16 Ehrenberg über die Bildung der Kreidefelsen fch habe dann auch meine Untersuchungen in Brighton angefangen, wo aber ein Sturz mit dem Postwagen mich unfähig machte, mehr als die Ausdehnung der Massen anzusehen. Jedoch haben die mitgebrachten Pro ben der oberen und unteren Schreibkreide mir auch hier noch specielle Un tersuchungen erlaubt. In der Kreide von Brighton habe ich keine Kiesel- Tnfusorien gefunden, wohl aber zahlreiche Polythalamien und in den Feuer- steinen Xantliidium ramosum u. a. mit Spongien-Resten. Die englischen Topfsteine Potstones oder irländischen Paramoudra's von Wittingham bei Norwich und von Irland (*), welche trichterförmige 3 Fufs lange 1 Fufs breite Feuerstein-Gebilde der Kreide sind und oft 2 hori zontale Feuersteinlagen in senkrechter Stellung verbinden, haben neuerlich eine Meinungs-Differenz über ihren organischen oder anorganischen Ur sprung bei den englischen Geologen hervorgei’ufen. Die mir bei meiner Anwesenheit in London mit freundlicher Liberalität gestattete Untersuchung eines Splitters eines solchen auffallend regelmäfsigen Trichters, in der Samm lung der geologischen Gesellschaft zu London liefs mich erkennen, dafs die innere Masse aus Xanthidium hirsutum, Fragmenten von X. ramosum und von zerstörten Wasser-Pllanzen, wahrscheinlich Schwämmen, bestand, welche durch eine aufgelöste Kieselmasse verbunden waren, ganz nach der Art, wie es sich bei den anderen Feuersteinen auch findet, so dafs zufällige lokale Einflüsse auch hier auf organische Kieselei’de gewirkt zu haben scheinen, wo durch sie zu festem Stein verschmolzen und erhärtet war. Ich habe über die sen Gegenstand während meiner Anwesenheit in London einen kleinen Auf satz in die Annals of Natural Ilistorj des Herrn Taylor gegeben, welcher im November-Heft 1838 abgedruckt ist. Uberdiefs habe ich in Berlin die im Handel in sehr grofsen Quantitä ten vei’käufliche dänische Kreide und die ebenso häufige Rügensche weifse Kreide von Neuem vielfach untersucht. Ferner habe ich die gelbe Kreide von Puszkary bei Grodno in Polen und die gelblich weifse von Cattolica in Sizilien, auch eine Kreide aus Griechenland untersucht. Endlich habe ich im Cäment des gelblichen Nummuliten-Kalks der Pyramiden von Gyzeh in Ägypten und der Umgegend von Cahira zahlreiche ganz ähnliche Polytha- (') In den Transact. nf genlog. Society, 1 Scries Yol. IV. p. 413. sind von Herrn Buck land Abbildungen davon gegeben.