technischen Einzelheiten. Bombenanschlag ans das Salzburger Festspielhaus. Wien, 19. Mai. Ueber einen Bombenanschlag auf Las Salzburger Festspielhaus wird berichtet: Um 6 Uhr abends fuhr in rasender Fahrt ein Kraftwagen vor dem Festspielhaus vor und stopple jäh ab. Zwei Männer sprangen aus der Limousine und stürzten in den Vorrauiy des Festspielhauses und warfen den Sprengkörper mitten in die Halle. Die Wirkung war außerordentlich stark. Dle gro ßen Marmorsäulen splitterten, die Fenster gingen in Trüm mer, und dle Mosaikfenster nach der Straße und dem Thea tersaal zu wurden ebenfalls zertrümmert. Die Fensterschei ben in dem dem Festspielhaus gegenüberliegenden Gebäude gingen in Scherben. Der Sprengkörper war offenbar für eine kurze Zeitzündung eingestellt gewesen, denn er zerknallte kurz nachdem er in die Halle geworfen worden war. Inzwi schen hakten die Männer den Kraftwagen wieder bestlegen und waren in rasender Geschwindigkeit davongefahren. Rach den letzten Meldungen sind die Verwundungen der zahlrei chen Verletzten glücklicherweise nur leichter Ratur. Haupt sächlich rühren sie von Glasspliltern her. Allerdings wurden auch einige Personen infolge des Schreckens von schweren Rervenkrämpfen befallen. Die Verletzten sind durchweg Be amte des Festspielhauses. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Ueber den Anschlag wurden amtlich bisher keinerlei Mitteilungen gemacht. » - Ser Führer des Sandwerks beim Kanzler. Eine Stiftung für notleidende Kund werker. - Berlin, 18. Mai. Reichskanzler Adolf Hitler empfing die Führung Les deutschen Handwerks,-en.Reichshand werksführer Schmidt, den Stellvertreter des deutschen Handwerksführers, Zeleny, und den Generalsekretär Dr. Schild. An dem Empfang nahmen Reichswirtschäfts- minister Dr. Schmitt, Reichskommissar für den Mittel stand, Ministerialdirektor Dr. Wienbeck, und Ministe- rialrat in der Reichskanzlei Dr. Willuhn teil. , Der Reichshandwerksführer übergab die Summe von 200 000 Mark als Grundstock für die vom Reichskanzler ge- nehmigte Stiftung „Adolf-Hitler-Wohlfahrtsspende des deutschen Handwerks". Die Zweckbestimmung dieser Stif tung ist, alten, notleidenden Handwerksmeistern und Gesel len oder deren Hinterbliebenen Ehefrauen Unterstützung zu gewähren. Die Stiftung wird beim Reichsstand des Deut schen Handwerks verwaltet. Der Reichshandwerkssührer berichtete dem Reichskanz- ler über die Leistungen des deutschen Handwerks bei dem Winterhilfswerk und bei der Adolf-Hitler-Spende der deut schen Wirtschaft und sprach seinen Dank aus für die Arbeit der Reichsregierung bei der gesetzlichen Neuorganisation Les deutschen Handwerks. Der Reichshandwerkssührer ver sicherte, such im Handwerk «ine mustergültige Ordnung nach dem nationalsozialistischen FührerprinZp üxbeizuführen, Der Reichskanzler dankte für bi« Spend« üM' sprach bk« Hoffnuna aus, daß an dem bestimmt zu erwartenden allge meinen Aufstieg der deutschen Wirtschaft auch das Handwerk seinen gebührenden Anteil haben werde. Sn SrMWMkU sil M * SOSlbküIkN AMI m W> m SW. Mainz, 1v. Mai. (Cig. Funkmeldung.) Bei dem Be- grüßungswbend im Stadthallensaal, der dicht besetzt war, sprachen nach Musikvorträgen Dr. Klenk, der Bezirksführer Mainz des VDA., der Bürgermeister von Mainz, Dr. Barth, und der Oberbrügermeister von Trier, Christ. Nach einem Vorspruch von Paul Schmidtgen nahm der Oberbürgermei ster der Stadt Saarbrücken, Dr. Nelken, das Wort. Er be tonte besonders das Deutschtum Saarbrückens, das, wie dak ganze Saargsbiet, ein unerschütterliches Bollwerk des Deutschtums sei. Nach dem Gruß eines Ausländsdeutschen und dem Vortrag des Chorwerkes „Wir heben unsere Hände" des sudetendeutschen Dichters Ernst Leid! hielt der der Reichsführer des VDA.» Dr. Steinacher, die Schtußanfprache. In 36 Staaten, so sagte er, lebten deutsche Menschen, die 36 verschiedene Staatsangehörigkei ten besäßen. Ueberall in der Welt hätten wir deutsches Schicksal, das vom Staatsbürgerpaß unabhängig und, das nur von der Zusammengehörigkeit des Volkstums und vom gemeinsamen seelischen Erleben beherrscht wird. Der Red