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Die Brikettierung der Brikcttierkohle-Teerrückstand-Ge mische Die Versuchsbriketts wurden auf einer hydraulischen Presse als Laboratoriums- Rundbriketts von 50 mm Durchmesser, ca. 21 mm Höhe und 50 g Gewicht her gestellt. Der Preßdruck und die Preßlemperatur waren für alle Versuche konstant: sic betrugen t200kp/cm 2 bzw. 52’C. Von den Versuchsbriketts wurden die Druck festigkeit, die Abriebfestigkeit, die Längsdehnung und die Querdehnung auf genommen. Die Bestimmung der Druckfestigkeit wurde auf der Deubener Presse als Mittel wert aus 5 Einzelmessungen vorgenommen. Die Abriebfestigkeit wurde in der •JfB-Tormmel bei 25 und 100 Umdrehungen als Abriebrückstand + 30 mm und + 10 mm bestimmt. Für die Mittelwertbildung dienten ebenfalls je 5 Einzel messungen. Die Längsdehnung errechnet sich aus den Meßwerten: Briketthöhe unter Druck und Briketthöhe nach der Entlastung. Sie wurde in Prozent der Briketthöhe unter Druck angegeben. Entsprechend ist die Querdehnung auf den Brikettdurchmesser unter Druck bezogen. Die Ergebnisse der Brikettierversuche sind in Tabelle 15 zusammengestellt und in den Bildern 8 und 9 veranschaulicht. Versuchsreihe 1 kennzeichnet die Eigenschaften der Brikettiergemische und Ver- suchsbrikelLs, die aus Gemischen von mitteldeutscher Brikettierkohle E und mitteldeutschem Zenlrifugenrückstand E bestehen. Die Druckfestigkeit der Briketts fällt schon bei dem geringen Zusatz von 0,5% freiem Teer, entsprechend 1,3% Rückstand, erheblich ab. Bei höheren Teeranteilen sinkt die Druckfestigkeit stetig weiter ab; sie beträgt bei einem Teergehalt von 10% nur noch 25,6 kp/cm 2 . Die Probe mit 15 % Teer war nicht mehr brikeltierbar. Das gleiche gilt bis auf wenige Ausnahmen für die anderen Versuchsreihen. Der Abriebrückstand bei 25 Trommel umdrehungen weist mit steigendem Rückstandsan teil im Brikett eine zunächst mäßig fallende, dann jedoch stark fallende Tendenz auf. Schon bei einem Teer gehalt von 7% beträgt der Abriebrückstand + 30 mm 0%. Bei 100 Trommel umdrehungen verstärkt sich diese Abhängigkeit noch. Andererseits ist festzustellen, daß der Festigkeitsverlusl bis zu einem Teergehalt von 1 %. entsprechend einem Rückstandsgehalt von 2,5%, in mäßigen Grenzen bleibt. Daraus ergibt sich, daß es zweckmäßig ist, den Rückstandsanteil im Brikett möglichst klein zu halten. Im Falle des Werkes E, das den höchsten spezifischen Rückstandsanfall aller Lurgi- Schwelereien aufzuweisen hat, würde der Gehalt an freiem Teer im Brikett 0,47 % und der Gehalt an Rückstand 1,22% betragen, wenn die gesamten anfallenden leerreichen Rückstände der gesamten Brikettierkohle gleichmäßig zugesetzt werden. Die anderen Schwelwerke würden mit z. T. noch erheblich geringeren Rückstands zusätzen zur Brikettierkohle auskommen. Das bedeutet, daß das Verfahren der thermischen Aufarbeitung der Teerrückstände im Gemisch mit Brikettierkohle durch Schwelung ganz allgemein so lange interessant ist, so lange die Schwelstand festigkeit der Mischbriketts mit Teergehalten bis zu 0,5% befriedigend bleibt.