Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Die physikalisch-chemische Untersuchung umfaßt die Original-Rückstände, den extrahierbaren Teer und den Extraktionsrückstand. Von den Original-Rückständen wurden die äußere Beschaffenheit, die Zusam mensetzung, die Schwelanalyse, der Heizwert, die Elementaranalyse und der Ge samtschwefel ermittelt. Die Bestimmung des Wassergehaltes erfolgte nach der Xylolmethode. Der Staubgehalt wurde als Xylolunlösliches und der Gehalt an Teeren und ölen als Xylollösliches bestimmt. Während das Xylollösliche als Maß stab für den möglichen Erfolg einer Rückstandsaufarbeitung durch Extraktion dienen kann, lassen die Ergebnisse der Schwelanalyse Schlüsse auf den Erfolg der Rückstandsschwelung zu. Im Hinblick auf diese zunächst naheliegenden Aufarbei tungsverfahren für teerreiche Rückstände erscheint es interessant, die in den Rück ständen enthaltenen Wertstoffe Teer und Staub näher zu kennzeichnen. Zu diesem Zweck wurden alle teerreichen Rückstände einer Benzolextraktion unterworfen und die Erzeugnisse eingehend untersucht. Von dem durch Extraktion mit Benzol gewonnenen Teer wurden Dichte, Wasser gehalt, Staubgehalt, Asphaltgehalt (Normalbenzinunlösliches), Kreosotgehalt, Flammpunkt, Viskosität, Erstarrungspunkt, Paraffingehalt und Siedeverhallen ermittelt. Zur Kennzeichnung der Destillatausbeute wurde ferner eine gesonderte Destillation bis zur völligen Verkrackung geführt. Der bei der Extraktion der Teerrückstände anfallende Extraktionsrückstand ist ein feiner, fließfähiger Staub von dunkler Farbe. Als Haupteinsatzgebiet dieses Staubes kommt in erster Linie die Verfeuerung in Betracht. Daher wurden die Extraktionsrückstände zunächst auf Brennbares, Asche- und Wassergehalt unter sucht. Die Schwelanalyse gibt Auskunft über den Teergehalt des Staubes und erlaubt Schlüsse auf die Art der Staubsubstanz. Daran schließt sich die Ermitt lung des Heizwertes, der Elementaranalyse, des Gesamtschwefels nach Esehka. der llüchtigen Bestandteile und der Siebanalyse des Staubes an. Die Ergebnisse dieser umfangreichen Untersuchungen sind in der ungekürzten Fassung der Dissertation vollständig enthalten. Im Rahmen dieser Veröffent lichung ist es leider nur möglich die wichtigsten Untersuchungsergebnisse eines Werkes, und zwar des VEB Kombinat Espenhain, näher darzulegen. Das Werk Espenhain wird deshalb herausgegriffen, weil die Rückstände dieses Werkes für mitteldeutsche Verhältnisse typisch sind und zudem dort auch die weitaus größten Rüekstandsmengen anfallen. In Tabelle 6 bis 8 sind die wichtigsten Untersuchungsergebnisse der Espenhainer Rückstände vergleichbar zusammengestellt. Tabelle 6 veranschaulicht die Be schaffenheit der Originalrückstände. Zunächst seien die Schwelertassenrückständc betrachtet. Die koksartige äußere Beschaffenheit ist auf den relativ geringen Gehalt an Xylollöslichem zurückzuführen. Der hohe Wassergehalt von 35% erklärt sich aus dem Austrag der Schwelertassenrückstände aus dem Schweler- sammelkanal durch Wasserspülung. Der Teergehalt der Probe nach der Fischer- Analyse ist mit 21,4%, bezogen auf wasserfreien Zustand, noch erheblich höher als derjenige der Schwelkohle, so daß hinsichtlich der Teerausbeute eine Teer rückgewinnung. wie z. B. durch Schwelung, lohnend erscheint. Betrachtet man jedoch die Güte des in den Schwelertassenrückständen enthaltenen Teeres, so