ner ging dann aus das Saargebiet ein und betonte nach drücklich, daß hier das Volk ohne Staat Geschichte mache: Ohne staatliche Unterstützung zu genießen, würden die Deut schen an der Saar den Weg zum Reiche zurückfinden. Er danke allen denen, die zu dem Gelingen der Mainzer Ta gung beigetragen hätten, herzlichst. In der Zeit der Besat zung und des Ruhreinmarsches habe ebenfalls Volkstum, ohne die Unterstützung des Staates zu haben, gekämpft. Dieser Kraft des deutschen Volkstums sei es zu danken, daß der Anschlag von 1923, der der gefährlichste Hieb Frank, reichs feit 150 Jahren gewesen sei, abaewehrt worden sei. Die Kraft, die 1934 hier gewirkt habe, sei das Erlebnis der Geschichte, das wir von diesen historischen Städten wieder mit hinaus in unsere Bezirke nehmen wollen, den Glauben an uns, an die Kraft unseres Volkstums und die Entschei dung stärkend, die an der Saar kommen werde. Volksjuzn gegen fremden Staat! So sei der Kampf auch draußen gestellt. Dr. Steinacher wies schließlich darauf hin, däß dqs deutsche Land um den Rhein oft in der Geschichte die Ge- burtsstätte auslandsdeutscher Volksgruppen geworden sei. Von hier zogen einst die Siebenbürgener Sachsen und M Donauschwaben aus, hätten viele AuswandemngsstrHM nach Uebersee ihren Ausgang genommen. „Sie mögen aüe das Bewußtsein mitnehmen, daß ein neues Deutschland hier vor ihnen steht. Die Größe dieses Werdens kommt lischt bloß aus unserer Kraft und aus unserem Schaffen, sondern die Kraft kommt uns von dem Führer, der uns in Adolf: Hitler geschenkt ist". Bei diesen Worten erhoben sich die Versammelten.wH ein Mann und brachten dem Führer des deutschen Volkes, Adolf Hitler, begeisterte Kundgebungen dar. Dann verltzs Dr. Steinacher den Wortlaut der Huldigungstslearatnime an. den Reichspräsidenten, den Ehrenführer des VDA., und ütt Adolf Hitler, den Kanzler und Führer des neuen Reiches. Nach einem dreifachen „Sieg Heil" auf den Reichspräsiden ten und Reichskanzler schloß der Begrüßungsabend mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. Im Anschluß an den Begrüßungsabend versammelte sich die VDA.-Jugend auf der Zitadelle. Sie zog in einem großen Fackelzug zum Adolf-Hitlerplatz, wo Dr. Steinacher erneut kurz sprach. ' Der TeLegrammweMeL rwifitfen dem Reichspröstdenten und dem DDA. Berlin, 19. Mai. (Cig. Funkmeüu) Der VDA. hat an läßlich seiner in Mainz begonnenen Pfmgsttagung an Herrn Reichspräsidenten nachstehMdes Telegramm MichM? „Auf westdeutschem Grenzboden an der Pforke des Saarlandes grüßt der Volksbund für das Deutschtum im Auslande anläßlich seiner Saarbrücker Pflngsitagung an Rhein und Mosel seinen Schirmherr» und Ehrehführer in dankbarer Treue und tiefster Ehrerbietung. gez. Dr. Hans Steinacher." Der Herr Reichspräsident hak hierauf wie folgt ge antwortet: . „Dr. Hans Steinacher, Reickrführer de» VvA. Haben Sie besten Dank für das freundliche Meingedenke» anläß lich Ihrer Pfingsttaaung. Ich erwidere Ihre Grüße Herz- lichst mit dem aufrichtigen Wunsche, daß dem VVA. lm neuen Arbeitsjahre weiteres erfolgreiches wirken im Dien ste des deutschen Gesamtvolkes beschleden sein möge. gez. von Hindenburg, Reichspräsident." Der Führer und Ministerpräsident Göring an den UDA. Mainz, 19. Mai. (Eia. Funkmeldung.) Reichskanzler Adolf Hitler hat an den VDA. folgendes Antworttelegramm gesandt: „Treuekundgebung de» VDA. hat mich sehr erfreut. Dies« Pflege unsere» Volkstums jenseits der Grenzen, eine verant wortungsvolle Aufgabe, deren erfolgreiche Lntwickluüg zum Vesten unserer Volksgenossen im Ausland ich genau verfolge, kann meiner Förderung gewiß sein". Ministerpräsident Göringhat folgendes Begrüßungs telegramm gesandt: „Dem Volksbund für das Deutschtum im Ausland wün sche ich für seine diesjährige Saarbrücker Tagung Völlen Er folg. Möge sie den noch nicht wieder in ihr Vaterland elnge- gliederten Volksgenossen de» Saargebiet« ein eindrucksvol ler Beweis dafür sein, daß da» gesamte Volkstum hinter ihrem Kampfe steht". 8l« sp.ren viel, l-reu Ll-Mdsrin, delgulem äeu,,»en Iwvk äurck -kattenaienMiekLscaFkee uncl leben ä,de! I-mg I