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und des Kreidemergels durch unsichtbare Organismen. 33 sung des Nils zu beiden Seiten bilden, und deren Plateau sieb westlich weit in die Sahhara erstreckt, vielleicht sie hauptsächlich bildet, ebenfalls wie der Nummuliten Kalk ein unbegreiflicher Haufe von mikroskopischen kalk- schaligen Thierchen, und gerade derselben Gattungen und Arten ist, welche die europäische Kreide bilden. Welche Meinung man auch bisher über die geognostische Stellung der Felsen dieser grofsen Länderstrecke, der Wiege der europäischen Cul- tur, gehabt haben mag, so geben diese mikroskopischen Resultate doch of fenbar ein ganz neues und unerwartetes Licht. Ja die Erscheinungen ver binden sich nun von Ägypten bis tief in das westliche Afrika. Dieselben Thierchen bilden, wie es aus den vorgetragenen directen Untersuchungen mit Sicherheit hervorgeht, den Boden um Oran in einer weiten Erstreckung am Fufse des Atlas, und wohl erlaubt die Gleichheit der Oberfläche der grofsen Wüsten-Ebene, der Sahhara, des nördlichen Afrikas mit dem von mir selbst im Osten in ihrer ganzen Länge, und zu einem grofsen Theil im Norden gesehenen Rande an eine gleichartige Bildung zu denken. Wie denn die frühere Vorstellung, als sei die Sahhara ein unergründliches Sand meer, welche durch die in den tief sandigen Schluchten der Felsplateaus hinziehenden Caravanenstrafsen entstanden ist, von mir schon 1827 (*) als offenbar img angezeigt wurde. Allein nicht blofs nach Westen hin erstrecken sich die deutlichen An zeigen gleicher organischer Einwirkung auf die festen Massen der afrikani schen Länder, sondern von Cahira östlich greifen dieselben Verhältnisse auch weit nach Asien über. Die von mir mitgebrachten, von He mp rieh und mir gesammelten Gebirgsproben von Hamam Fai’aün und Tor im sinai tischen Arabien, welche ich früher für aschgraue Mergel und gelbgraue Kalksteine der Tertiärperiode hielt, zeigen sich bei der neueren Untersu chungsmethode als aus ganz denselben mikroskopischen Kreidethierchen ge bildet, welche die Gebirgsmassen Oberägyptens ausmachen. Ja es scheint auch hier die Verbreitung dieser Bildung sich noch weit in die grofse Wüsten- Ebene fortzusetzen, welche bei jenem, Gebel Tih genannten, Wüstenabfall am Wadi achtar (grünen Thale) sich östlich nach Palästina hinziehen, und ( 1 ) Beitrag zur Charakteristik der nordafrikanischen Wüsten. Besonderer Abdruck 1827 und Abhandlungen der Akademie von 1827, gedruckt 1830. E